24. Jahrgang
DAs;4[nrESTc
VILMhFACH BUl
iinH9iQ»aa»^j BEUiNiS VKxaii
Berlin, den 1. Oktober 1930
Nummer 229
Nicht gleichgültig werden
Es gehört nicht zu den
angenehmsten Aufgaben
eines Fachblattes, immer
wieder Fehler aufzudecken
und auf Unterlassungen hin¬
zuweisen.
Aber es scheint nun einmal
bei uns so zu sein, daß man
die selbstverständlichsten
Uinge immer wieder erneut
unterstreichen und zur Be¬
achtung empfehlen muß.
Oie ersten Tonfilme sind
in allen großen und kleinen
Städten mit jener besonderen
Liebe herausgebracht wor¬
den, die man bei den Kinos
auf alles Sensationelle ver¬
wendet.
Man ließ sich vereinzelt
»ogar die Pressechefs der
Berliner Verleiher oder Fa¬
brikanten kommen und be¬
arbeitete systematisch alle
Faktoren, die für das Gelin-
8en einer Filmpremiere auch
1“ den kleinsten Städten mit
Betracht kommen.
Allmählich aber ist man in
diesen Dingen gleichgültig
geworden. Man vergißt ganz,
daß das sprechende Film-
|heatcr im Prinzip, vor allem
•n der Reklame, genau so be-
«fndelt sein muß wie die
Wortbühne.
Nur haben es die SUdtthea-
«r bedeutend leichter, weil
a die interessierten Zeitun-
gen und mitinteressierten Fir-
«en meut an das Theater
“Lrekt herantreten.
S *** Bier in diesen
palten immer wieder darauf
"«»gewiesen worden, daß die
WIE WERDE ICl
Audi in Olmütz Hetze gegen deutsche
Tonfilme
In einem Kino in Olmutz, in
dem der Film „Der blaue En 4er‘
mit Jannings läuft, kam cs zu
Ausschreitungen.
Kurz nach Beginn der Vorfüh¬
rung schrien einige Anwesende;
„Wir sind nicht in Berlin oder
Wien, wir sind in der tschechi¬
schen Republikl Wir verlan¬
gen, daß nur tschechisch ge¬
sprochen wirdl" Der Direktor
ersuchte die Demonstranten böf-
lichst, wenn es ihnen nicht ge¬
falle, den Saal zu verlassen. Es
wurde aber weiter gelärmt.
Rasch hinzugeciltc Polizei nahm
einige Störer fest, und der Film
konnte dann zu Ende geführt
werden. Interessant ist, daß
ein großer Teil des Publikums,
der sich zumeist lus Tschechen
rekrutierte, energisch gegen die
Demonstranten Stellung nahm.
Ein tschechisches Blatt hat be¬
reits seit einigen Tagen in Ol¬
mütz gegen die deutschen Filme
gehetzt.
Beziehungen zwischen Schall-
plattenindustrie und Film
immer enger geknüpft sind.
Es müßten diese Beziehun¬
gen auch an den einzelnen
Ortes gerade von den Kino-
beshzern lebhaft gepflegt
werden, weil in der Provinz
ja meist die Schallplatte vor
dem Film da ist und weil
Grammophon, Ultraphon,
Parlophon und Electrola hier
als Werber für unsere Kino¬
theater auftreten.
Es muß also immer wieder
darauf hingewirkt werden,
daß Tonfilmplatten nicht nur
bei ihrem Erscheinen in den
Schaufenstern richtig propa¬
giert werden. Sondern mit
Bildern und Plakaten im
gleichen Augenblick, wo der
entsprechende Film im Kino-
repertoi-e r.uftaucht.
Es wird sich sehr häufig
die Möglichkeit ergeben,
Filmphotos entweder acht
Tage vorher oder in der
gleich ;i. Woche, wo der Film
läuft, mit entsprechenden
Hinweisen zu placieren.
Allerdings ist das mit einer
gewissen Vorsicht vorzube¬
reiten.
Die Gemcinschaftsrcklamc
mit den Schallplattenhand-
lungen st ganz individuell zu
behandeln, da meist die tat¬
sächlichen Stars des Films
nur bei einer einzigen Firma
die Platten besingen.
Dafür hat ein anderes
Unterrehmen eine besondere
Attraktion in der Bearbei¬
tung .rgendeines Schlagers
als Tanzplatte durch die
Mitwirkung eines populären
Kapellmeisters.
In einem Ort ist Marek
Weber besonders beliebt,
während im anderen Theo
Mackeben oder Dajos Bela
den Anziehungspunkt bilden.
Hier und da steht auch
ein besonderer Schauspieler
oder einer der bekannten
Refrainsängcr im Mittelpunkt
des Interesses. Alles Fak¬
toren, die nicht vorauszu¬
sagen sind, über die aber die
Plattenhändler in den ein¬
zelnen Orten an Hand ihrer
praktischen Erfahrungen ganz
genau Bescheid wissen,
w
Für die Verleiher ergibt
sich eine besondere Aufgabe,
An. und Verkauf von BQhnenzubehOr durch „Kleine Anzeigen** im „Kinematograph“
nämlirh insof«:i. ils sie den
Theaterbesitzer ifurmieren
müssen, wo und in welchem
Umfang Schl iger aus ihren
ieweiligcn Filmen aufgenom-
•nen oder verbreitet werden.
♦
y* Jer Grammophonplatte
an 1 aber ist die Sache nicht
geu
Es muß dafür gesorgt wer¬
den, daß die Kapellen in den
Cafüs Tonfilmschlager beson¬
ders dann in ihr Repertoire
aufnehmen, wenn die Auffüh¬
rung in der betreffenden Stadt
nahe bevorsteht.
Es ist meist bei dem guten
Verhältnis zwischen Kaffee¬
haus und Kino eine Kleinig¬
keit, im Augenblick, wo die
Kapelle einen Tonfilmschla¬
ger vorführt, auf dem Musik¬
podium ein Schild anzubrin¬
gen „Walzer aus dem Ton¬
film ,Licbling de.- Götter',
der von Freitag ab im moder¬
nen Theater zur Vorführung
gelangt".
Das sind nur ein paar Mög¬
lichkeiten. Sehr nsit war —
um nur ein Beispiel anzu¬
führen — die Idee, die Cen-
tral-Film hier in Berlin durch¬
führte. Man läßt während der
Laiufzeit des Films „Bock¬
bierfest" in den großen
Brauereisälen, wo derartige
Vergnügungen in Berlin ab¬
gehalten werden, amüsante
Handzettel in Form von
Bockbierkrügen aus dünnem
Karton verteilen. Südfilm
gab bei der Uraufführung
des neuen Micky Mouse-
Films ein kleines versilber¬
tes Mäuschen als Ansteck¬
nadel gratis.
Man rieht, es gibt unzäh¬
lige Möglichkeiten, die wir
gerade heute nicht entbehren
können.
Das ist kein Rückfall in
schlechte Reklamegewohn-
heilen. Seriöse Theater, wie
zum Beispiel das Kfinstler-
fheater in Berlin, gaben zur
Wallace - Preiu^ere jedem
Herrn eine riesige, ausge¬
zeichnete Wallace - Zigaret¬
tenspitze. In den Revue¬
theatern verschenkt man
Fächer und Klappern.
Vielleicht wählt man ge¬
rade das letzte Instrument,
weil Klappern ja überhaupt
zum Reklamebandwerk ge¬
hört. Etwas, was wir manch-
bmI vergessen und worauf
nicht nachdrücklich genug
hingewiesen werden kann.
Die Luis Trenker-Film G. m. b. H. berichtet
in irreführender Weise teils in Presse-Infor¬
mationen, teils in Annoncen Ober eine gegen
uns erwirkte einstweilige Verfügung. Sie er¬
wähnt zwar, in weldiem Umfange die einst¬
weilige Verfügung erging, unterdrüdet da¬
gegen die Tatsache, dab ein wesentlicher
Teil der beantragten einstweiligen Verfügung
kostenpflichtig zurückgewiesen wurde.
Herr Luis Trenker hat u. a. beantragt, uns
zu verbieten
„zu behaupten, dabdervon derTrenker-FUm
G. m. b. H. angekOndigte Film „Derge in
Flammen" den gleichen Vorgang betreffe
wie der von der Sokal-Film G. m. b. H.,
angekündigte Film „Die schwarze Katze“
oder „Krieg im Eis" oder „Dolomitenkrieg“.
Diesen für die Beurteilung der Plagiats-'
frage wichtigen Antrag hat das Gcridit
abgewiesen!
Wenn die Trenker-Füm G. m. b. H. in tenden¬
ziöser Weise verschweigt, dab sie mit diesem
bedeutsamen Teil ihres Antrages zurückge¬
wiesen wurde, so bleibt die Beurteilung der
sich hieraus ergebenden Schlubfolgerungen
jedem unbefangenen Leser überlassen.
Die Plagiaisfrage wird
in dem von uns ange«
strengten Hauptproze$
geklärt werden.
Unser Antrag lautet auf Verbot der
Herstellung, des Vertriebes und der
Vorführung des von der Trenker-Film
G. m. b. H. angekündigten Films
Berge in Flaminen
H.R.SOKAl-FILMG.in.U.
Generalversammlang
der A. D. F.
Dia Arbcit$äcmcio(cbalt der
Filmverleiber hielt geslcrn ibre
Gencralversammlnng ab. die eich
aiuffibrlicb mit der andcnblick-
licben Sitaatioa und ancb mit
der geplanten Ncndrüodniiä cinei
zweiten Verteibverbaiidcs be-
faBte.
Die ArbeiUgemeinaebait wird
CDtgegen ihren biaherigen (jc-
pflogcnbcitcn beute im Lzinie des
Tages ein ausfuhrlicbes Kom¬
munique berausgeben, das wir
abwarten möchten, ebe wir zu
der Angclegcnbeit Stellung neh¬
men, weil et uns gerade im
Augenblick nicht richtig er¬
scheint, in einer derartig diffi¬
zilen Angelegenheit incHiziell«
Informationen zu verwerten.
Kinoton verbessert den
Rekord
Nachdem Kinoion im Augu-.l
61 neue 2Uigängc melden konnte,
it* et ihr gelungen, im'September
diesen Rekord noch erheblich
zu üburbielen. Es wurden im
letzten Monat 80 Theater mit
Kinoion auf Tonfilm umgcstclit.
Jannings -Tournee
durch Euiopa
Die Jannings - Tournee 1
ginnt am 6. Oktober in Bui
pest und umfaBt insgesamt 151
Städte. Gespielt «ird von dem
Ensemble, dem u. a. Hand
Niese, Ellen Sebwanneke,
Emst Stahl - Nachbaur, Andre
•Maltoni angehören, Mirbcaui
„Geschäft ist Geschäft" und
Hauptmann^ „Biberpelz". Vos
Prag, wo am 11. und 12. Ok¬
tober gespielt wird, wird Emd
Jannings noch in einigen ande¬
ren Städten Deutschlands gastie¬
ren und sodann nach dem Haag
Antwerpen und Brüssel geheb
wo sein Auftreten das ersts
deutsche Ensemble - Gastspiel
nach dem Kriege sein wird. Dü
Gesamttouracc steht unter Lai*
tung des Direktors der Scboii»-
burg ün Haag, Hugo Helm.
Gloria-Palast Leipzig
Wie vergütet, soll der Lcir
ziger Gloria-Palast am RoBpIsU
von der Ufa überaommen '»***
den. Das Theater gehörte sebas
früher einmal zum Theater*
besitz der Ufa nud wurde <ü‘
mals unter dem Namen „D**
versum" von ihr betrieben. &
ging dann an die Herren Becker
und Schuch über, die cs oster
dem Namen „Gloria-Palast" ne*
cröHncten.
Nunmehr wird bekannt, dv
die Verhandlungen mit der D*
wegen Übernahme unmiH*'^
vor dem AbsebluB sieben .'oUe*
Jacob Becker, der bi* ^
kurzem gemeinschaftlich ^
Schuch den Gloria-PaUsl ^
täte, bat ala Nachfolger
mcrs di« Leitung der ""'IL
deutschen Bezirksverwaltuog
Emcika-Tbcatcr übemonuo*"-
Wie werde ich reich und glücklich?
Eine nette, ticbenswiirdigc
Angelegenheit. Frei nach einem
bekannten Bäbnenstück gearbei¬
tet. Vielleicht etwa* dönn in
der Handlung, aber dalür ge-
acbickt, amüsant in der Auf¬
machung und im Spiel.
Die Grundidee fraglos publi-
kunuintereasani. Ein junger Ma¬
ler und die verswSfanle Tochter
des Autofabrikanten Regen
kommen durch eine Broachüie,
in der das Rezept verraten
wird, wie man reich und glück¬
lich wird, zusammen.
Merken aber noch rechtzeitig,
daB diese theoretische Anleitung
irgendwo einen Haken hat, und
(OttchlieSen sich kurz vor der
Hochzeit zu einer Umorientie-
Mary, die verwöhnte junge
Dame heiratet den luniorchef
Fabrikat: Emelka-Tauber-Prod.
Verleih: Bayerische
Manuskript: nach dem Bühnen¬
werk von Felix Joachimson
Kibis, der Bohimien, wird mit
der hübschen Lis glücklich, die
er einmal morgens zufillig von
einer Bank im Tiergarten auf-
I- V
Max Reichmann, der Regis¬
seur, versucht, originelle und
ganz moderne Wege zu gehen.
Oer Film ist an einzelnen Stel¬
len, besonders da, wo die
Gcistcrchörc spuken, stark von
der Avantgarde bceinfluBt.
Diese Szenen sind aber in¬
haltlich den, Durchschnitts-
publikumsgeschroack so stark
sngenäherl. daB künstlerisches
Regie: Max Reichmann
Kompositionen: MischaSpoliansky
Länge: 2600 Meter, 10 Akte
Uraufführung: Capitol
Experiment und Theatererfolg
sich vereinen.
Es ist überhaupt ein Film,
der durchweg neue Kräfte in
den Vordergrund stellt.
Das ist Kibis. von Hugo
Schräder scharmant, mit der
vom Textdichter gewünschten
göttlichen Frechheit gespielt.
Darm erscheint Georgia Lind,
unseres Wissens zum erstenmal
sprechend und singend. Es
bleibt ibr, genau so wie bei
Ilse Korseck, ein angenehmer
Eindruck zurück. Willi Stett-
ner scheint etwas blaß. Paul
Hörbiger kommt nicht so gut
zur Wirkung wie sonst. Etwas,
was mehr an der Rolle als aa
ihm liegt.
Hübsch in der ganzen Art
Spolianskys Kompocilionco. Si«
gehen leicht ins Ohr, aber es
fehlt ihnen ein klein biBcbcn,
um aus den interessant ge¬
schriebenen und effektvoll in.
strumentierten Piecen den
volkstümlichen Schlager groSen
Stils zu machen.
An der Bildkamera stand
Reimar Kontze, bolle allerhand
eigenartige Effekte heran* die
die Wirkung des Films ent¬
schieden erhoben.
Dir Tänze arrangierte Mac
Arley, dem vor allen Dingen
die alten Tanten und die allen
Onkel recht gut gelangen.
Für die Produktionsleitung
zeichnet Manfred Liebenau. Der
Film ist nach dem Tobis-
Systera gedreht.
aus der väterlichen Firma, und
O alte B u r s c h c n h c r r 1 i c h k c i t
Werner Fütterer ist heute ein
hundertprozentig gefragter ju¬
gendlicher Liebhaber, dessen
Name genügt, um den weib¬
lichen Teil der Zuhörerschaft
eines Tonfilms in restlose Be¬
geisterung zu versetzen. Er hat
in diesem Heidelberg-Filro, den
Rolf Randolf nach einem Dreh¬
buch von Klaren (aus der be¬
kannten Drehbuchfirma .futlke
und Klaren) einen Studenten zu
*pielen, der erst das übliche
aus diesen Filmen bekannte
lustige Leben führt und plötz¬
lich, durch den Zuanrnmcnbiuch
des väterlichen Geschäftes, ge¬
zwungen ist, seinem Studium
zu entsagen. Aber eine iesebe
Deulschamerikanerin weiB ihn
zu überzeugen, daB er imstande
ist, sich als Werkstudent durch
das Leben zu bringen und
«eine Studien weiterzuführen.
Sie gibt sich, wie das im Film
nun einmal der Fall ist, als
srmes Mädchen aus, bis sich
zur allgemeuicn Zufricdeiibeit
kcraosatellt, daB sie die Toch-
fer eines sehr wohlhabenden
Amerikaners ist, der auf den
i® der intematiooalen Finanz-
Fabrikat: Hegewald Regie: Rol; Randolf
Verleih; Silva Länge. 2235 Mete:. 8 Akte ^
Urauffü irung: Titaria-Palzst
auch ga' nicht anders zu er¬
warten war, mit einem ganz
besonde-s rosenfarbigen „happy
weh einigcrmaBcn klangreichen
Hamen Schwab börL DaB
„Mstr" Schwab (so nennt ihn
das Programmheft!) schlicBlich
seine Millionen dazu benutzt,
um Stipendien zu vergeben, sei
nur nebenbei vermerkt, denn
die Handlung schlicBl. wie es
Man soll so leicht gezim¬
merte Filme, die nichts andeies
als unterhalten wollen, nicht
unter die kritische Lupe neh¬
men. Dank Rolf Randolf hal¬
ten sich alle Vorgänge in den
Grenzen des guten Geschmacks,
von dem nur die einfach schau¬
derhaften Gesangstexte ab¬
weichen, die in jedem Varietd
ausgepfiffen würden. Werner
Fütterer führt seine Paraderolle
mit Anstand durch. Er weiß,
was seine Zuschauerinnen von
ihm verlangen und bemüht sich
vor allem, gut auszusehen, was
ihm verlangen, und bemüht sich
fällt Seine Partnerin ist Betty
Amann, deren Anblick immer
eine Augenfreude ist und die
nicht ohne Humor durch das
Bild geht. Um diese beiden
spielen Fritz Alberli. Alfred
Beierle. Betty Astor. Anna
MBUcr-Lincke mit Hnmor und
Temperament. Viel Beifall der
Zuschauer.
lAbtcfaied" in Breslau
Im „Ufa-Theater" in Breslau
fand am Donnerstag die schle¬
sische Premiere des Ufa-Films
..Abschied" in einer Festvor-
stcllnng des Vereins Breslauer
Presse statt.
Der Breslauer Kritiker Paul
RiU« sprach einführende Worte
und stellte die beiden Haupt¬
darsteller, Brigitte Horney und
Aribert Mog, persönlich vor.
Der Film vermitlellc einen
nsckhaltigen Eindruck. Es gab
•farken Beifall zum SchluB.
„Der Jazzkönig" zensiert
D er Farben-Tonfilm der Deut¬
schen Universal „Der Jazz¬
könig" mit Paul Whiteman und
der großen internationalen Be¬
setzung ist zur Vorführung
(auch vor Jugendlichen) im
Deutschen Reich von der Film¬
prüfstelle Berlin freigegeben
worden.
,4>as gelbe Haus von Rio."
D ie Schlagertexle für den
Karl Grune-Film ..Das gelbe
Haus von Rio" schreiht Fritz
Rotter, die Musik hierzu wird
von Friedrich Holländer ver-
,J>as Ftötenkouert <
I n dem Tonfilm der Ufa „Da*
Flötenkonzert von Sanssouci",
dessen Atelier - Aufnahmen in
Neubabelsberg im Gange sind,
ist die lange Reihe der histori¬
schen Gestalten durch namhafte
Bühnenschauspieler besetzt wor¬
den. Zu den Kreits gemeldeten
Darstellern; Friedrich KayBIcr,
Hans Müblhofer. Han* Brause¬
wetter. Emst Demburg. Alfred
Beierle. Ruth Jacobsen, Attila
Hörbiger, Franz Scharwenka
kommen noch hinzu; 01;^
Margarete Schön. Jakob Fiedtke,
Wladimir Sokoloff. Karl Elrer.
NlchluncrikanUc he
Ftlmc In Kanada
Der SekreUr de* kanadi¬
schen National - Film - Eraie-
hungsrates hat angeköndigt. dafi
eine Serie von ,j^ihnwochen"
in den kanadischen Städten ab-
gebalten werden soll za dem
Zweck, um nicht in den Ver¬
einigten Staaten hergcstellte
Filme vorzuführen. Vom Rat
sind Theater gemietet und in
Deutschland, England. Kanada
und Indien bergestellte Filme
zur Vorführung erworben wor-
Beiliner Verband und
Lustbarkeitssteuer
Der Berliner Verband tfibt
seinen Mitgliedern in einem
länjteren Rundschreiben Nach¬
richt von dem Verlauf der Lust-
barkcitssteuerverhandlungen. die
leider nicht das Resultat ge¬
habt haben, das verbandsseitig
gewünscht w-ird.
Selbstverständlich wird der
Vorstand seine Bemühungen in
verstärktem Maße fortsetzen,
bis die Gleichstellung der
Kinos mit den Sprcchtheatem
auf steuerlichem Gebiet durch¬
gesetzt ist
Eine Abschrift der Antwort
des Magistrats ist dem Rund¬
schreiben beigefügt. Es geht
daraus erneut hervor, daß für
Lichtspieltheater unter sieben-
hundertfünfzig Plätzen mit ent¬
sprechend niedrigeren Eintritts¬
preisen ein Drittel der gestun¬
deten Vergnügungssteuern nie¬
dergeschlagen wird.
„Die gestundeten Reste müs¬
sen vom 1. Oktober 1930 ab
in der Weise gtilgt werden, daß
neben der laufenden Vergnü¬
gungssteuer zwei Prozent der
Bruttoeinnahme zur Deckung
der Reste abgeführt werden.
Falls in einzelnen Betrieben
neben den generell gestundeten
Beträgen noch weitere Rück¬
stände bestehen, ist die Tilgungs¬
rate von zwei Prozent der
Bruttoeinnahme so weit zu er¬
höben, daß alle Steuerrückstände
bis 31. März 1931 ausgeglichen
Die Abzahlungsreste sind auch
zu erheben, wenn steuerfreie
Lehrfilm - Programm«. gespielt
In besonderen Ausnahmefäl-
len, in denen die Abzahlung der
Rückstände die Existenz einzel¬
ner Betriebe in Frage stellt,
kann von den Bezirkssteuer¬
ämtern im Wege der Billigkeit
Nachlaß gewährt werden.
Wenn allerdings mehrere
Lichtspieltheater in einer Hand
stad, so wird die Esistenzgefähr-
diing eines Lichtspielhauses nur
dann anerkannt, wenn das Ge-
lamtuntemebmen in seinem Be¬
stand gefährdet ist.
Liegen mehrere Lichtspielhäu¬
ser eines und desselben Unter¬
nehmers in verschiedenen Be¬
zirken, so wird die Entscheidung
über etwaigen SteuemachlaB
von allen beteiligten Bezirks¬
ämtern gemeinsam getroffen."
Mit diesem Erlaß ist zwar
einiges gebessert, aber wirklich
geholfen ist gerade den notlei¬
dendsten Theatern damit so gut
'vie gar nicbL
Der Film von den
Wie wir hören, bereitet die
lifa einen neuen großen histo¬
rischen Tonfilm aus der Zeit
vor und während der Befrei¬
ungskriege 1813 vor. Das mo¬
tivische Element dieses neuen
Befreiungskriegen.
Großtonfilms wird durch das
alte schöne Theodor Körner-
sche Befreiungslied „Das Volk
steht auf, der Sturm bricht los"
gekennzeichneL
Sfadtbüro Gey er-Werke A.-G.
A d r e s s e I
Das Stadtbüro der Geyer-
Werke A. G„ bisher Friedrich-
itraßc 231, ist ab heute, am
I. Oktober 1930 in das gegen-
iberilegende Geschäftshaus
Friedrichstraße 19. V. und VI.
Stock, verlegt.
i n d e r u n g.
Die im Augenblick für das
Stadtbüro und die Geyer-Werke
A. G., Harzer Straße, geltende
Sammelnummer Moritzplatz
150 50 wird am 5. Oktober 1930
in die Sammelnummer Ober-
haum 9591 abgeändert.
Kleine Anzeigen
I Ach - wenn es dodi alle wiiiiieo.
; wo sieHohlensnite kao-en mökleo!
Die wundervollen Speziaimarken — Probesendungen gegen
Nachnahme bei ARNO FRXNK.EL, LEIRZIO C 1.
Tonlilmwände
n TateskoTf Eimiimkan
Brand. E
Gro»erPo§(en Filme
p r t m ä «• r r .1 i • . bitlm «bdagrbcn.
Mdatoncbcr. MAndbe«. Gorrrrrtr. 42.
Rc^alame • Diaposlilvc
Kn—tiaUr. Haaborg. PoolstraBc 32 ptr.
Xonfilm-
VorfUl^rer
31 J. >. Elikü.. crf. m s vork. ArheHta,
•acht s. iolart Slcllant. WaUa tl*>rh.
Kurt Klau*
KSIbaa ia Aak.. Rinf.lr IIS, I
Hilfs Vorführer
sucht Stellung
Karl ErdmaBa, BerUa-Mdeadc.
1 Vorlfibrer,
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Wiener Tonfilm-
piemiercn
In der letzten Woche sind
wieder zwei erfolgreich* deut¬
sche Tonfilm* im Spiciplan der
Wiener Kinos erschienen. Der
Eichberg-Film „Der Greifer",
den die Sascha zugleich im Gar¬
tenbau - Kolosseum und Stale-
Tonkino erscheinen läßt, hat das
Zeug zu einem Zug- und Kas¬
senstück.
Der Ule-Film „Ich liebe, du
liebst, er liebt" („Burschenlied
eus Heidelberg' | der zu glei¬
cher Zeit im Ula-Tonkino in der
Taborslraße und im Burg-, Ro-
Icnturm-, Tuchlaubcn-, Schot¬
tenring- und Fliegerkino angc-
setzt wurde, hatte bei aciocr
Uraufführung starken Erfolg.
Willy Forst und Betty Bird, di*
zur Premiere nach Wien gekom¬
men sind, wurden vom Publikum
sehr freundlich bcgrüCl.
Das Schwedenkino des Kiba-
konzerns brachte dieser Tag*
den Metrofilir „Aul Liebe ein¬
gestellt" mit Bustcr Kcaton her¬
aus, der vorläufig nur singend
und nicht sprechend cingeiührl
wurde. Buster Kcaton behält
auch im Tonlüm seine all*
Anziehungskraft.
Der röhrenloäc Tonfilm-
Apparat
Aus Frankfurt kommt dis
Meldung, daß die Maschinen¬
fabrik Michael K„empl mit
einem neuen billigen Tonfilm-
apparat auf den .Alarkt kommen
will, der mit röbrenloscr Ver-
vlarkerapparatur arbeitet.
Es handelt sich im Prinzip
um die bekannte Scharpfschc
Erfindung, die zuerst im Kino-
fag-Apparal verwendet wurde.
Jetzt sollen alle Rechte
Scharpls ebenfalls an die Firma
Kämpf übergegangen sein. Der
neue Apparat ist nach Angabe
der Firma verbessert und ohne
weiteres für Theater bis zu
sechshundert Sitzplätzen ver¬
wendbar.
Die Firma Michael Kämpf ist
eine alte-ngcführte Frankfurter
Maschinenfabrik, die für die
größten deutschen Betriebe ar¬
beitet und unter anderem auch
Lieferant der Rcichsdruckcrci
ist.
Man wird der Vorführung des
Apparats, die ungefähr Mitte
Oktober erfolgen soll, mit gro¬
ßem Interesse entgegenschen
Pat und Pattachon
tonfilmrn in Berlin
In einigen Tagen kommen Pat
und Patachon nach Berlin, am
hier beim D. L. S. ihren ersten
Ton- und Sprechlilm zu drehen,
der unter dem Titel „1000
Worte Deutsch" im Novembaf
erscheinen wird. Produktions¬
leitung Leo Meyer.
•rwlwiat «adwatlich. B«il.Baag« ia alUa SekerMVaka. BaeUaaaiiia<*o aad M d« Post H. PMü.tlia<di.U. B«s<i|.pr.i. Mk. 3.- vi
a^t Am><<i4».iM: 3S Pfs di« OM - HM«: &>ll*aaaS«bote 33 Plg. 5t«ll«a|«.acb« IS Plg. di« aw-HSh«. — S«il>apr.i<« «ad ft«b«U« aaeh T«r
^ « rii li«.t.; B«H» JIIL _ HaoptochiiitUiltiat: Allrad Roxalkal (AmiTVanalwortkck Mr di« Radaktiaa; Dr. Rokarl Naaw.aa. Mr d<
Ml K Piaaiak, aiMiek ia BatEa. » Nsckdrack «or iwtar QaaBaaaaeaka s««Uf.«t Uav«rU.si« Baaaadndaa w«fd«a am swtck|««ckickt, waaa P«
V«tU radDrackl i
24. Jahrgang Bcrlio, den 2 . Oktobar 1930 Nummer 230
Falscher Alarm
Haas Braaoavaltar ia dtn Waratr Tebls Taalili
.DREICROSCHENOPER
^,Dolly macht Karriere'*
Riesenerfolg in Hamburg
In Berlin wird die Mit¬
teilung verbreitet, daß der
Pariser Kontingentpakt sus¬
pendiert sei und daß
die amerikanischen
Proteste
gegen das deutsch - franzö¬
sische Abkommen in Paris
Erfolg
gehabt hätten.
Diese Nachricht ist abso¬
lut falsch. Es steckt hinter
ihr eine Tendenzmeldung des
New-Yorker ..Herald". die
zweifellos vor irgendwelcher
interessierten Stelle lanciert
Wurde mit der bewußten
Absicht,
Unrnhe
in die deutsch-französischen
Ve-handlungen hineinzu-
Iragen.
Wir schreiben das nicht
«rst heute, nachdem Berliner
Filmblätter anfangen ner¬
vös zu werden und nervös zu
•nachen. sondern wir berich¬
teten das bereits am Diens¬
tag auf der dritten Seite
unseres Blattes, wo man die
große Überschrift findet;
••Amerika protestiert ver-
Zunächst muß bei jeder
Diskussion über die deutsch-
französische Kontingentpoli-
t'k klar und deutlich hervor¬
gehoben werden, daß die
ueuen Abmachungen minde-
•tens so sehr
iranzösiscbcB Wänschen
Wie deutschen Interessen
antsprechen.
Die französische Seite ist
•n die deutsche Spitzenorga-
•tiaation herangetreton, wo
®*n selbstverständlich mit
vergnügen bereit war, den
Franzosen
Die WcIt-UraufführuDg der
neuen großen Ufa-Tonfilm-
Operette „Dolly . macht Kar¬
riere" fand gcitcm,'Mittwoch,
den 1. Oktober, mit allergrö߬
tem Erfolg im Ufa-Palast Ham¬
burg, dem schönsten deutschen
Tonfilm-Theater, statt.
Die Premiere gestaltete sich
unter Anwesenheit der Vertre¬
ter des Senates und der Bür¬
gerschaft zu einem eindrucks¬
vollen gesellschaftlichen Ereig¬
nis. Der Film wurde auf offe¬
ner Szene mit Beifall über¬
schüttet.
im Rahmen des gesetzlich
Möglichen
und Notwendigen entgegen¬
zukommen.
*
Der „Kinematograph" hat
seinerzeit bereits die Formel
veröffentlicht, die der
deutsch-französischen Ver¬
einbarung zugrunde liegt.
Dolly Haas, die sich für diese
Premiere von der Nelson-Re¬
vue, in der sie die Hauptrolle
spielt, Ircigcmacht batte, und
der Regisseur des Films, Anatol
Litwak, konnien sich oftmals
vor dem begeisterten ausver-
kauften Haus verbeugen.
Die anwesenden Thcaler-
besitzer prophezeien diesem
Film sensationelle Kassen¬
erfolge.
Auch die bisher vorliegenden
Pressestimmen sprechen von
einem durchschlagenden neuen
Ufa-Ton-Erfolg.
Es heißt darin ausdrück¬
lich, daß man sich gegen¬
seitig eine Art
Meistbegnnstigangsrccht
im Rahmen der vorhandenen
gesetzlichen Möglichkeiten
gewährt.
Es sind also gar keine
Ausnahmebestimmungen ge¬
troffen worden. Ej ist weder
in Deutschland noch in Frank¬
reich irgendeiner Gruppe
eine Extrawurst gebraten
worden, sondern mar hat
lediglich aus dem Gefühl
herai s. d?ß die europäischen
Landzr ,-.uf engste filmische
Zusammenarbeit angewiesen
sind, s ch entschlossen,
eine möglichst weitgehende
Auslegung der Gesetze
in beiden Ländern auf der
Basis der Gegenseitigkeit
durchzuführen.
Um diese Basis der Gegen¬
seitigkeit, um
das Prinzip der Reziprozität
dreht sich letzten Endes nicht
nur bei dem Verhältnis zwi¬
schen Berlin und Paris, son¬
dern auch bei dem Verhältnis
Berlin-New York das ganz«
Kontingent.
Wie wir auf eine telegra¬
phische Rückfrage an ma߬
geblicher Stelle in Paris er¬
fahren, kann von einer Sus¬
pendierung des Kontingent-
Pakts schon deswegen
nicht die Rede sein,
weil e' ja formell noch gar
nicht in Kraft getreten ist.
Eis liegt lediglich ein ame¬
rikanischer Einspruch vor,
der, wie wir ebenfalls bereits
am Dienstag schrieben, einem
Kontrol lausschuß zur Prüfung
vorgelegt wurde, der sich auf
den ganz selbstverständlichen
Standpunkt gestellt hat, daß
das deutsch-französische Film¬
abkommen
absolut in Ordnung
sei und
keinerlei Bcnnchteiligung
inr Amerika
darstelle.
Aus maßgebenden franzö¬
sischen Filmkreisen hören
••Kleine Anzeigen** im „Kinematograph** — billig und erfolgreich
wie andere, daß der Film an welche nationalen Grenzen,
sich international ist und daB Aber wir vertreten den
der Filmhandel nicht be- Standpunkt, daß diese Inter-
l<renzt wird durch irjtend- nationalitäi
^^Licbesparade'* startet in
Mündicn
Von unterem Münchener Dr. M.-KorrctpondenUn.
Bedeutende Filmwerke hüben
und drüben in OriginaUprachen.
In einer Festvorttellun|( des
Deutschen Theaters in München
«lartele die Paramount ihren
Film ..Die Liebesparade" alt
deutsche UrauKührun Der Film
lief in amerikanitch-enitliechcr
Sprache mit den von früher her
bekannten X}bersetzun^bändern.
Das Publikum setzte sich aus
illen BcvölkcrunKskreiten zu¬
sammen. Die Münchener Intelli-
denz, Künstlcrschaft und Lite¬
ratur waren zahlreich Vertreter..
Zur Feataufführund war er¬
schienen Mister Follar von der
Paramount, bekannt auch durch
seine Mitarbeit beim Tonfilm-
Iriedcn von Paris. Er dab dcd«>*
über den anwesenden Mitdlie-
dern der Filmpresse Erklärunden
ab, die die alldemeine Beach-
lund verdienen.
Danach beabsichtidt Para-
mount, auch fernerhin ihre be¬
deutenden Filmwerkc in d«*tf-
neten Stidlen des Reiches vor
Berlin starten zu lassen. Sic
will,, wenn irdend mödlich, die
cndlischc Oridinalsprachc bei-
behallcn.
Nach Auffataund von Mister
Follar nimmt man den Schau¬
spielern ihr Bestes, wenn man
ihnen ihre eidene Sprache raubt.
Der Schauspieler verliere dann
seinen Charme, seine Natür¬
lichkeit und einen Teil seiner
Persönlichkeit, d'e ihm kein
Fremdaprachen-Double ersetzen
Die Paramount will entspre¬
chend dieser Auftassund auch
umdekehrt den „Blauen Endel"
in mindestens SO droOen ameri¬
kanischen Städten in deutscher
Sprache laufen lassen, mit den
entsprechenden Ubersetzunds-
hilfen versehen.
Härtcklauscl und Bezirksämter
wir, daß es ja den Amerika*
nern unbenommen sei, auf
der dlc'chen Grundlade sich
irdendwclchc Sonderrechte zu
verschaffen.
Deutschland kaufe und
zeidc wenidstens deutsche
Filme. Amerika aber tue so,
als ob es das nicht nötid habe
und als ob Fankreich
wissermaßen verpflichtet sei,
den französischen Markt für
New York oder Hollywood
zu reservieren.
Mit dieser Auffassund, so
meint unser französischer Ge¬
währsmann, würde man in
Paris denau so wenig weiter¬
kommen wie in andern euro¬
päischen Ländern.
♦
im übrigen sind wir der
Meinung, wenn schon über
Taktik der Filmpolitik ge¬
sprochen wird, daß wir in
Deutschland mit dem began¬
genen Weg absolut zufrieden
sein können. Daß vor a Ven
Dingen der
SekuU der beimuefaen
ladnstric,
ao wie er augenblicklich be¬
steht, wenigstens so be¬
schaffen ist, daß sie vor dem
Schlimmsten geschützt ist.
Man muß sich allerdings
entschließen,
deutsche Filmpolilik
vom deutschen Wirtschafts-
Standpunkt aus z-j be¬
trachten.
Wir wissen genau so gut
MUirfversam" StnttgaTt
Hcntc, Donnerstag, wird das
neue große Lichtspielhaus der
Schwäbischen Urania in Stutt¬
gart, Königstr 4, mit einer Fest-
vorztellung eröffnet. Als Haupt¬
film ist eingesetzt „Die Drei von
der Tankstelle".
Kinoton im Kölner
Kapitol
ln Köln wird das Kapitol mit
einer Toofilmaolade ailermo-
domster Art ausgeztaltel. Es
bandelt sich dabei um eine ganz
neoe Type, die erzte Kinoton-
Spezial - Apparatur (Licht- und
Nsdelton), die in Deutschland,
d. b. überhaupt, eingebaut ist,
ein Tonfilmgerät, das nach dem
letzten Stsuid der Technik und
den Erfahrungen der Praxis
dorchentwickelt ist. Durch eine
besondere Lautsprecher-Kombi¬
nation ist günstigste, der Raum-
Akoslik angepaßte Tonverstär-
boag arziell. Die Ausstrahlun¬
gen der hier geschickt unter¬
legten Scbnllbatit ergeben eine
besondere Plastik des Tonet.
Der Verband der Lichtspiel¬
theater Berlin-Brandenburg teilt
mit:
Bei dem bereits mitgeteilten
Bescheid des Magistrats, wo¬
nach eine generelle Nieder¬
schlagung rückständiger Lust-
barkeitsstcuer in gew issem Um¬
fange für Theater mit nicht
mehr als 150 Plätzen sowie die
ratenweise Abdeckung der ge¬
nerell gestundeten Beträge an¬
geordnet ist, •nösten wir noch
auf einen Punkt dieser Ver¬
fügung gesondert eingehen. Es
ist nämlicb vom Magistrat erst¬
malig unumwunden als der Zea-
tralsleuerverwaltung der Stadt
Berlin zugegeben worden, daß
die Härteklausel des S b üer
Berliner Vergnügungssteuerord-
nung in Einzelfällen durch die
Bezirksämter angewandt wer¬
den muß, wenn die wirtsebaft-
liche Lage des Theaterbcsitzers
die Beitreibung der Luztbar-
keilssteuer zu einer unbilligen
Härte macht.
Die in dem Schreiben vom
27. 9. 30 zum Ausdruck gekom¬
mene Ablehnung einer rest-
loten Niederschlagung sämt¬
licher Rückstände für sämtliche
Theater bat nicht etwa den Weg
für Anträge des einzelnen Tbea-
terbezitzers verzchlozzen. Im
Gegenteil: jeder Theaterbesit¬
zer, der glaubt, daß seine wirt¬
schaftliche Lage eine Entrich¬
tung der Lustbarkeitsstoner
nicht gestattet, ist nach wie vor
berechtigt, Antrag auf weiter«
Stundung und weitere Nieder¬
schlagung zu stellen. Er muß
hierbei seine Notlage dartun.
Er bat einen Rccbtsanspmch
darauf, daß die Lage vom Be¬
zirksamt nach Recht und BilUg-
keit geprüft wird, und daß dem
Anträge stattgegeben wird, so¬
fern wirklich eine Notlage vor-
liegt.
Derartige Anträge sind auf
S b der Berliner Vergnügungs-
stenerordnung, der wie folgt
lautet:
„Die Steuerbehörde kann
zur Vermeidung auBcrgewÄhn¬
licher Härten in besonders ge¬
arteten Emzelfällen die Steuer
ganz oder teilweise erlassen
oder erstatten."
zu stützen; ein Hinweis ani dia
Verfügung des Magistrats vom
27. September 1930 (Aktenzei¬
chen: H. St. V.-V./I30 XVIII)
ist zweckmäßig. Sehr oft wer¬
den Anträge auf Stundung und
Niederschlagung von den
Sleucrbehördcn mit der Be¬
gründung abgelchnl, daß die
Finanzlage der Stadt aine
solche Niederschlagung nicht
gestattet. Es ist ausdrücklich
darauf aufmerksam zu machen,
daß die im Gecetz vorgesehene
Stundung und Niederschlagung
von Sleucrn mit der Begrün¬
dung der Finanzlage der Stadt
nicht abgelchnt werden kann;
die Enlschciduna hat davon
abzuhängen, wie die Finanzlage
des steuerpflichtigen Theaters
ist.
vom nationalen Gcsichta-
pankt
aus belrachtct werden muß
und daß es zunächst einmal
darauf ankommi, die hei¬
mische Industrie zu festigen
und zu stabilisieren.
Erst in zweiter Linie kom¬
men die Interessen des Aus¬
landes, dessen Spitzenwerke
wir gern und freudig vor¬
führen und würdigen.
So wünschen wir der
ersten Paramount-Serie, die
gerade in diesen Tagen in
Berlin startet, von Herzen
jeden Erfolg. Genau so, wie
wir uns auf Jen ersten ame¬
rikanisch-deutschen Bild¬
streifen von Warner, Uni¬
versal oder Fox freuen.
Im übrigen scheint es, daß
wirklich kluge Amerikaner
die Berechtigung dieses
Standpunktes inzwischen auch
«ingesehen haben.
Warum soll nur Amerika
seine Murroedoktrin haben,
die bekanntlich den Grund¬
satz aufstellt, daß U.S.A. ein¬
zig und allein den Amerika¬
nern Vorbehalten werden soll.
Wenn wir in Deutschland
dann nur die Hälfte des F'ilm-
marktes für uns sichern, so
gehen wir zu dem Prinzip des
fifty-fifty über, das sich im
Lande des Sternenbanners ja
besonders großer Beliebtheit {
erfreut. ■
Westend-Theater in
Leipzig
Die Lichlipiele „Wcstcod-
Theater" in der Zschocbcrschca
Straß« in Leipzig gehen nun¬
mehr wieder an den Besitzer,
Herrn Adolf Zwenzner, über,
der sie künftighin selbst he-
(rciben wied.^ Nach einigen bau-
licbea Veränderungen und dcia
Einbau einer Kinoton-Apparator
wird das Theater in kürzester
Zeit neu eröffnet.
Die neue Saison der
Bayerischen Landes>
filmböhne
Die Bayerische Landesliini*
bühne eröffnete am I. Oktober
in ihrem eigenen Hause ia
Cocthe-Saal die Wintersai>oB.
Hierbei hielt Direktor Edmund
Schopeo an Stelle des erkrank¬
ten Direktors von Berchem d'*
programmatische Begrüßung»*
anspracb«. Er legte die be* ^
kannten Prinzipien der
rischen Landesfilmbübne uo«
ihr Winterprogramm dar.
%^eßfXi^AußcUfi’Ui!h^
UFA-PALAST HAMBURG
»AS GRÖSSTE LICHTSPIELTHEATER DEUTSCHLANDS
über den
AAFA-TONFILM
Der KORVEnENKAPITiKN
(Blaue Junss von der Marine)
Manuskript: Franz Rauch / Regie: Rudolf Walther-Fein / Musik: Dr. B. Kaper
Harry Uedtke / Fritz Kampers / Maria Paudler / Lia Eibensdiütz
Jugendfrei I
ÜBERALL
Jugendfreij
VOLLE THEATER UND KASSEN!
Hinter den Kulissen
der Dreigroschenoper
I Der Tiner in
1 amerikanisdiem Lidil
Von unserem sländijcn H. H.>
Berichterstatter.
Dieser Ufa-Film, der in New
York unter dem Titel „Der
I Titer von Berlin" läuft, ist der
beste europäische Tonfilm, der
lemaU hier t*eeitt wurde,
lautete die cinstimmitc Kritik
der amerikanischen Blätter, die
sonst keineswetr den kontinen¬
talen Filmen freundlich tetfen-
überstehen. Vor allen Dingen
werden die klare Darstellunj,
die einwandfreie Sprache und
die spannende Handlunt ge¬
lobt.
..Die Handlung ist so meister¬
haft dargestellt, daO man sie
selbst ohne Kenntnis der deut¬
schen Sprache zu würdigen
Versteht", schreibt der Ameri¬
can, um fortzufahren, „nicht
Wie bei unseren Kriminalfilmen
wird hier Gewicht darauf ge¬
legt, die Zuschauer zu täuschen.
Geschickte Darstellung, ein
gutes Sujet und ein über¬
raschendes Ende tun cs bei die¬
sem Film viel besser."
In ähnlichen lobenden Wor¬
ten sprechen sich Times und
Ifetald Tribüne aus.
New-Yorks deutsches Blatt,
die Staatszeitung, erklärt, hier
handle et sich um eine Produk¬
tion, die jeder Deutsche gesehen
haben müsse. Selbst Amerika¬
ner, die keinen Dunst von der
deutschen Sprache hätten, seien
ohne Schwierigkeit in der Lage,
der Handlung zu folgen, die sich
in einer Reihe glänzender Auf¬
nahmen abwickle.
Noch mehr solcher deutscher
Filme und Amerika wird seine
nlte Achtung vor der deutschen
Filmkunst wieder zurückgewin¬
nen.
HollandUdier Kolonial-
film
Vor kurzem wurde ein Ko-
lonialfilm in Holland aufge-
führt, der ein überaus lebendi-
(cs Bild von der Tabakkultur
in Deli vermittelt. Es wird
darin gezeigt, wie man den Ur¬
wald rodet und zur Bepflan¬
zung zurechtmacht. Im weite¬
ren Verlauf des Films wird dann
das Pflügen, Säen, Düngen und
Ernten dargestellt. Den Be-
sckluO des Films bilden ein
paar Bilder, die den Versand
des Tabaks nach Europa zei-
g»n. Der Erstaufführung die-
Tabak-Films wohnten eine
Anzahl holländische Regierungs-
•"iltlieder, außerdem zahlreiche
prominente Persönlichkeiten
der Handels- und Industriewelt
Nach der BegrüOungs-
•nsprache, die der Vorsitzende
der Deli-Plantagen-GesellschafI
Jon Java hielt, gelangte der
lim zur Vorführung, dessen
ensgezeichnet gelungene Auf-
•»nmen lebhaftestes Interesse
»"egten.
Die enge Verbindung zwi¬
schen Musik und Film tritt
immer deutlicher in den Vor¬
dergrund. Die Ufa besitzt seit
längerem einen Verlag, der
ihren eigenen Namen trägt. Sie
hat mit einem der größten deut¬
schen Schallplattcnunternehmen
Abmachungen getroffen, wo¬
nach die gegenseitigen Erfah¬
rungen auf dem Gebiet der Mi¬
krophon - Technik usw. beiden
Gruppen dienstbar gemacht wer¬
den müssen.
Der Küchenmeister - Konzern
besitzt neben seiner Beteiligung
bei der Tobis den Hauptanleil
an der Ultraphon und der mit
ihr liierten Gesellschaften.
Klar, daß diese Berührungs¬
punkte sich im einen oder
anderen Fall zu immer enger
werdender Arbeitsgemeinschaft
verdichten.
So wird bei der Dreigroschen¬
oper dafür gesorgt, daß Platte
und Film sich in der Propa¬
ganda gegenseitig unterstützen
und daß die Reklame in den
Kinos sowohl wie in den Schall-
plattcnlädcn rechtzeitig sowohl
im Film wie auf der Platte zum
Vorteil werden.
Die Tobis-Ultraphon lud des¬
halb die Presse diesmal gleich
Man sah Carola Neher und
Harald Paulsen io der deutschen
Fassung, lachte herzlich über
Brausewetter, der einen jungen
Geistlichen darstcllt, der die
in ihr Studio draußen in Frie¬
denau, wo Michael Bohnen und
Joseph Schwarz an ein paar
Platten aus der „Verkauften
Braut" arbeiteten, und führte
dann ins Ela-Atelier, wo man
den Kanonensong aus der Drei¬
groschenoper für Ton und Bild
festhielt.
Leutchen aus der Unterwelt zur
Ehe zusammeniührt.
In dem geschickt gebauten,
stilechten Milieu folgten auf die
Deutschen die Franzosen und
wurde dann der berühmte Song
in deutscher und französischer
Sprache reproduziert, etwas
was der Berichterstatter leider
nicht mehr erlebte, weil gerade
Tonfilmaufnahmen oft mehr Zeit
in Anspruch nehmen, als der
Journalist manchmal zur Ver¬
fügung hat.
Jedenfalls nahm man den Ein¬
druck mit, daß hier ein Quali-
tätsfilm entsteht, und daß vor
allen Dingen die Art. wie Film
und Schall hier Zusammenwir¬
ken, vielleicht vorbildlich und
musiergebend wirken kann.
Es spielen: In der deutschen
Fassung: Rudolf Förster, Ca¬
rola Neher, Fritz Rasp, Valeska
Gerl, Reinhold Schünzel, Lotte
Lenja, in der französischen Fas¬
sung: Albert Prejean, Mmc. Flo¬
relle. Gasion Modot. G. Hanley,
Mme. de Mala, Marga Lion,
Hermann Thimig. Die Gesarat-
leitung beider Fassungen hat
S. Nebenzahl.
Tonftlmlhcater inU.S.A.
Nach einer Statistik des .Mit¬
herausgebers der amerikani¬
schen Zeitschrift „Electronics"
Dr. Franklin S. Irby sind bie
fetzt 12 448 Lichtspielhäuser io
Jen Vereinigten Staaten mit
Tonfilmausrüstungen ' ersehen.
Hochbetrieb in
franzöiischen Ateliers
Im Gegensatz zur gleichen
Zeit des Vorjahres, in der fast
alle französischen Ateliers un¬
beschäftigt waren, herischl in
diesem Jahre in sämtlichen
französischen Ateliers fieber¬
hafte Tätigkeit. Sowohl io
Paris wie in den Studios des
südlichen Frankreich wird voll
gearbeitet. Bemerkenswert ist,
daß nicht ein einziger stummer
Film gedreht wird.
Deutscher Tontilm-
erlolg in Wien
In der laufenden Woche ha¬
ben wieder zwei opcreltenhaft-
heitere deutsche Tonfilme beim
hiesigen Publikum kräftig ein¬
geschlagen. Es sind dies ..Die
zärtlichen Verwandten", die im
Busch-, Haydn- und Wienzeilc-
Kino, und das „Micky - Maus-
Girl" („Die vom Rummelplatz'')
mit Aooir Ondra, der im Opern-,
Imperial-, Schwarzenberg- und
Maria-Theresien-Kino im Reper¬
toire erschien. Beide Filme
werden von der Leihlirma Luz
herausgebracht.
Beide Filme hatten hier einen
ausgesprochenen Heilerkeitser*
folg.
Eine Zuschrift
Unter der Überschrift „Wat
du nicht willst, das man dir
tu" batt.zn wir in Nummer 213
des „Kinemalograpb" die Zu¬
schrift eines prominenten Mit*
gliedes der Filmindustrie ge¬
bracht, die sich u. a. mit einem
Zeilachriflenartikcl des Film¬
kritikers Heinz Pol beschäftigte.
Von Herrn Pol erhalten wir
daraufhin eine Zuschrift, worin
er uns mitteill, daß seine Aus¬
führungen anscheinend mißver¬
standen seien. Er habe nicht
behauptet, daß „überhaupt jeder
Ufa-Film von vornherein poli¬
tisch verdächtig sei. auch wenn
von Politik darin nichts vor¬
kommt", sondern lediglich (I)
erklärt, daß die Ufa-Filme .J3as
Burscbenlied aus Heidelberg“
und „Rosenmontag" (im Sinno
Pols) politische Filme seien
und auch das „Flötenkonzert
von Sanssouci" sicherlich aueh
politischen Charakter tragen
wird. Herr Pol erklärt es fer¬
ner für einen Hörfehler, daß er
im Rundfunk behauptet haben
soll, außer dem Film „Ab¬
schied" noch keinen Tonfilm
gesehen zu haben.
„Die singende Stadt
Der Allianz-Tonfilm im Ula-
leih „Die singende Stadt", mit
Brigitte Helm und Jan Kiepura
bat bei seiner Vorführung vor
einem Interessentenkreis in
London außerordentlichen Bei¬
fall gefunden. Der Film wurde
als ein Film der großen inter¬
nationalen Klasse vou durch¬
chlagcnder Publikumswirksam¬
keil bezeichnet. Die Außen¬
aufnahmen zu diesem Film sind
in der schönsten Gegend der
Welt bei Neapel gedreht wor¬
den. Eine Reihe berühmter
antiker Bauwerke bildet den
interessanten Hintergrund der
Außenaufnahmen.
Pkl. Lltrmpkem
vmt
u. f^rihut^-ffhUut
FiLMKumea . .fSUjtjuMj^ CgMhj^-lißm-\/€)iiü£t UiAuui
■fÄMtM udufieu kaAAeujtciJku^ . uttfvdiM. üttnuM ta-
sktn^t ^tla<jU t*tMj9t4k i4t^^ uie ^fet^ tte»- 0i>e*tUe9^
LKHTviDtdHNf Ae^ ^Bei^aä tiA»i ficokh gn mUtadou ^
KM^ekuroGHAPn iuLa Kmmj*- Ot m. Q iMt^ntuejiJC Qe*uiu. irgu -
^üjÜUl. ieeU .HflätK Cuvbud 7t»H..€Un, Uü^
ftumm dittmut fui^oseUteu ^uuusIlImjum idJ^^
f! LMBCHO. .. Ä«. 'ih^tÜL , dAA M d4IUÄfÜA^ . 0»uUciit.
fUdi fMiäfyt dfitMM b^CM* ..
0 f A Fl Lfj... $tÄL qUiickCvcA^ Sicud dift-iiAMAeiA, Ik^ufc. • tn.
kjtmMk nlcUt (JMokjLicLMßL ie^.
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uu)- ImÄ. oJUjl di/t. Sedc ZtktA-
lt.lt. -~X3jt^At I.Mt^
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FIlM JOmWAL. .. iWt i4*Ü^ ^
üMjr fMA. ajUt 4 .
J(mAa ^OHatM, U4M...
T E KU P O.. . ^)A/U>tuÄMJVtMA*A*x^ U4^ SH^tU*UA**a
ud, Atuf^ IÜAC44I, YüliA^'utM, «frtfc<C^eUi5*^. JuicdJuHyeH^
divHtotJilM, gu/b*uieältt, ‘^cOjtoA. .
NACHTAUSGABE ■. 4$*U J<JuAA4t^oU£oui. uUlUtA 1$. dma fHUitKUAK^ BBUt .
ftpr^K lü guM», td^pM ^dknaiMir dt «hsganv
^ uAai^
BE/u HEOOLO . du, fiCiAt, kod oaaP da» ^^i4bu ^kitÄtUuM, ^^'eid
uAA^y nuIUm tAA JauiCUtJBB. ^edfA^ifeM,...
Bl AMMtWAG. ..Vedu iBuhdtM,
4tn,diui SkdmmiätfciÄÄÄäTA
M ^Bot mit uUJtUu l¥Bi
BEfU mBaUOT ^ÜlMjlwtBK tCoBHAmt CUAA thm^ßBcAlm nicdj t k» * %m t .
i/-^ecak SckofL
eincfw^Wockc
m^SdämTheaimt, t
firütmQv2Phi
Blick auf den Broadway
Von unserem H H. - Korrcspondontco in Ncw>Yark
Ernst Lnbitschs zweiter Kland*
lilm ^onte-Carlo " ist ein glän¬
zender Erfolg. Dcntlich läßt die¬
ser Film seine Meisterhand er-
henoen. Durch seine hervor¬
ragende Regie wird ein Durch-
«rhnittssuiet zu einem nnboding-
(en Erfolg gemacht. Immer wie¬
der mufi der staunende Beob¬
achter dieses Filmes den Ideen¬
reichtum von Lubitsch bewun¬
dern. Der „Lubitsch touch ", wie
der Amerikaner sag*, ist überall
rn erkennen. Dis Handlung
selbst kann allerdings keine be-
vondercu Ansprüche erheben.
Ihr liegt das Lustspiel von Hans
Müller .J>ie blaue Küste" zu*
giiindc. Doch der Meisterhand
von Lubitsch ist es gelungen,
eine Filmoperetle zu erzeugen,
■bc wohl zu den besten gebürt,
Hill denen Hollywood bisher auf-
Da ist das alte Thema von
der reichen Baroness, die ihrem
allen senden Grafen am Tage
der Hochzeit durchbrennl und
nach Monte Carlo fährt, um dort
ihr Glück zu probieren. Das
Sprichwort von dem Unglück in
der Liebe und dem Glück im
Spiel dreht sich um, und sie ver¬
hört ihren letzten Pfennig. Doch
(m lieblicher Jüngling naht als
Retter. Wenn er sich auch nur
als ein einfacher Barbier aus-
gihl. stellt sich doch bald her¬
aus. daB er ein reicher Graf isL
So steht denn einer Heirat
•khls im Wege. Viele reizende
Gesänge verhelfen dem Film
*nni Erfolg. Die Hauptrollen lie¬
gen in den Händen von Claude
Allisler, Jeanette MacDonald,
Jack Buchanan und Zasu Pitts.
..Let"s go Native'" — LaBt um
mid werden — Paramount. Ein«
Musikkomödie, über derer
•tumpfsinnigen Humor der Zu'
Mkauer wirklich wild werdet
■Mn. Die Musikeinlagen sine
Unfalls abgedroschen. Nui
«rch den urwüchsigen Humoi
•«« Hauptdarstellers Jack Oakii
uiird der Fihn wemgslcns eini'
(ermaBen gerettet, wenn er auci
ktioeswegs als ein Erfolg be
Michnet werden kann. SchlieB-
hth wird ein Film, in dem vieli
•«rtvolle Porzellanvasen zer'
■^'«hen werden, noch lang«
»■«ht lur Komödie. Diesem zu
»^menhanglosen Film wir*
’chhcBlich die Krone aufgesetzt
■renn das Schiff, auf dem siet
^e Gruppe von Komödianter
5*''iHlet. Schiffbruch erleidet
Boote Stenern eine wild«
»'«dseeintel an. wo sie nalQrlicl
men waschechten Amerikanei
®''®®hlyn vorfinden, dei
*folz .J<önig Jerry" nennt
^nimal Crackers " — Para
7®*^ »m Rialto. In dieser Ga<
7^*P®*** spielen Amerika«
' groBe Komödianten, di«
Mars Brothers, die Haiitprolle.
Der Film ist von Anlang bis zu
Ende mit mehr oder minder
wirksamem Humor erfüllt, der
iedoch lür europäische Zu¬
schauer nicht immer schmack¬
haft ist. Die Handlung selbst
wird dabei völlig zur Neben¬
sache. Der Diebstahl eines wert¬
vollen Gemäldes gibt den vier
Maixbrüdem reichlich Gelegen¬
heit, ihren Humor und ihre
Witze an den .Mann zu bringen.
Zwei Parodien, die eine auf die
GroEe Oper und die andere auf
das Schauspiel von Eugene
0"Neill „Sonderbares Zwischen¬
spiel" tS. ränge Inlerlut'e) sind
glänzend gefilmt und dargestellt.
.,Top Speed " — Höchstge¬
schwindigkeit — First National
Pictures im Strand. Noch eine
Musikkomödie, in der zwei arme
Wallstreet-Clerks zwei ebenso
hübsche wie reiche Amerikane¬
rinnen heiraten.
„The Slorm" — Der Sturm —
Universal. Ein wiederauf¬
erstandener stummer Film, der
auch fetzt noch nicht seine
frühere Absurdität abgestreift
hat. In Alaska treffen sich
eine Frau und zwei Männer in
einem wilden Schneesturm und
suchen in einer Hütte Zuflucht.
Bald entsteht ein Kampf um die
Frau, der beinahe zu einem
Mord führt. Entgegen ihrer
Überzeugung ruft Lupe Velez,
die die Hauptrolle spielt:
„Wenn du ihn tötest, tötest du
mich'", und der feurige Lieb¬
haber rennt hinaus in den wil¬
den Sturm, verzweifelt folgt ihm
bald darauf der andere. Am
nächsten Morgen kommen beide
zurück. Der eine bekommt die
Frau und der andere das Nach¬
sehen. Die photographischen
Szenen sind sehr schön und ein¬
drucksvoll, was aber dem Film
lelbst nicht viel hilft.
..The Matrimonial Bed" —
Tas Ehebett — Warner im
Strand. Obgleich der Film auf
einer älteren französischen Ko¬
mödie lufgcbaut ist, ist doch
wenig von dem scharmanten
französischen Witz und Humor
übriggeblieben. Der ganze Film
besieht aus komischen Ver¬
wicklungen. Der Gedächtnis-
Verlust eines Mannes bei einem
Eisenbahnunfall wird zu diesem
Zweck weidlich ausgenutzt. Die
Handlung selbst spielt durchweg
in Paris. Haupt«larslelter:
Frank Fay, James Gleason und
Vivian Oakland.
.."Thrce Faces East" — War¬
ner Brothers — Strand. Erich
von Stroheim heimst in diesem
spannenden Spionagefilm aus
dem Weltkrieg in seiner Rolle
als Meisterspion VaMar Lor¬
beeren ein. Kritische Beobach¬
ter linden vielleicht, daB allzu
viel Romantik den Film be¬
herrscht. Doch die sorgfältige
Ausarbeitung, die brillante Dar¬
stellung und das für den Film
wie geschaffene Sujet bürgen
für einen vollen Erfolg. „Three
Faces East"" — Drei Gesichter
östlich — ist das Stichwort von
deutschen Spionen im Welt¬
krieg, auf das die Gegenantwort
der Eingeweihten „Vorwärts
und Rückwärts’" lautet. Der
vielseitige Stroheim wird vom
belgischen König persönlich aus¬
gezeichnet, während er bereits
in deutschen Diensten steht
und wertvolle Spionagedienste
leistet. Später finden wir ihn
als Kammerdiener bei Sir Win-
ston Cbamberlain, dem ersten
Seelord der britischen Admi¬
ralität. In atemloser Spannung
wickelt sich der Film ab, Schlag
auf Schlag, Spiel und Gegen¬
spiel. Wir sehen die engiitche
Geheimpolizei, wie sie auf den
Fersen des gewandten deut¬
schen Spions ist. Besonders
angenehm berührt der Dialog,
des kurz, scharf und dramatisch
is*. Ein vorzüglicher Film,
dessen Hauptrollen in den Hän¬
den von Erich von Stroheim,
Constanec Bennett, Charlotte
Walker und William Holden
liegen.
Dixiana — Radio-Kcith-Or-
pheum im Globe-Thealcr. Zu
der endlosen Reibe der Film¬
operelten, mit denen alle ameri¬
kanischen Produzenten in die¬
sem Jahre schon aufgewartet
haben, wird eine neue hinzuge-
fügt, die um so enttäusebender
wirkt, als rie mit so großer Re¬
klame angekündigt wurde. Der
amerikanische Süden, vor neun¬
zig Jahren zur Sklavenzeil, steht
wieder auf. Obgleich sehr
schöne Szenen aus dem allen
New Orleans eingeschaltet sind,
sind Aufmachung und Darstel¬
lung ziemlich banal. Eine
Zirkusktinstlcrin fBebe Daniels)
und eia reicher Plaalagen-
besitzer verlieben sich, wäh¬
rend sich «ric geschickter Spie¬
ler in den Kcpl gesetzt hat, daB
die Frau eigentlich ihm gebo¬
ren sollte. Einige sentimentale
Gesänge werden allzu laut ge¬
sungen uno am Ende löst sich
alles in Wohlgefallen auf.
OuUide ‘he Law — Außer¬
halb des Gesetzes. Das ist
einer jener Verbrecherfilme, wo
die Unterwelt und die Polizei
nicht nur einen körperlichen,
sondern auch inlcUektacIlea
Kampf feebten. Natürlich be¬
hält die Polizei dabei lelziea
Endes die Oberhand. Ein Ver¬
brecher plant einen großen Ein¬
bruch auf eine Bank, der ihn
für den Rest seines Lebens
sicherstcllen soll. Alles glückt
»und viele hunderttausend Dol¬
lar werden geraubt. Doch,
merkwürdig, die Liebe des Ver¬
brechers für kleine Kinder wird
schlieBbch sein Verhängnis.
Nachdem einer seiner Helfers¬
helfer erschossen wird, landet
der Haupttster im Zuchthaus.
,.The Sea God" — „Der See-
Gott" — Paramount im Para-
mount. Die phantaxlischcn Er¬
eignisse, die in diesem GroB-
film vor Augen geführt werden,
eignen sich sehr wohl für die
Mentalität zwölfjähriger Kinder,
stellen aber doch an das breite
Publikum allzu groBe Anforde¬
rungen. Das viele Schießen,
Speerwerfen, Perlensuchen und
das Auftreten menschenfres-
sender Kannibalen sind für Kin¬
der sehr geeignet. Ein wildes
Schiffsrennen, das nach den
Südsceinseln führt, bat die Ent¬
deckung eines Perlenbelles zur
Folge, um das sich schheBlich
eia wilder Kampf zwischen
Weißen und Kannibalen ab-
spielt. Richard Arien, Fay Wray
und Eugene Pallette spielen die
Hauptrollen.
DanIcUcr !■ aetzten Brief*.
A b Mitwirkcnde im neuea
Medf • Ckristians . Tonfilm
der Aaf« ..Sein letzter Brief’
«■urden neben .Mady Christianz,
Alfred Abel und Franz Lederer
fo^nde Darsteller verpflichtet:
Heinrich Schroth. Hans Stem-
ber](. Hilde Hildebrandt. Jaro
Förth. Hermann Picha, Herb^
Paulmüller. Hannclore Benzin*
«er und der vierjähriffe Rolf
Drucker. Rcifie: Rudolf Wal¬
ther-Fein. An der Bildkamera:
Fu||lsan|f: an der Tonkamera:
Grimm. Bauten: Höfer und
Sebwidewsky Manuskript:
Lüthife. Chansons: Rudolf Nel¬
son und Friedrich Hollinder.
Musikalische Leitung: Dr. Felix
Günther.
An der Kamera.
D ie pboto^rMhisebe Leitung
bei dem Max Hansen-Film
der Terra .J)er Hampelmann”,
die bisher in den Händen Cnrt
Coorants lag. bl jetxt von
Friedei Behn-Grund übemom-
Wiener Tonfilmstatisük
Seit der vor kurzer Zeit vor- momenta
ifsnommcneo Zählung der Ton- filmkino
tÜmbetriebe Wiens, die damals 21 Bezirl
etwa 30 auf den Tonfilm um- Tonfilmtl
^cstellle Theater betrugen, hat den und
sich die Zahl der Wiener Kinos, ,9
die Tonfilme spielen, um mehr 4
als die Hälfte dieser Zahl ver- 3
nchrt. 3
Gegenwärtig sind von den 13S ^
Wiener Lichtspieltheatern 58 ' ' |
bereits auf den Tonfilm umge- ^
stellt. ‘
5 Betriebe vollziehen eben 2
ihre Umwandlung aut Tonfilm- 2
theater, so daB die Zahl der I
Wiener Toofilmbctriebe schon 3
63 beträgt, also mehr ab der 2
dritte Teil des Wiener Kinopar- I
kes in der Lage ist, Tonfilme 2
zu spielen. 3
Bemerkesswert ist, daO diese 1
Umwandlung nicht nur in den 1
ersten, vom kaufkräftigen Pu- 1
bliknm bewohnten Bezirken Im Un
sich vollzogen hat, sondern sich befinden
filmkino befindet,
21 Bezirken der
Tonfilmtheater er
Das „gestohlene CesichL“
J ens Keith von der Staats-
Oper wurde für die Einstu¬
dierung der Tänze in der neuen
Kriminal-Film-Kqmödie „Das
Gestohlene Gesicht" (Produk¬
tion Bruno Duday) verpflichtet. 1
' Für die musikalbche Leitung [
wurde Hans' May gewonnmi,
der für diesen Film zwei neue
Schlager (einen „Karten-Tango"
und ein Steplied) komponiert
„Hallelnia“ kfinsllerUch
wertvoIL
D er Lampc-AusschuB hat King
Vidors Negertonfilm „Halle¬
luja", dessen Uraufführung am
2. Oktober im Mozartsaal statt¬
findet. ab künstlerisch wertvoll
anerkannt, so daB er Steuer¬
ermäßigung ger.ießt.
„Komm' zn mir zam Rendez^
vous" überall prolongbrl
■pver Tonfilm der Siegmund
^ Jacob & Sohn: ..Komm' zu
mir zum Rerdezvousder ge¬
wärtig gleichzeitig in dreißig
Die wertvolle Fachbücherei
des „Kinematograph“
Die SidierlieilsvorsdiriDea
HiUsbicD für die PrifDi^ des fir LidUspielforiölinioieD
Kiieverffilirers | H..iuem.b<.vwi
n AbbUoga ead Zek^aaages
Dr. jur. Ernst Seeger
Des saüicbs Nscbricbtcabtall d«> PrcaSUcha
MatsttrioBs Mc VaknrohHabft Kbrcibti
.Dm B«b M voRflelieh lir du Hsad-
ZwvHcla AaUa («b*adc Vocscbiiitra «ia« w»
bn—rn. KUmg beiMva.'
Auch jeder Leiter von Lichtspielvor¬
führungen und jeder Kinobesitzer muB
das Buch zur Hand haben.
Kinopraxis
DipL-Ing. A.R. Schulze
Eie wertvollet Verb. de> eabaad
VM III Abbadeeg« ead Zaicb-
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Erhältlich ia jedem Fachgeschält, in jeder Buchhandlung und gegen Voreinsendung oder Nachnahme des Betrages durch den
Verlas Scherl, Berlin sw 68, Zimmerstr. 35-41
24. Jahrgang
Berlin, den 3. Oktober 1930
Nummer 231
King Vidors Negerfilm
und die vor fünfzig oder sech¬
zig Jahren durch die Fisk
Jubiice Singers wieder neu
entdeckt worden ist. um dann
einen immer steigenden Sie¬
geszug dirch die internatio¬
nale musikal'schc Welt zu
machen.
King Vicor hat mit Ab¬
sicht ger.ide diese Musik in
den Mittelounkt seines Films
gestellt. wollte kein Sen-
sationsdr; r.ia schaffen, son¬
dern die Seele der schwar¬
zen Ras;e in Bildern und
Tönen auferstehen lassen.
Es war klar, daO er dabei
auf wirkiuigsvolle filmische
Mittel nicht verzichten konn¬
te. Er gab dem eigenartigen
Milien draußen zwischen
Baumwollfeld und Urwald
ein photographisch apartes
Gesicht. Streute ein paar
wundervoll gesehene Bilder
aus einer Negerkneipe ein,
wo gesungen und getanzt
wird.
Aber ei n Höhepunkt schafft
er in den religiösen Szenen.
Glänzend der Moment, wo
Zekc, der Hauptdarsteller,
seine prophetische Berufung
erkennt. Tiefwirkend, faszi¬
nierend der Zug des Vt an-
derpredigers durch die kleine
Stadt, nach dem bibli.schcn
Vorbild auf einem Esel rei¬
tend. Kleine, weiß gekleidete
Negerkinder psalmodicrerd
tcilektuelle zu sein, bringt ■ ■
uns King Vidors großen Ne-
gcriilm „Hallelujah". Bringt Hl T iJJ
ihn als ganz besonderes Er- ,
eiijnis und leitet die Vorstei- .
lung durch eine Rede Hans ^
Bi'odnitz' ein, die von einer j
I’i.tte oder einem Lichtton- -• ' - v' J.
elfen in das erleuchtete *. .. t '
H.ii:s kl ngt. ^ 1 ’ i i I j i
11.' den besonderen Zweck ] J ij .j,
und für das eine Mal zwei- ÄtM 11^1
Ic OS eine besondere Ange- VH I ' |; ß
Ebenheit, obwohl der Film- im « J , ! 1*.^
fachmann die fraglos etwas J ^ M ^
übertriebenen Darlegungen
die Verkitschung des D.ni«! l H>yac, «ad Viclo
K.iioprogramms und über die
gri p.lsätzliche Verteidigung Kleider, trotz Pullmarnwagcn
der Vorführung von Filmer und Telegraph,
w den Originalsprachcn mit Er versetzt uns in eine Zeit.
«•nem nassen und einem jer Neger noch unter
«ro.kcnen Auge anhörl. eigenen Sitten und Gebräu-
Abcr Hans Brodnitz spricht chen lebte. Man glaubt fast.
I* n cht zu den Filmleulen, die Generation gleich nach Negros Spirituals sind
»ondern zu seinem snobisti- Onkel Tom vor sich zu haben. manchmal im streng europäi-
*chcn Publikum und muß und muß sich in vergangene sehen Sinne absolut unmelo-
»chhcßlich selbst wissen, ob Zeiten zurückversenken, um disch. Selbst die grundlegen-
nicht eines Tages doch den tiefen, wundervollen sec- den Gesetze der Harmonie
den gleichen Tonfilm für lischen Gehalt dieses Films werden oft mißachtet,
yinen Kassenrapport braucht, ganz auskosten zu können. Das was man hört, ist ein
hu Pf“’’ Es >s‘ Film für den eigenartiger Sprechgesang.
unH ahlehnt Durchschnittsmenschen. Es Eine gesungene Erzählung,
den üblichen amerikanischen
Jazzgesängen, wie man sie
irgendwo in Negerrevuen und
von amerikanischen Grammo¬
phonplatten hört.
die aber mit einer inneren
Leidenschaft vorgetragen wird,
die auf musikalisch empfin¬
dende Menschen stärker wirkt
als viele Opern.
Es ist alte Musik, die schon
einmal ganz vergessen war
Metro-Goldwyn-Film
vom Leben der Neger in Ala-
ist unzweifelhaft ein
'Idstreifen ganz besonderer
«fdnung. Er ist. nach euro-
Wischen Begriffen klassifi-
ein historischer Film,
^*>1 man sicher nicht fehl-
**ht. wenn man die Handlung
“Odert Jahre zurfickdatiert,
votz der manchmal modernen
Tief und eindringlich die
Taufszene der Erwachsenen,
welche, nebenbei bemerkt,
erkennen läßt, daß es sich
um eine Sekte der Wieder¬
täufer handelt.
Von unerhörter dramati¬
scher Wucht die Feier der
M. G. M.
Panifamet
Fabrikat:
Verleih:
Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph*
H» DMEN UNIVERIAl /
DER
ARNOLD KORPF
EINE TON-u EARBENSYMPWONIE ^
DER^ON PRODLTG-CARL LAEMMLFjR-
, ^NlVERIAL-PiCT-CORP. PRÄ-CARL LAEMMLE
URAUFFIÜHRUNG MITTE OKTOBER ■ Üffi-PALAIT AM ZOO
Bekehrten, die aus den gläu¬
big Gewordenen beinahe Be¬
sessene macht.
Die deutlich widcrspiegelt,
daß in diesen halbkultivier¬
ten Negern noc.i ein tüchti¬
ges Stück Urwald steckt, das
sich in diesem religiösen
Kausch ekstatisch entlädt.
Spannend auch der Schluß,
wo der Held seinen Neben¬
buhler durch den Sumpf ver¬
folgt, um ihn schließlich,
trotz seiner tiefen Religiosi¬
tät, zu erwürgen.
Eis ist ein Film vom Ur¬
menschen. Ein Werk ganz
abseits von dem, was sonst
über die Leinwand läuft.
Ein Bild, das erschüttert
und das in seiner ganzen Art
wieder einmal etwas Neues
und Besonderes bringt.
*
Ein Film, der unbedingt zu
den kinematographischen
Spitzenleistungen zu rechnen
tmil Jannings weiter
> bei der Uta
Emil Janning*, dessen erster
I Tonfilm „Der blaue Engel" sich
als internationaler Erfolg aller¬
ersten Ranges erwiesen hat und
I dessen zweiter Tonfilm der
gleichen Produktion „Liebling
der Götter" in kurzem hcrans-
gebracht wird, ist soeben von
der UJa für einen dritten Ton¬
film der Erich Pommer-Produk¬
tion verpflichtet worden.
Es liegt für diesen Film eine
i ganze Anzahl von überaus
interessanten Stoffen vor, die
auch die Herstellung des Films
in zwei Sprachen nicht ausge¬
schlossen erscheinen lassen. Wie
alle bisherigen Jannings-Ufa-
Tonfilme, so wird auch sein
dritter Film in ganz großen
Ausmaßen bergcstellt werden.
Uraufführung
..Das Lied ist aus"
l^e Uraufführung des ersten
unter der Produktionsleitung
voa Julius Haimann von Geza
»on Bolvary für den eigenen
»«rieih in Szene gesetzten
Snper-Tonfilms „Das Lied Ut
an* ist für Dienstag, den
• Oktober, im Atrium festge-
I den Hauptrollen:
[ *-»00 Haid und Willy Forst.
Wiener Rundfunk
»«kommf eine Tonfilm
apparahir
Die Wiener .Jlavag" gibt bf
^^nt, daß sie in kurzem übe
Tonfilm-Anfnahme-Appa
System Selenophon, un
moderne Gramme
^““"■Aufnahme-Anlage ver«
**" wird.
ist. Dem man einen Sieges¬
zug durch die deutschen
Kinos prophezeien möchte,
wenn nicht im Unterbewußt¬
sein leise die Frage auf¬
tauchte, ob man überall bei
uns das nötige Verständnis
für diese herrliche, wunder¬
volle Arbeit aufbringt.
Ein Bild für Feinschmecker.
Etwas, was vielleicht dem
Durchschnitts - Kinobesucher
nicht liegt. Ein Film, den
man nur vorführen sollte,
wenn man vorher intensiv
und gründlich durch ent¬
sprechende Propaganda auf
die besonderen Seiten dieses
Negerspiels aufmerksam ge¬
macht hat.
♦
Eine Probe dieser Neger-
gesänge ist auf einer Elek-
trola-Platte erschienen. Da¬
niel L. Haynes singt eines
der Spirituals mit den Dixie
Jubilee Siegers. Außerdem
liegen zwei Helte mit Negro
Spirituals, die zum Teil im
Film verwendet sind, in der
Bearbeitung von Hugo Rie-
scnfeld im Verlag von Adolf
Fürstner, Berlin, vor.
Es erscheint außerordent¬
lich zweckmäßig, dieses Ma¬
terial fleißig hei der Vor¬
propaganda zu benutzen.
Im Mozar'.-Saal gab es
reichen Beifall und nur Stim¬
men der Anerkennung.
,4Corveffenkapifiii" in
Rotterdam
D«r Aafa-Tonfilm ,JD«r Kor-
vcttrakapi'.äa" wurde im W3.-
Tbsatar, Rotterdam, des großen
Erfolges wegen eine zweite
Woche prolongiert.
Generalversammlung in
Breslau
Die näcaite auBerordentliclia
Generalversammlung des Pro-
vinzialvcrbandc« Schleiiicher
Llchtspiclthcatcrbcsitzcr e. V.
iindet Mittwoch, den 15. Okto¬
ber, um 11 Uhr im Kleinen
Saal des Hoteb „Vier JUhrer-
zeiten" in Breilan statt.
In Abwickelung der umiang-
reichen Tagesordnung wird
über Tonfilmaagclegenbcitcn,
Mnsiktaatiemen, Prüfungskosten
für die Kontrolle elektrischer
Anlagen, Berufsgenosscnschalls-
beiträge, Reichsfilm-A.-G. new.
gesprochen werden. Außerdem
ist eine Bsschlnßfassuag über
Vorschläge des Reichsverban-
dea vorgesehen. Ferner wird
ein Mitglied des Rcichsver-
bandsvorstandez über aktuelle
Probleme des LicbtspielgcMer-
bes referieren.
Aus dem Frankfurter
Bezirk
Ewald Berger, der früher«
Geschäftsführer der Helia in
Darmstadt, ist fetzt Besitzer der
Astoria-Lichtspiclc in Frankfurt
am Main. Heinrich Weiß, Frank
lurt, bat die Geschäftsführung
der Herrn Margulies gnhören-
den Schillcrlichtspiclc in Mainz
übernommen, und im benach¬
barten ZeiUheim ist unter dar
Firma Allcmannia-Lichtspicle
ein neues Kino eröffnet worden.
Ungarn für den
Von unserem Budapest
In Budapest bemühen sich
bekanntlich die Bühnenautoren,
die Schrihstellcr und Tbeater-
dircktoTcn, dem ausländischen
und insbesondere dem deut¬
schen Sprechiilm Schwierigkei¬
ten zu machen.
Mao häng: der Sache ein na¬
tionales Mäntelchen um, will
aber in Wirklichkeit die starke
Konkurrenz des Tonfilms auf
diesem, nicht gerade fairen
Wege bekämpfen.
Die Bühnenautoren und Thea-
tcrdirektoren haben einige Ab¬
geordnete veranlaßt, die Frage
des fremdsprachigen Tonfilms
letzt im Parlament vorzubrin¬
gen. Die erste Interpellation
sollte der Abgeordnete Josef
Pakots Vorbringen, der sclost
Schriftsteller ist
Die ungarischen Kinob«sitzcr
und guten Vertreter im Pula-
im StoatssekreUr Friedrich Po-
gany. dem Präsidenten des Ban¬
des ungarischer Kinoindustr al¬
ler, einen wohlakkreditiertcn
und guten Vertreter im Porla-
ment, der ab Antwort auf die
Anträge der Bfibnenantorco die
Situation der ungarischen Fiim-
branchc vor dem Plerum ein¬
gehend schildern wird.
Er wird zum Ausdruck brio¬
punkt der ungarischen Kino-
beeitzei und Filmverlcihcr zum
Ausdruck bringen, der dahin
geht, daß die Vorführung von
fremdsprachigen Filmen das
Nationalgefühl absolut nicht be¬
einträchtigt.
Ee wird zum Ausdruck brin¬
gen, daß ein guter Ungar durch
die Vorführung von dcntsch-
spraebigen Filmen nicht
deutschfreundlicher wird, daß
teise patriotbchen Gefühle ab¬
solut nicht leiden, daß aber der
fremdsprachige Film glänzend
Gelegenheit gibt, ganz allgemein
die Sprachkenntois der großen
Masse zu crwcitem.
Aaßcrdcm wird man daraui
hinweuen, daß im deutschen
Film in starkem Maße ausge-
wanderte Ungarn (Regisseure,
Schauspielcr.Musikkomponbtcn,
Photographen usw.) tätig sind,
die nur deswegen ins Ausland
gingen, weil im eigenen Lande
cinlach keine Möglichkeit be¬
steht, Filme io umlassendem
Maße hcrzustellen.
Die ungarischen Kinobesitzer
und Pllmverleiher werden bei
dieser Gelegenheit feststellcn,
daß sie io den verflossenen
Jahren über vier Millionen
Pengö für eigene ungarische
dcutsdicn Film
!r Sz.- Korrespondenten
Filmfabrikation zur Verfügung
stellten.
Ein größerer Betrag ist von
der Filmindustrie nicht aufzu¬
bringen, aber er genügt gerade
unter den heutigen Vcrhiltnb-
sen lauge nicht, um eine nen¬
nenswerte Fabrikation auf die
Beine zu stellen.
Es kommt noch hinzu, daß
sich Filme, in ungarischer
Sprache gedreht, einfach nicht
rentieren können und daß es
kaum iemand gibt, der das
Risiko auf sich nimmt, derartige
Filme in Angriff zu nehmen.
Man könnte allcrdinge cin-
wetden, daß man dann stumme
Filme spielen solle.
Das bt aber so gut wie aus¬
geschlossen. weil er auf der
einen Seite keinen stummen
Film gibt und weil ee natürlich
Unsinn wira, ausgerechnet nur
für Ungarn stumme Films eigens
herznstellen.
AuBerdem kommt auch noch
hinzu, daß man gerade letzt da¬
bei bt. eine ungarische FUm-
(abrikation wenigstens in klei¬
nem Umfange ins Leben zu
Jedes Land, das mit seinen
Filmen in Ungarn Schwierig¬
keiten hülle, würde natfirlieh
umgekehrt den Kauf dieser Bil¬
der ablehnen, weil man in an¬
dern Ländern sehr wohl und
sehr gut ohne ungarbchc Bilder
suskommen kann.
Jede Maßnahme gegen fremd¬
sprachige Bilder würde also der
iungen, ungarischen Filmfabri¬
kation ein frühes Grab bereiten.
In einer Denkschrift der
Thealcrbcsitzer wird richtig be¬
tont, daß dar ungarische Film
im Rahmen dar Wcltproduklion
nur einem Staubkömehen zu
vergleichen sei. AuBerdem wbd
darauf hinge wiesen, daß der
deutsche Filmmerkt stets ein
williger und gut zahlender Ab¬
nehmer für ungarische Film-
erzeugnieae gewesen sei.
Alles in allem wäre elao nach
Anaicht der ungarischen Fach¬
leute jede Maßnahme gegen aus¬
ländische, insbesondere gegen
deutsche Filme ein schwerer
Fehler, der sich nur gegen Un¬
garn und das ungarbche Publi¬
kum selbst richtet.
Man hofft in allen beteiligten
industriekreben, daß das Parla¬
ment über die Interpellationen
der Budapester Bühnenautoren,
Schriftsteller und Thenterdirek-
toren zur Tagesordnung über¬
geben wird.
, Mutfersdiafl"
Eodlich hat man sich cnl-
schlos.s<n, Zolas „Fcconditc "
I,.Fruchtbarkeit'') zu verfilmen.
Dieses Thema behandelt soziale
Probleme, zei^t die Gcdenailzc
zwischen dem alten Bibelwort:
„Seid fruchtbar und mehret
euch" und der modernen Auf¬
fassung über die Bevölkerungs¬
politik. Die Hauptrollen sind
mit Andrie Lafayette, Diana
Karenoe, Michöle Verly, Albert
Prciean, Gabriel Gabrio besetzt.
Der Film erscheint in Deutsch-
la-'t ur'.er dem Titel „Mutter-
scn ’t“ im Verleih der Atlantic-
Film 3. m. b. H., Berlin.
*£allurfilmbühne Tegel
In der Filmbühne ..Kosmos"
in Tegel, Hauptstr. 6, wird am
Sonntag, dem 5. Oktober, vor¬
mittags ll.'j Uhr von Alfred
Fuchs eine Kultur-Film-Bühne
eröffnet, die in ihrer ersten
Sonntag - Vormittagsveranstal¬
tung den Hubert Schonger-Ex-
peditionsfilm „Am Rande des
ewigen Eises" zur Vorführung
bringt.
Im ersten Teil der Veranstal¬
tung findet ein Konzert des
Deutschen Harmonie-Orchesters
(Kapellmeister Hans Hennig
Osterloh) statt.
„Hans in allen Gassen"
Der zweite Carl Froehlich-
Film dieser Saison ..Madame
sucht AnschluB" mit Hans
Albers in der Hauptrolle, wurde
umgetanft und bat nunmehr den
der Handlung und der Populari¬
tät des Hauptdarstellers ent¬
sprechenden Titel „Hans in
allen Ca.ssen" erhalten. Hans
Albers spielt hier einen Re¬
porter. Weitere Hauptrollen
sind mit Betty Ammann. Ca¬
milla Horn, Hans Adalbert,
Gustav DieBl und Otto Wall¬
borg besetzt.
Gleichzeitig entsteht die
französische Fassung dieses
Tonfilms, dessen Hauptrollen
in den Händen von Mairy Bell
und Jean Murat liegen. Ka¬
mera: Franz Planer. Bauten:
Franz Schroedter. Die Auf¬
nahmen finden nach dem To-
bis-System statt.
Wcrbcwochc für den Film
Die Arbeitsgemeinschaft der
Filmverlciher hat in ihrem letz¬
ten Jahresbericht, den sie vor
kurzem der Öffentlichkeit zu¬
gängig gemacht hat, bereits dar¬
auf hingewiesen, daB sie es als
eine ihrer wichtigsten Aufgaben
ansehe, eine starke Werbung
für den Kinobesuch in den
weitesten Kreisen einzuleiten
und durchzuführen.
Der Verein der Lichtspiel-
theaterbesitzer für GroB-Berlin
und Brandenburg greift diesen
Gedanken fetzt auf und lädt zu
einer Besprechung am Montag
ein, wo aller Voraussicht nach
bereits Einzelheiten aus dem
Programm beraten werden.
Es ist klar, daB sich der
„Kinematograph" für diese
Werbearbeit weitgehend zur
Verfügung stellt, und daB er vor
allem bereit sein wird, auch die
großen Möglichkeiten, die ihm
die enge Anlehnung an andere
groBc, weitverbreitete Zeitun¬
gen und Zeitschriften gibt, in
den Dienst dieser Werbung zu
steilen.
Diese neue Idee des Berliner
Verbandes und dieser Pro¬
grammpunkt der A. d. F. er¬
scheint uns überhaupt im
Augenblick wichtiger und wert¬
voller als andere sogenannte
filmpolitische Aktionen. Der
Sinn für das Kino ist nach wie
vor in allen Teilen der Bevöl¬
kerung stark entwickelt.
Es ist auch nicht wahr, wenn
man behauptet, dtB der Nie¬
dergang der deutschen Produk¬
tion hier und da am mangeln¬
den Kinobesuch schuld ist.
Es gibt eben, was manche
Leute noch übersehen oder
nicht genügend beachten, eine
Wirtschaftskrise, unter der be¬
sonders das Kino leidet, weil
seine Besuchcrschichten heute
mehr als früher den Groschen
in der Hand umdrehen müssen.
Es hat heute keinen Zweck,
groB« programmatische Richt¬
linien für eine derartige Wer¬
bung zu unterbreiten. Man
wird nach dar Besprechung am
Montag Gelegenheit haben, das
Problem an sich und die ein¬
zelnen Wege, die beschriften
werden können noch eingehend
zu erörtern.
Die Faschingsfcc.
- Film produziert „Die
ischingsfec" nach der
gleichnamigen Operette von Em¬
merich Kälmän. Aufnahmebe¬
ginn im November. Der Film
soll in deutscher und ausländi¬
schen Versionen gedreht werden.
Hnndert Kinotheater in Berlin
spiefen einen stummen Film.
V ohnbuchhalter Kremke", der
von Publikum und Presse
begeistert aufgenommene Film,
ist bisher von ca. 100 Theatern
in Berlin abgeschlossen worden.
In dieser Woche läuft der Film
unter anderem in den Ton-Film-
Theatem: Mercedes-Palast, Neu¬
kölln, Primus-Palast, Neukölln,
Lnisen-Theater, Reichenberger
Straße, Union-Theater, Charlot-
tenSurg, Lichtspielhaus. Char¬
lottenburg, Konkordia - Palast.
AndreasstraBe, Vereinigte Licht¬
spiele des Nordens, BadstraBe,
Noack - Lichtspiele. Brunnen-
straBe. Hubert Schonger hat
den Beweis erbracht, daB ein
stummer Film trotz aller Ton¬
filme immer noch ein großer
Erfolg werden kann.
„Come out of the Kitchen.“
D en Dialog für den in Vorbe¬
reitung befindlichen neuen
deutschen ParamountTonfilm.dcr
nach dem erfolgreichen ameri¬
kanischen Bühnenstück „Come
out of the Kitchen" in Joinville
gi:dreht werden wird, schreibt
Charlie Rocllinghof. Verfasser
der Chsnsontexte: Charly Am¬
berg und Richard Rillo.
„Bockbierfest."
A trium und Primus-Palast ha¬
ben einen sich ständig stei¬
gernden Erfolg des Central-Ton-
films „Bockbierfest" zu ver¬
zeichnen. Beide Theater haben
den Film für die zweite Woche
prolongiert. „Bockbierfest" wird
jetzt in München in den Luit¬
pold-Lichtspielen eingesetzt.
Husarenleutnant vorffihrungs-
bereit.
D er Mady Christians-Tonfilm
der Aafa „Leutnant warst
du einst bei den Husaren" ist
vorführungsbereit. Die Berliner
Uraufführung findet Mitte Ok¬
tober statt.
Herr Machaly berichtigt
Wir erhalten von Herrn Gu¬
stav Machaty, Prag, in Firma
Gemton Film-Produktion, nach¬
stehende Zuschrift;
„Ich bin heute im Besitze
Ihres Blattes .Kinematograph'
vom 23. d. Mts. Nr. 224 gelangt
und habe zu meinem gröOten
Erstaunen unter Artikel .Der
Prager Pöbel demonstriert wei¬
ter' eine Notiz .Herr Machaty
hat's nötig" gelesen, und er¬
suche ich Sie höflichsl, diese
Nachricht zu dementieren.
Ich will ausdrücklich betonen,
daB ich niemals ein Chauvinist
war. Ich habe immer Hand in
Hand mit deutschen Geschäfts¬
leuten und Künstlet n gearbeitet
und selbe auch geschätzt, was
Ihnen Jannings, Charlotte Susa,
Olaf Fjord. Herr Rentsch usw.
zu jeder Stunde bestätigen wer¬
den. Deutsche Filme wie .Letz¬
te Kompagnie', .Blauer Engel',
.Westfront 1918' werden mir
iirmcr einen Standard bedeuten.
Ich will nur bemeiken, daß,
wie ich das Kinotheater nach
der Aufführung .Die letzte
Kompagnie' verlassen habe, war
ich so begeistert über die deut¬
sche Kunst und Künstler, daß
ich meinem Freunde, Redak¬
teur Swoboda, meine Kritik
hierüber in folgenden Worten
zum Ausdruck gebracht habe:
.Diesen Film sollte jeder
deutschfeindlich Gesinnte sehen,
dann gäbe es keinen Antiger-
manisrau.s.'
Es ist doch aelbstversländlich.
daß tschechische Tonfilme ohn<
deutsche Version zu fabrizieren,
vollständig unrentabel sind
Ich selber, der jetzt vor einer
Neuproduktion .Sonnabend
steht, habe dies testgestellt und
um so mehr werden Sie mir
doch glauben müssen. daB ich
kein Gegner des deutschen
Films sein kann.
Wenn das Prager Publikum
und die Tschechen gegen den
deutschen Film trotzdem de¬
monstriert haben, war dies
mehr ein Vorwand zu vielen
politischen Vorkommnissen der
letzten Zeit, wie Faschisten-
uoruben, Affäre Mayer usv. .
wo das tschechische Volk sich
in seiner Ehre angegriffen sah."
I M lü August . . 61 Theater
1% I PI W I W PI September 80 „
in den letzten zwei Monaten 141 TheatCf
auf Tonfilm umgestellt.
S^atLm BERUbLSMBEli
24. Jahrgang
Berlin, den 4. Oktober 1930
Film wirbt für den Film
' Der Berliner Verband hat,
wie wir gestern bereits kurz
berichteten, eine Idee aufftc-
gritfen, die nicht nur in die¬
sem Blatt, sondern auch in
den mit uns liierten Tafies-
zeitungen bereits
vor mehr als Jahresirist
an-ieregt und dringend bc-
1 : u ortet wurde.
Damals schrieben uns Pro¬
minente aus allen Lagern,
daß die Zeit für eine sulche
Idee nicht reif sei und daß
Vor allem die Ausdehnung
aut ganz Deutschland, wie
wir sie damals vorschlugen
»n gewissen
organisatorischen
Schwierigkeiten
»«heilem würde.
Jetzt greift Berlin die Idee
•uf, wo sie zweifellos leich¬
ter, schneller, imposanter,
gründlicher durchgeführt wer¬
kten kann.
^'ir haben für solche Wer-
^ewochen in New York und
Hollywood bereits
Vorbilder.
Drüben veranstaltet man
fantastische Umzüge mit
wagen, wie wir sie vom
•volnet Karneval her kennen,
ruiter Teilnahme sämtlicher
Filmstars
W Kostümen ihrer großen
rdme.
Ob das in Berlin durchzu-
•uhren ist und ob sich die
ulwendungen für eine der-
•H'g großzügige und kost-
»Piclige Angelgenheit lohnen,
«oß vorläufig
oHengelassen
'"'erden.
Aber wir brauchen ccr-
artige Umzüge . auch nicht
unbedingt. Wir müssen zur
Werbung nur
diejenigen Kreise
heranziehen, die in großem
Umfang mit uns direkt und
indirekt arbeiten.
Es hat keinen Zweck,
diese Werbung
allein aoi die Filmindnstrie
zu stützen.
Wer erst einmal an
unseren Theaterkassen ist
oder wer sich überhaupt
schon die Front des Thea¬
ters ansieht, braucht nicht
mehr geworben zu werden,
sondern ist bereits
so interessiert,
daß er zu neunzig Prozent
schon Kinobesucher
ist.
Die Werbung muß also,
wenn sie irgendwie von Er¬
folg gekrönt sein soll, auf
möglichst originelle .\rt die
Kreise erfassen, die sich
nicht direkt oder nicht oft
genug zum Kino hingezogen
fühlen.
Mitzuwirken haben also
bei dieser Werbewoche die
Schallplattenindustrie, die
Elektroindustrie, Drucke¬
reien, die Verwalter der
Reklamesäulen, große Wa¬
renhäuser und was sonst
noch mit diesen Dingen zu¬
sammenhängt.
Man unterschätze gerade
in Berlin die Möglichkeiten,
die sich bei einer
Zusammenlassnng dieser
Industrien
ergeben, nicht.
Die AEG., die uns über
Klangfilm nahesteht, verfügt
über
große Ausstellnngsränme
und fiber große Fenster
in günstigster Lage.
In den Warenhäusern lie¬
ßen sich ohne weiteres unter
Mitwirk'ing der führenden
Berliner Photographen
Ansslellungen von
Filmporträten
arrang-eren, die allen Kreisen
Nutzer brächten.
Die Beziehungen zur Schall-
plattcnlrdustrie sind so klar
und sc vielseitig, daß sie
hier gar nicht erst skizziert
zu Vierden brauchen.
Autogrammtage
wären mit Hilfe dieses oder
jenes Gewerbezweiges zu
organisieren. Wobei natür¬
lich in erster Linie die Auto¬
gramm tage
ins Kino
zu verlegen sind und so ge¬
staltet werden müssen, daß
für das Publikum nicht eine
allzu große Belastung durch
den Ankauf von Bildern
usw. entsteht.
Die Filialen und
Ansstellränme der großen
Zeitungen
wären ic den Rahmen der
Propaganda einzubeziehen.
Für etviaige Lichtreklame
müßte mindestens
Gratisliefemng von Strom
durch die Stadt erreicht wer¬
den, genau so wie die not¬
wendigen
Lenchtbuchstaben
von den entsprechenden Fir¬
men bereitgestellt werden
müßten.
Man sieht, Anregungen und
Möglichkeiten gibt es in Ber¬
lin genug.
Die Kosten,
auf alle Beteiligten verteilt,
spielten für den einzelnen
keine Rolle im Verhältnis
'^'«Jerstande, Spezialumformer? - „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!
zu der Wirkung und zu dem
Anreiz, der von einer der¬
artigen Werbewoche au&-
ginge oder zumindest aus¬
gehen müBte.
Vielleicht wäre auch eine
Veraastaltang ias Reichstag
oder im Herrenhaus denk¬
bar. die möglichst
voa der Spio
zu veranstalten wäre.
Es dürfte aber nicht bei
dem Protest gegen die Lust¬
barkeitssteuer bleiben, son¬
dern es müßte wirklich e n
Programm zusammengestelli
werden, das irgendwie
Ufa Trade Show in Paris
Ans Paris wird telegraphiert:
In der Intcresscntcn-Vorlfib-
mng in der „Salle Marivaux"
wurde .JJebeswalzer“ sehr
ircundlich anfgenommen. Spiel.
Schauspieler und Heymanns
Musik gefielen sehr gut. Am
Mittwoch fand ,3lauer Engel"
starken SchhiBapplaus. Heute
wurde ..Chemin Paradis" ein
unerhörter Triumph, last jeder
Akt sah rauschenden Beifall.
Einstimmige Meinung Theater-
besitzer und Presse: Bester ic
in Frankreich gezeigter Ton¬
film. Bei dem anschlicBecd
Fach- und Tagespresse gegebe¬
nen Frähstöck wurden Film¬
erfolg und Erich Pommer herz-
lichst gefeiert
Carl Laenunle konunt
nach Bcilin
Carl Laemmle wird im Laufe
dieses Monats in Berlin erwar¬
tet, wo er sieh in erster Linie
über die gegenwärtige Lage in
Deutschland informieren wird.
Dann wird er sich vermnt-
mit der Frage der Produktion
in deutschen Ateliers beschäf¬
tigen. Vor allem glaubt man,
daS dem Regisseur William
Wyler, der vor kurzem nach
Deutschland kam, die Möglick-
keit gegeben werden soll, in
Berlin zu drehen und hier auch
die englische Version dieser
deutschen FHme kerzostellen.
ScfaleslMiics Verbandä-
abzelchen
Den vielfach geäuflertenWun-
seken von seiten der Mitglie¬
der nachkommend, ließ der
Schlesische Provinzialvcrband
yin gemeinsames Abzeichen
Mr seine Mitglieder hersteilen,
das, in Ferm einer Nadel, auf
einem runden Emaille-Schild
den stilisierten schlesischen
Adler und die Umschrift JPro-
vinzsalveTbaad Schlesischer
Lfchtspieltheaterbesitzer e. V."
in Goldbuchstaben trägt. Die
Nadel gibt der gcaaaate Ver¬
band an seine Mitglieder zum
Preise voa 3 Rm. ab.
attraktiv
Überhaupt kann die ganze
Veranstaltung nur dann gro8,
stark und imposant werden,
wenn der Verein der Licht¬
spieltheaterbesitzer GroB-
Berlins all die anderen
oUisiellcn Stellen
mobil macht, die irgendwie
mit dem Film in Verbindung
Stehen.
Zweckmäßig wäre,
eia Aktionskomitee
zu gründen, in dem sämtliche
Beteiligten Sitz und Stimme
haben und das von sich aus
alle weiteren Schritte einzu¬
leiten hätte, die notwendig
sind.
Die Verzmstaltung darf
diesmal aber nicht wieder
aus diesem oder jenem
Grunde ins Wasser fallen.
Wir brauchen
Filmwerbnag großen Stils,
die getragen wird vom grö߬
ten Lichtspielhaus bis zum
kleinsten Sonn'.agsspiel.
Es muß eine Kundgebung
sein, die das
Interesse der Allgemeinheit
auf sich vereinigt und deren
Bedeutung für den deutschen
Film so stark und imposant
ist, daß auch
im Attsland d
davon gesprochen wird. P
★
Es hat keinen Zweck, hier
ein Programm zu entwerfen.
Das muß den Beratungen
derjenigen Vorbehalten blei¬
ben, die schließlich mit der
Durchführung der Idee bc- 'i
traut werden. t
Wir wollten beute nur für
die Montagbesprechung des
Berliner Verbandes
Anregongca
geben. Hinweise, die sicher
von anderer Seite noch |
in wertvoller Weise ergänzt, |
vermehrt und vervollständigt j
werden können. |
Was Du nicht wilUt . ..
Drahtbericht unseres
Korrespondenten.
Die tschechischen Freitag-
AbendbUtter, die zum gröOtes
Teil gleich nach ihrem Erschei¬
nen polizeilich bescblagnabml
wurden, bringen in größter Auf-
n-.aehung und erregtem Tone dit
Nachricht von angeblichen
tschcchenfeindlichcn Ausschrei¬
tungen in München und die Er¬
öffnung eines allgemeinen Boy¬
kotts des Deutschen Reicher,
besonders gegen Uchechischi
Kunst und tschechische Indu¬
strie als Antwort auf den Boy¬
kott der deutschen Tonfilme is
Prag und der im Deut-schea
Theater in Prag cingcschlagc-
nen Fensterscheiben. In Muu-
cben seien tschechische Mu-i-
kcr. die dort auftraten, übei-
faUcn und mißhandelt worden
Die Tschechenblätter fordere,
der deutsche AuBeaminirter
möge sich beim tschechisches
Gesandten in Berlin wegen die
ser Vorfälle entschuldigen und
sem Bedauern zum Ausdruck
Sorauer
„Wc»t-Lichtspiele"
In Sorau iindet Sonnabend,
den 4. Oktober, die Erölfnunf
der umgeslalicten „West-Licbl-
fpiele" statt.
Das Liehlspielhans bat KlanF
iilm - Lichtton - Einrichlong. di<
Platzzahl ist auf 400 gebrscW
worden. Das Eröffnungrpre-
gramm bringt ,J)as lockend«
Ziel". Besitzer: Maz Kiese»«!'
Icr. Gescbäitslübrung: Mey««-
Kortner wieder in
Berlin
Am 12. Oktober trifft Fri*»
Kortner nach Beendigung sein**
Filmaufnahmen in Elitree ^
der in Berlin ein. Kortner
sofort mit den Aolnahmen
seinen nächsten Film bei ^
Curtis-Meinitz-Produklioo ^
Terra „Der Mörder Diroitn
ramaaofi" beginnen. Als
Drehtag ist der 15. Oktober **■
gesetzt.
Der ungarisdic
Landc^lm'GcwerbcvcrbAnd erklärt
Eigener Drabtbcrichl.
Der ungarische Landctlilm-
gewerbeverband veröffenllicht
eine Erklarnng zu der Angele¬
genheit der Vorführung deut¬
scher Filme in Ungarn. Io
dieser heißt et u. a:
„Vor al.'cm muß feitgcstellt
werden, daß die ungarischen
Fihnantcrnebmcr die Schaffung
einer ungarischen Filmindustrie
für eine Notwendigkeit enien
Ranges halten. Seit dem
I. August 1925, als der unga¬
rische Filmlonds ias Leben ge¬
rufen wurde, bat die ungarische
Filmbranchc ungefähr zwei Mil¬
lionen Pengö für die ungarische
Filmerzeugung gegeben. Sie ist
nicht da.-an schuld, daß sie bis¬
her eriolglos geblieben ist. Die
Tatsache, daß es keine unga¬
rischen Filme gibt, zwingt dazu,
ausländische Filme in Verkehr
zu bringen.
Damit die frcmdaprachigcn
Tenfilme dem ungarischen
Publikum etwas näher gebracht
werden können, haben wir
schon im frübctleo Anfang des
Tonfilmes alles getan, um ihn
zumindest in unseren Trachten
zu lervicren. Einige Filme ha¬
ben heute schon mit sehr gro¬
ßen Opfern ungarische Teile
anfnebmen laMan, so z. B. den
Prolog Michael Kertesz zur
.Arche Noah" und den Prolog
zur „Westfront". Außerdem
können wir schon heute angc-
hen, daß in der nächsten Zeit
Weltfilme mit großen ungari¬
schen Aufzügen vor das Publi¬
kum gelangen.
Unabhängig davon, daß wir
ani die deutsche Knlturgcmein-
sebaft angewiesen sind, mußten
wir das Pnblikum darüber auf¬
klären, daß in deutschen Film-
kreiacn die Absicht der Erzen«
gnag unserer Tonfilme mit grö߬
tem Verständnis aufgenommen
wurde, und zwar achon in einer
Zeit, ale Deutschlaad durch
Einfnhrcinachränkangen seine
Grenzen gegen den größten
Teil BDsUnditchcr Firmen
schloß, aber iür bei uns berge-
stellte FiLnc einen entsprechend
sehr bedeutenden Platz inner¬
halb der denlschcn Grenzen
Voraussetzung für uns ist die
Möglichkeit, daß durch die
ungarische Filmcrzcugung eine
Verbindung mit dem dentachen
Markt geschaffen wird, dezo
ohne diesen gibt cs keine unga¬
rische Filmerzengung.
Deutschland bat mit offenen
Armen die Ungarn empfangen,
aber der ungarische Filmerzeu¬
ger kann bei uns nicht vorwärts
kommen. Deutschland hat ihnen
Brot und Existenz gegeben. In
deutschen Filmateliers finden
mindestens 2000 Ungarn Ezi-
Et iat «laber die Sorge be¬
rechtigt, daß in dem Augen¬
blick, wo die Grenzen iür die
dentschen Filme geeperrt wer¬
den, diese Ungarn ihr Brot nod
ihre Existenz verlieren, obwohl
sie mit dazu bemlcn aind, Weg¬
bereiter der ungarischen Film-
ioduztric zu werden.
Sie können bellen, bei uns im
Lande die ungarische Filnier-
zeugnng aulzobaucn. Solange
wir ihnen aber kein Brot ge¬
ben können, muß die Frage anf-
gcworlen werden, ob man ihnen
das deutsche Brot aus den
Händen schlagen und sie,
welche draußen Ungarn Ruf
und Anaehcn geschaffen, stumm
machen soll. Außerdem könnte
auch im Falle einer blähenden
Filmcrzcugung nur aoviel her-
gestellt werden, daß die Erzeu¬
gung 10 bia 15 % ausmachen
würde und so die Einfuhr höch¬
stens eingeschränkt, aber doch
nicht entbehrt werden könnte.
Es gibt kein Volk außer den
Franzosen and Engländern, die
die fremdsprachigen Filme ent¬
behren können, und es würde
wahrscheinlich ein Verbrechen
gegen «las ungarische Publikum
sein, ee von crslrangigan aus-
lindischen Filmen ahzusperrenl
I
ic fliegende Flotte
Fabrikat: M. C. M. Hauptrolle: Ramoo Novarro
Verleih: Paiufaaict lJiD|c 2785 Meter, It Akte
Regie: George Hill UrauKübrung: Universum
Das Grundmotiv ist nicht neu.
Es ist die Geschichte zweier
amerikanischer Oifiziere, die
sich bei aller persönlichen
Freundschaft um dasselbe Mid*
then bewerben.
Wir kennen das von den .Ri¬
valen" her. In allen nur denk¬
baren Variationen. Wissen. daB
derartige Eifersüchteleien auf
dem Lande, im Wasser und in
der Luft zu bemerken und aus-
Z’ilragen sind.
Aber trotzdem gefällt diese
Cescbichte. weil sie selten nett
gemacht ist. Weil Richard
Sthayer. der Manuskriptver¬
fasser — der sich auBerdem
noch auf eine Novelle von Ka-
pilanleutnant Frank Wead
stalzl —, aus dem an sich alten
Stoff doch noch immer neue
Situationen erfindet.
Die Geschichte der ..Fliegen¬
den Flotte" ist amüsant und in
einer geradezu vorbildlichen
Art von Georg Hill inszeniert.
Dis Liebesgeschichte ist in¬
teressant gesteigert. Sie steht
inmitten der militärischen Hand¬
lung und wird vielleicht noch
übertroRea von dem einen sen¬
sationellen Einschlag, nämlich
der Übung des großen Luitge¬
schwaders mit Torpedos und
Bombenwerfem, und von dem
großen Honolulu-Flug mit ge¬
waltig dimensioniertem Flug¬
zeug,^ der ganz selbstverständ¬
lich mit einer Panne auf offe¬
nem Meer und mit einem Ret-
tungsßug Novarros endet.
Dabei gibt es noch einen
Brand in der Luft als Signal¬
zeichen, Fallschirmabsturz,
kurzum alles, was bei einer flie¬
genden Flotte aufgeboten wer-
Der Film s'.sht im Zeichen
Ramon Novarros. Er ist selbst¬
verständlich scharmant, liebens¬
würdig, amüsant wie immer.
Seine Partnerin Anita Page
geht lieb durch das Spiel.
Die männlichen Kollegen
Ralph Graves. Edward Nugent,
Caroll Nye. Gardner James und
die anderen füllm ihre Chargen
gut aus. wobei nur zu bemerken
ist. daß Ralph Graves eine
Rolle spielt, die dsr Novarros
gicichkommt.
Die Photographie ist ausge¬
zeichnet. sowohl die Land- und
Wasseraufnahmen.
Das Berliner Publikum nahm
den Film mit Interesse auf. Er
wird, trotzdem er stumm ist und
nur synchronisierte Musikbe¬
gleitung bat, für die meisten
Proviezkinor eia Schlager
werden.
Dreimal Hochzeit
*>ner possenhaften Handlung
vorgeführt.
Die Ereignisse wollen e^, daß
Abe Levy die Irin Rosemary
Murphy heiratet und die bei-
^»rseitigen Väter bis zur Trau¬
ung keine Ahuung haben, daß
*> sich hier um eine Mischehe
•»»ndelt Mit allen Mitteln um-
IVAN HERSHOLT. NANCT CARROLL. CHARL S ROGERS
sichUger Possendramatik wer- zerrt; es erfolgt eine jüdische
den die Figuren hin und her ge- und eine katholische Trauung.
Bei der Uraufführung wurde
dem Filn. sehr viel Beifall ge¬
spendet, und die ältesten Witze
fanden, wie lesigestellt wer¬
den muß, die Lacher auf ihrer
Seite. Oier Film ist bereits ein
Jahr alt, so daß er einer be
rcila überholten Tonlilmepoche
aagehört.
Die Darstellung war besser
als das Drehbuch selbst. Jean
Hrrsbo I spielte mit Diskretion
und Delikatesse; er war in sei¬
nem Schmerz sehr echt, jeden¬
falls eine menschlich geglückte
Figur, die über die Komik des
Films weit hinausging.
Gans auf dea derben Witz
war Ida Kramer ia einer Char¬
genrolle gestellt, die ia Berlin
seinerzrit von d*r Werbezir'
mit Erfolg in den Vordergrund
gedräagt wurde.
Freilich setzt das Melodram
der Anne Nicholls eine genaue
Kenntnis des New-Yorker Mi¬
lieus voraus, in dem Iren und
•)< den eine maßgebende Rolle
•picleu. Nicht ungeschickt wer-
Die billigste und einfachste
Nadeltonfilm-Synchron-Apparatur der Welt!
(Sustem Mutter D. R. P. a.)
Garantie für absolut sichere Funktion, Sunchronitit von Bild und Ton,
verzerrungsfreie, lau starke, deutliche, natürliche u. tonschöne Wiedergabe.
mit akustischem Schallstrahler, frei von allen elek¬
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Deutsche Hochbild Gesellschaft, München, Ludwigstr. 8
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Vmrtfter an mllen RIMlxan des In- und Auslandes gesucht. _
. . . Das Capitol hat seinen großen Tag . . .
Lichtbildbühne vom 1. 10. 30
und was sagt sonst die Presse über die
erste Spoliansky-Tonfilmoperette der Emelka-Tauber-Produktion
nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Joachimson
WIE WERDE ICH REICH
UND GLÜCKLICH?
Musik: Mischa Spoliansky
Regie: Max Reichmann
Produktionsleitung: Manfred Liebenau
In den Hauptrollen:
Georgia Lind, llseKorseck, Hugo Schräder, Willi Stettner, Paul Hörbiger
Liclitbildbähne voai 1.10. 30.
Das „Capitol" hat tcincn groOcn Tag. viele, viele Lichtspiel¬
häuser werden ihm folgen. Die Bayerische hat damit einen
Film ersten Ranges, der sich vom Durchschnitt des Angebots
deutlich abhrbt.
Morgenpost vom 2. 10. 30.
. . . ganz modernisiert. Hugo Schräder und Willi Stettner,
zwei Neuentdeckungen. Naturbursch und schüchterner Lieb¬
haber, beweisen ihre Eignung für den Tonfilm. . . Der Film
wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Kinemntogrnph vom 1.10. 30.
. . . geschickt, amüsant in der Aufmachung und im Spiel . . .
Es ist überhaupt ein Film, der durchweg neue Kräfte in den
Vordergrund stellt.
Filmknricr vom 1. 10. 30.
Filmleute, freundet Euch mit diesem Joachimson an. Er hat
die leichte Hand, um sorglos Sorgenlosigkeit zu propagieren;
er ist ein guter Führer ins Märchenland der unbeschwerten
Unterhaltong. Denn er bringt als Voraussetzung eine Dosis
Witz mit! . . . Ein unterhaltsamer Film, der den Vergleich mit
dem Theatervorbild durchaus aufnehmen kann.
B. Z. am Mittag vom 1.10.30.
. . . Dies zielbewuBtc Abschweifen von der Schablone, dies
BciscitcsteUen von Urväters Hausrat sowie das Anpassungsver¬
mögen der Darsteller. Die natürliche Unbefangenheit der Ilse
Korseck ist bemerkenswert, und die schönen Augen der
Georgia Lind dürften noch manche Rolle schauen.
Nene Berliner vom 1.10. 30.
. . . Dieser Film . . . weist den Weg. Ein begabter Autor
(Felix Joachimson). ein großartiger Musiker (Mischa Spo¬
liansky), ein guter amüsanter Dialog, eine originelle Idee —
das war nach all den Bockbierfesten und Burschcnlicdcrn
kaum da . . . Das Publikum nahm den Film mit starkem Bei¬
fall auf
8 Uhr Abendblatt vom 1. 10. 30.
. . . Joachimsons witzig-leichter Dialog . . . Mischa Spo-
lianskys graziöse Musik . . . Zwei ausgezeichnete Sprecher;
Paul Hörbiger und Willi Stettner. beide zugleich vortrefflich
in der Rotlengcstaltung . . . Das Publikum unterhielt sich
offenbar und benahm sich entsprechend.
Nachtansgabe vom 1,10. 30.
. . . Interessant ist der Film — den Max Reichmann, der
Tauber-Regisseur, routiniert, mit sehr viel Liebe inszenierte.
Der Film, nach dem Tobis-System gedreht, von Reimar Kuntze
geschickt originell photographiert, fand beim Publikum freund¬
liche Aufnahme.
VERLEIH:
BAYERISCHE
FILM.6ESELLSCHAFTM. B. H. IM EMELKA-KONZERN
Was der Broadway
sicht
Von unserem New-Yorker H.H.-
Bericblerslatter.
„Airica speaks' — Afrika
spricht — Radio Pictures —
Globe-Theater. Afrika wurde
hier zum erstenmal im Movic-
tone festSehallen Das Briillen
der Löwen, Ti^er, Panther und |
Elefanten ist zu hören. Be¬
sonders eindrucksvoll sind die
Löwen auf dem afrikanischen
Veldt. Unter großen SchwieriS*
k eilen und ohne Anwendung
von Schußwaffen wurde der
Film von der Colorado Expe¬
dition von Paul L. lioefter
1928 29 gedreht. Die Reise
ging durch die wildesten und
abgelegensten Gegenden des
schwarzen Erdteils: Von Mom-
bassa am Indischen Ozean nach
Lagos am Atlantik durch Bri-
lisch-Ostafrika, den belgischen
Kongo, Französisch-Äquatorial-
Afrika und Nigeria. Bedauer¬
lich ist nur, daß dieser Film
von einer Erklirung begleitet
ist, die sehr häufig dem Natur¬
film eine humoristische Wen¬
dung zu geben versucht, ohne
daß dazu irgendein Anlaß vor¬
handen wäre. Das Publikum,
das leichten Stoff will, sieht |
sich den Film nicht an, und |
Personen, die sich wirklich da- |
für interessieren, wollen schließ- |
lieb keine dummen Späße huren.
Es .st der Expedition auch ge¬
gangen, einige Wilden von den •
2 wergstämmen zu kurbeln, j
Hocflcr, der Leiter der Expedi-
fiun, benutzte in der Wildnis |
einen besonderen von ihm selbst |
adaptierten Klangfilmapparatus,
mit dem wirklich sehr gute Re¬
sultate erzielt wurden. |
„The Spoilers" — Die Zer- |
sliirer — Paramount im Para- I
mount. Wieder ein auferstan-
dener stummer Film, der den |
»ilden Nordwesten und ein :
ncuentdecktes Goldminengebiet
>n Alaska als Hintergrund hat.
Große sechsschüssige Pistolen
mit Perlmutter-Handgriffen be¬
leben die Szenen. Es ist ums
Jahr 1900, als ganz Amerika in
Erregung ist, weil in Alaska |
Gold gefunden wurde. Ein jun¬
ger Goldsucher (Prospector) ist j
erfolgreich und meldet bei der '
"egiernng seinen „Claim" (An- |
Spruch) an. Von hier ab hat der
Film lediglich mit den Intrigen
onchrlicher Rcgicrungsbeamten
“nd einer Frau, die den Ent¬
decker zu betrügen sucht und
*'ch nachher in ihn verliebt, zu
tun. Die Darsteller selbst kön-
“en dem Film kein Leben ein-
tauchen. langsam schleicht die
Handlung dahin, die in der
stummen Version viel spannen- • 1
der und atemraubender war. i
t^n Höhepunkt bildet dann .
•'» Box- und Ringkampf, der I
*'*'<schen dem Goldsucher und ,
Di€ ersfe itfncnde
Wodicnsdiau der
E ra EL K A
eine besondere Sciisaflon
im Urteil der Presse
FllnsSittriar «om 27. 0. 20.
, . Die Aufnahmen übeiraschten in Bild und Ton. der
Beifall war stark.
Kinematooraph aotis 27. 0. SO.
Die erste tönende Emelka -Wochenschau lief mit großem
EHolg.
LichtbllObahna aom 26. O. SO.
Eine besondere Sensstien bot sich in der Vorführung der
Emclka-Wochensc .vau. die von allen bis he.ite in Deutschland
gehörten Wochcnscbaicn eine der besten und lebendigsten ist
Raicbsfllmblatt aom 27. 0. SO.
Sie ist geradezu vorbildlich, was Aktualität und Tonwieder¬
gabe betrifft.
Borlinor Moroanpost aom 2. 10. SO.
. . . Abwcchsclungsreich und geschickt zusammengcstellt.
Maua Boelinar Zoitusio «om I. 10. SO.
. . Sehr lebendig und interessant.
8 Uhr Abandblatt aom 27. O. SO.
Die erste tönende Emelka-Woche, die den Abend eröffnete,
darf als besonders interessant und gelungen gewertet werden.
BoH. illwatr. Nachtauaoabe.
Die tönende Emelka-Woche mit hübschen, gut geschnittenen
interessanten Aufnahmen aus aller Welt.
Zu iedem Tonfilm die
ENELKA'TON'WOCHE
Verleih:
BayeHfciieFilni$es.iii.b.!l.<
im Emelko-Konzern
seinem Feind in einem abgele¬
genen Blockbaus ausgelragen
wird, und der nicht weniger als
zehn Minuten dauert. Der Film
enttäuscht außerordentlich. Gary
Cooper, Kay Johnson und
Betty Compson spielen die
Hauptrollen.
, „The Way of all Men" —
I Der Weg aller .Mänr'er — First
' National im Strand. Die nach
Henning Bergers Bühnenstück
geschriebene Geschichte von
einer Mississippi-Sintflut (als
' Drama in Berlin durchgelallcn)
und 1920 schon in einem stum¬
men Film unter dcr.i Titel „Die
Sintflu* ' verwandelt wurde, ist
im Lautfilm wiedergekehrt. Der
junge Douglas Fairbanks wurde
hier als Billy Bear zum ersten
Star erhoben. Die schnelle
Karriere, die der Träger dieses
berütmten Nametis hinter sich
hat, ist wohl sehr eindrucks¬
voll, stellt aber Forderungen,
die ir in seinem ersten Gro߬
film nicht erfüllt. Das Drama
dreht sich um eine kleine Men-
scheegruppe in einer südlichen
amerikanischen Stadt die in
einer Kneipe — es war noch in
der Vorprohibitionszcil — in¬
folge eines großen Dammbru¬
ches am Mississippi gefangen-
gehalten wird. Gute und
schlechte Menschen, Vagabun¬
den. Verbrecher und ein Pre¬
diger treffen sich wieder. Eia
junger Mann findet seine frü¬
here Geliebte, ein Börsenmak¬
ler seinen schlimmsten Ge-
schäfiskonkurrenten und ein
Pfarrer trifft den Mann wieder,
der sein Familienleben vernich¬
tet hat. Während in der Büh¬
nenversion die dramatischen
Einzelheiten ziemlich plausibel
dargcstellt und arrangiert wur¬
den, ist dies bei dem Film nicht
der Fall. Alle werden schlie߬
lich gerettet, und Held und
Heldin heiraten sich.
„Wei^ SchaHen"
tönend
Dieser herrliche Südsecfilm,
der die Schatten der Zivilisation
über der paradiesischen Natur
und ihren harmlos glücklichen
Menschen zeigt, hat bei seinem
Erscheinen in stummer Fassung
in Deutschland alle .Menschen
bezaubert und entzückt, die sich
noch einen Funken Sinn für die
I unverfälschten Wunder der
Schöpfung bewahrt haben.
Jetzt hat die Parufaraet im
U. T. Kurfürstendamm den Film
in tönender Fassung hcraatge-
bracht.
Sprechszenen enthäit der
Film nicht. Die Original-Be¬
gleitmusik, die Geränsche, die
Pfeifszene, die jetzt doppelt
stark wirkt, das alles trägt^ da¬
zu bei, den Zauber dieses Fihnz
und den Genuß an ihm zu er-
ist der MaBstab für höchste Qualität
Klangfilm-Tobis führt in Europa mit 890 Theatern
Klangfüm-Tohis führt in Deutschland mit 650 Theatern
Umsatz allein im September 108 Theater
fUr das proBe — das mittlere — das kreine Thea.er:
Qualität heißt
Klangfllm
Df» Programm der Star-Film
HINTER FILMKULISSEN
Einmal ohne Tonfilm-Maulkorb
Aa die Stell« der Produk-
tionsdemeiaecluilt Emelka-Tau-
ber iat ia mmillelbarem An-
•chlnfl eine solche der Emelha-
Dma t*t'eten. Diesmal arbei-
tca wieder di« allen Münchener
Kriit«: die beiden Reiber und
Franz Koch.
Redisseur Robert Land ist in
bester Lannc. Ala ich im Fe*
bniar mit ihm eor dem Mikro¬
phon der Bayerischen Sender
über Tonfilm diskutierte, halte
er viel von der Wichtidkeit des
Dichters beim Tonfilm betont.
Jetzt reicht er mir triumphie¬
rend die Hand; Ich habe Wort
dchalteo, wir filmen ein Dichtcr-
werh, „Boykott" von Arnold
Ulitz. Die Emelka nennt's
„Primanerehre".
Im Atelier bedednen wir dem
zartbesaiteten Primaner in Ge¬
stalt Rolf van Gotha und sei¬
nem MSdehen, Karin Evans.
Und wir finden in Lil Dadover
seine entzückendst aus¬
schauende, iudendliche, leicht-
^innide Stiefmutter, die zum
ersten Male in München filmt
und schon morden weiterflieden
will als Madame Blaubart nach
Wien. Jetzt sitzt sie in fener
Tanzbar, die man bekanntlich
in allen Filmen für die presse-
einladundswürdidste Szene er¬
achtet: Jazz, Tanzende. Bei-
Ungarische Kinoabgabc
in Krall gclrctcn
Das undariscbe Amtsblatt
meldet, daß die modifizierte
Vcroidnnad über Förderund der
andarischen Filmfabrikation mit
dem I. Oktober ins Leben d**
treten ist. Im Sinne der modi¬
fizierten Verordnund ist für Prfi-
fund eines feden stummen Fil¬
me« per Meter d Heller, und für
Prüfund eines ieden Ton- bzw.
synchronisierten Filmes per Me¬
ter 14 Heller zu entrichten.
Fiim im
Handelskammer bei ichl
Die Industrie- und Handels¬
kammer Düsseldorf schreibt in
ihrem Bericht „Die Wirtschafts¬
lade im Monat September" über
das Filmdewerbe;
„Die Lade der Filmverleih-
desebäfte und der Lichtspiel-
llieater hat sich nicht wesent¬
lich debessert. Immerhin üben
«e neuen droBen Tonfilme ihr«
A^hnndskraft aus und be-
^rken einen steidenden Besuch
d*r Lichtspielhiuser."
Silva-Filiale in Hamburg
Silva-Film hat ia Hamburd,
t^vantehans, Mftnekeberdstr. 7,
Filiale eröffnet. Leitund:
Struckmeyer.
fallsklaUcben, sauber akustisch
temperiert durch den Ton¬
meister Land«, der nun schon
seit Monaten das verantwort¬
liche Emelkaohr ist.
Dann eine GroBaulnahme mit
Solo von Lil Dadover. Jlnhe,
Aufnahme. Losr* Wir verstum¬
men dx1 tonfilraerzoden, und
wir lauschen. Aber Robert
Land kann die Stille nicht
brauchen. Er löst uns den Ton¬
filmmaulkorb, wir dürfen weiter¬
reden, wie beim stummen Film,
also setzten wir die derade be-
donnene Unterhaltund mit
Austin Ed«n fort und dienten
als Klandkulisse. Die Abstim-
mund besordt aus eidener
Macht- und Unvoilkommenbcit
das Mikrophon. Man muß bei¬
des zu nutzen verstehen.
Di« Vereinidt« Star-Film bie¬
tet dem denUchen Theaterbe¬
sitzer im danzen zunächst fünf
Spitzenfilme an. Titel und di«
bis ictzt bekannten Namen zci-
den bereits, da8 es sich dnreb-
w«d um Bilder handelt, di« über
dem Durchschnitt stehen.
Fritz Land brindt einen Sen-
satioiufilm im besten Sinn«, der
sich „Mörder unter uns" nennt.
Paul Czinner führt nun im
Rahmen der Nero den schon
lande vorbereiteten Plan durch,
Claude Anets „Ariane" mit Eli¬
sabeth Berdner in der Haupt¬
rolle für den Tonfilm festzu-
halten.
Von Hcnny Porten sind zwei
Tonfilme zu erwarten Der
erste, „Kohlhiesels Töchter",
den Hans Behrend inszeniert.
ist bereits voOstaadid fertid-
destellt. Als Partner hat sieb
Frau Porten Fritz Kampers,
«inen bewährten, zudkräftidea
Darsteller, und den junden Heinz
Fischer vcrschrwben. der unter
den neueren Tonfilmkräften
zweifellos bald eine dzoBe Roll«
spielen wird.
SchlieBlich dreht G. W. Pabst
„Europa 1914”, einen Film, der
di« Vordeschichte des Welt-
hrieds anfzeidt und der unter
Mitwirkund der d^^len Auto¬
ritäten ein Kulturdokument
ersten Randes werden solL
Ein .deines, aber feines Pro-
dramm, daB weiidebender Be-
achtnnd bei Theaterbesitzem
und später auch beim Publikum
GENERAL - VERTRIEB:
WALTER STREHLE 6. M. B. H.
BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSES
das:
LS**/
IS^fRLAG SCHfRLalbB£RUNiS\irSni-«S^
Berlin, den 6. Oktober 1930
Der zweite Verband
U.c accruilaclco L M V t R SUM - L ICH TSPI EL t .d STL'TTCART
Vielleicht darf man sozu-
s.. cn in letzter Stunde noch
einmal die FrajJe objektiv
und unvorcinfienommen auf-
u erfen, ob die Cründunf*
c.ncs zweiten Verleihervcr-
bündes wirklich so drin}<end
notiß und zweckmäßit< ist,
-■ es manche Herren
herlich aus bester tlbcr-
s'i intunj; heraus glauben?
Zweifellos läuft man Ge-
l>ihr, sich wieder einmal bei
dieser oder jener Gruppe un-
pi'pulär zu machen, wenn
ni..n sich entschieden gegen
jiden neuen Verband erklärt.
Ah-r es ist das Schicksal
).. ''.s Politikers, der den ge-
r len Weg geht. Widcr-
rjch hervorzurufen und
: .machst verdächtigt zu wer¬
den. bis die Tatsachen ihm
Schließlich doch Recht geben.
Vi’ir plädieren sozusagen
in letzter Stunde für eine
hinigung innerhalb der
A- d. F., die ja schließlich
nichts anderes will, als die
neue Gründung, und bei der
«Is einziger Schönheitsfehler
nur das Hamburger Abkom¬
men stört.
Uagegen kann aber der
neue Verband noch weniger
machen, als eine vergrößerte
A.d. F. Getätigte Verträge
sind tabu Es läßt sich nur
die Zukunft verbeugen
Und da — falls man etwas
andern will — einzig und
allein im Rahmen der A.d.F.,
nicht aber durch einen zwei¬
ten Verband.
*
Böse Zungen behaupten —
Und wir referieren nur —,
aß es persönliche Momente
seien, die hier und da Trieb¬
feder zur Spaltung und Neu¬
gründung geworden. Wir
können uns nicht denker, daß
bei ernsthaften Mensch zn in
einer so wirtschaftsschv/eren
Zeit ein Vorstandspöstchen
schwerer wiegt als straff
geordnete und straff durch-
gcführle Lieferungsbedingun-
gcn.
Schließlich darf nicht ver¬
gessen werden, daß die Ar¬
beitsgemeinschaft die Grund¬
lagen geschaffen hat, die mit
dem Tonfilm eine gewisse
Gesundung brachte.
Es kann in diesem Zusam¬
menhang offen bleiben, ob
alle Bedingungen der A. d. F.
dem Theaterbesitzer gegen¬
über richtig und restlos gut
waren. Vom Verlei herstand-
punkt aus — und um den
handelt cs sich bei dem
neuen Verband — konnten
sie nicht besser sein.
Auch jetzt decken sich die
Grafschen Forderungen in
der Gründungssilzung mit
dem, was die alte A. d. F.
als Leitsätze für das neue
Geschäftsjahr verkündet.
W'arum da ein neuer Ver¬
band, mit neuen Spesen und
neuen Ausgaben für alte
Ziele.
Wir wollen gar nicht rech¬
nen, wieviel Filme in der
A. d. F. und im neuen Ver¬
band sind. Schließlich kommt
es ja auch auf das Prestige
der Firma an und auf die
Tatsache, inwieweit die Ware
einer Firma auf de.n Markt
mitspricht.
Fs scheint uns, als ob da
Südfilm und Ufa doch so
weit vorne liegen, daß ohne
diese Gruppen und ohne
Amerikaner nach dem Stand
von den letzten Wochen ein
umfassender Verband, der
wirklich etwas durchdrücken
kann, kaum zu denken ist.
Selbstverständlich haben
andTre Firmen auch beacht¬
liche War.' herausgcbrachl.
Aber es stehen z. B. sechs
große gu*e Starfilme gegen
zwanzig Ufaschlager. Es
müssen schon eine ganze
Reihe Einzelvcricihcr auf-
marschicren, bis ein Pro¬
gramm im Umfang des Süd-
filmprogramms zu$amm?n-
kommt.
Dam t ist. wie hier immer
wieder betont sein soll, nichts
gege.n den kleinen Verleiher
gesagt, den wir niemals ver¬
missen wollten, und der
durch einen Schlager mit
einem Mal an die Spitze ge¬
tragen werden kann.
Aber auf den Zufall des
Erlol(.es darf man keine Or¬
ganisation aufbauen. Überall
in der Wirtschaft, wo kleine
und große Unternehmen zu-
samircn und nebeneinander
arbeiten, führen die großen.
Man sieht am Reichsver¬
band deutscher Lichtspiel¬
theater, wohin es kommt,
wenn Große und Klein'
neben- und gegeneinander
arbeiten
•a
Dabei liegt die Sache bei
den Verleihern eigentlich
noch viel günstiger als bei
den Theaterbesilzem. Sic zie¬
hen wirklich in allen Fragen
; m gleichen Strang und kön¬
nen viele Dinge, z. B. die
Verbilligung der Fabrikation#
Rationalisierung der Kopien,
Regelung der Spieltermine
ohne ihre Konzernkollegen
einfach nicht durchführen.
Vielleicht sicht man jetzt
im Gründungsfieber das alles
nicht ein.
Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“?
NEUEN STUMMEN SCHUBER
tILLII DOVE UND CLIVE BROOK
DIE GEL*BE LILIE
OOROTHY MACKAILL
DIE GOLDENE PE ITSCH E
MARY ASTOR UND GILBERT ROLAND
ROSE DES SÜDENS
MILTON SILLS
ACHTUNGI Z U^^G IN GEFAHR!
DOROTHY MACKAILL UNO JACK MULHAU
SEEMANNSLIEBCHEN
■ lOlIi WIlllAM A. SliriR
KEN MAYNARD
m Mll OROSSIN WILOWtST-FIUMINi
DER SINGENDE DRAHT
HÄNDE HOCHI
DER FLIEGENDE PFEIL
rUME. OEREM MANUSKRIPT UND INSZENIERUNG AUF DEN
GESETZEN OES STUMMEN FIIMS RERUHTI
KEINE REFRISENI KEINE STUMMEN VERSIONENI
MIT DER VERMIETUNG HABEN WIR
HEUTE BEGONNEN!
Hin paar Wochen oder
^V-na(e später wird man sich
I .': der hier skizzierten Basis
ii: 'gen.
Bia dahin wird dir „.Cine*
iato|iraph" den Dingen ob-
ektiv jet(enüberstefaen und
ill'j; Aktionen der neuen
äruppe stützen. die der
’cstiguntf der Fndnstrie und
1er Uberwindunt; der Krise
dienen.
Hr tut es, weil fertiiien
[}injen geifenüber Negation
lieh' weiter bringt und weil
vcrlKigene Dinge mit einiger
Mühe schlieBlich doch wieder
gerade gemacht werden kön¬
nen.
Schade zwar für die ver¬
lorene Zeit. Aber immer noch
besser, auf Umwegen ans
richtige Ziel zu kommen, als
unterwegs liegen zu bleiben
und schmollend in der Ecke
Im übrigen scheinen es
weniger sachliche Differen¬
zen zu sein, sondern Prestige¬
fragen. Ob dazu heute die
Zeit ist, braucht man eigent¬
lich nicht zu fragen.
Man überlege freundlichst
was die neue Gründung für
neue Lasten fordert und be¬
denke auch, «vie gerade die
nächste Zeit eine einige deut¬
sche Verleiherschaft fordert.
Die A. d. F. bat deutlich
die Hand zur Bildung der
Einheitsfront dargeboten.
Man kann fraglos in einzel¬
nen Punkten vernünftige For¬
derungen leicht durchsetzen.
Aber erst muB man einmal
Mitglied werden. So wie
man es fetzt machen wollte,
gehts wirklich nicht.
Also noch einmal über¬
legen, erneut verhandeln.
Erst eintreten und dann be¬
antragen.
SchlieBlich entscheidet fa
die Majorität. Und die müB-
ten d'ich die neuen Gruppen
aufbringen.
.Man soll nie Angst vor der
eigenen Courage haben,
wenn man VorstöBe machen
will.
Mit Diplomatie aus dem
Hinterhalt ist noch nie eine
Schlacht gewonnen, wohl
aber Kriege verloren worden.
Daran möge man vielleicht
auch denken, wenn allzu
kluge Strategie den Verstän¬
digungsfrieden zu vereiteln
droht.
Die franzötitdic
Tanksfclic
KDie drei von der Tankstelle"
bewerben sich jetzt auch iran-
zösisch um Lilian Harvey.
Man sieht Henry Gerat. Reni
Ltlebro und Jacques Maur) als
Benzinkavaliere Hört das Lied
rom Kameraden und vom Lieb-
Img in der Sprache der Seine.
Stellt fest, daB die Worte und
Pointen wechselten. daO aber
ärr Esprit, die gute Laune, die
durchschlagende Zugkraft blie¬
ben.
Eine schöner Erfolg, eine vor¬
bildliche Version. Ein Film, der
uch in Paris nicht hätte besser
gemacht werden können.
Die neue Ufa-Woche
Zuerst siebt man hübsche
Auinahmen vom Zeppelin in
Staaken. Hört den Führer, Ka-
pitanicutnant Flemming, reden
nnd hat dann als interessanten
Veri{leich Gelegenheit, das neue
VindmöUcnflugzcng bei seinem
"«'iiner Aufstieg zu beobachten.
Aus Florenz zeigt man das
Fest zu Ehren Amerigo Vespuc-
J“. des Entdeckers Amerikas,
u Neotrebbin hat man den
«-nsemarkt aufgenommen.
König Albert f. nimmt in
“tüsstl die Parade über seine
rruppen ab. und Huth, der
"'»gcr beim Avutrennen, läBl
«Cb nach der Wettfahrt inler-
»■•wen.
Grock interviewt
Harry Fiel
B *’'•*’ '**' ^*** “
•^Isberg seinen ersten Ton
^ Spreebfilra „Er oder ich'
**■ D. L, S. dreht, hatte aa
^nnabend eine« berühmtei
‘onfUm-Debütanten zn Besuch
Grock will bekminUicI
dl k ™ »slbst einen Tonfiln
• en und benutzte seine An
»«enheit in Babcltberg. un
ö»»«*- «>«**««
»«'“«r erstei
«n. W“<«en z,
E>««UI sab er dei
dr.br «nit VaUentii
*• großem Interesse zu
Das Prager Kino-Repertoire
Die Prager Premieren-Tbea-
ter zeigen auch diese Woche
mit drei Ausnahmen ausschlieB-
lich amerikanische TonK.me.
Das einzige Prager deutsche
Wran-Urania-Kino zeigt den
Ufa-Film „Der Liebes walz er",
Bio Julii bringt „Das Wo ga-
mädeben", und Bio Praka fnh.’-t
den Lya Mara-Film „Mein Herz
ist eine Jazzband" vor. Der
Lubitsch-Film „Liebesparade"
mit Chevalier läuft im Bio Lu-
cerna bereits die elfte Woche.
Der Fairbankt-Pickford - Film
,J>ar Widerspenstigen Zäh¬
mung" nach Shakespeare ist
gleichzeitig in den Theatern
Hväzda. Kotva und Radio an¬
gelaufen.
in den Kreisen der Kinobesit¬
zer kursieren emstzuneh-
mende Nachrichten, JaB mit
der Vorführung von deutschen
Toniilmen unmittelbar nach
dem Staatsfeiertag am 28. Ok¬
tober zn rechnen ist, da die
augenblickliche Lage schon aus
moralischen Gründen unhaltbar
isL ganz abgesehen davon, daB
jene Theater, die dentsche Ton¬
filme gespielt batten, durch
deren Abectzung einen bedeu¬
tenden gesebäftUebeD Schaden
erbttea haben.
Budapestcr Tonfiimprcmicrcn
In der vergangenen Woche
sied wieder zwei deutsche Ton-
iilme mit auBerordentlichem
Presse- und Publikomserfolg
gestartet.
Kamara-Kiflo hat in dem
Film „Nur Du" endlich seinen
richtigen Schlager gefunden.
Die bisher vorgelührten ameri¬
kanischen Filme waren kein
nebliges Geschäft. „Nur Du"
bringt täglich volle Häuser.
Ufa-Urania bringt .J)ie drei
von der Tankstelle", der beste
deutsche Film, der bisher in
Ungarn vorgeführt wurde. Der
Film wird ein ungewöhnlich
groBes Geschält werden.
Chevalier startet mit ,Jxive
parade" im Royal Apollo. Der
Film ist reizend und wird ein
sicheres Geschält sein.
„Westfront 1918" läuft in
zwei Ufa-Tbeatem. in der Ufa
und Corvin. Das Interesse ist
überaus groß.
Aata-Premiewrn im Oktober
Die Aafa startet im Laufe des
Monats Oktober zwei CroSton-
filme ihrer neuen Produktion.
Zunächst den Mady-Chrislians-
Tonfilm .Xeutnant warst du
einst bei den Husaren . . .". Er
wurde bekanntlich unter der
Regie von Manlred Noa in zwei
Fassungen gedreht, wobei be¬
merkenswert bleibt, daB Mady
Christians auch in der franzö¬
sischen Fassung die Hauptrolle
spielt In der deutschen Fassung
sind ihre Mitspieler Gustav
DicssL Georg Alesander, Giali
Theimer und Max Ehrlich.
Die zweite Oktober-Premiere
der Aafa bestreitet der von
Max Obal inszenierte Tonfilm
J>ie lustigen Musikanten" (Lau¬
benkolonie) mit Fritz Kampers.
Hcrmaaa Picha und Camilla
Spira in den Hauptrollen. Obal
drehte einen groBcn Teil der
Aufnahmen in Kleingartensied¬
lungen und Berliner Hinterhöfen
nach einem derb - l-astigen
Schwank von Franz Rauch.
Kompooisl: Dr. B. Kaper. Von
ihm stammt u. a. der Haupt¬
schlager des Films „In der Lau-
benkoloaie liegt das Himmel¬
reich für die FamUie“ nach
Worten von Robert Gilbert
Das genaue Ersebeinungs-
datum der Filme sowie die Ur-
autiühmagstheater werden iL
Kürze bekanntgegeben.
Schauspieler und Nacht-
lokaibetitzei
Die Wiener Sonn- and Mon?
tagszeitnng berichtet aus Buda¬
pest: Die Staatsanwaltschaft
hat geste-n gegen den bekann¬
ten nngariseben Schauspieler
und Tsnzkomiker Tibor von
Halmay Anklage erhoben, weil
sich Tibor von Halmay als Be¬
sitzer des Nachtlokals „Casina
de Paris' in Budapest angeblicb
schwere Kautioosschwindeleien
zuscbnlde x kommen ließ.
Tibor von Halmay war in dem
Inflattonsjahr der beliebteste
Tänzer und Operettensänger
der ungarischen Hauptstadt und
hat in Wien im „Simplicissi-
mos" rasche Karriere gemacht
Er wurde für deutsche Ton¬
filme verpflichtet, bis ihn Max
Reinhardt entdeckte nnd Hai-
may in den ..Artisten" nnd spä¬
ter bei den Aufführungen der
Salzburger Festspiele beden-
tende Rollen bekam.
Nach den diesjährigen Fest¬
spielen begab sich Halmay nach
Budapest und cUblicrte sich
hier neben seiner künstle¬
rischen Tätigkeit als Besitzer
eines Nachtlokales.
Nur wenige wuBten. daB
dieses mondäne Nachtlokal im
ersten Bezirk von Budapest
diesem Schauspieler gehörte.
Die geschäftlichen Transaktio¬
nen waren indessen nicht er¬
folgreich.
Als der Betrieb in der letz¬
ten Zeit infolge der allgemei¬
nen Wirtschaftskrise nicht mehr
anf der bisherigen Höbe was,
habe Halmay von seinen .An¬
gestellten grofie Kautionen ver¬
langt. Auf die Anzeigen dieser
Angestellten bin wurde gegen
den Schauspieler Anklage
wegen KauUonsschwindcl er¬
hoben.
Fünf Personen aus seinem
Betriebe habe er 9000 Peng«
abgenommen. Oberdies beben
sieb mehrere große Lieferanten
des Nachtlokals gemeldeL
denen Halmay größere Beträge
schuldet.
U n i V c r s u m - L i ch t s p i e 1 e in Stuttgart
Sluttftart, die schöne Haupt- Der Zuschauerraum und die Stuttitart, durch die Berech- 960 Plätze enthält. Der A
atadt des schwäbischen Lan* Bühne befinden sich in dem -nunden und Versuche im Modell t|an|t zum Balkon und den B I
des, hat in den letzten Jahrei Flügel^ebäude, das an das Vor- {est[iestellt, daß die Bedingun- ■ konlotfcn mit 660 Plätzen lu) '
eine Entwicklung durchgemac i‘ , dergeb.iude anscbließt. Das gen für eine einwandfreie Ton- über einige Stufen auf die Crr-
deren Großzügigkeit von keiner Vorderhaus enthält außerdem führung durch die Formen des derobe zu, über der eine öro".
anderen deutschen Stadt et- im Erdgeschoß einen Laden und Raumes sehr gut erfüllt waren. vordachähnliche Platte spannt,
reicht wird. Die neuen Uni- in den übrigen fünf Stock- Wichtig war, daß die Gestal- die die Führung zu den Ein-
versum-Licbtspiele, die jetzt von wirken Büro- und Geschäfts- tung der Decke nicht nur den gangstüren gibt,
der Schwäbischen Urania ei- räume, es bildet mit dem ersten architektonischea und licht- Der Vorführungsraum enlh.i!'
öffnet wurden, ziehen die Linie . Bauteil zusammen ein einheit- technischen F< derungen ge- drei Theatermasebinen mit
dieser Entwicklung auf das liches Gebäude. Für die Raum- nügt, sondern darch möglichst Spiegelbogenlicht Type .Soup.,'
glücklichste weiter. gestaltung entscheidend war weitgehende teilende Auf- und eine Klangfilmapparatiir
Die Schwäbische Urania, de- die erfindungsreiche Rangkon- lisung die Gewähr für ein aku- mit der neuen Leistung voa
ren tatkräftigen Leiter A. Fried- struktion von Professor Kint- stisches Optimum gibt. 200 Watt und Netzanschluß für
rieh Kurth alle Kreise Stutt- zinger, die seht zweckmäßig Betritt man den Saal, ist so- I ichl- und Nadcltonanwendunt<
garts, auch diejenigen, die den eine freitragende Konstruktion fort zu bemerken, wie gut die Daß die Bühne mit allen mo-
Kino fremd oder gar feindselig mit einer Ausladung von 10 Me- Konzentration auf die Bühne dernslen Einrichtungen ver-
gegenüberstehen, für den Film ter bei einer Breite von 24 Me- gerichtet ist. Durch die Form- sehen ist, bedarf keiner beson-
gewonnen hat, hat in diesem ter vorsah. Die Lösung ist auch gebung von Wänden und Decke deren Erv ähnung.
Haus der Stadt Stuttgart ein vom rein statischen Gesichts- lenkt sie die Blicke des Zu- Die Belüftung und Enilüllu
Lichtspieltheater gegeben, das punkt aus sehr interessant. Schauers nach der Bühne, und des Hauses erfolgt nach den
wirklich eine Sehenswürdigkeit Ein ganz neuer Gesichtspunkt vor allem durch Verzicht auf System Cärrier. auch die Hei-
bedeutet, auch für auswärtige bei der Erbauung dieses The- jedes die Großflächigkait zer- zungsanlage ist nach d' • 1
Besucher, die anderwärts große aters war vor allem dadurch slprende Detail herrscht eine System Cärrier ausgeführt. 1
moderne Liohlspiclhäuscr kennen gegeben, daß in ganz besonde- bezwingende Ruhe iu dem Die Eröffnungsvorstellucg
Betritt man den Zuschauer- rem Maße die Akustik berück- Raum, so daß der Zuschauer der Vertreter der Behörden,
eaem durch die große Tür in der sichtigt werden mußte. Frei- unbedingt zur Sammlung ange- cier Stadtverwaltung und viel«
Mitte, so steht man unter einem lieh war in unseren Tagen die regt wird. — Ein balkonartiges bedeutende Pcrsönlichkciica
hervorragenden Eindruck. Große Haupteinsteilung auf Jen Ton- Foyer umschließt die eigeni- aus Kunst und Wissensch:ift
architektonische Linie, Farbe film nötig. Auf Grund des liehe Eingangshalle, die mit den beiwohnten, brachte als Haup
und Licht, wundervolles «eiches Raumentwurfs der Architekten hohen Seitenwänden Führung film die mit begeistertem Bt
Licht, das zu sehr fein abge- hat Prof. Dr. Reyer, Dozent zu den Treppen gibt. Uber fall aufgenommene Uia - Tu'i-
atuftem Schatten im Kontrast für Schall- und Wärmelehre an mehrere Stufen nach unten er- filmnperetlc „Dtpi von d.s
steht, klingen zusammen. der Technischen Hochschule reicht mau das Parterre, das Tankstelle".
Infolge der rapiden Geschäftssteigerung ist
zu einer Erweiterung des Betriebes gezwungen
lelehi um
NACH
Berlin SWBS, undensir. 69
Sammelnummer ab Dienstag, 7. 10. 1930
A 7 DönlMlf 8140/S14«
Berlin, den 7. Oktober 1930
Der fünfzigprozentige Tonfilm
Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen“ im„Kinematograph“
Es liegen jetzt glücklicher¬
weise einmal klare Ver¬
gleichszahlen vor, an denen
einwandfrei zu untersuchen
ist, ob man mit musikalischer
Untermalung oder mit ein-
-.■ierlen Titeln ebensoweit
Kommt wie mH dem hundert¬
prozentigen Tonfilm.
ln Berlin laufen im Rah¬
men eines Konzerns gleich¬
zeitig hundertprozentige deut¬
sche Tonfilme und an sich
ausgezeichnete ausländische
Erzeugnisse mit populären
Stars, sympathischer Hand¬
lung, wirksamer Begleit¬
musik und einkopierten Titeln
wie beim stummen Film.
Ara gestrigen Sonntag, wo
der Durchschnittsbesuch der
großen deutschen Tonfilme
noch in der zweiten und drit¬
ten Woche über 80 Prozent
der höchstmöglichen Besuchs-
irequenz betrug, sah man bei
^em guten Ausländer mit
einkopiertem Titel nur rund
^5 Prozent besetzte Häuser.
Der Besuch schwankte zwi-
*chcn 24 Prozent in der
ersten Vorstellung und 68
Prozent in der letzten Vor¬
führung.
Die Reklame für diesen
fünfzigprozentigen Ausländer
^ar stärker als wie für die
hundertprozentigen deutschen
Schlager.
Das Resultat hat die frag-
ftchen Theaterleiter nicht
überrascht. Es war der Bc-
für bisher nicht nach¬
weisbare Behauptungen.
•K
Warum wir diese Beobach-
“ngen hier veröffentlichen?
«•nächst, um festzustellen,
*“ ein voller Tonfilm im
fj"* für den TheaterbesHzer
großer ist als der fünfzig-
Prozenüge Tonschlager.
Ferner, um wieder einmal
nachdrücklichst zu bemerken,
daß nicht alles Talkie ist,
was nachsynchronisiert WUT de.
Natürlich gibt es nach die¬
ser Richtung hin vollgültige
Werke, wie z. B. die Tiger-
jagd der Atlas. Aber im all¬
gemeinen ist bei Bildern mit
einkopierten Titeln, Texten
an Stelle von Worten, größte
Vorsicht am Platz.
Ziehung zu experimentieren
haben. Hier ist Buster Keaton
so beliebt, daß es synchroni¬
siert geht. Im Elsaß versteht
man „Sous les toits de Paris"
genau so gut, wie einen deut¬
schen Schlager.
Aber immerhin, diese fünf-
zigprozentigen Tonfilme sind
Risiken für Verleiher und
Theaterbesitzer, die baldigst
verschwinden sollten.
Der Theaterbesitzer hat
nichts davon, wenn er der¬
artige Halbtonfilme ein paar
Prozent billiger spielt. Die
Gesamteinnahme ist, wie das
Berliner Beispiel zeigt, so er¬
schreckend viel niedriger,
daß der geringere Leihpreis
zum größeren Verlust führt.
•K
Für den fremden Verleiher
aber bedeutet das verglei¬
chende Resultat, das am An¬
fang dieser Darlegungen steht,
die dringende Notwendigkeit
der guten deutschen Version.
Darunter sind gründliche
Bearbeitungen zu verstehen,
die sich nicht auf Übersetzun¬
gen beschränken, sondern die
das ausländische Original
mit deutschem Geist erfüllen.
Wie man so etwas macht,
ist am französischen Beispiel
der drei von der Tankstelle
zu erkennen, das man am
Sonnabend im Gloria-Palast
Allerdings ist diese Ver¬
sion auch nicht in zehn Tagen
gedreht und unter Mitarbeit
französischer Autoren ent¬
standen.
Es ist beim Film noch mehr
wie beim Buch zu berücksich¬
tigen, daß der Geist und aichX
nur dz-s >X ort zu überset¬
zen ist. ^
Für uns in Deutschland ist
das Ge.stige beim Film mehr
als Schlegwort nach außen.
Wir haben auch beim Ge¬
schäfts- und Amösierfilra
noch literarische und künst¬
lerische Ambitionen.
Wir haben bei Buchüber-
tragmgen und bei übersetz¬
ten Bühnenstücken auf ge¬
schliffene Form Wert gelegt.
Wir wollen auch beim Film
nicht darauf verzichten.
Vielleicht haben die Auf-
traggeber der Versionen
selbst alten Grund, ihre deut¬
schen Bearbeiter zu Höchst¬
leistungen anzufeuern.
.Man darf nicht vergessen,
daß im Augenblick alles
Fremde in Deutschland be¬
sonders kritisch angesehen
wird. Was hier und da in
Berliner Blättern und Blätt¬
chen striit. ist nicht ma߬
gebend und gibt vielfach ein
falsches Bild.
Das Publikum der Provinz
entscheidet und nicht Herr
Plemm oder Tamm in der
Sechsuhrvormittags - Zeitung,
der im Filmen den Triumph
alles Schaffens sieht, die
nachher eine Besucherfre¬
quenz von 24 Prozent auf¬
weisen. «
Wir wollen gern gute Aus¬
länder. möchten mit fremden
Ländern gute Geschäfte ma¬
chen. darum schreiben wir
über diese Probleme mit der
Bitte, über diese Dinge auch
freundlichst einmal nach¬
zudenken.
Kurzfilme in den
Vereinigten Staaten
Die Tonkurzlilme sind *tt
einem sehr wesentlichen Faktor
in den amcrikanUchen Kinopro-
trammen feworden. Di« Pro¬
dukt ionsdesolUchaiten, vor allem
Universal, Fox, Paramounl,
Educational, Pathe u. a. sind
dazu üb«r|{etfan4cn, ihnen noch
gröOerr Aufmerksamkeit ab
bisher zuzuwenden, indem sie
die Rollen nicht mehr mit we¬
niger bekannten Kräften be¬
setzen, sondern anerkannte
Bühnen- und Filmstars für diese
Zweiakter beranziehen. So er¬
klärt Larry Kent, der Chef der
Shorts-Abteilun^ der Para¬
mounl. daO „Stars für den Er¬
folg von kleinen Spielfilmen
notwendig seien und daO di«
Gesellschaft soviele ,Kopfzciler'
verwenden wolle, als sie könne.
Nicht allein, daO diese Schau¬
spieler einen wirkücben Kässen-
erfolg für die _ Leinwand dar-
slcilen, sondern sie sichern
automatisch dem Produzenten
ausgezeichnete schauspielerische
Leutungen, durch die sowohl
di« Wirtschaftlichkeit in der
Herstellung ab auch die beste
Unterhaltung für das Publikum
gewährleistet werde".
»Zwei Welten“
in Thäringcn verboten
Das thüringisch« Ministerium
des Innern bat nach g 4 des
Lichtspielgeaetzes vom 12. Mai
1930 den Widerruf des Bild-
sbeifens „Zwei Welten" be-
anbagt. Bis zur Entscheidung
des Widerrufs wird di« Vor¬
führung des Bildsbeifens in
Theatern auf Grund der i 27,
Abs. 1, und f 32 der Landes-
verwaltungaordnung vorlänfig
untersage Für jeden Fall der
Zowiderbaadlung wird eine
Geldstrafe von 1000 Rm. ange¬
droht; nötigenfalls ist die Vor¬
führung des Bildstreifens durch
unmittelbaren Zwang zu ver¬
hindern. Die Gemeinden io
Thüringen werden angewiesen,
die Angelegenheit zu kon¬
trollieren.
Dazu ist noch folgendes zu
bemerken:
Womit das thüringische In¬
nenministerium dieses Verbot
begründet, bt noch nicht ver¬
öffentlicht worden. Oer Be¬
sitzerin des Lichtspielhauses in
Weimar ururde lediglich ein Akt
vorgelegt, wonach die Vorfüh¬
rung des Films JSwei Welten"
eingestellt werden müsse, weil
di. Juden ab kessere Men¬
schen im Vergleich zu den Offi¬
zieren dargestellt werden. Di«
thüringisch« Regierung könnte
diese Darstellung nicht gelten
lassen, weil sie dies den Bluts¬
brüdern in Österreich nicht an¬
tun könne.
Emclka-D
Die ständige Rubrik mit der
Überschrift: „Verkauf der
Emelka" rückt wieder an die
erste Steile. Diesmal scheint
Kommerzienrat Kraus tatsäch¬
lich das Rennen zu machen.
Man sollte im Reiebsfinanz-
minbterium froh sein, wenn
man den filmuchen Komplex
los werden könnte, um so mehr
ab die politische Situation heute
beim allerbesten Willen nicht
gerade günstig für staatliche
Filmpropaganda Ut.
Wenn man in Regierungs-
keeisen die Pressestimmen zur
Emcikafrage rückwirkend ver¬
folgt, wird man vielleicht ge¬
rade bei uns die richtige Vor¬
aussage verzeichnet linden.
Es gehörte dazu keine beson¬
dere Sehergabe, sondern nur
unvoreingenommene Beurtei¬
lung der Situation und jene
Saebkenntnb, die man von
einem Wirtschaftsjoumalbten
nun einmal verbngen muB,
wenn er Resonanz auf Dauer
haben will.
Ein großer Teil der Berliner
Tagespresse begnügt sich des¬
halb auch mit einer kurzen
Feststellung des Tatbestandes.
Nur «in paar Blätter, di« sich
damab besonders weit hervor¬
wagten, kommentieren mit
„Wenn" und „Aber".
Schade, daS sie den Verlust
des Reiches an diesem Film-
czperiment nicht mit tragen
müssen. Sie würden dann vbl-
leicbt die Überschrift wählen:
„Fort mit Schaden."
ämmerung
Im Zusammenhang mit der
Umstellung vom Reichsbetrieb
auf Privatuntemehmen steht
zweifellos auch die Kündigung
Man verrät kein Geheimnis,
wenn man den grollen Vertrag
des begabten, aber unzuverläs¬
sigen Spielleiters mehr ab ein
diplomatisches Werk als ein
Resultat kaufmännischer Er¬
wägung ansieht.
Unverständlich nur, wie man
solche Beträge für Direktions¬
gagen ausgeben konnte, wo
noch nicht einmal das Geld für
die Filme da war.
Klar, daB Herr Kraus, der ein
kluger, ausgezeichneter Ge¬
schäftsmann ist, aus diesem
Vertrag heraus will, sobald sich
die erste Gelegenheit bietet.
Um so mehr als der letzte
Dupontfilm alles andere wie
eine Glanzleistung war.
Jedenfalb ist das Arrange¬
ment mit Kraus die beste Lö¬
sung. Er kennt das Unterneh¬
men von Anbeginn. Ist mit ihm
groB geworden und weiß was
Er bt ein Mann von Formal,
der Ordnung schaffen und ver¬
dienen wird. Man muB ihm
nur ein Instrument geben, das
in Ordnung und genügend fun-
dwrt bt.
Wenn's einer schaffen kann,
dann in diesem Fall« Kommer-
zbnrat Kraus. Also bitte, frei«
Bahn dem Tüchtigen.
Tonfilm-Konjunktur in Frankfurt
Der stumme Film bt, für den
Augenblick wenigstens, in
Frankfurt so gut wie erledigt.
Sämtliche größeren und last
al'e mittleren Theater haben
sich auf Tonfilm umgestellt, und
eine Zusammenstellung der
augenblicklichen Tonfilmpro¬
gramm« ist aus vielerlei Grün¬
den interessant.
Der Ufa-Palast bringt ,J>ie
drei von der Tankstelle", ein
Film, der außerordentlich gün¬
stig aufgenommen worden ist.
Im Ufa-Theater läuft „Ein
Tango für dich", im Gloria-
Palast der Sporttontfilm ,J)cr
Sohn der weißen Berge". Ein
ausgezeichnetes Geschäft macht
im Capitol „Bockbierfest", Luna
und Olympb bringen zusammen
ab Zweitaufführung ,4.arifari".
In den Kammerlichtspielen und
der Neuen Lichtbühne läuft,
ebenfalls als Zweitaufführung
..Der Schuß im Tonfilmalelier".
Ein großes Geschäft bringt der
,J3reyfus-Film" im Rozy-Palast,
Biberbau und Kamera zeigen
gemeinschaftlich «in« Urauffüh¬
rung, die Lubitsch - Operette
„Liebesparade". Der an und
für sich entzückende Film bat
ein« gute Presse, wird aber
kaum den durchschlagenden
großen Geschäftserfolg bringen,
da er in französischer und eng¬
lischer Sprache läuft und das
Publikum in seiner Mehrheit
deutsch« Tonfasaung verlangt.
Die Firma Opel in Rüssels¬
heim batte am Freitag die
Press« und eine Anzahl Interes¬
senten zu einer Werkfilmvor¬
führung gebden. Es handelte
sich um den von der Ufa her¬
gestellten Film „Wie ein Auto
entsteht". Der große Bildstrei¬
fen bt außerordentlich ge¬
schickt und interessant aufge¬
nommen und zusammengestellt.
»T o u c I
'Der ehemalige Tauentzien-
Pabst wird Ende November
wieder eröffnet und von Hein
und. Kreißb geführt werden.
t z i e n"
die aus dem Theater, das kurz
„Tauentzien" heißen wird, «in
Urauffühmngstheater für erst¬
klassige Filme machen wolbn.
»Die letzte Kompagnie"
in Norwegen
Die Premiere des Ufa-Ton
films „Die Letzt« Kompagnie'
fand vor einigen Tagen in dem
2200 Pbtz« umfassenden Co¬
losseum in Oslo statt. Der
ganze Gebt dieses Films kommt
der ausgeprägten Heimattreue
des Nordländers besonders ent¬
gegen. Das Premieren-Publi-
kum nahm den Film mit stür¬
mischer Begeisterung auf.
Marlene Dtefrichs neuer
Paramount -Ver fr ag
Unter der Regie von Jon 1
von SteriU>«rg bt „Marokko'
nach Benno Vignys Rom.ia
„Amy Jolly" fertiggestellt und
erzielte in Jer Vorschau eines
.sensationellen Erfolg, der zum
größten Teil auf die auBer-
ordentlbbe künstlerische Lei¬
stung von Marlene Dietrich
zurückzuführen bl. Marlen«
Tietrich erhielt von der Pa-
ranionnt einen neuen bng-
frisligen Kontrakt mit Starbe¬
dingungen. Ein zweiter Film
mit Marlene Dietrich beginnt
.Milte Oktober, ebenfalls unter
der Regie Josef von Stern¬
bergs. Di« Handlung des Filmt
■st eine Spionage-Affäre.
Die Künstlerin bat auf Grund
ihres erweiterten Paramounl-
Kontrakte« ihre Beziehungen
zu den Robert Klein-Bühnen,
Berlin, in freundschaftlichster
Weis« gelöst. — Marlene Diet¬
rich wbd im Monat Dezember
für «inen kurzen Erholungs¬
urlaub in Europa erwartet.
»Drei von der Tank¬
stelle“ in Pforzheim
Aus Pforzheim telegraphiert
man uns: „Drei von der Tank¬
stelle" sensationeller Erfolg-
Publikum und Press« begeistert.
Polbei sperrt heutige Abend-
vorstellungskasse wegen Uber-
lüllung. Bisher größter Ub-
Tonfilmerfolg in Pforzheim.
Neue Lustbarkeitsstcucr
in C. S. R.
Gegen jede Erwartung wurd«
dieser Tage im böhmische*
Landesanssebuß doch der Aa¬
lrag angenommen, zur Deckung
des Budget-Fehlbetrages vo«
28 Millionen tscbech. Krone*
auch «ine neue Landeslustbar-
keitssteuer cinzuführen Di-**
Steuer wird, mit Ausnahme vo«
kulturellen und sportlichen Ua*
temehmungen, von allen U**
terhaltungsstätten bei ei***
Eintrittspreis von über 5 Kro¬
nen eingehoben. Die Kinob«^
zer, die durch diesen Beschl««
des Landesausschnsses vor «■**
fertig« Tatsache gestellt wer¬
den, sind zum Äußersten *•
schlossen, und die schon frub*t
erwogene Möglichkeit
GeneraUtreikes der Lichl*P»r
theater bt nun in bedenkl.c**
Nähe gerückt.
Verleiht Superfilm-Verleih A.-G. / Berlin SW68, MorkgrofenstraBe 21
FMirvf: A T, 0*iilM«t Mt-US. Tataaramm-AArMM; MaMmUM
Premiere: Dienstag, 7. Okt. Atrium
061 Seledüatnm
aus 14 london 59005 69 60 12,50 m
südfilmhaus beriin
besichtigte soeben dupontfilm men-
schen im kaefig stop im bewußtsein
großer Verantwortung euch und künden
gegenueber feststelle daß dieser sued-
film wieder aber auch ausnahmsios
aiies schlaegt und in schatten stellt was
deutscher sprechfilm bisher geboten
stop darsteiiung kortner george veidt
einfach hinreißend eine ieistung ueber-
trifft die andere stop ueber allem aber
steht regle dupont die variete zweifei*
los uebertrifft stop verstaendigt ent¬
sprechend filialen und künden
gruesse goldschmid
Piccadilly>Snapshois
1 Londoner O.-Kc. •Berichtcrslnit
tim
ELISABETH
BER0NER
ARIANE
nach dem weltberühmten Roman
von Claude Anet
Regie: Dr. Paul Czinner
Ein Bergner-Czinner-Film der Nero
*
Verleih für Deutschland: Vereinigte Starfilm 6. m. b. H., Berlin
NERO-FILM A.-6., BERLIN
W 8, UNTER DEN LINDEN 21
FERNSPRECHER; MERKUR 4896-4t»8
T..aim».rWh,ung.. HINTER FILNKULISSEN ei» p,ppd,to,„
kur»« in Leipzig • Chcvoiieit?
D«r L*nd««»«rb«nd Mittel- TlD^Cl *• Naoli Nachrichtca, die ia
deatachlaad veranstaltet gegen-
wirtig in Leipzig einen mehr¬
tägigen Kursus für TonMravor-
iührung, der von dem Leiter
der Berliner Vorfährersch<ile.
Ingenieur Franzi, abgehalten
wird. Der Kursus findet im
Leipziger „KristaU-Palast" statt.
Er wird durch praktische De-
Ein Kabarett im Grunewald- Auf dem Prospekt, der die
Atelier, von dem Architekten Bühne des Kabaretts ab-
Lipschntz sehr hübsch gebaut. scblieSt, Ut eia Notensystem
Auf der Bühne singt Alfred gemalt; die ganzen Noten sind
Braun ein Chanson mit ein- Fensterchen, die sich öffnen
schmeichelnder Melodie. Na- und hübsche Mädchenköpfe
turlich fühlt er, der Mikrophon- sehen lassen. Die jungen Da-
gewohnte, sich im Tonlilm ganz men, die zu den Notenfenster-
Person des Heransgeb«
Rätselzeitschriftcn und
zinen, Richard F. Ale
ein Doppelgänger Maurii
valiers gefunden wordei
Ähnlichkeit des jungen
Verlegers mit dem bei
klargemaebt werden.
Bedauerlich bleibt, daB dii
Dentsdic Filme
Mussolini
des Tonfilms
, an denen noch
Emst Vereber,
Woche nach Universal City be¬
geben. Die Regie dieser deut¬
schen Version bat Paul Ludwig
Stein.
Grohmann in Chemnitz
Der bekannte Theaterleiter
Alexander Grohmann hat mit
lartcrricr Schlumpi be-
lind. Franz Grothe bat
tsikalische Leitung des
ihm assistiert Rudolf
Scbles.
Neues
Klangfilm-Tobis KÄpell« begleitet die etwa? uncai
•kt, ind Mof^e, der , '
iter, halt iboen eine Sonnta
OIIS I. vrmiui^i SchUgers „Alles energische
Zahl der mit Klanglilm- reizenden ..Aufnahme
Ansprache über vv r
nicht aufhaltenf
Anspradic bei der Eröffnung des ,,Universum'' in Shittgari
A. Friedrich Kurth, der auch
dieses neue schöne Haus leitet,
hielt bei der Eröflnun^ der
Universum-Lichtspiele eine An¬
sprache, der wir die folgenden
Sätze entnehmen:
„Man kennt die Geschichte
des Films während der letzten
30 Jahre: wie sie anfing, als
ein Spielzeug, dann ein Guck¬
kasten war, dann eine Gro¬
schen - Schaubude: dann ihr
Anwachsen in dem letzten
Jahrzehnt zu einem Unterneh¬
men von ungeheurer Ausdeh¬
nung, das die größte Zahl der
Menschen, mehr als sonst ein
Mittel der Welt, höchstinner¬
lich berührt und die bedeut¬
samste soziale Erscheinung des
heutigen Lebens ist.
Die Geschichte des Films ist
ein Märchen aus „Tausendund¬
einer Nacht".
Keine Filmhandlung ist halb
so dramatisch wie dis Ge¬
schichte des Films selbst.
Das alles sehende Auge der
Kamera schweift über die Län¬
der der Erde, suchend nach
gesundem UnterhaltungsstoH.
Seins weithin sich erstrek-
kenden Grenzen umlassen iede
Nation: die Bürger der Welt
sind ihre Darsteler, und die
Das Interesse ist .erweckt,
das den Strom der Touristen
in die entferntesten Winkel der
Welt treibt und ihr Verlangen
nach fremden Produkten an-
Das Filmbild ist das Espe¬
ranto des täglichen Bedarfs.
Der Film ist das universale
Mittel der Unterhaltung.
Seine Wirkung hat die Gren¬
zen des Klassenunterschiedes
beseitigt. — Er kennt keine
Grenzen des Alters oder der
Örtlichkeit. Sein Unterhal-
tungsweri muß sich gründen
auf den höchsten General¬
nenner des allgemeinen Intrr-
Der Film tut allen anderen
Geschäftszweigen große Dienste.
In erster Linie schafft er wei¬
testen Bevölkerungsklassen Ver
gnügungen und Erholung, die
notwendig ist. weim der Maim
sich und seiner Arbeit Gerech¬
tigkeit widerfahren lassen wilL
250 Millionen Menschen er¬
warten in der ganzen Welt jede
Woche mit Vertrauen und in
einem sehr realen Notwendig-
keitsdrang dies.« Erholung. 2M
Millionen Menschen in der Welt
besuchen jede Woche Licht-
terhaltung ist ein sehr bestimm¬
ter Faktor der sozialen und in¬
dustriellen Wohlfahrt. Man
täusche sich darüber nicht.
Kürzlich war in einer großen
amerikanischen Stadl ein Thea¬
terstreik. Zwei Nächte lang
wanderte eine Million Men¬
schen in den Straßen umher,
während die Theater geschlossen
waren. Am dritten Tag riefen
die Behörden die beiden Par¬
teien zu sich und sagten, die
Theater müßten wieder geöffnet
werden — niemand könnte die
Verantwortung übernehmen für
das Verhallen der Massen,
denen ihre Unterhaltung und
ihr Vergnügen entzogen sei —
und die Theater wurden wieder
geöffnet.
Die großen Filmtheater spie¬
len unter dem Gesichtspunk, des
großstädtischen Fremdenver¬
kehrs eine nicht unerhebliche
Rolle und machen hierfür Auf¬
wendungen an Propaganda und
Ausstattung, die bisher der All¬
gemeinheit ohne besondere Ge¬
genleistung zugute gekommen
sind. — Diese Aufwendungen,
die auch eine kulturelle Bedeu¬
tung haben, dürfen bei der
Frage der Schonung dieser Be-
Die Belastung eines willkür¬
lich aus dem Wirtschaftsleben
herausgegriffenan Komplexes
'von Gewerbezweigen mit einer
abnorm hohen Sonder-Umsatz.
Steuer (und dies ist die Vergnü.
gungssleuer für das Filmtheater)
ist eine Ungerechtigkeit. Ne¬
benbei bemerkt bat sie in dieser
Höhe nirgendwo eine Parallele.
Das neue Haus wird in dem
gleichen Geiste geführt wie die
Theater der „Schwäbischen
Urania" seit nunmehr zehn
Jahren. Stuttgart wird also ia
diesem schönen neuen Haus die
gleichen künstlerischen und
kulturell wertvollen Spitzen¬
leistungen des Filmes sehen und
hören können.
Das ist ein Versprechen, das
wir hier geben. Wir bitten Sie
alle, insbesondere die dafür ia
Frage kommenden Behörden,
ur.s zu helfen, daß uns unter
Berücksichtigung des Wertes
und der Bedeutung großer und
mit künstlerischer Ambition ge¬
führter Lichtspiel-Theater für
die Stadt Stuttgart die Durch¬
führung dieser Aufgabe er¬
leichtert und nicht durch steuer¬
liche Üoerbelastung erschwert
bringt sie ztu Darstellung.
Die Notwendigkeit der Un- lassen werden.
Die wertvolle Fachbücherei
des „Kinematograph'
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Liebespaar (diesmal Liane
Haid und Willy Forst) und
läßt es je nach Bedarf Zusam¬
menkommen oder wie im vor¬
liegenden Fall, im Zweivier-
teltakt auseinandergehen.
Aber wie man das macht,
dataul kommt es an. Nicht
etwa nur im Manuskript.
Selbstverständlich ist das
ivichtig und mit die Haupt¬
sache.
Aber es ist doch etwas an¬
ders, ob ich ein Buch auf die
Bühne oder im Film in Bilder
übertrage.
Seht euch Liane aus Wien
an. Sozusagen auf neu für
den Film getoren. Nicht mehr
auf süß und schön zurecht¬
gemacht. Sondern richtig auf
große Dame, auf interessant,
'^as da über die Szene geht,
liegt zwischen Marlene Die¬
trich. Mady Christians und
der Lintscherl von Hernhals.
Hat sogar, wie es scheint,
ab und zu richtiges Tempera¬
ment. Regt sich wirklich auf.
^ daß sich die Frage an den
Regisseur Geza von Bolvary
mgibt: „Wie macht man Auf¬
regung?"
Willy Forst wirkt elegant
^d fesch, die Szenen mit der
Zurückhaltung liegen ihm
nicht so wie solche, wo es
fesch drauf l-osgeht.
Er, einst Leutnant bei den
Husaren, macht fetzt in Ver¬
zicht. Der wird leichL weil
dazu ein schmachtender Eng-
lish Waltz mit drei B gehört,
der ins Ohr geht. Beifall und
wahrscheinlich auch ange¬
nehme Tantiemen bringt.
Hier ist auch der Text bes¬
ser wie beim kerzengeraden
Gardisten, bei dem ich immer
wegen der Textähnlichkeit an
den Grenadier bei Riescnfeld
denken muß.
Die Melodie jedenfalls ist
ganz originell. Robert Stolz
ist viel Hübsches eingefallen.
Er instrumentiert originell
und hält weise mit allen Mit¬
teln des Jazz Haus, zeigt,
daß gerade beim Tonfilm in
der ^sch'änkung sich der
Meister zeigt.
Man ließ einmal den sym¬
pathischen Marcel Wittrich
singen. Ein kleiner Tauber
— wenigstens vorm Mikro¬
phon. Aber darauf kommfs
beim Film an. Man wird ihn
hoffentlich häufiger holen. Er
verdient's.
Zu erwähnen noch Ernst
Verebes. der ewige queck¬
silbrige. mehr oder weniger
unglückliche Liebhaber. Hat
diesmal wieder manuskript-
gemäß Pech, wird als Ersatz¬
mann geheiratet. Unter dem
Beifall des Publikums, das
ihn wirklich gern hat, das
Fabrikat und Verleih; Superfilm Hauptrollen: Liane Haid. W. Forst
Regie: Geza von Bolvary Unge: 2800 Meter. 6 Akte
Uraulfährung: Atrium
Kedestrom !n ein ruhi^
fließendes Bett. Man versteht
iedes Wert, braucht nicht
Aus dem guten Tonfilm¬
schauspie.er ist ein ausge¬
zeichneter Darsteller ge¬
worden
Nett auch die Einlage mit
dem Puppenspiel. Man merkt
an den Figurinen die große
Klasse (Ivo Puhonnys Mario-
Ubrigens auch szenisch und
photographisch gut gebracht.
Willy Goldberger erhält
für Kameraarbeit ein paar
Erfolgspunkte. Den Ton
mixte F'ritz Seeger. Wirk¬
lich ein Tonmeister.
Als Chef der Tonherstel¬
lung zeichnet Dr. Guido
Bagier, der so ziemlich sech¬
zig Prozent der deutschen
Produktion auf den Rolltiteln
leitet. Ein vielseitiger Herr,
der allein mehr kann als zehn
Producer.
Nicht zu vergessen der
Baumeister Robert Neppach.
Wieder originell, geschmack¬
voll, ohne Übertreibung. Ab
und zu geschickt ausgerech¬
nete Effekte, große Linie,
Bilder, die man gern sieht.
Erfolg auf der ganzen
Linie. Die berufsmäßigsten
Meckerer schweigen. .Man
bedankte sich vor dem Vor¬
hang, Haimann und sein Stab,
für lauten, ehrlichen, ver¬
dienten Beifall.
Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinomatograph*'
„Die Drei von der Tonk-
•tclie*' in Ungarn
Di* unfaruchc Premier*
der Ufa - Toofilm - Operette
„Di* Drei *oa der TaoVstclIe"
bracht* dea bisher (röBten
Pilm-Erfolf der letzlea Jahre.
Der Erfolg des Films ist nur
mit dem der „Ungarischen
Rhapsodie" zu vergleichen.
Sämtliche Vorstellungen im
Urania-Theater waren ausver-
kauft. Das Publikum iubclt und
applaudiert bei offener Szene.
Die Presse äuOert sich in be¬
geisterten Kritiken über Film
und Musik-Schlager.
Mady ist eifersüchtig
Alfred Abel hat sich's bequem
gemacht, den Smoking mit einer
Hausjoppc vertauscht und in
einem Sessel seines Inzuriös
ausgestatteten Wohnzimmers
Platz genommen. Neben ihm
steht Hilde Hildebrandt: eia
enganliegendes Perlcakleid
macht sic als Vamp kenntlich.
Abel bietet ihr gerade eine
Zigarette an, als im Rcisc-
kostfim Madf Christians ins
Zimmer tritt Zuerst peinliches
Schweigen. Dann die Chris¬
tians wütend zu ihrem Filra-
gatten Abel: „Dazu habe ich
also an die See fahren müssen,
damit du hier ungestört flirten
kannst!" Beschwichtigungsver
suche nützen nichts. „Bitte,
keine Entschuldigung! Was ich
gesehen habe, genügt mir." Und
energischen Schrittes verläßt
sie die Dekoration unter zu¬
friedenem Schmunzeln von Ru¬
dolf Walther-Fein, dem Re¬
gisseur des Aafa-Tonfilms „Sein
letzter Brier'. Die Szene ist
ausgezeichnet gelungen. Msn
hereitet die nächst* vor. Sie
spielt natürlich beim — Schei-
dungsanwalt.
. Rund um die Well"
Unter diesem Titel erscheint
demnächst ein neuer von Dr.
Martin Rikli bearbeiteter Kul¬
turfilm der Ufa, in dem an Hand
t^on Naturbildcrii und lehrrei¬
chen Karten - Trickaufnahmen
die Wcitverkehrswege vor und
nach der Eröffnung des Pana-
>»a- ued des Suez-Kanals ver¬
anschaulicht werden. In die-
•*m Film verfolgen wir ein*
Weltreise von Hamburg über
Madeira durch den Panama-
Kanal. über Hawaii nach Yo¬
kohama. Schanghai. Batavia,
t-olombo. durch den Suez-Kanal
t|“d über das Mitlelmeer wie¬
der nach Hamburg.
Bei der Gegenaberslcllung
Naturbildtm und Karlen-
Tnekaufnahmea wird di* heu-
•H Rciscronl* vor Augen ge-
“jW. di* Im Vergle
fniher um etwa 20 00
"»•‘•r abgekfirzt Ul.
‘•fassanl* Bilderfolgc
Aufnahmen von
aus den wie
««Ilur-Zentren belebt
Sclisanic Entscheidung
Bekanntlich führen Artislen-
genossensebaft und Musikerver¬
band einen merkwürdigen Krieg
gegen den TonBIm, der sich vor
allem in der Verbreitung von
Flugblättern äuBert, die nicht
immer in den schönsten und
klarsten Worten abgelaOt sind.
Gegen die Verbreitung kann
man an sich, wie am Magde¬
burger Beispiel bewiesen wurde,
durch einstweilige Verfügung
in den einzelnen Bezirken Vor¬
gehen.
Man braucht auch eine Ver¬
teilung in Berlin in Verkehrs-
straOen erster Ordnung nicht zu-
zulaascn. Jeder Schupo kann
einschreiten und verbieten.
Manchmal leistet ein Funktio¬
när der beteiligten Verbände bei
einem Verbot durch die Schupo
Widerstand, erhält ein Straf¬
mandat und erhebt dann Wi-lcr-
Der Stalsanwalt beantragt sie-
drigsle Strafe, der Richter rber
spricht frei, weil es soviel Para¬
graphen gibt, die der Mann aus
dem Volk* nicht kennen kann.
Die Sache stimmt nur nicht
ganz, denn dem Flugblallvcr-
teiler ist ia zunächst klarge-
naacht worden. daB er nicht ver¬
teilten durfte, und erst dann,
als er sich widerselzte. kam die
Strafe.
Ob die Staatsanwaltschaft Be¬
rufung cinlegt? Ob man genau
so milde geurteilt hätte, wenn
vom Kino Flugblätter verbreitet
worden wären?
Wir lassen die Frage offen
und wünschen nur, daB endlich
der Berliner Verband das gleiche
lut wie der Magdeburger The-
alcrbesilzer.
Auch der Rcichsverband könnte
hier einmal Aktivität zeigen.
Denn schlicBlich trifft die Wühl-
arb-il der Musiker, soweit sie
überhaupt Resultate und Wir¬
kungen erzielt, in erster Linie
die 1 heaterbesilze-.
Wochenschauen
Di* UagMcksfahrt des R tOl.
Di* Ul* - Ton - Wochenschau
beweist ihre groBe Aktualität
durch einen Bericht von der
Unglücksfabrt des R lOI. Man
sieht und hört den näcottichen
Start des Luftschifis und ver¬
folgt den Luftriesen auf seiner
Fahrt. Kurz nach Bekannt¬
werden der Unglöcksnachricht
eilte der Reporter im Flugzeug
zur Uoglücksstelle. Die dort
aulgenommenen Bilder geben
durch ihre Realistik ein er¬
schütterndes Bild der Kata¬
strophe. Diese Bilder sind in
der Ufa-Tonwoche Nr. 5 ent¬
halten
Tempo in de.- BUdberickt-
erstaltung.
Die erste Nachricht von dem
furchtbaren Flugzeugunglück in
Beat'vais (Frankreichl lief am
Sonntag vormittag hier ein. Auf
telephonische An-veissrng nach
Paris waren die Apparaturen
für die Aufnahmen der tönen¬
den Emcika-Woche Sonntag
nachmittag mit Rennauto an
dem Unglücksort eingetroffen,
die ersten Bilder für die tö¬
nende Emcika-Woche trafen
bereits Dienstag früh mit Flug¬
zeug io Berlin ein.
Wiener FilmnoHzen
Nene Toniilmtbealer
Anfang Oktober wurden hier
wieder zwei neue Tonfilm¬
theater eröffnet. Es sind dies
das „Leopoldstätter Volkskino",
das mit dem Ufafilm „Hokus¬
pokus", und das Meidlinger-
,.Biograph-Theater', das mit dem
deutschen Tonfilm „Anneasarie"
(.Xindenwiriin"! di* erste Ton¬
filmsaison beginnt.
*
.J>cr Andere“ ISÖasal in Wien.
Der deutsch* Tonfilm ,J>*r
Andere“, der bei seiner Urauf¬
führung im Schweden-Kino
einen durchschlagenden Erfolg
hatte, konnte dieser Tage seine
150.Aufführung in Wien leiem.
Der Film läuft gegenwärtig im
Votiv-Park-, Weltspicgel- und
Heimat-Kino.
TonKlmerfolgc ia Wien.
Das Apollo-Tonkino in Wien
hat den Universal-Film „Der
Jazzkönig" herausgebracht und
mit diesem Farben-Tonfilm ein
Zug- und Kassenstück gewoo-
Der deutsche Tonfilm „Wie
werd' ich reich und glücklich"
fand im Programm des Roten-
turm-, Tuchlaubcn-, Flieger¬
und Schäfferkinos freundlichen
Beibll.
Das Volksbildungshaus „Wie¬
ner Urania“ brachte kürzlich
einen Weltreisefilm „Rund um
die Erde ia 80 Miauten“ neu
heraus, der für sein* Stummheit
durch eine Fülle von esotisch-
schönen Landschafts- und
Städtehildera entschädigt.
Dieser insbuktive Reiselilm
fand bei seiner Erstvorfühmag
beim Publikum der Urania
groOen Anklang
lonnin^ Goglgpiel in
Kopenhagen
(Eigener Drahtbericht.l
Emil Janning* wird im Laufe
dieser Saison im hiesigen Dag-
aaar-Theater mit eiaigea deut¬
schen Mitspielern eia Gastspiel
geben, bei dem zwei Stöcke
aufgeführt werden sollen, über
deren Titel aber noch verhan-
o. 1 wird. Emil Jannings ist
bisher nui durch seine Film-
r li.en hier bekannt geworden.
Er gilt seit der Auffünrung des
Filme „Varietä", der für den
deutschen Film ia Dänemark
überhaupt einen künstlerischen
Durchbruch bedeutete, als der
beliebteste deutsche Filmscbau-
spieler.
Gegenwärtig wird hier der
„Blaue Engel" seit zwei Mona¬
ten ununterbrochen ia einem
Theater aulgeführt. Dem Gast¬
spiel Emil Jar.nings wird daher
mit gröBtem Interesse entgegen-
Brandkatastrophe in
russischem Kino
Wie sus Moskau gemeldet
wird, ereignete sich gestern in
einem Kino ia Astrachan eine
schwere Brandkatastrophe, di*
nach des bisherigen Feststel¬
lungen siebzehn Todesopfer,
darunter mehrere Kinder, ior-
derle. Weitere 31 Personen
wurden durch den Brand mehr
oder weniger schwer verletzt.
Da säm liehe Zuschauer gleich¬
zeitig nach dem Ansgang
drängten, brach in dem Kino,
das nur einen einzigen Eingang
und keinen Notausgaag halte,
eine furchtbare Panik aus. Die
Ursache des Brandes konnte
noch nicht festgestellt werden,
doch vermutet man, daB der
Kinooperateur betrunken ge-
Totenglockc
Di* Leipziger Lichtspiel¬
theaterbesitzer und darüber
hinaus die gesamte mittel¬
deutsche Fachwelt betrauern
das Ableben dea Theater-
besitzers Paul Ksller, des In¬
habers der „Germania-Lichi-
spiele", Leipzig-Wahren, der so¬
eben im Alter von 54 Jahren
an den Folgen eines langen
Leidens verschied. Er war seit
11 Jahren Inhaber des erwähn¬
ten Theaters, dessen Betrieb
er sein* ganz* Aufmerksamkeit
widmete und mit dem er sich
viele Freunde erworben halte.
Daneben war Keller aber immer
ein rühriger Mitkämpfer in der
Organisation. Im Bosirksver-
band Leipzig, im Landesver¬
band Mitteldeutschland und in
der mitteldeutschen Gonossen-
schaft gab es selten eine
Sitzung, in der Paul Keller
fehlte.
Die mitteldeutsche Filmfack-
welt wird ihm ein bleibendes
Andenken bewahren.
PROD.UNIVER(AL-PICT-CORP-
CARL LAE M M LE
PRESIDENT-
Tagung des Indusfriellen ^Verbandes
Am ^cslriten Tatfe cina
Mil£liedcrvcrsammlung des Ver>
bandes der Filmindustriellen
•tati, in welcher die Vertreter
der maSieblichcii Produklions-
iirmen anwesend waren. In Ver¬
tretung des erkrankten Ersten
Vorsitzenden, Herrn Correll von
der Ufa, führte der Zweite Vor¬
sitzende, Herr Somio von der
Firma Fellner & Somio, den
Vorsitz. Das neu ernannte
Ehrenmitglied des Verbandes,
Herr Oskar McBler, nahm an
den Verhandlungen regen An¬
teil.
Herr Correll und dem eben-
ialls erkrankten Vorstandsmit¬
glied Herrn Lothar Stark wur¬
den mit dem Danke für ihre
bisherige Tätigkeit beste Wün¬
sche für ihre baldige Genesung
übermittelt.
In allen zur Verhandlung
stehenden Punkten zeigte sich
eine absolute Geschlossenheit
der Auffassung der deutschen
Filmproduktion.
Die Frage der endgültigen
Klarstellung der Lizenzabgaben
lür den Tonfilm soll — even¬
tuell in Verbindung mit der
Reichsregierung — einer be¬
schleunigten Regelung zuge-
iührt werden.
Ls herrschte Einmütigkeit
darüber, daß die bisherige
Praxis der Patentbalterfirmen
einen wesentlichen Teil der
Schuld an dem fehlenden
Niveau einer bestimmten Art
von Filmen trage.
Die Versammlung stimmte mit
einer Beschwerde des Reichs-
verbandes Deutscher Lichtspiel-
thealerbesitzer, die mit allen
Mitteln eine Hebung der Quali¬
tät fordert, überein. Nach der
Überzeugung der Versammlung
*ei dies jedoch nur möglicV bei
*iner Senkung der Lizenzgebüh¬
ren, einer Regulierung der Zahl
der produzierten Filme und einer
restlosen Auswertung der Film«
•"> Theatergeschäft.
ln Urheberrechtsfragen wurd«
^*r Vortrag des Geschäftsfüh¬
rers. Rechtsanwalt Dr. Plügge,
lebilligi, der den internationa-
ZosammcnschluO aller geisti-
gen und künstlerischen Unter¬
nehmer empfahl, mit dem Ziele.
k«i der von der Regierung ge¬
planten Neuregelung des Ur¬
heberrechts die gleicbliegenden
Interessen des breiten Publi-
«ums und der geistigen und
■ünstlerischen Unternehmer zu
rertreten.
Bezüglich des Tonfilms wurde
eine gesetzgeberische Anerken-
aung des Tonfilms als kinema-
lographisches Recht gewünscht,
eine Regelung, die nur den tat-
•äehlichen Verhältnissen Rech¬
nung tragen würde. Die Ver-
^mmlung lehnte alle Bestre-
hnngen auf Erhebung einer be¬
sonderen Tantieme vom Ton¬
film, wie sie in den Budapester
Beschlüssen der international
kartellierten Organisationen der
Musikverlcger und Autoren ge¬
fordert seien, grundsätzlich ab,
wie sie auch alle Bestrebungen
mibbilligte, derartige Tantie¬
men von den Konsumenten
irgendeiner Art der mechani¬
schen Musik, sei es bei der Ver¬
breitung durch Sprechinstru¬
mente oder von Rundfunkdar¬
bietungen durch den Laut¬
sprecher, zu erheben. Sie
lehnte eine Verlängerung der
Schutzfrist von 30 auf 50 Jahre
ab, und zwar nicht nur aus den
speziellen Bedürfnissen der
Filmindustrie heraus, sondern
mit Rücksicht auf die entgegen-
stchenden allgemeinen Interes-
Zu der Kontingentfrage nahm
die Versammlung eine Ent¬
schließung an, die der Regie¬
rung die grundsätzliche An-
erkenpung ihrer Kontingenl-
politik ausspricht und voi
allen Machenschaften gegen das
seit Jahren international ver¬
ankerte System des Auffüh¬
rungsschutzes ausdrücklich ab¬
rückt. Die Hintergründe der
verschiedenen ablehnenden Stel¬
lungnahmen gegen das Kontin¬
gent wurden eingehend erörtert,
und die Geschäftsführung wurde
beauftragt, diese der Reichs¬
regierung zum Vortrag zu brin¬
gen. zugleich mit dem Danke
der Filmindustrie an die Regie¬
rung für ihr weitgehendes Ver¬
ständnis für die Erhaltung der
deutschen Filmfabrikation und
mit den Wünschen für die zu¬
künftige Regelung.
Die Bestrebungen auf Ab¬
schaffung des Vorspannes bei
Spielfilmen wurden einmütig
gebilligt.
Gegenüber den F>estrebungen
der Dacho auf Schaffung eines
Tarifvertiages für Schauspieler,
Regisseure, Operateure. Film¬
autoren usw. blieb es bei der
bekannten grundsätzlich ableh¬
nenden Stellungnahme Das
Eingreifen der Reichsregierung
durch die Bestellung eines Soo-
derschlichters wurde allgemein
als gegen die soziale Grund¬
tendenz des Tarifverlragsgcdan.
kens verstoßend empfunden, da
es sich durchweg um hochbe-
za.SIte Individualleistungen han¬
dele. Die Erkundigungen bei
den anwesenden Firmenvertre¬
tern ergaben, daß die tatsäch¬
lich beschäftigten künstlerischen
und technischen Mitarbeiter der
Filmindustrie, die letzten Endes
das Risiko des Filmschaffens
trägt, nicht hinter den Forde¬
rungen der Dacho ständen, wie
z. B. bezeichnenderweise die
Bühnengenossenscheft. in der.
wenn überhaupt irgendwo, ein
Teil der Filmschauspieler orga¬
nisiert sei. d ese Anträge nicht
gezeichnet haben.
Oie Versammlung gab der
Ansicht Ausdruck, wie auch
immer der Spru'.h des unbe-
greiflicberwci« offenbar unter
gewerkseba tlicham . Druck er¬
nannten Sondersehlichters aus-
falle, müsse ?ine sozial verant¬
wortlich denkende Regierung
niemals zu- Durchsetzung eines
derartigen Spruches irgend¬
welche Machtmittel einsetzen
können. So.lte das unbegreif¬
licherweise doch geschehen, so
werde sich die Regierung auch
mit dem Gedanken der Rege¬
lung der Tarifgehälter etwa in
Anlehnung an die Beamten¬
gehälter beschäftigen müssen.
Die gegenwärtig bestehende Di¬
vergenz der Besoldung, z. B. der
Operateure und mittleren Schau¬
spieler im Vergleich zu hoch-
qualifizierten Regierungsbeamten
wurde hierbei ausdrücklich her¬
vorgehoben.
Nach Regelung verschiedener
interner Angelegenheiten blieb
die Versammlung im Automobil¬
club von Deutschland zu einer
intimen Feier ihres Ehrenmit¬
gliedes, Herrn Oskar Messter,
zusammen. An dieser rühmen
Vertreter des Reichsministe-
riums des Innern, des Auswär¬
tigen Amtes, des Rcichswirt-
scbaflsministeriums und de«
Kultusministeriums teil, welche
von dem Vorsitzenden des gast¬
gebenden Verbandes. Herrn
Somio. begrüßt wnirden. In
einer berzlichen Ansprache
schilderte dieser sodann die
Verdienste des Ehrenmitgliedes
Messter an der technischen,
künstlerischen und wirtschaft¬
lichen Entwicklung des deut¬
schen Films und gab der Hoff¬
nung auf langdauemde Zusam¬
menarbeit tm Rahmen de«
Verbandes zum Nutzen der ge¬
samten deutschen Kinemato¬
graphie Ausdruck.
Im zwanglosen Beisammensein
kam es zu einem lebhaften Mei¬
nungsaustausch zw ischen den
Regiemngsvertretem und den
Angehörigen der deutschen
Filmproduktion.
Film in
In einem Bericht des engl -
schen Uberseehandelsimtcs
werden die Filmverhältnisse ia
Japan behandelt. Es wi.-d dar¬
auf hingewiesen, daß, obwohl
es doft kein Filmquotengeset.t
und keine Vorausbuchung auf
lange Zeit gebe, der Markt voll¬
kommen frei sei, die Handels¬
bedingungen doch außerordent¬
lich schwierig wären. Nur Pro¬
duzenten, die eigene Vertretun¬
gen in Japan unterhielten,
könnten damit rechnen, ins Ge¬
schäft zu kommen.
Von den im Jahre 1929 nach
Japan cingefübrten Filmen sind
1277 amerikanischen, 111 deut¬
schen, 60 französischen und 41
britischen Ursprungs.
Deutschland steht somit in
der japanischen Filmeinfuhr an
zweiter Stelle.
Der fremdsprachige Tonfilm
begegnet in Japan naturgemäß
denselben Schwierigkeiten, wie
Japan
in anderen Ländern auch. Ton¬
filme, in denen der Dialog vor¬
herrschte und das Bild bzw die
Handlung auf seine Kesten
zurückgedrängt waien, fa.aden
im allgemeinen keine sehr gün¬
stige Aufnahme. Trotz der
Übersetzung des Dialogs wurde
der Film in den meisten Fällen
nicht verstanden. Dagegen
werden Filme mit interessanter
lebhafter Handlung, synchroni¬
sierter Musik und Geräusch-
cffektcn besser eingeschätzt.
Für stumme Filme bietet Ja¬
pan noch ein weites Feld.
Die japanische Tonfilm¬
produktion selbst, di« mit Be¬
ginn des Jahres 1929 aufgenom-
men wurde, hat keine allzu
großen Fortschritte gemacht.
Di« Zahl der japanischen
Kino-Theater ist von 1120 im
Januar 1929 auf 1389 Ende 1929
gestiegen: zahlreiche Kinos be¬
finden sich im Bau.
Pariser Rennen durch Television übertragen
Nach dem Pariser „Courrier
^inümatographique" werden die
’ariser bald in der Lage sein,
lie Rennen von Auteuil und
.ongchamps auf einem Schirm
:u sehen, der auf den großen
Joulevards von Paris «ufge-
dellt wird. In Verbindung mit
lieser Neuerung werden Wett¬
büros sein. Das Pariser Publi¬
kum, das auch jetzt schon di«
Schaufenster umlagert, wo di«
Ereignisse des Rennens ange¬
zeigt werden, dürft« mit der
Einführung der Television auf
diesem Gebiete der Verkehrs¬
polizei ein neues Problem «uf-
rollen.
Paul Hcidemann aber>
mal» vor dem Arbclts-
gericht
Die
Das höhere Kunst- 1
Interesse
IKammergerichtsentscheidung 1 t'i
Oer „Kincmatograpli'' berich¬
tete vorige Woche aber einen
ProtcB. den der Filmsckauspie-
lier Paul Hcidemann gegen die
EnElKA-ION-WOCDf
Nachdem das Upcretlcnsing. |*
spiel „Ich küsse Ihre Hand, '
dame" in Berlin, 1 IberfviJ
Saarbrücken elc. aufgelührt
Roland Film G. m. b. H. ange-
itrengt hatte. Bekanntlich miiB-
te Paul Hcidemann in dem cr-
brachte bereits gestern
worden war. begab sich A. ia
Aufträge von St. nach der Pro. r
vinz Sacluen, um dort dsi i
aten Termin die Klage zurück¬
nehmen. da eich in der Ver¬
handlung hcrausstelltc, daB die
Roland Film-Gesellschaft keine
C. m. b. H., sondern eine Ak-
tiengeecUschaft ist Er klagte
nun gegen die Aktiengesell¬
schaft.
als erste
Stück in kleineren Stadtgemcin.
den zur Aufführung zu bringca ;
Als man in Sachsen aber nach. i
forschte, ob A. über einen Ce- |
wcrbcschcin verfüge und di« '
Steuer vom Gewerbebetriebe ia
Umberzieben ealrichtet habe.
In dem gestrigen Termin, un¬
ter Vorsitz des Amtsgerichts¬
rats Hildebrandl, war der Vor¬
stand der Aktiengcscflschaft.
Herr Oppenheim, nicht erschie¬
nen; er licB sich durch einen
Angestellten vertreten.
Die englische
CDtgcgneten A. und St., ci
komme eine knutleriscbe Lei¬
stung in Betracht, bei wefcher l
ein höheres Kunslinteresse ob¬
walte. Unter diesen Umstäs-
den sei ein Gewerbeschein ge-
SS 1, 18 fl. des Gesetze!
Hcidemann war durch Ver¬
mittlung des Filmmanagcra
Stransky von der Roland Film-
Gesellschaft für die Pariser
Aufnahmen des Films „Capricc*'
engagiert worden, weil der ur¬
Uiflsdilll'
vom i Juli tm/T. November
1924 zu lösen. Der Amtsrichlcr
vrrur'.eille A. und St. zu 60 Ro.
Coldsirsfe und betonte. v3S
einem höheren Kunst inlarcii*
sprünglich engagierte Georg
Alcsandcr durch anderweite
Vcrpflichttugcn in Berlin unab¬
kömmlich war. Grundlage des
Engagements für Hcidemann
war eia telegraphischer Vertrag.
Während Hcidemann bereits
Kalaslrophc
körne vorliegend nicht die Rede
rein, die Sprache sei gesuthl
ruppig und schnoddrig. El
«rürden viele Witze geriss;;a
die albern, gemein und zotig
«eien. Einen KunsIgemiB wolle
das Stück nicht gewähren. t$
auf der Fahrt nach Paris war,
erhielt Stransky ein Telegramm,
Heidemann möge noch nicht
bei Bcauvais (Frankreich)
werde vielmehr der Zweck ver-
folgt, gewisse Personen, die
keinen KunsIgenuB suchc-s.
nbreisen. In Paris kam Paul
Hcidemann nicht zum Arbeiten.
Der Vertrag ging auf eine
mit Vortrag von
durch Albernheiten, Wilzcicies
und Zoten zum Lachen zu brin¬
gen. Habe das Stück einen er¬
Gesamtsumme von 10 000 Mark
für drei Wochen. Hiervon hat
Gchcimrai Prof. Dr. Sdiütfc,
heblichen Erfolg, so würde dici
er aber nur etwas über 3000
Mark erhalten, den Rest von
aber 6000 Mark slagt er jetzt
dem bekannten Konstrukteur der Sdiütte-Lanz-Luftsdiiffe
daB die Zuschauer keinen gu¬
ten Geschmack haben. Es könne
nicht davon die Rede sein, dsl
das fragliche Stück einen kOnst-
die Richtigkeit der klägerischen
Behauptung.
Obwohl die Firma Rolandfilm-
Akticngcscllschaft anscheinend
SONDERDIENST
Icriscben Wert habe. Was di«
; Musik anlange, so habe Musik¬
direktor Scbultzc-Stegmann er¬
klärt. die Musik habe kein«
noch gar nicht ins Handelsregi¬
ster eingetragen ist, stellt sich
das Gericht auf den Stand-
in Verbindung mit dem P. D. C.
Wert und sei nicht geeignet,
die Musikkultur zu heben. Din«
Entscheidung fochten A.
punat, daB ein regelrechter
Vertrag zustande gekommen
ist, auch wenn von der Gegen¬
seite bestritten wird, daB die
europäischen News Service
St. durch Revision beim Kais*
mcrgericht ao.
Der III. Strafsenat des Kaa-
mergcrichts wies aber die R*'
abschfieBendc Person, der Pro¬
duktionsleiter Horsetzky, zum
AbschluB nicht berechtigt ge¬
wesen sei.
Der Kläger Paul Heidemann
*
Vision von A. und Sl. als us*
begründet zurück und löhrle
u. a. aus, die VorenlscbeiduBg
sei obne Rcchtsirrtum ergan¬
gen. Aus der Feststellung ^
legte nämlich dem Gericht eia
Schreiben des Vorstandes Op¬
Gratisiieferung an die Kunden der
Amlsrichters gehe einwandf'*'
hervor, daB das Stück nick*
penheim vor, in dem der von
Horsetzky abgeschlossene Ver¬
trag bestätigt wird.
Das Gericht kam zur Aner¬
Emelka - Ton - Woche
den Zweck vcriolge, Kunstgenul
zu gewähren, sondern durch
Witzeleien die Zusebauer
Lachen zu bringen. Von eiw*
kennung des Klageanspruchs in
Höhe von 6205 Reichsmark zn-
durch die {
Kunstintercsse könne nur dass
die Rede sein, wenn eia
zfiglich 6 Prozent Verzugszin¬
sen vom Tage der Klagezustcl-
hing an. AuBerdem wurde die
^&Boyeri{t)ie Filmses. iii.li.lt. ^
lertlBck sowohl seinem loR*
nach all auch nach der Dai'
stellungsweise den Anlordcros-
RoUndfilm - AktiengeselUchaH
zur Tragung der Kosten in |
Höhe von 189 Mark verurteilt. |
im EmelKa-Konzern ^
gen der höheren Kunst ••'
spreche.
(Aktenzeichen; 3. S. 633. W
Von unserem Korrespondenten in Algier, Paul SaHar.
nächst in Oran eröiinel. Ea
ist das von Carrerat geleitete
Variete-Kasino. Dieses Kino
ist mit einer ldeal-Sonorc-Cau>
mont - Apparatur versehen, die
somit in Oran allein der Kon¬
kurrenz von Western Electric
getenüberstcht, deren Installa¬
tion man augenblicklich ins
Grand-Casino beginnt.
Man beschäftigt sich im Be¬
reich des algerischen Gouvernc-
In Algier wurde ein Kino be¬
sonders rasch fertiggestellt, um
von dem gesteigerten Verkehr
anläfilich der Hundert jahrfeie .'
profitieren zu können. Infolgs
der überhasteten Bauausführung
nen semes rums „Pogroiu
wiederholen, welcher bekannt¬
lich bei dem Brand der Ateliers
in Epinay in seinen drei Ver¬
sionen vollständig verbrannt
ist. Da die Hauotdarstellcrin
erscheint ab 15. Oktober
und bringt die
erste Fachkritik
Projeldoren für den
fernen Osfen
Nach einem Überblick det
amerikanischen Handelsamtcs
über die Marktlage im Fernen
Osten und Afrika werden
europäische Projektionsmaschi-
der Uraufführungen des Vorabends
Reingewinn bei Loew
Film
Nach Berechnungen derWall-
»treet dürfte sich der Rein-
fcwinn der Loews-Theater-
(esellscbaft für das am
August abgelaufene Ge-
Khaftsjahr auf etwa M bis
IS Millionen Dollar belaufen
"“«i damit (trotz der Wirt-
jchaftsdepresaionl) einen neuen
Rekord gegenüber den Rein¬
einnahmen des vorvergangenen
^eschäfUjahrei (mehr als 11,5
'‘"••onen DolUr) darstellcn.
;;**<*«ewittwoch“ als TooHlm.
(^,>uUv Althoff hat in den
11. Tentpelhofer Ateliers der
'• nüt den ersten Aufnahmen
p^^eeberwittwoch" begonnen,
•gie: Johannes Meyer.
ln der algerischen Zei
Xa Depeche Algärienne" '
den meine Sonderbcricble <
sseine Eindrücke von der deut¬
schen Produktion erscheinen.
Vom Fibn in Algerien und
den anderen nordafrikanischen
Landern habe ich beute zu be¬
richten:
J, Seiberras, der bekannte
Filmmann in Nordafrika, hat
für vier seiner Theater Ton-
lilmapparaturen abgeschlossen
leinen für Algier, „Regent",
einen für Oran und zwei für
Marokko). Das Regent-Kino io
Algier wurde als Tonfilmkino
bereits eröffnet. Das Er-
cllnungsprogramm brachte den
französischen Film von Leo
Jannon. „Costes et l'Atlan-
tique".
Andererseits hört man, daß
Seiberras seine Zweitaullüh-
rungstbeater im Viertel Iran-
»öiischer Toofilmapparaturen
ausröstet.
In Nordafrika waren bisher
Caumont-Apparaturen führend,
doch kommt jetzt Western
Electric stark ins Vorder-
helfen,
<!• K. Raymood-Millet, der
bsreits einen Kulturfilm im
Die nordafrikanisebe Gruppe
der Filmverleiber hat gegen
diesen Antrag protestiert, man
hofft, daß ihre Stimme gehört
wird. Diese Zcnsurbeläsligung
wird als vollkommen unnötig
empfunden, da die jetzigen Be-
Das Kino lat neuerdings in
Algier, im Verlauf der 6. nord-
afrikanischtn Konferenz, die
Aufmerksankei*. der Mitglieder
dieses wichtigen Gremiums, dem
algerische, tunesische und ma¬
rokkanisch» Mitglieder ange-
hören, erregt. Man bat nichts
Besseres zu tun gewußt, als
einen Antrag auf Filmkontrolle
zu stellen, dergestalt, daß
die Ergebnisse der Film-
prüfungsko-n.-nission in einem
der drei Länder Nord¬
afrikas, sofern ein Film als ge¬
fährlich beurteilt wird, sei es in
nationaler Hinsicht, sei es, weil
er religiöse Prinzipien. Sitten
und Gebräuche der Eingebore¬
nen verletzt oder aus irgend¬
einem anderen Grunde, sofort
telegraphisch den anderen Zen¬
surkommissionen mitgctcilt wer-
Nordafrikanischer
Filmbrief
Gelegentlich eines mchr-
öchigen Aufenthaltes in
erlin hatte ich Gelegenheit,
die wichtigsten deutschen Pro-
dnktionsstätten kennenzulerncn
nnd kann nur meine Freude
Kongo drehte, stellt augenblick¬
lich in Tunis einen Film mit
lokalen Szenen her. Auch in
Algier werden Aufnahmen für
zeigten sich Risse und Senkun¬
gen, die Ereffnung muß hinaus¬
geschoben werden.
Donatien wird in Tunis und
Suzy Vernon sich augenblicl
lieh in Hollywood belindi
wurde sie durch Dolly Dav
— l E yiKlAG SCHERL^ BERUN i S
24. Jahrgang Berlin, den 9. Oktober 1930 Nummer 236
Die großen Probleme
Der Verband der Fiim-
industriellen hat zum ersten¬
mal in seiner Praxis ein aus¬
führliches Kommunique über
seine Generalversammlung
ausgegeben.
Das ist zu verstehen, wenn
man an die weittragen¬
den Probleme denkt, die
auf dieser Tagung ange¬
schnitten wurden. Dazu ge¬
hört u. a. die endgültige
Kcgelunj; der Lizenzab¬
gaben für den Tonfilm,
etwas auf das hier nicht
iialier eingegangen werden
»oll, weil das Für und Wider
in der Öffentlichkeit genug
erörtert ist und weil nun,
Wenn die Tonfilmindustrie
kein Kntgegenkommen zeigt,
die K c i c h s r e g i e r u n g
das entscheidende Wort zu
sprechen hat.
Vt^ir stimmen mit dem
Industrieilen-Vcrband darin
überein, daß die hohen Ab¬
gaben zum Teil die Schuld
dem mangelnden
Niveau tragen.
Aber nur zum Teil. Denn
«s wäre falsch, für verfehlte
Experimente und für Spar¬
samkeit am falschen Platz
einzig und allein die Lizenz
'■erantwortlich zu machen.
*
Schuld an manchem Miß-
er!„lj| igf mangelhafte
Vorbereitung der Manuskripte
“nd vor allen Dingen eine
falsche Sparsamkeit,
““ in groteskem Wider-
*Pnich steht zu der Generosi-
f*l> mit der manche Forde¬
rungen dieses oder jenes
*■'Imschaffenden bewilligt
'Verden. ^
Die Idee einer Gagen-
nnvention taucht wieder
bei dem einen oder andcre-1
Filmhersteller auf. Es sind
nicht die schlechtesten Pro¬
duzenten, die nach einer der¬
artigen Vereinbarung rufen,
nicht, weil sie den Regisseur
und den Darsteller drücken
wollen, sondern weil sic sich
vor überspannten Forderun¬
gen schützen zu müssen glau¬
ben.
Übrigens findet dieser Ge¬
danke auch in den Reihen
der Filmschaffenden aller
Richtungen weitgehende Un¬
terstützung.
Bewährte Kräfte fühlen
sich bei dem augenblicklichen
Zustand nicht wohl, weil ihre
Bezüge im Mißverhältnis zu
dem stehen, was der eine
oder andere besonders Pro¬
minente bezieht, obwohl er
eigentlich auch nicht mehr
leistet als sie.
Man argumentiert nicht mit
Unrecht, daß beim Tonfilm
der Star lange nicht mehr
die große Rolle spiele
wie früher und daß gerade
die größten Tonfilmerlolge
Beispiele für ausgesprochene
En.semblewirkung seien.
Man wendet sich auch da¬
gegen. daß Frau M. nur
spielt, wenn gleichzeitig Herr
H. beschäftigt wird, und daß
Fräulein X. die Übernahme
der Rolle davon abhängig
macht, daß an der Kamera
Herr Z. steht und Herr Y. den
Regiestab schwingt.
Der deutsche Fabrikant ist
heute in einer Situation, daß
er sich auf derartige Bedin¬
gungen nicht mehr ein-
z u I a s s e n braucht. Es ge¬
hört nur ein bißchen Selbst¬
vertrauen dazu und ein bi߬
chen Energie, dann werden
diese Dinge ohne wei'.eres
verschwinden.
♦
Der Industriellenvcrhand,
der leider an dieser Frage
ganz vorbeigegangen ist, hat
sich dann um so ausführ¬
licher mit den urhebez'^
rechtlichen Grund¬
lagen de: Tonfilms be¬
schäftigt.
Es kann kein Zweifel sein,
daß alle einsichtigen Kreise,
auch bei den Urhebern, da¬
mit einverstanden wären, den
Tonfilm als ein besonderes
kinemato graphisches
Recht ZI betrachten.
Es meh'cn sich auch, wie
uns bekarrt ist, unter den
Autoren, Textdichtern und
Komponis'en diejenigen Stim¬
men, die l<;s von der Gema
wollen, wei. sic der Meinung
sind, daß es sich heute beim
Kino nic.St um eine Repro¬
duktion, Sandern um d i e
originale Vorführung
eines extra geschaffenen
Werkes handelt, ganz gleich,
ob die Reproduktion einmal
durch die Stimme im Atelier
oder tausendmal durch den
Bildstreifen erfolgt.
Allerdings ist man nach
Ansicht der Autoren nicht
konsequent, wenn man auf
der einen Seite den Tonfilm
als ein besonderes Recht
ansieht, und auf der anderen
Seite jede Tantieme ablehnt.
★
Die Toniilmlantiemefrage
ist im Augenblick noch außer¬
ordentlich umstritten. Was
in Budapest beschlossen
wurde, war eigentlich nichts
anderes als die Ausdeh¬
nung der Gema-Kom-
petenzen auch auf den
Tonfilm.
Dagegen wendet sich nicht
nur der Industriellenverband,
sondern dagegen sind auch
starke Strömungen
innerhalb der großen euro¬
päischen Urheber-Organisa¬
tionen zu bemerken.
••Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“ — billig und erfolgreich
d.f 1
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Man ist sich auch in den
aiaüfiebenden Kreisen noch
gar nicht klar darüber, von
wem man die Tantieme for¬
dern soll und in welcher
Hohe.
Es finden genau so wie im
Industriellenverband zur Zeit
Besprechungen zwischen den
großen deutschen Urheber-
verbanden statt, wobei, so¬
weit wir orientiert sind, vor¬
läufig ganz minimale
Forderungen erhoben
werden, die zweifellos
Grundlage der Dis¬
kussion zwischen Indu¬
strie und Autoren sein
können.
Der vor kurzem von Herrn
Scheer in die Debatte gewor-
lene Satz von 8 Prozent ist
in Deutschland niemals dis¬
kutiert worden.
Er bildete die Unterlage zu
Iran/.ösiscben Verträgen, die
schon lange wieder aufgelöst
sind.
Uber Prozentsätze hat man
sich in Deutschland
noch nicht den Kopf zer¬
brochen.
Die Autoren denken nicht
daran, plötzlich mit irgend¬
welchen übertriebenen Forde-
fnngeii hervorzutreten.
Sie wollen zunächst einmal
das Terrain sondie¬
ren und werden ohne jede
t^ragc an die zuständi-
tenStellender Indu¬
strie herantreten, sobald
sie einmal selbst genau wis-
Conny aus London
zu'üdc
Conrad Veidt ist aus London
■sch Beendigung seines Films
'^«Dseben im Käfig" nach Ber¬
ka rurückgekehrt und beginnt
s® Montag, dem 13. Oktober,
seinen neuen Film „Der Mann,
der den Mord beging" nach dem
Roman von Claude Farrire.
Bfldspidlnandestagang
Oie beete beginnende zehnte
"ddspielbuodeslagung bringt
■^to, Donnerstag, abends
• Uhr 15 im Film- und Bildamt.
■vetzowrstraBe, einen Vortrag
on Leopold Guttmann: „Licht-
Pxlhaut und Bildungsarbeit".
sen, welchen Weg sie als Es landell sich letzten
praktisch und tragbar vor- Endes bei der ganzen Frage
schlagen können. um ein Rechenexempel, bei
Es handelt sich ja im Prin- dem nur vom Standpunkt der
zip lediglich darum, die bis- Industrie aus darauf zu ach-
her gezahlten f e s t e n B e - ten ist, daß die Kirche im
träge in eine Tantieme um- Dorf bleibt,
zu wandeln. 4,
Ob diese Tantieme vom
Fabrikanten, vom Verleiher Ls scheint uns auch, als ob
oder vom Theaterbesitzer ge- ßec Beschluß des Industriel-
tragen werden soll, ist eine lenverbandes dem Sinne nach
Zweckmäßigkeitsfrage, die besagen will, daß jede beson-
sich zur Erörterung in der dere oder Extrabe-
Offentlichkeit im Augenblick 1 a s t u n g der Industrie durch
überhaupt nicht eignet, weil Tantiemen nicht in Frage
man weder die Sätze kommen kann,
noch die Modalitäten kennt. Man wollte wahrscheinlich
Man verrät im übrigen kein weiter zum Ausdruck brin-
Gehehnnis, wenn man fest- gen, daß Abgaben in der
stellt, daß vereinzelt bereits Höhe, wie sie beim Theater
in Verträgen zwischen Auto- der Fall sind, für den Film
ren und Fabrikanten Belcili- schon wegen der ganz verän-
gungen vereinbart sind. derlen wirtschaftlichen Situa-
Wer in Budapest gegen den deutschen
Film ist
Die Budapestcr Tageszeitun¬
gen bringen jetzt interessante
Meldungen über die Draht¬
zieher der Bewegung, die sic*!
gegen den deutschsprachige!
Film richten.
Bekanntlich waren es Büb-
nendirektoren, die den Krieg
gegen fremdsprachige Tonfilme
aufnahmen, angeblich weil die
ungarische Kultur untergrabci:
Wortführer soll der Buda-
pcsier Lustspiellbeaterdirektor
fmre Roboz gewesen sein, der
aber nicht nur sein Budapestcr
Theater leitet, sondern auch
verantwortlich für die ungari¬
schen Versionen der Pariser
Paramount-Fabrik ist.
Es konnte nun nicht ausbici
ben, daß dieser Zusammenhang
nicht gerade günstig auf die
Proteste wirkte. Man hat Ro¬
boz jetzt enIgcgcDgchalten, daß
er spezielle Sondcrintercsscn
vertrete, und daß er sich für
den Zeitpunkt, wo die ungari¬
schen Versionen icrtiggestcilt
seien, unangenehme Konkurrenz
vom Halse ballen wolle.
Die ungarischen Kinobesitzer
und Fihnvcrlcihcr waren bereits
zum Gegcnangriif entschlossen.
Man wollte nicht nur ein Me¬
morandum an Adolph Zukor
nach New York richten, son¬
dern auch in aller Form Bc-
schwe-de beim .Minister eic-
legcD.
Diese Schritte sind über-
llüssig geworden, weil Roboz
selbst klein beigegeben hat und
jetzt Erklärungen veröffent¬
licht, die allem Anschein nach
dazu lühren. daß der Streit
gegen den fremdsprachigen,
also auch gegen den dcultchen,
Tonlilm, in Budapest endgültig
begraben ist.
Im Bund der ungarischen
Kinoindustriellcn ist übrigens
der Vorschlag gemacht worden,
fremdsprachige Tonfilme durch
einen ungarischen Conferencier
crliutcrn zu lassen. Dieser
Vorschlag wurde einstimmig
angenommen
Der erste ungarische Ton-
iilm, der in Ungarn gedreht
wird, wird zunächst auf einem
englischen Aufoabmeapparat
hcrgcatellt, weil die Klangfilm-
Apparatur noch nicht auf¬
nahmebereit ist. Zunächst han¬
delt es sieb um einen zweiakti-
gen Film, der zur Zeit der Frei-
heitskämpfe ira Jahre 1848
spielt. Der Autor ist Julius
Pekär. Die Regie führt Psul
Siklösey.
tion einfach undiskula-
b e I sind.
Die Kinos arbeiten mit
viel minimaleren Eintritts¬
preisen, leiden unter einer
exorbitant hohen Lustbar¬
keitssteuer und arbeiten
heute nachweislich mit einer
so geringen Gewinnspanne,
daß Autorenabgaben von
acht oder fünf Prozent, ganz
gleich, wo sie erhoben wer¬
den sollen, mit allen Mitteln
bekämpft werden müssen.
Uber eine vernünftige
Autorenbeteiligung
unter Fortfall jeder Pau¬
schale ist zu reden, wenn da¬
durch auch gleichzeitig ein
für allemal alle Gemaver-
träge erledigt sind.
Daß eine Revisionder
Lustbar ceitsst e u e r
vor einer solchen Durchfüh¬
rung der Tantieme selbst-
verständlici ist, braucht
hier auch nicht besonders
hervorgehohen zu werden.
Eis ist ganz gleich, wo die
Tantieme abgerechnet wird.
Sie kann rur dann überhaupt
diskutiert werden, wenn die
Lustbarkeitssteucr lallt.
Weil dieser Fortfall die
Einnahmen aller Sparten ent¬
scheidend beeinflußt, die
jetzt alle kaum zurechlkom-
men, und die eine Reform
der Tantieme nur dann über¬
nehmen können, wenn sie
nach anderer Seite hin mehr
Spielraum bekommen.
^.Liebling der Götter"
stürmischer Ertolg
in Budapest
Aus Budapest wird uns ge¬
drahtet:
NachlvorstrIlung .Xicbling der
Götter" ün Urania-Theater Bu¬
dapest, scnsalioDcIlcr Erfolg.
Emil Jannings, der wegen seines
Theater-Gastspiels bei der Vor¬
stellung persönlich anwesend
war, wurde stürmisch geleiert.
Spitzen der Gctellscbafl, Be¬
hörden, Kunst und Wissenschaft
gaben der Voretellung gesell¬
schaftliches Gepräge. Am
Schluß viele Vorhänge.
Österreichische Filmzeitung
Om Otgam Ar «bAwumAmAm FtimmämttMim
WIEN Vif, N««b*MuM TcWpko« Se-t Wi
»ml verhreiUUIes FackbUU ie Zcatralnreps ail suledcka-
Userkrei. in Ostsrreick. Tsckeckeilewakci, Uagsra, JagatUvica,
RaaOaiaa ^ Aboaacwealsf»da kalbilkng M GeUaurh.
.ClNtMAGAZlNE»
rtSgaag
Dita Parlo geht nadi
Hollywood
Wie man uns mittcilt, wird
Dita Parlo am 3. November mit
der „Bremen" nach New York
fahren, um eine Reihe von
schwe^nden amerikanischen
Engagementsverhandlunfen per¬
sönlich zum AbschluB zu
bringen.
Frau Parlo denkt auch daran,
da sie fließend Englisch spricht,
auf amerikanischen Sprech¬
bühnen aufzutreten.
Je nach dem Ausfall 1er
Verhandlungen wi'-l sie Mitte
Januar 1931 oder 'päter wieder
auf einige Zeit nach Europa
zurückkehren. Sie hat für
Deutschland und Österreich
Sprechbühnenangebote, die sie
unter Umständen ebenfalls ak¬
zeptieren möchte, wenn sich
die deutschen und amerikani¬
schen Termine '-ereinbaren
Verschöbe ne
Funkreportage
Die für Don lerstag, abends
7.45 Uhr. angesetzte Funk¬
reportage der aktuellen Abtei¬
lung des Berliner Senders aus
dem Srhneideraum der tönen¬
den ■ .«chensebau der Y elo-
phui melka mit Frau Fränze
Schir r am Mikrophon ist auf
Freit den 10 . d. M., nach¬
mittags 6 bis 6.25 Uhr. verlegt
worden.
Tonfilmapparatur in
Verleihen und Kopier¬
anstalten
Neben der Ausrüstung der
Theater mit Klangfilm-Tobis-
Apparaturen geht gleichzeitig
auch eine Umstellung der Ver¬
leih-Firmen auf den Tonfilm
vor sich. So haben fast alle
führenden deutschen Verleih-
Firmen heute bereits ihre Vor¬
führräume mit eigenen, beson¬
ders für diese Zwecke geeig¬
neten Klangfiln-Apparaturen
ausgerüstet, ln Berlin sieben
derartige Apparaturen bei der
Ufa in der KocbslraGe und Neu-
bakelsberg, bei der Deutschen
Umversal-Film A.-G-, bei Fox-
Film. Parufamel und Radio Pic-
tures. Auch die P-rufamet-
Vertriebsslellen in Düsseldorf
und Frankfurt a. M. sind mit
solchen KUngfilm-Vorführ-Ap-
paraturen ausgerüstet.
Auch die staatliche Filmprüf¬
stelle hat die ihr seinerzeit im
Etat bewilligte Apparatur für
die Zensurvorführung von Fil¬
men nunmehr bei Klangfilm in
Auftrag gegeben.
Von Kopieranstalten sind
Afifa, Tempelhof, Fikepa, Droe-
ge & Lorenz A.-G., WeiBensee,
und Geyer mit Kiangfilm-
Wiedergabe ausgerüstet.
General Versammlungen
ZZ Oktober Berliner Verbund
Der Verband der Lichtspiel¬
theater Berlin-Brandenburg e.V.
teilt folgendes mit:
Die satzungsgemäB in der
zweiten CVtoberhälfte einzube-
rufende G> neralversammlung
des V rbandi.: ist vom Vor-
: land auf
Mittv och. der 32. Oktober 1930
lestg--setzt worden. Die Tages-
ordni ng w ird der Vorstand in
i.einei nächsten Sitzung be¬
schlieben und sofort bekannt
g-iben.
Nach / ussprache mit der
Fachp.-esse und eingehenden
Erörterungen innerhalb des
Vorstandes ist einstimmig be-
sc.ilossen v-orden, Anfang De¬
zember eine Berliner Kino- uud
Filmwoche zu organisieren und
durchzutühren.
Es wurde ein Aktionsaus-
schuB eingesetzt, der unver¬
züglich mit den vorbereitenden
.^rbeiten beginnen wircL Zweck
tint! Aufgabe dieser Veranstal-
‘ung ist, das Interesse der brei¬
testen Öffentlichkeit auf Licht¬
spieltheater und Film zu lenken
und für den Besuch der Ber¬
liner Lichtspieltheater in um¬
fassender Weise zu warben.
Für die Mitglieder des Ver¬
bandes wird in Verbiiidung mit
der Tonfilm-Techniscien Ver¬
einigung e. V. die E nrichlung
einer technischen Beratungs¬
stelle vorbereitet. An den Film¬
wechseltagen, Dienstag und
Freitag, wird eine technische
Sprechstunde stattfinden, wel¬
che von den Mitgliedern
kostenlos in Anspruch genom¬
men werden kann. Darüber
hinaus ist beabsichtigt, auf der
Basis dieser technischen Be¬
ratungsstelle eine Kontroll-
und Störungsstelle zu schaffen.
Sofern die Mitglieder in
irgendeiner Weise Klage über
die Berek und das Anschlag¬
wesen zu führen haben, bittet
der Verband um Benachrichti¬
gung unter Übermittlung des
Bcweismaterials.
14. Oktober Landesverband Hessen
Air. Dienstag, dem 14. Ok-
;o>er, vormittags 11 Uhr, findet
im Hotelrestaurant • „Kyff-
häuser". Frankfurt a. M., Kai-
serstraBe 62. die Generalver¬
sammlung des Landesverbanues
der Lichtspiellhcaterbesitzer
von Hessen unu Hessen-Nassau
E. V.. Sitz Frankfurt a. M.,
iber die augenblickliche Ge¬
schäftslage. Es werden Finger¬
zeige gegeben werden, auf
welche Art und Weise die
Lichtspieltheaterbesitzer trotz
wirtschaftlicher Notlage ihre
Betriebe aufrecht erhalten
können. Dann findet die
Neuwahl des Vorstandes bzw.
die Ratifizierung der Wahlvor-
schlige der letzten Mitglieder¬
versammlung statt.
Roxys engl
Als S. L. Rothafel - Rozy
kürzlich nach London kam. er¬
klärte er den Reportern, daß er
io London nur Ruhe haben und
Golf spielen wolle.
Aber mit der „Ruhe" verhält
es sich doch nicht ganz so. Man
hört, daß Roxy die Realisierung
des Planes verfolgt, in London
ein „Roxy" zu errichten, aller¬
dings mit englischem Kapital,
ebenso soll ausschließlich eng¬
lisches Personal dafür enga¬
giert werden.
Rothafel ist der Ansicht, daB
in bezug auf die Erbauung mo¬
derner Kinos der Höhepunkt
noch nicht erreicht sei und die
heutige Situation von dem The¬
aterbesitzer ein intuitives Han¬
deln erfordere, um den jeweili¬
gen Wünschen des Publikums
zu entsprechen.
Er erzählt, er habe hei Her-
Es wurden
U ür den Cicero-Tonfilm der
^ Deutschen Universal „Zwei
Menschen": Voß, Lucy Eng¬
lisch und Paul Vincenti, und
neben Leopold Blonder als
sehe Pläne
ausbringung eines großen Films
sechs Projektoren benutzt, da¬
von fünf vor der Leinwand und
einen hinter der Leinwand, um
so ein kaleidoskopartiges Bild
zu erhalten, während sich in
die Tonbegleitung das Klingeln
der Straßenbahnen und das
Hupen der Autos mischten.
Er glaubt, daß in England
noch viele Möglichkeiten auf
dem Gebiete des Theaterbaues
vorhanden seien, da es ein be¬
sonders interessiertes Publikum
und zugleich das zahlkräftigste
habe. Rothafel ist davon über¬
zeugt. daß Theater, ähnlich wie
das Roxy in New York, einen
großen Fortschritt für die eng¬
lische Filmproduklion bedeuten
würde, „denn dann würde dem
Kino ein großes Publikum zu¬
geführt. das ihm bisher fernge¬
standen habe."
engagiert:
Architekt Willy Schiller.
Für den gleichen Film wur¬
den von Karl M. May Text und
Melodien für zwei Volkslieder
erworben.
Greta Garbo im Theater
am Noliendorfplatz
Greta Carbos letzter stum-
19 er Film „Der Kuß" gelangt
am kommenden Dienstag ia
Theater am Nollendorfplatx
zur deutschen Erstaufführung.
Regie des Films führt Jacques
Feyder, der mit diesem Fila
sein Engagement in Hollywood
bei der Metro antrat. Musika-
liscbe Illustration und Leitung
des Kammerorchesters: Kapell-
mei;ter Otto Stenzeel.
Vier neue Tonfilm¬
theater in Leipzis
Die Umstellung der Leipziger
Theater auf den Tonfilm macht
in diesen Tagen wieder ent¬
scheidende Fortschritte. Nach¬
dem soeben die Lichtspiele
„Welt-Theater" am Barfuß-
gäßchen mit einer Reprise voa
, Atlantic" den Tonfilmslart
vollzogen, haben sich nunmehr
auch die beiuen im Besitz voa
Felix Burkh.-irdt befindliches
Filmtheater ..Weltspiegel", Lo¬
thringer Strafe, und „Drachen¬
iels", Haifische Straße, mit
„Zwei Herzen im Dreiviertel¬
takt" a-jf Tonfilm umgestelll
Weiter ist in den Lichtspie¬
len „Westend-Theater", nun¬
mehr wieder von dem Inhaber
Adolf Zwenzner betrieben, Jie
Umstellung zu erwarten. In
den Lichtspielen „Weiße
Wand" erfolgt die Umstellung
mit Nitzsche-Lichttonapoaratur.
Kinoton-Vertretung
in Leipziti
Die Bezirksvertretung der
Kinoton für den mittcideutschcn
Bezirk, die Herr Erich Katt¬
winkel innehat, hat in dieres
Tagen ein neues Büro in Leip¬
zig eingerichtet. Die Adresse
lautet: Kinoton - Leipzig-
Schützenstraße 21, Telephon
24232.
Jsnson inszeniert „Betlcl-
student“.
D ie Aala-Film verpflichtete
Viktor Jenson fi r die I»'
szenierung ihres Tonfilms „Bet-
telstudent" nach der Operette
von Millöcker. Manuskript:
Rafi und Urgiß. Mit den Auf¬
nahmen wird noch im Laufe
des Oktober begonnen.
Riesenerfolg „Die große
Sehnsucht“ in Stettin.
I m Palast-Theater, Stettin. lauH
jetzt schon in der fünfte“
Woche der Cicero-Tonfilm def
Universal, der Film der Pro®,'.'
nenten, „Die große Sehnsucht-
mit Camilla Horn in der Haupb
rolle. Das Theater ist.
Werner & Holleufer telef^'
phieren, täglich, trotz eingeleg^
ter Extravorstellungen, ausver¬
kauft.
Oer -Kiacaalogfaph- encbetnl sc
itKch. Bc«t«fl«a|ca Ia aD«a Scb«H-FilUI«fi« Bitcbb«odlttii|en imd b«l der Pott It PottieitttagtlUtc. B«m|tpreit Mk. 4.—
ie oMi'Hdlic; SleBeMB|cboU 25 Pfg.. SleUcB|ctocbc 15 Pl|. di« mm-HölM. ^ SeiUMreit« iiad R«b«U« a*cb Ttril ^ frülL
t>-V«r«Btwortlich Iftr ili« Redaktio®: Df. Rob«rt N«Bm« 0 B, Iftf de«
■e. UfltTtrUagl« EimrfidM®ieo w«rd«a a«r «Mrftckittchickk ««so Porto
■sb. a. Btüm SWdfll Scberlbttu.
' matographie werden
I können, wenn nicht ausge-
■ rechnet von der Industrie
j her. von dem Vertreter der
II Lehr- und Kulturfilmherstel-
|l ler, Filmpolitik gemacht
^ Orden wäre, die wieder
I e.nnial deutlich zeigt, was
« ö-e Industrie von manchen
r Lehr- und Kultur film-
I kerstellcrn. vor allen
Er forderte aber außer
dieser Zensur auch grund¬
sätzlich eine gesetzlich fun¬
dierte Erweiterung des
Spielzwangs von Kul¬
turfilmen in jedem Pro¬
gramm.
^ Er will grundsätzlich aus
[ß jedem Kino eine Bildiings-
^ anstalt machen und das
Dingen von einem Teil des Erik» cu»»sy, Miek»»i Boh»«» »«d OU» T«ch«e»ow» unterhaltende Moment ganz
bekannten Lehrlilmbundes, erheblich zurückdrücken.
*u erwarten hat.
E» begann mit einer Reihe
■»on Begrüßungsreden und
einem Referat Leopold
taian..s, der vorsichtig, der
Tagung und dem Tagungsort
»»gepaßt, gegen die K o n -
«nrrenz der Schul¬
kino
sprach und dessen
Ausführungen schließlich
gipfelten, daß eine enge
f-isammenarbeit zwischen
Schule
und Lichtspielhaus
• “ '^°hl möglich sei, wenn
*>de Parteien nur ernsthaft
■nmal darangingen, die in
fage kommenden Probleme
den besonderen örtlichen
^‘«ressen aus durchzu-
‘Prechen.
Er wies darauf hin. daß es
'uelen Fällen nicht nötig
Uni ,*‘^*'** Schulkinos zu
r f^^fDen, weil man das
.inläre Lichtspiel-
** * gerade für die Zwecke
des Kultur- und Lehrfilms
bedeutend besser ohne staat¬
liche und städtische Subven¬
tion verwerten könne.
Der Korreferent. Leiter
der sächsischen Schulkinos,
konnte sich nicht entschlie¬
ßen, ihm hundertprozentig
recht zu geben. Er meinte,
daß man die Dinge mehr von
der kulturellen als von der
geschäftlichen Seite aus be¬
trachten müsse, kam aber
doch zu dem Endresultat,
daß zumindest eine Zu¬
sammenarbeit zwi¬
schen Schule und
Lichtspielhaus ver¬
sucht und erprobt werden
Dann sprach Herr Kühne¬
mann, der als Vertreter der
Lehrfilmindustrie eine ge¬
radezu unverständliche Phi¬
lippika gegen den Kino¬
theaterbesitzer los¬
ließ.
Er warf dem deutschen
Lichtspieltheater — ausge¬
rechnet vor einem Forum von
Volksbildnern und Pädagogen
— vor, daß es .nichts für den
Kulturfilm tue, daß cs den
Kulturfilm nicht bezahlen
wolle, und drohte in aller
Form mit der Einführung
einer Art kultureller
Zensur, von der die Höhe
der Lustbarkeitssteuer ab¬
hängig gemacht werden soll.
Herr Kühnemann hat sich
wahrscheinlich nicht recht
überlegt, vor welchem Forum
er derartige Forderungen auf¬
stellte.
Vielleicht ist ihm noch in
Erinnerung, welche Erfah¬
rungen wir mit örtlichen
Prüfungs-Ausschüs-
s e n gemacht haben und
welch harter Kampf gegen
Das sind Forderungen, die
weitergehcr als die der en-
ragiertesten Kinoreformer
und die aus dem Munde des
Vertreters des Bundes der
Lehr- und Kulturfilmherstel-
1er nicht etwa nach kulturel¬
len Belangen, sondern nach
höchst egoistischen
und prosaischenWün-
sehen klingen.
Herr Kühnemann hat lei¬
der unterlassen klarzustcl-
len, daß viele Filme, die ge¬
rade von seinen Freunden
hergestellt worden sind, und
die man so gern als Kultur¬
filme vorgeführt sähe, in
Wirklichkeit nichts anderes
sind als Kultur-Re¬
klame f i I m e , von irgend¬
einem Rindviehzüchter, einer
Landwirtschaftskamner oder
einem großen industriellen
Werk in Auftrag gegeben.
‘Overkaut schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“
Jet’Zl'ffeM’es
Sdiiag:
Unser Spitzenfilm. «Die Drei von der Tankstelle“
war der erwartete Sieg. In ununterbrochener Reihe
folgen nun die weiteren Spitzenfilme:
[BRIGITTE HELM
Ueblmiiierfiötter DietingendeStadt blonde Mciitigall
Erich Pommer - Produktion ! mit 6 0 0 r Q Alexander ci.* ci-»-, Arfhiir h«ii ^
Ench Pommer - Produktion Elee Elster und Arthur Hell.
dar Ufa. j Pfojyhton: Ä. PreBburaer. ' Produktion Alfred Zeisler. j RichardOswald-FilmderUla
Regie: Hanns Schwarz, j Regie: Erminio Gallone | Regie: Johannes Mauer. . Regia- Richard Oswald
MAX ADALBERTIOTTO
LILIAN HARVFY, WILLY FRITSCH
Das gestohlene Desidit
Das Hotenkonzert von
ww swwnsmv wwbmbs j Sai|CC||||fi 1 ElllbVCChÄr
Produktion: Bruno Dudag. Erich Pommer-Produktion der Ufa
Produktion; GOnther StapenhorsL |
Regie Erich Schmidt u. Ph. L. Magring. | Regie: Gustav Ueickg. | Regio; Hanns Schwarz.
Eine solch erfolgsichere Serie war noch nie da. Eine derartige auBergewöhnüche Tatsache erfordert auBergewöhnliche
MaSnahmen. Unsere Kunden und wir wollen diese ungeheuere geschäftliche Chance voll ausnulzen. Deshalb riumen
wir bei täglich ausvorkauften Vorstellungen den Gloria - Palast, um am Montag, dem 13. Oktober,
den EmH Janniitgafilm der Erich Pommer - Produktion der Ufa „Liebling der 66Mer~ einsetzen und ihn damit such
unserer Kundschaft schnellstens liefern zu körtnerv — Vom gleichen Tage an wird die UrautlOhrung der „Drei von
der Tankstelle“ gleichzeitig in den Ufa-Theatern KurfOrstendamm uitd Kammerlichtspiele fortgesetzt, um an-
schlieSend in den nächsten Tagen noch in weiteren 2« Berliner ErstauffOhrungsthaatern laufen zu können.
Diese Filme möchte Herr
Kühnemann, wie in einem
Zwischenruf schon in der
Versammlung bemetk*. wurde,
auch noch als Kulturfilm
ausschlachten.
Dafür bedanken sich das
Kino und die Schule.
Was die Volksbildner und
Pädagogen an Kulturfilmen
fordern, ist ganz anderer Art,
und Herr Kühnemann würde
zweifellos noch schlechter
mit seinen Bildern fahren,
wenn er diese wirklichen
Kulturfilme auf der Basis
labr'zieren müUte, die er
selbst als grundlegend für
die Zukunft propagierte.
Man würde nämlich dann
auch im Lampe - AusschuS
andere Anforderungen an
seine Kulturfilme stellen usf.
Herr K. sagte bereits dies¬
mal, obwohl das gar nicht an
diesen Ort gehörte, daO die
Kinobesitzer nichts für die
Kulturfilme bezahlen wollten.
Pf ßinj, soweit die Päda¬
gogen in Frage kommen,
etwas taktvoller über die
Preisfrage hinweg, obwohl
unseres t'rachtens die Schul¬
kinos bisher noch weniger
bezahlten als die landläufi¬
gen Theater.
Aber die Preisfrage soll Günther am Vorstandstisch
auch hier nicht diskutiert zu sehen. Er ging über die
werden. Kühnemannschen Manifesta-
Wir hatten nur das große tionen hinweg, weil er selbst
Glück, einen so klugen, ge- als Kulturfilmmann so klug
schickten und vernünftigen war, um einzusehen, daß man
Versammlungsleiter wie Dr. mit solchen Reden keine
Filmball am 15. November
Die Spitzenorganisation der
Deutschen Filmindustrie hat
sich entschlossen, wie im Vor¬
jahre den offiziellen
Ball der Deutschen Film-
(Filmball).
dessen Rcinerträgnisse dem
Wohltätigkeitsfonds zur Unter¬
stützung von notleidenden
Braacheangehörigen dient, zu
veranstalten.
Die bekanntesten Tonfilm-
und Ballkapellen »erden zum
Tanze aufspielen. Gegen Mit¬
ternacht wird ein Kabarett von
einer Reibe von Filmprominen¬
ten zum Vortrag gebracht »er-
Die Eintrittspreise sind auf
10.— Mk. für die Damenkarte
und 15.— Mk. für die Herren¬
karte gesenkt worden. Nähere
Einzelheiten werden im Laofe
der nächsten Woche laufend
bekannigegeben.
Kartenverkauf. Logenvorhe-
stelluog und Platzreservierung
führt das Ballbüro der Spitzen¬
organisation der Deutschen
Filmindustrie, Berlin W 9. VoB-
strsBe 18, Telephon; A 4 Zen¬
trum IS28 durch.
Kinoefnndhi
ln Paris war die Erhöhung
der Einnahmen der Sprechtaea-
ter im Jahre 1929 sehr schwach
im Verhältnis zum Jahre 1928.
dagegen sind die Einnahmen
der Lichtspieltheater im Jihre
1929 gegen 1928 bedeutend ge¬
stiegen. wobei allerdings such
der Z.iiwachs an neuen Kinos
zu berücksichtigen ist.
iCn in Paris
Von 304 Millionen Frank im
Jobe 1928 sind die Einnahmen
der Lichtspielhäu.er auf 230,2
Millionen Frank ira Jahre 1929
gestiegen, was eine Erhöhung
von 123 Prozent bedeutet.
AuBerdem ist cs nicht unin¬
teressant, daC in Paris seit 192S
die Einnahmen der Kinos sich
um ungefähr 96 Prozent ver¬
mehrt haben.
Hunde vom Ofen locken kann.
Vielleicht wird sich im
Rahmen der Spiu demnächst
einmal Gelegenheit bieten,
bei den Herren Lehr- und
Kulturfilmherstellern einn-cl
auf den Busch zu klopfen.
Wir brauchen zwischen den
Verbänden, die F'ilmpolitik
machen, ganz klare Richt¬
linien.
Wir wünschen vor allen
Dingen beim Kampf um die
Lustbar keitssteuer eine Ein¬
heitsfront, unbeschwert von
diesem oder jenem Sonder¬
wunsch.
Wir erinnern daran, daß
schon einmal bei der Wochen¬
schau solche Extratänzchen
bedeutenc geschadet haben.
Wir verbitten uns des¬
wegen von Organisationsver-
tretem. die in der Steuer-
Einheitsfront raitwirken wol¬
len. gerade bei solchen Ge-
legenhe tt n, wie sie Tagungen
des Bil Jspielbundes darstel¬
len. Exil stänze, besonders
dann, wenn der Redner als
offizieller Vertreter seiner
Organisa'ion spricht, der da¬
mit eine Verantwortung auf-
gebfirdet wird, die sic wahr¬
scheinlich gar nicht zu tragen
gewillt ist.
Z. B. SuBert sich Pater Muckermann zu
diesem hinreiBenden Werk u. a. wie folgt:
.. . hier spricht noch stärker als ders in bezug auf akustische Tief-
der Dramatiker dar Lunker, dar bis Wirkungen und TenObarblandun-
auf die Tiefe der deutschen Seele gen - in ganz neuer und seltener
hinabzutauchen vermag, um sie in Vollkommenheit gebracht weiden,
seinen Dichtungen m tsingen zu Der Dialog ist durchweg hend¬
lessen ... Solange es deutsches lungstreibend. Der Oesamtrhuth-
Wesen gibt, solange wird es mus bleibt immer flieBend bewegt,
Liebestragädien geben wie kn auch wenn die Szene steht Oer
„Rosenmontag", und solange wird Dialog wirkt ungemein echt — die
das Volkslied „Am Rosanmontag ganze Atmosphäre erhält eo etwas
liegen zwei“ in deutschen Herzen Warm-Menschliches,
ein Echo finden. Man wOnscht diesem deutschen
Man spürt, daB hier Sachkenner Film den gleichen Siegeszug. wie
am Weike waren. Künstlerisch ihn sein stummer Vorgänger —
steht dieses Filmwerk auf der trotz düsterster Prophezeiungen—
gleichen Höhe wie ethisch. Es vor sechs Jahren erlebte. Und
kann gesagt werden, das ton- zwar nicht nur in Deutschland,
technische Lösungen — beson- sondern durch die ganze Welt.
I
Prag zeigt wieder deutsche Filme
Da teil dem Verbot deutscher
Tonfilme in Prag die Prager
Kinos eine bedrohliche Leere
isen. wurde in einer Ver-
lung des Filmklubs von
nwesenden Filmreferenten,
isten. Vertretern der
tschechoslowakischen Haupt* darstellt, nun etwa dem tsche-
sU.ct klar darüber, daß dai
die deutschen Forderungen noch Deutschland goldene Brücken
nieft er'üllt sind, und daß die- zu bauen.
s noch lange keinen Grund Sache verlangen, daß deutsch
deutsche Tonfilm eben i
lange Erfolg habe, als ni
nügend tschechische T<
zur Verfügung stehen.
Darum verlangte die
Sammlung weitgehende
Stützung der tschechische
industrie durch den Staa
Soweit der Berich*, aui
Utaton-Wodie
Die neue Ufaton - Woche
(Nr. 5) bringt interessante, aktu¬
elle Tonbildaufnanmen aus
aller Welt, u. a. Aufnahmen
von der Unglücksfahrt des
R 101, den Start und dann die
Trümmer an der Unglücksstelle
von AUonne, ferner tollkühne
Jagden beim Dirt-Track-Ren¬
nen für Autos in U. S. A., die
Berliner Feier am Vorabend des
83. Geburtstages des Reichs¬
präsidenten, Start eines Segel¬
fliegers von Bord der „Los
Angeles" in 1000 Meter Höbe,
Prozession in Sevilla, Raketen¬
rennboot und Einweihung des
„Er oder ich.“
I n dem Piel-Sprech- und Ton¬
film ,ir oder ich" (Verleih
D. L. S.) spielt Herbert van
Blome eine Rolle und singt
zwei Lieder des Komponisten
Wie immer:
Aktuell und interessant
PROGRAMM
der
Ufa Ton Woche Nr. 5
in Verbindurg mit den Paramount Sound News
1. Srabmal - Einweihung zum Gedenken
Gustav Stresemanns an seinem ersten
Todestage
2. Segelflieger startet aus 1000 m Höhe
von Bord der „Los Angeles“ (dem
früheren „Z. R. 3“)
3. Jetzt auch Raketenboote
4- Die ersten Aufnahmen «m *m Unglücksfahrt
des englischen Riesen'Luftschiffes R 101
5. Reichspräsident von Hindenburg
83 Jahre alt
6. Tollkühne Jagden beim ersten Dirt-
Track-Rennen für Autos in U. S. A.
Durch die Absetzung deutschei
TonfilmerstauHührungen in Praij
können die Verleiher die Films
a’Jch in der Provinz nur schwer
unterbringen, und sie können
daher auch ihre vertraglichen
Verpflichtungen nicht erfiulcn.
Eine Verleihlirma erleidet viner
Schaden von über 12 Millionen
34 Tonfilme
Tobtt-hlanofilm in diri
Monaten
Die letzte Nummer der von
der Tobis herausgegebenen
Wochenberichte über Toniilm«
auf dem deutschen Markt er¬
möglicht mit wenig Mühe eine
Zusammenstellung der in den
letzten drei Monaten gedrehten
deutschen Toniilme.
Es ergibt sich die ansehnliche
Zahl von 34 deutschen Tonfil¬
men, die in den Monaten
August bis Oktober 1930 in Ar¬
beit genommen und bis auf
sechs bereits fertiggestellt wor¬
den sind.
Man kann der Auflassung
sein, daß eine Produktion, di«
34 große Spielfilme im Viertel-
iahr oder 130—140 allem
deutsche Spielfilme im Jahre
herstellt, eigentlich genügend
DAS FITESTE
EIEMHFACH BUnr
l£aBHJi& SOIERi^ BERtlNiS KQSaCSH«^^
Berlin, den 11. Oktober 1930
Amerika sesen internationale Zusammenarbeit
er amerikanische Präsi-
t Hoover hat vor ein paar
en bei der TafSunft der
ni)(unf{ der amerikani* *
Bankiers in Cleveland
(<roBe Rede f<ehalten,
ür uns Filmleute des-
I so bedeutungsvoll ist.
ifilwiiililffBjiifWHiPI
J'c n man die maU)febendcn
^Imniien von drüben ){enauer
>rirachtet. zwei |(roBe
*^‘i-htun|{en. Die eine,
li'c 'ich um Wallstreet ßrup-
Pipft. will mö((|ichst enße
Vei .iinduniten mit dem Aus¬
land.
Die andere, die die Mei-
nuni« der amerikanischen In-
du.strie vertritt, wünscht mü|(-
liclv.t Beschränkuntl der
Amerikaner auf Amerika,
aber ifleichzeiti^ auch Ver¬
hinderung jeder irgendwie
entbehrenden Einfuhr.
*
^ Präsident Hoover hat auf
•*ner Tagung in Cleveland,
'"n der hier die Rede ist. in
*«iner Rede vor allem aus-
Seführt, daß die Vereinigten
^aten von der übrigen Well
absolut unabhängig
* *' e n und daß man es so
^*'1 bringen könne, daß
. O’.crika mindestens s i e -
undneunzig Pro-
t seines Bedarfs auf
Gebieten selbst er-
f! e n könne.
a*« Ausführungen des
'«lenten Hoover bedeuten
praktisch natürlich eine Er-
.schwerung jeder Ein¬
fuhr und. von liiisereni
Standpunkt aus gesehen, eine
noch stärkere Beschränkung
in bezug auf die Einführung
ausländischer Filme.
♦
Man kann gerade im ge¬
genwärtigen Augenblick diese
Äußerungen Hoovers. die
vor einem der einflu߬
reichsten Gremien
Amerikas gefallen sind,
nicht scharf genug im Rah¬
men der europäisch-amerika¬
nischen Filmdebattc heraus¬
steilen.
Wir in Deutschland und
unsere Kollegen in Frank¬
reich wolien ja. genau ge¬
sehen. nichts ■ anderes für
uns als das. was Herr
Hoover für Amerika pro¬
klamiert.
■ Wir wollen es ja lange
nicht so umfangreich
Wollen cs in einem Rahmen.
der vom weltwirtschaftlichen
erreiche drüben dieses Ziel
ohne jedes Gesetz, und man
möge Ireundlichst hier hei
Das sind Argumente, d
genau gesehen, aus drei. \ier
Gruppen besteht, die den ge¬
samten Ma-kl entscheidend
Standpunkt aus viel eher zu
diskutieren ist.
W'ir wollen den heimischen
und den eurcpäischen Markt
nicht hundertprozentig und
nicht siebenundneunzigpro-
zentig für uns. sondern wir
wünschen lediglich die Ga¬
rantien dafür, daß wir wenig¬
stens die Hälfte des
eigenen Marktes für
uns haben. ■
*
Wir waren und sind auch
heule noch bereit, die Quote
für das Ausland zu ver¬
größern. wenn man uns
in dem fremden Lende die
gleiche Chance gibt.
Aber die Filmamerikaner
können nicht verlangen, daß
man ihnen cntgegenkQmmt.
wenn von allerhöchster Stelle
in ihrem Lande immer wieder
ausgeführt wird, daß Ame¬
rika für irgendwelche Ein¬
fuhr überhaupt nicht in
Frage komme.
Vielleicht ist es gerade im
Zusammenhang mit der Rede
Hoovers. die die amerika¬
nische Situation blitzlicht-
artig belecchtet. außerordent¬
lich zu bedauern, daß wir in
Deutschland die Fabrikation
und den Vertrieb nicht fester
kartellier: haben.
Zumindest ist es bedauer¬
lich. daß wir noch nicht ein¬
mal in der Lage sind, in
Rahmen der beteiligten Ver¬
bände entscheidende Ab¬
machungen in bezug auf den
Markt zu treffen.
*
Die drei, vier großen ma߬
gebenden Betriebe, die acht¬
zig Prozent des Mark¬
tes versorgen, sind sich in
dieser Frage absolut einig.
Der deutsche Verleih steht
geschlossen hinter der deut¬
schen Fabrikation.
Nur diejenigen Finnen, die
neben den deutschen auch
ausländische Interessen ver¬
treten. sind anderer Meinung.
Versuchen, den einen oder
>raMchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen» im ..Kinematograph»
Prag zeigt wieder deutsche Filme
deutsche Tonhlm eben nur so-
lantc ErfolÄ habe, als nich! Ä«-
nü|<cnd tschechische Tonfilme
zur Vcrfügunü stehen.
Darum verlanifte die Ver¬
sammlung weitgehende Unter¬
stützung der tschechischen Film-
PROGRAMM
der
Ufa Ton Woche Nr. 5
ta Verbindung mit den Paramount Sound News
Durch die Absetzung deuls
Tonfilmer-itaulführungcn in I
können die Verleiher die K
auch in der Provinz nur sch
unterbringen, und sie kör
daher auch ihre vcrlraglu
Verpflichtungen nicht erfii
Ufaton-Woche
Die neue Ufaton - Woche
(Nr. 5) bringt interessante, aktu¬
elle Tonbildaulnahmcn aus
aller Welt, u. a. Aufnahmen
von der Unglücksfabrt des
R tot, den Start und dann die
Trümmer an der Unglucksstelle
von Allonnc, ferner tollkühne
Jagden beim Dirt-Track-Ren¬
nen für Autos in U. S. A., die
Berliner Feier am Vorabend des
&3. Geburtstages des Reichs¬
präsidenten, Start eines Segel¬
fliegers von Bord der „Los
Angeles" in 1000 Meter Höhe,
Prozession in Sevilla- Raketen¬
rennboot und Einweihung des
Stresemann-Grabmales.
•fr oder ich.**
I n dem Piel-Sprech- und Ton-
Wm JE.T oder ich" (Verleih
D. L. S.) spielt Herbert van
Blome eine Rolle und singt
i Lieder des Komponisten
1. Grabmal - Einweihung zum Gedenken
Gustav Stresemanns an seinem ersten
Todestage
2. Segelflieger startet aus 1000 m Höhe
von Bord der „Los Angeles" (dem
früheren „Z. R. 3")
3. Jetzt auch Raketenboote
4- Die ersten Aufnahmen «m «« Ungliieksfahrt
des englischen Riesen-Luftschiffes R 101
5. Reichspräsident von Hindenburg
Wie immer:
Aktuell und interessant
34 Tonfilme
Tobit-hlan''film in d
Monaten
Di* Ic'zt« Nummer der
öor Tobik hcrausgegeb«
Wochcoborichtc über Tont
auf dem deut.chen Markt
möglicht mit w-'nig Mühe
Zusammenstellung der in
letzten drei Monaten gedrrl
deutschen Tonfilme.
Es ergibt sich die anschnl
Zahl von 34 deutschen To
men. die in den Moo.
August bis Oktober 1930 in
beit genommen und bis
sechs bereits ferliggestellt i
den sind.
Man kann der Auffasi
sein, daß eine Produktion.
34 große Spielfilme ira Viel
iahr oder 130—140 al
deutsche Spielfilme im J<
herstellt, eigentlich genüt
„angckurbelt" ist.
DAS AEVESYE
EIESflHFACH BKA'
HKIAC SCHERL« BERUN SWB MF^!^
Berlin, den II. Oktober 1930 Nummer 23!
Amerika gegen internationale Zusammenarbeit
Der amerikanische Präsi¬
dent Hoover hat vor ein paar
Ta^en bei der Tajiun^ der
Vveinigunfj der amerikani-
■' -n Bankiers in CIcveland
c ■ f<roBe Rede (lehalten,
d:> für uns Filmleute des-
-cn so bedeuluntlsvoll ist,
' ' sie eine if I a 11 e A h -
^ e an jene amerikani-
^ vn Kreise war, die sich
>< als bisher auf intcr-
" 'loiialc Zusammen-
3 eit einstellen wollten,
die amerikanische Krise
verkleinern oder viel-
!r iil jianz verschwinden zu
la .n.
bestehen in Amerika.
■ 1 man die mafi^ebenden
^'i'iMi en von drüben (fenauer
.'.chtet, zwei |{ r o B e
v htunifen. Die eine.
«•'« sich um Wa'lstreet ><rup-
Pic't, will möf<lichst enge
\i, .i;ndun({en mit dem Aus¬
land.
D'c andere, die die Mei-
"■‘■n;; der amerikanischen In¬
dustrie vertritt, wünscht möff-
hchsi Beschränkung der
Amerikaner auf Amerika,
aber ({leichzeitifi auch Ver-
"'"derunji jeder ir^fendwie
*u entbehrenden Einfuhr.
_ I räsident Hoover hat
•'"er Tagunft in Clevel
Von der hier die Rede is
»'•ncr Rede vor allem
Wuhrt, daß die Vereini
aalen von der iibri({en ^
“•"olut unabhän
•' ' e n und daß man e
hrin|(en könne,
“icrika mindestens s
"•"undneunziß P
*,?" * seines Bedarfs
^ len Gebieten selbst
* *1 ß e n könne,
p i**e Ausführungen
i^asidenten Hoover bede
praktisch natürlich eine Er¬
schwerung jeder Ein¬
fuhr und, \on linserem
Standpunkt aus gesehen, eine
noch stärkere Beschränkung
in bezug auf die Einführung-
ausländischer Filme.
Man kann gerade im ge¬
genwärtigen Augenblick diese
Äußerungen Hoovers, die
vor einem der einflu߬
reichsten Gremien
Amerikas gefallen sind,
nicht scharf genug im Rah¬
men der europäisch-amerika¬
nischen Filmdebatle heraus¬
steilen.
Wir in Deutschland und
unsere Kollegen in Frank¬
reich wollen ja. genau ge¬
sehen. nichts anderes ffit
uns als das, was Herr
Hoover für Amerika pro¬
klamiert.
Wir wollen es ja lange
nicht so umfangreich.
Wollen cs in einem Rahmen,
der v.»m weltwirtschaftlichen
Standpunkt aus viel eher zu
diskutieren ist.
VC'ir wollen den heimischen
und den europäischen Markt
nicht hundertprozentig und
nicht siebenu.idneunzigpro-
zenlig für uns. sondern wir
wünschen lediglich die Ga¬
rantien dafür, daß wir wenig¬
stens die Hälfte des
eigenen Maiktes für
Wir waren und sind auch
heule noch bereit, die Quote
für das Ausland zu ver¬
größern, wenn man uns
in dem fremden Lande die
gleiche Chance gibt.
Aber- die Filmamerikaner
können nicht verlangen, daß
man ihnen cntgegcnkqmmt,
wenn von allerhöchster Stelle
in ihrem Lande immer wieder
ausgeführt wird, daß Ame¬
rika für irgendwelche Ein¬
fuhr überhaupt nicht in
Frage komme.
♦
Man entgegne nicht, man
erreiche drüben dieses Ziel
ohne jedes Gesetz, und man
möge freund.ichst hier hei
uns auch vemichen. ohne ge¬
setzliche R.rgelung auszu-
kommen.
Das sine A gumente, die
sich von leihst widerlegen.
Schon deswegen, weil dro¬
ben eine konsolidierte In¬
dustrie vorhanden ist, die,
genau gesc len, aus drei, v ier
Gruppen belicht, die den ge¬
samten M. ikt entscheidend
kontrollieriT.
Hi,.r hei uns ist der Film
cm Gewerbe, das absolut
freizügig ist und weit davon
entfernt, irgendwie monopii-
lisiert zu sein.
Vielleicht ist es gerade im
Zusammen! ang mit der Rede
Hoovers, die die amerika¬
nische Si'uation hlitzlichl-
artig beleuchtet.außerordent¬
lich zu hedauern, daß wir in
Deutschland die Fabrikation
und den Vertrieb nicht fester
kartelliert haben.
Zumindest ist cs bedauer¬
lich, daß wir noch nicht ein¬
mal in der Lage sind, im
Rahmen der beteiligten Ver¬
bände entscheidende Ab¬
machungen in bezug auf den
Markt zu treffen.
♦
Die drei, vier großen ma߬
gebenden Betriebe, die acht¬
zig Prozent des Mark¬
tes versorgen, sind sich in
dieser Frage absolut einig.
Der deutsche Verleih steht
geschlossen hinter der deut¬
schen Fabrikation.
Nur diejenigen Firmen, die
neben den deutschen auch
ausländische Interessen ver¬
treten, sind anderer Meinung.
Versuchen, den einen oder
Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen" im „Kinematograph"
andern kleinen Betrieb durch
dieses oder Jenes Mittel zu
sich herüberzuziehen.
Die amtlkdien Stellen ken¬
nen diese Verhältnisse glück¬
licherweise ^enau und schät¬
zen die Interventionen, die
aus diesen oder Jenen Krei¬
sen kommen, dementspre¬
chend ein.
ir wollen, wie immer
wieder betont sei, absolut
nicht so en|(herzift sein, wie
das der amerikanische Präsi¬
dent in Cleveland für sein
Land proklamiert hat.
Wir lieben nicht drei Pro¬
zent unseres Bedarfs frei.
sondern beinahe fünfzi|| Pro¬
zent.
Aber wir wünschen dann
auch. daS man dieses Ent-
((e^enkommen anerkennt und
daß man nicht indirekt
Schwierigkeiten macht, wie
man das augenblicklich in
Paris und in Budapest erlebt.
Wir machen auch die lei¬
tenden Berliner Herren der
amerikanischen Gruppe für
diese Dinge keinesfalls
verantwortlich.
Aber es wäre vielleicht
doch angebracht, wenn die
Berliner Stellen ihre Stamm¬
häuser darauf hinwiesen, daß
man mit der augenblicklichen
cruropäischea Taktik genau
das Gegenteil von dem
erreicht, was man zu errei¬
chen wünscht.
Es sei gern zugegeben, daß
sich die maßgebenden ameri¬
kanischen Instanzen bei uns
in Deutschland, wenigstens
offiziell, in der letzten Zeit
mit beiden Füßen auf den
Boden der gegebenen Tat¬
sachen gestellt hahen.
Es ist auch Jeder von uns,
der mit der Kontingentrege¬
lung zu tun hat, bereit, die¬
sen Vertretern Amerikas in
Deutschland im Rahmen des
Gesetzes nach Möglichleitl
behilflich zu sein.
*
Aber es muß doch gerade
im Zusammenhang mit der
Rede Hoovers immer wicdti
betont werden, daß auch zs
Klagen von der andern Seite
aus absolut kein Grund vor-
liegt.
Denn wer für das eigene
Land äußerste Selbstversor¬
gung proklamiert, und wer
noch nicht einmal drei Pro¬
zent fremde Ware ins eigene
Haus lassen will, mOlile
eigentlich sehr zufrieden sein,
wenn die andere Partei fünf¬
zig Prozent ihres Bed»rfs vos
ihm bezieht.
Der amerikanische
Arbeitsmarkt
für Schauspieler
Di« .krbcitsvcrhahnisse für
die in den Ne» ''orker und
übrigen östlichen Arbeitsburos
registrierten Schauspieler sind
außerordentlich schwere. Nach
einer Statistik der Fihn Daily
können nur etwa 10 % der ein¬
getragenen arbcitssuchenoen
Schauspieler beschäftigt wer¬
den. Das übcrreichiiche An¬
gebot an erfahrenen Bühnen-
schanspicicm, die sowohl
Sprache wie Spiel beherrschen
und die bei der allgemeinen
Notlage zum größten Teil be¬
reit sind, in kleineren Rollen
anfzutreten. macht es für Neu¬
linge und Gelegenheit ssch au-
spieler fast unmöglich, beschäf¬
tigt zu werden. So waren z. B.
von den bei Patamount einge¬
tragenen 5000 Scbauspielem
noch nicht einmal zehn Prozent
danerod beschäftigt. Nur 160
halten das Jahr über durch¬
schnittlich einmal wöchentlich
oder länger Arbeit. Seit dem
1. Januar dieses Jahres sind im
ganzen ST77 Tagesdienste be¬
zahlt worden, ein ganz außer¬
ordentlich geringer Prozentsatz.
Nicht anders ist das Verhältnis
bei den übrigen im Osten ar¬
beitenden Gesellschaften (wo
•a hauptsächlich Shorts gedreht
wcrdcnl. Di« Feature-Players
sind im allgemeinen etwas
besser daran. Etwa di« HälHe
dieser Schauspieler fand Tätig-
Kinos in Paris für
fremdspradiigcTonfilme
Nachdem Paris bereits ein
Kino für ansechlicfilich eng¬
lisch« Toafilme besiut. wird
in der nä c h s ten Zeit dort auch
ein Haas «röffael werden, in
dem ausschließlich cpaaiech«
TonlUm« für die uhlreichen
spanis c hen Einwohner der
französischen Hanptstadt vorge-
fübrt werden sotten.
Premieren der nächsten Woche
Am Montag, 13. Oktober,
kommt im Cloiia-Palast der
Emil Jannings-Tonfitm der Ufa
„Liebling der Götter" in einer
Fcstvorstcliung abends 8.30 zur
L rauffühmng.
Am Dienstag, dem U. Okto¬
ber. kommt im Capitol der Carl
Froelich-Tonfilm „Brand in der
Oper" hcrant.
Am gleichen Tage kommt im
Theater am Nollcndorfplatz der
Greta Garbo-Film ,J)«r Kuß",
den Jacques Feydcr inszeniert
hat, herans.
Am Mittwoch, dem 15. Okto¬
ber, findet im Ufa-Palast am
Zoo die Uraufführung des Ton-
und Farbenfilms der Universal
„Der Jazzköaig" mit Paul
Whiteman statt.
Am gleichen Tage wird im
Primas-Palast der Lola Kreuz-
bcrg-Film ,J>as alte Lied" ge¬
startet.
Am Donnerstag, dem 16. Ok¬
tober, wird der im Tcrra-Verlcih
erscheinende erste Michael
Bohnen-Film der Max Glaß-
Produklion gleichzeitig in den
beiden Ufa-Theatern „Univer¬
sum" und „Ufa-Pavillon" in Ur¬
aufführung erscheinen.
Der Oberbürgermeister von New York
geht zu Fox
Wie Moving Picturc News
an leitender Stelle mittcilt, hat
der Oberbürgermeister Walker
von New York einen Vertrag
mit der Fox Film Corporation
abgerchlossen, wonach er in die
Leiti ttg dieser Firma «intritt.
Die Angelegenheit liegt aber
insofern noch in weiter Ferne,
als Walker erst mit Ende des
nächsten Jahres seine Tätig¬
keit als Oberbürgermeister von
New York einstcllt. Bis dahin
fließt gerade in der amerikani¬
schen Filmindustrie noch suBer-
ordcntlich viel Wasser den
Hudson herunter
Auhorordcnfi.Gcneralvcrsammlungin Baden
Der Verein der Lichtspiel-
thealerbcsitzcr Badens und der
Pfalz lädt zu Mittwoch, den
15. Oktober, nach Ludwigs¬
hafen zu einer außerordent¬
lichen Gcneralvcrsanimlung
ein. Die Tagung findet im Pa-
lazia-Reslaurant statt, das dem
Ehrenmitglied des Vereins,
Herrn Wienandt gehört.
Man hat die Tagung nach
Ludwigshafen gelegt, weil man
mit ihr «in« besondere Ehrung
des langiährigcn 2. Vorsitzen¬
den und Ehrenmitglieds «cr-
binden will.
Aul der Tagesordnung steht
ein Berieht über die Reiehs-
verbandstagung, über die Ton-
filmsilnation und die allgemeine
Lage der Industrie. Man will
über Tonfilmvorlührerkursc
sprechen, die Satzungen ändern
und eine Reihe von Anträgen
und Wünschen besprechen.
Jannülgs Bühnenerfolg in Budapest
In Budapest ist du Gastspiel
von Emil Jaanings im Stäßt-
tbeater gestern mit der Auf¬
führung von Hauptmanns „Bi-
betpclz" zu End« gegangen.
Der Erfolg war durchschlagend,
und Janniogs fand begeisterte
Ovationen des dicht besetzten
Hauses Bei der Abschiedsvor¬
stellung war auch der Rcichs-
verweser Horthy zugegen. Von
einem denlschfetndlichen Blatt
lancierte Gerüchte über angeb¬
liche Gefährdung des Gastspiels
erwiesen sich als falsch und
verfehlten ihre Wirkung voll¬
kommen.
Nolsfhrcii aus Lübeck
Di« Lübecker Lichtspicl-
tbcateTbcsitrer haben sich zs
eine- besonderen Ortagr-ii-p«
>m Kahmcn des Norddeutsches
Lickl5picltheatcrbesitzcrvcrb.ia-
des zusammcngeschlossen, un
vor allen Dingen die Frage der
Eintrittspreise und die Lang«
der Spiciprogramme zu regeln
Das einzige Theater, das sieb
abseits hält, ist das Zenl.al-
Ihcatcr, das niclH nur drei
Schläger in einem Prograniiz
spielt, sondern auch noch halb«
Freikarten ziun Preis« vos
30 Pfennig ausgibt.
Die Lübecker Theater-
besitzer haben sich Jetzt an di«
norddeutschen Verleiher f
wandt, damit mit Hilfe der Be¬
zugsscheinbedingungen schice-
nigst für eine Änderung gesorgt
wird.
.Man fordert mit Recht voe
den Verleihern, daß dem Zee*
tralthealcr die Filmliclerungss
gesperrt werden, wenn nicht
schleunigst eine Anpassun^: «■
das Lübecker Preisniveau
folgt.
Die Lübecker Thcalsr-
besitze- werden in Zukunll
Filme von den Verleihern b«‘
ziehen, die sic im Kampf g*^
das Zentralthcater unterstütz«*-
Zehnjähtiges Thra er-
Jubiläum in Lripziß
Die „U-T - Lichtspiele". L»'?"
xig-Connewiti. des Herrn Ar¬
thur Wießner konnten am 9. Ok¬
tober 1930 das Jubiläum dtt
zchniährigcn Bestehens f«'*'*
Anläßlich seines Jubil»“*’*
wartete Herr Wießner mit «i»^
besonders gewählten Progr.’®*
auf. Umrahmt von einem ^
ten Beiprogramm lief der
film „Die große SehnsuchJ^
Dem rührigen Theaterb«»'*^
wurden von Publikum und rs<^
weit herzlich« GKtckuaini^
zuteil, denen wir un« g«r««
schließen.
II. Oktober Beilogc xum ,,Klne‘.m€MtOQr€Mp^*' i<»30
Tonfilmtheatcrbcsitzcr und gewerbcpolizcilichcr Konzessionszwang
Von ür. jur HansLeopold Somborn. Berlin.
Die Neuerscheinunfi des Tonfilms auf dem Wirtschafls-
markt hat die Verfechter einer alten ForderunjJ. die in den
letzten Jahren bereits verytessen schien, wieder auf den
Plan »terufen; Die Er<>ffnun|( und Unterhaitunt< eines Ton¬
filmtheaters soll (außer der ortspolizeilichen Erlaubnis ge¬
mäß § 32b Gewerbeordnung) von dem Besitz einer Kon¬
zessionsurkunde. die der Theaterbesitzer in GemiiOheit der
\ Urschriften §§ 32 und 33a der Gew erbeordnung nachzu¬
suchen habe, abhängig gemacht werden.
Die Frage, ob ein Filmunternehmen ein ähnliches Unter¬
nehmen wie der Betrieb einer Schauspielbühne im Sinne der
Gewerbeordnung und deshalb konzessionspflichtig sei, ist
friiiier bereits von interessierten und behördlichen Kreisen
bejaht worden. Diese Ansicht stützt sich besonders auf ren
VX ortlaut des tj 33a GewO., da auch der Lichtspiellheat rr-
bcMtzer ..theatralische V'otStellungen" veranstalte. Ware
diese Ansicht richtig, so bedürfte bereits nach geltendem
Hecht der Filmtheaterhesitzer — außer der von der Orts-
polireibcliordc ohne besondere Voraussetzung nach ^ ;3h
GewO, gewährten Erlaubnis — einer besonderen vom Be¬
zirksausschuß, in Berlin vom Polizeipräsidenten, einzulioien-
den Konzession, welche versagt werden darf, wenn z. B.
dem Nachsuchenden die nach dem Ermessen der Behöide
erforderliche Zuverlässigkeit ermangelt, wenn das T'ioa er
Wegen seiner Lage und Beschaffenheit den polizeilichen An¬
forder.ingen nicht genügt oder wenn die Behörde die Be-
diirfnisfrage verneint, weil in dem betreffenden Bezirk
bereits eine nach Ansicht der Konzessionsbehürde ais-
rciihendc Anzahl von konzessionierten Theatern vorhanden
'*t. Besondere Unterstützung fand die auf diese Ansicht ge-
Ifrundete Forderung der Einführung einer Konzessionspflicht
für Filmtheater bei den Bühncndircktoren, die bereits da¬
mals hofften, durch die Einführung eines Konzessiot s-
*wang$ die bedrohliche Konkurrenz der Filmtheater dadurch
Niederhalten zu können, daß sie Einfluß auf die konzessioiis-
ertcilende Behörde, vor allem bei der Frage des Bedürf¬
nisses für ein neues Theater nahmen. Gleichwohl ist die
Forderung bereits damals von behördlicher Seite aufge-
Ifriffen worden, und deren Stellungnahme hat zu mehreren
hochslrichterlichen Urteilen geführt. Diese Urteile sind
bisher überwiegend zugunsten der Filmtheaterhesitzer er-
gangen. Ihre Begründung lautet, die Veranstaltung kine-
matographischer Vorstellungen sei weder Schaustellung von
Personen noch theatralische Vorstellung und lalle deshalb
"cht unter § 33a GewO., denn zum Begriff der theatra¬
lischen Vorstellung gehöre die bühnenmäßige Darstellung
durch lebende Personen, während die Kinovorstellung ledig-
jjeh eine schnelle Aufeinanderfolge von Bildstreifen biete
IfJitcil des Kammergerichts vom 30. Oktober 1911). Dem
entgegen erklärt ein Urteil des Oberlaiidesgerichts Dresden
vom 22. April 1910 es für rechtlich unbedenklich, solche
‘^‘""Vorstellungen, welche durch Rede und Gesang begleitet
Jj[«rden, als theatralische Vorstellungen im Sinne des § 33a
ewO. anzusehen und deshalb dem Konzessionszwang zu
unterwerfen. Wenn dieses Urteil richtig wäre, so hätte der
Tonfilm unter allen Umständen als konzessions-
P lichtigc theatralische Vorstellung zu gelten. Durch die
f'•>erte Kammergerichtsentscheidung ist diese Auffassung
üh überholt, und man ist sich heute ziemlich einig dar-
c. daß eine einfache Subsumtion unter die vorhandenen
Vorschriften der Gewerbeordnung nicht möglich ist, ohne
dem Begriff der theatralischen Vorstellung Gewalt anzutun.
Selbst von jener Seite, die den Tonfilmtheater-
betrieb der Konzessionspflicht unterwerfen
wollen, wird die Notwendigkeit einer gesetzlichen Neu¬
regelung zur Erstreckung der von ihnen geforderten Kon-
zessiunspflichl auf die Filmtheater nicht mehi ernstlich ge¬
leugnet. Ihre Bestrebungen, diese gesetzliche Neuregelung
herheiziiführen, sind gerade jetzt im Gange und
sollen, wie mar hört, sich der Unterstützung maßgebender
Kreise erfreuen.
Diesen BcsIre.Sungen. die bereits früher seitens der
Kegicrune zu dem Entwurf eines Gesetzes betreffend Ände¬
rung der §§ 32, 33a der Gewerbeordnung geführt haben und
^»l,.mals erfolglos geMieben sind, da der zintwurf nicht ver¬
abschiedet wurde, ist entgegenzutretcii. Sic beruhen auf
einer Verkennung des Wesens der Gewerbe¬
konzession
D.is deutsche Recht wird beherrscht von dem Grundsatz
der Gewerbcfr^iheit. Die Gewerbe freiheit ist ein
reichsgesetzlich verbürgtes Grundrecht aller Staatsbürger.
Es soll griinds.-iizlich allen Unterneb-nern gestattet sein,
in friedlichem, freiem Wettbewerb miteinander ihr Gewerbe
ausziüibcn. Nur bei solchen Gewerbel etrieben. deren Aus¬
übung erfahrung.sgemäß eine Gefahrerq.teile für die All¬
gemeinheit bildet, wenn dem Unternehmer die erforderliche
Zuverlässigkeit Izhit, hat die Behörde nach der Gewerbe¬
ordnung das Recht, die Person des Unternehmers vorgängig
einer Prüfung zu unterziehen, welche sich auch darauf aus¬
dehnt, ob das Gewerbelokal nach seinen räumlichen Ver¬
hältnissen keinen Anlaß zu Bedenken gibt und ob ähnliche
Betriebe nicht bereits Uberzähfig am Geineindeorl vorhanden
sind. Zu Gewerbeunternehmen die.ser Art gehört z. B. der
Betrieb eine- Schankwirtschaft oder einer Restauration,
welche der Schankkonzession des 33 GewO, unterliegen.
Hierher gehört auch der Betrieb eines Schauspielunler-
nehmers gemäß § 32 GewO. Auch dieses rechnet der Gesetz¬
geber der Gewerbeordnung zu den „gefährlichen" Betrieben
in der Erwägung, daß ein Theatcrun'.ernchmer über eine
weitgehende Einwirkungsmöglichkeit auf das breite Publi¬
kum durch das Sprachrohr seiner Bühne verfügt, so daß eine
gewisse Garantie zu verlangen sei, daß er diese nicht in
demoralisierender oder politisch - verhetzender Weise mi߬
braucht. Auch finanzielle Zuverlässigkeit, welche der die
Konzession des § 32 GewO. Nachsuchende nach einer recht¬
lich äußerst anfechtbaren, aber längst Gewohnheitsrecht ge¬
wordenen Praxis der Behörde durch die Gestellung einer
Theaterkonzession zu erbringen hat, verlangt der Gesetz¬
geber von ihm in der Erwägung, daß ein Theaterdirektor
eine Menge vermögensloser Schauspieler aus allen Gegenden
des Reiches an dem Theaterort zusammenzieht, deren Unter¬
stützung und Abtransport der Gemeinde zur Last fiele, falls
der Theaterdirektor sich gegenüber ihren Gageansprüchen
zahlungsunfähig erweist. Diese Erwägungen mögen eine
Durchbrechung des Grundsatzes der Gewerbefreiheit bei den
Bühnendirektoren rechtfertigen. Keinesfalls aber treffen
.sie auch auf den Besitzer eines Tonfilmthcateri zu. Man
braucht nur den in den Motiven zur Gewerbeordnung zu
eimittelnden Sinn des Konzessionszwangs für die Schauspiel-
uniernehmer den Verfechtern jener Forderung entgegen-
Tuhalten, die meinen, der Betrieb eines Tonfilmlheatcrs
unterscheide sich im Sinne der Gewerbeordnung in keiner
Weise von einem Bühnenunter ithmcn. Die Person des Ton-
filmtheaterbesitzers tritt nach außen bei weitem nicht so
in den Vordergrund, wie die des Buhnendirektors, Es ist
zwar richtig, daß beide ihren Spiciplan selbständig und nach
eigenem Ermessen besetzen. Liabei ist iedoch zu beachten,
daß der Tonfilm-Theaterbesilzer ausschließlich Filme
auswählen kann, die bereits untrr staatlichem Zwang durch
die Zensur der Filmprüfstelle gegangen sind,
während mangels einer Theaterzensur der Büfanendirektor
mit unkontrollierten Stücken an die Öffentlichkeit treten
darf. Auch der Gesichtspunkt des Engagements fremder
Künstler, deren Gagen zu sichern wären, fehlt bei dem Ton-
film-Thcaterbesitzer; denn er wird in der Regel sein Per¬
sonal aus den Ortsansässigen nehmen. Damit ist die Voraus¬
setzung, seine finanzielle Zuver ässigkeil der Behörde offen¬
baren und nachweisen zu müssen, genau so wenig wie bei
sonstigen Arbeitgebern gegeben.
In der Tat sind sachliche Gri nde für die Einführung eines
Kunzessionierungszwangs für Tonfilm-Theaterbesitzer nicht
zu finden; die Parallele mit dem ordentlichen Theater .st
nicht stichhaltig. Die Tonfilm-Theaterbesitzer tun gut daran,
beizeiten gegen die Versuche der Einführung eines Kon¬
zessionszwangs für ihr Unternehmen Front zu machen. Denn
diese Bestrebungen gehen letzten Endes nur auf Wünsche
interessierter Kreise, nämlich der Theaterdirektoren, zurück,
die darin eine wirksame Möglichkeit der Niederhaltung der
Tonfilm-Konkurrenz sehen. Wer die vielfachei; Schwierig¬
keiten, denen ein Konzessionsantrag begegnet, und die Z i-
fälligkeiten eines Konzessionsentziehungs-Verfahrens, da«
gegen den glücklichen Inhaber einer Konzession anhängig ge¬
macht werden kann, mit Verhandlung vor dem Bezirks¬
ausschuß, Rekurs und Revision beim Oberverwaltungsger-chl
kennt, zumal im Lauf dieser Verfahren die Inhaber von Kon¬
kurrenzunternehmen nicht selten als Sachverständige über
die Bedürfnisfrage gehört werden, der weiß, daß die Bühnen¬
direktoren mit dieser Annahme nicht fehlgehrn Ihre Forde¬
rung bildet eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die
Toniilmindustrie.
Durch Bctricbsvcrhälinissc bedingte Kündigung stellt die
mangelnde Eignung eines Musikers dar
Entscheidung des Arbeitsgerichts Berlin,
Die „Musikerkainmer" des Berliner Arbeitsgerichts hatte
sich unlängst mit einem Streitfälle zu beschäftigen, der von
großer Bedeutung für die Theaterhesiizer ist. Der Tatbe¬
stand ist folgender:
Der Kläger war bei der Beklag'.en, Inhaberin zweier Kinos,
als Schlagzcugmusiker seit dem 14. November 1928 angestclit.
Am 27. Februar 1930 wurde ihm zum 31. März 1930 mit der
Begründung gekündigt, das Theater werde auf Tonfilm um-
gestellt. Später wurde diese Begründung dahin geändert,
die Entlassung erfolge wegen Umstellung des Betriebes auf
Variete: der Kläger sei den erhöhten .Anforderungen an
einen Schlagzcugmjsiker in einem Varietöbetriebe nicht ge¬
wachsen. Der Kläger schied aber am 31. März 1930 noch
nicht aus dem Arbeitsverhältnis aus, weil die Beklagte sich
zur Weiterbeschäftigung des Klägers in ihrem zweiten
Theaterbetriebe als Schlagzeugmusiker auf die Dauer eines
Monats einverstanden erklärte, um dem Kläger Gelegenheit
zur Suche einer neuen Stellung zu geben; der bisher dort
beschäftigt gewesene Musiker nahm dafür den Platz des
Klägers in dem ersten Kino ein. Am 30. April 1930 schied
der Kläger dann endgültig aus den Diensten der Beklag¬
ten aus.
Gegen die Kündigung hat der Kläger fristgerecht Einspruch
beim Angestclitenrat eingelegt, der ihn auch billigte; die
Eiaigungsverhandlungen mit der Beklagten sind fedoch ge¬
scheitert.
Der Kläger verlangt Wiedereinstcliung, da seine Kündigung
eine unbillige, durch die Betriebsverhältnisse nicht bedingte
Härte darstelle. Ein rechtlich beachtlicher Grund zur Ent¬
lassung habe nicht Vorgelegen; der zunächst angegebene
Grund der Unsstellung auf Tonfilm sei nach den eigenen
Angaben der Beklagten nachträglich weggefallen, so daß ietzt
nur noch die Frage seiner Eignung für den Varietäbetrieb
strittig sei. Er hält diese Eignung für gegeben. Aber selbst
dann, wenn in dieser Hinsicht Zweifel obwalten sollten,
könne eine Berechtigung zur Kündigung im Sinne der §§ 84 ff.
BJf.G. nicht anerkannt werden, da er über ein Jahr im Be¬
triebe der Beklagten tätig gewesen sei, eine 82|ährige Mutter
zu ernähren habe und es ihm infolge der allgemeinen wirt¬
schaftlichen Notlage im Mnsikerberuf und insbesondere wegen
seines bereits vorgerückten Alters unmöglich sei, eine andere
Stellung zu finden, so daß die Vorschrift des § 84 Ziff. 4.
B.R.G. zumindest aus diesen Gründen zu seinen Gunsten
erfüllt sei. Er beantragt Weiterbeschäfligung bzw., falls
diese abgelehnt werden sollte, die Zahlung von 660.— Rm.
mitgeteiltdurch Dr. |ur. HellmuihPollaczek.
In ihrem Klageabweisungantrage wendet die Beklagte ein.
sie habe einen im Sinne des ^ 84 Ziff. 4 B.R.G. beachtliches
Grund zur Entlassung des Klägers gehabt, da dieser unfähii;
sei, im Rahmen eines reinen Varieteprogramms den Pl.it:
eines Schlagzeugers auszufüllen. Als solcher habe er eine
erhöhte Verantwortung für d.e glatte Abwicklung des Pro¬
gramms gehabt, der er nicht gewachsen sei. Er habe des
öfteren Differenzen mit den auftretenden Artisten gehabt, dir
bei der Direktion sich über den Kläger beschwert und dort
angedrohl hätten, nicht mehr aufzutreten, falls der Kläger
weiter den Erfolg ihrer Nummer gefährde. Eine unbillige
Härte entfalle auch deshalb, weil der Kläger entgegenkom¬
menderweise den Monat April über in dem Schwesterl c-
triebe der Beklagten beschäftigt worden sei, um ihm diC
Möglichkeit zum Suchen einer neuen Stellung zu geben. Des
weiteren wendet die Beklagte ein, der Kläger sei mit der
Kündigung vorbehaltlos einverstanden gewesen.
Der Kläger bestreitet, daß seine Fähigkeiten für den Pl.ii'
eines Varietä-Schlagzeugmusikers nicht ausgereicht hätten.
Nach seiner Auffassung kann die Beklagte, die über ein
Jahr lang seine Dienste auch bei Vanetäprogrammen, die m
Form einer Bühnensebau während der ganzen Vertragsdauer
neben den Filmvorführungen gepflegt worden waren, all
Schlagzeugmusiker in Anspruch genommen habe und md
ihnen zufrieden gewesen sei, sich jetzt nicht auf seine Un¬
fähigkeit berufen, selbst wenn das Programm nur von Vs-
rietävorführungen ausgefüllt sei. Ernsthafte Differenzen md
den Artisten gehabt zu haben, stellt er in Abrede, sieht
diesen Einwand aber auch deshalb als unerheblich an. weil
für das ordnungsmäßige Zusammenspiel der Bühnendarstcll«'
mit dem Orchester nicht er, sondern der Kapellmeister ver¬
antwortlich sei. Die Rcchtsunwirksamkeit der Kündigung er¬
gibt sich seiner Meinung nach aber auch deshalb, weil in der
ihm ausgestellten Arbeitsbescheinigung alt Entlassungsgrund
nicht die jetzt von der Beklagten vorgetragenen Anlässe,
sondern „Knschränkung des Orchesters“ angegeben sei, eine
Einschränkung aber gar nicht stattgefunden habe, sein Pla^
vielmehr mit einem neuen Musiker besetzt worden sei.
bestreitet schließlich auch sein Einverständnis mit der Ent¬
lass ung.
Ans den Entscheidungsgründen:
Die Klage, eine den formellen Voraussetzungen der gi;
B..RG. entsprechende EinspruchtkUge, ist schlüssig
jedoch nicht begründet, da sich die Kündigung nach
ganzen Umständen des Falles als eine dweh die Bctri<
13 in das Exklusivgebiet der
KlanfSfilm-Tobis.
12 europäische Staaten sind
dem Gebiet Vorbehalten, in
dem die deutsch-holländische
und amerikanische Gruppe in
freier Konkurrenz arbeiten.
Prorent, in das Gebiet der 15 Prozent der Sitzplätze
freien Konkurrenz. kommen auf die Kategorie 111.
Tabelle I
B) TifjUck spielende Kinos in Europa und Aate'laahmc
der Tonfilmkinos
Bei der Vornahme der Auf¬
teilung des Weltmarktes aul
dem Pariser Kon(<reO sind in
bezug auf Europa anschei¬
nend geographische und
sprachliche Gesichtspunkte
entscheidend gewesen.
Die restlichen 8 europä¬
ischen Staaten sind außer
Rußland und der 1 ürkei mehr
oder weniger unbedeutend
als Filmländer (vgl. Tabelle II).
Exki.-- „-Jiet -*er
europäischen Tonfilmgruppe
umfaßt 2,6 Millionen qkm,
eine Bevölkerung von rund
151 Millionen und 12 18-1
Kinos.
In das Gebiet der „Freien
Konkurrenz" fallen Staaten
mit rund 2,5 Millionen qkm,
rund 200 Millionen Einwoh¬
ner und 16 372 Kinos.
Die restlichen 15 Prozent
der europäischen Kinotheater
gehören zu dem Gebiet, das,
wie bereits erwähnt, unbe¬
rücksichtigt blieb.
Von der Gesamtzahl der
Sitzplätze in Europa, das sind
14185506, entfallen 3636101,
das sind 26 Prozent, in das
Exklnsivgebiet der Europä¬
ischen Tonfilmgruppe, da¬
gegen 8 036 855, das sind 59
Das Gebiet, welches als
das Exklusivgebiet für die
deutsch-holländische Gruppe
fcstgestellt wurde, bildet geo¬
graphisch eine Einheit. Von
der Gesamtbevölkerung
(151 145 000), die auf dieses
Gebiet entfällt, sprechen rund
80 Millionen, also über die
Hälfte, Deutsch; daneben
werden noch 11 andere
Sprachen gesprochen, darun¬
ter von rund 16 .Millionen
Menschen Rumänisch, rund
10 Millionen Tschechisch
rund 6 Millionen Ungarisch
usw. (vgl. Tabelle II).
In den 12 europäischen
Staaten, die in das Gebie.
lallen, die zur .J^reien Kon¬
kurrenz" gehören, werden 11
Sprachen gesprochen; darun¬
ter von 47 Millionen Englisch,
von rund 48 Millionen Fran¬
zösisch, rund 39 Millionen
s:nd Italiener, 27 Millionen
Polen, 21 Millionen Spanier
und so weiter.
(Fortsetzung folgt.)
Tabelle n
Eiailat-SphSrea im earopCiackea Tkeaferpark
REGIE: FELIX BASCH
KOnstlerische Veitung:
singt 4 Schlager;
,lch hab' für die Liebe ii:*
gröSte Sympathie“ Tango
.Wundervoll - fabelhaft“
Fo»''Oti
,lch grüBe dich, Amerika
Musik:
mSCHA SPOLIANSKY
Schlagerlexte- Robert Gilbert
■ l Uk aaie r a: Nikolaus Farkas
Tonkamera: Otto Behrens
Bauten: ErnS Metzner
ch habe Heimweh, ich
möcht' nach Haus . . S
Olga Tschechowa, Erika Glässner, Trude
Lieske.GeniaNikolaieva.RalpfiA. Roberts
Julius Falkenstein, Theo Lingen, Carl Boetz usw.
Tonverfahren :
MAX 6LASS-FILM der TERRA
VERLEIH:
TERRA-UNITED ARTISTS
Weltvertriab: 0. P.-FILMS
Uraufführung: Donnerstag, 16. Oktobej
gleichzeitig in
UNIVERSUM und UFA-PAVILLON
LEHNINER PLATZ N0LLEND0RFPLATZ
UBER
9oo
THEATEI^
IMQIPODA
^ TMEATEP
ALLEIN IN
DEUTSCHLAND
AN DER SPITZE ALLER
TONFILM-APRAR.AJUREN
Aßck, in eiHßjK JilttL bei
HANS MBERS
Produktion: Froelich Film GmbH BerlinSW68^
Verleih: Bild und Ton GmbH Friedichstr.37o^
>.i;rhaltnii>se bedingte und somit nicht unbillifie Hiirtc im
Sinne des § 84 Ziif. 4 des B R.G. darstellt. I'er Kinwand
d-.T Beklagten, dem Klager ermangele die notwendige Eig¬
nung lür den Posten eines Schlagzeugers bei Varietepro¬
grammen, greift durch. Nach glaubwürdiger Zeugenaussage
halle der Kläger öfter Differenzen mit den aufiretenden Ar¬
tisten gehabt, deren Ursache in der mangelnden Eignung des
Klägers zu erblicken war. Für diese Differenzen, die mehr¬
fach eine Störung der ruhigen Abwicklung des Varielcpro-
gramms zur Folge hatte, tragt der Kläger, der als Schlag¬
zeuger bei VarietäpTogrammen der wichtigste Musiker im
Orchester war und deshalb auch übrigens bedeutend be.sser
.ils die übrigen Musiker bezahlt wurde, die Verantwortung.
Nicht der Kapellmeister hat in diesen Fällen selbständig die
notigen Vereinbarungen mit den Artistei; zu treffen, vielmehr
miiBte der Klager von dem erhöhten Platze im Orchester aus
genau die Vorgänge auf der Bühne überwachen, um recht¬
zeitig die mit den Artisten sereinbarten Ui.terslreichiingen
auf seinen Instrumenten geben zu können. D'csen Anforde¬
rungen, zu deren Erfüllung ein erhöhtes Einfühlungsvermiigen
und eine persönliche Intelligenz gehören, ist der Kläger nicht
gewachsen gewesen. Er hat vielmehr des öfteren Vanetä-
sorführungen durch mangelnde Aulmcrksamkeit gefährdet,
weil die von ihm verlangten Zeichen nicht rechtzeitig ge-
I gehen wurden. Unter diesen Umständen kann die Auffassung
des Klägers, dali seine Kündigung eine unbillige, nicht durch
seni Verhalten oder durch die Bctncbsverhällnisse bedingte
H.o le darstelle, nicht für berechtigt angesehen werden. Di '
Sun der Beklagten ausgesprochene Kündigung stellt dalie-
lo-mcn Mißbrauch des formellen Kundigiingsrechts, vor dci.i
S 84 B.R.G. die Arbeitnehmer schiil/i.n soll, d.ir.
Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme kann der Kläger
jcdiich n.cht für sich in Anspruch nehmen, daß seine Lei¬
stungen diesen erhöhten Anforderungen voll genügt hättcr ;
im Gegenteil sieht das Gericht als erwiesen an, daß eine
Wcitcrbeschältigiing des Klägers glvichhcdcutcid mit ein« r
Heeinträcätigung der Gesamtwirkung der Vorführungen sein
würde und deshalb als eine Belastung des Betriebes der
Beklagte i nicht ziigemutet werden kann.
Die Betriebsumstcliungen der Beklagten erforderten und
bedingten die Entlassung des Klägers, so daß von einer un¬
billigen Härte iro Sinne des S M B.R.G keine Rede sein
kann: dies schon deshalb nicht, weil die Beklagte, ohne hierzu
verpflichtet gewesen zu sein, den Kläger einen ganzen Monat
entgegenkommenderweise weiterbcschäftigl hat. nachdem das
.Arbeitsvcrhältnis bereits aufgelöst war.
Diese unter dem Vorsitz von Land- und Amtsgcrichtsral
I>r. Franke gefällte Entscheidung erscheint rechtlich durch¬
aus haltbar. Es mag zugegeben werden, daß die besonderen.
’H den persönlichen Verhältnissen des Klägers liegenden
I mständc dieses Falles die Kündigung als hart erscheinen
las.scn. Gleichwohl kann von einer vom Gesetze geforderten
..unbilligen" Härle keine Rede sein, da auch unser derzeitiges
sehr soziales Recht den Betriehsbelangcn immerhin noch in
einem gewissen Umfange Rechnung trägt. Aus den sehr
klaren und ausluhrlichen Kntscheidungsgründen geht mit aller
Deutlichkeit hervor, daß eine Weiterbeschäfligung des Klä¬
gers als Schlagzeuger zu einer dauernden empfindlichen Stö¬
rung des Vai'ictcbctricbes führen wurde, i^as Gericht hat
daher mit Recht .twei Cefahrenmomente gegeneinander ab-
gcw»>gen: erstens die durch die Entlassung hervorgerutene
zweifellos hestehende Sch; digung des Klägers und zweitens
die aus seiner etwaigen Weitcrbeschäfti <ang resultierende
Schädigung des ganzer, Betriebes. Es kann mit Sicherheit
.itigenom.ncn werden, daß der Betrieb derartigen Storungen
ausgesetzi würde, .faß seine Schließung, zumindest aber ein
Prosperitätsruckg..ng die Folge sein würde. In diesem Falle
würden noch mehr — qualifizierte — Art'cilnchmer der Ar-
bcilsl'isigkeil anhcimfallen Das vcrhinde-l zu haben, ist cm
Verdienst der snriiegendrn Fntscheidang. lAklenzeirhcn;
4a AC. 147/30-4
K. I N 0X0 N
Rheinisch-Westfälische
Filmzeitung v. 4 . lo. 30.
, . . . das neue Lichtton-Ge¬
rät ,.KINOTON-SPEZIAL•• be¬
stand seine erste Probe 2ur
allgemeinen Zufriedenheit
**'■*"<* .0,;
\0
30.
eit»®
Ai®
i^ot»
Im Kölner
Kölner Lokalanzeiger
V. 4. 10. 30.
, . . . . KINOTON hat alles ge¬
tan, um, dem Ruf des Hauses
entsprechend, in CAPITOL eine
Mustersnlage zu schaffen, ron
der man mit Recht sagen soll,
daß es die beste Tonf lim- Appa¬
ratur in Köln sei ... * *
Frundsbcrgi Schloß für
„Zwei Menschen".
Vor cini|(en Tagen kam
der Produktionsleiter Jo«
Er erzählt hier,
/kuinahmen lür
Enna gedreht wuri
ür Schloß Enna
Richard VoB‘ berühmtem Ro¬
man „Zwei Menschen" ist cs
•in alter trotziger Herrensitz,
wie sic nur noch selten erhalten
Bauwerk auszukundschaften —
Schloß Frundsberg bei Schwaz
in Tirol.
Gustav Fröhlich, Charlotte
Susa, Hermine Stcrier, Fritz
Alberti, Bernd Aldor und dazu
dreht auf altem historischen
Boden.
Dieses alte herrliche Schloß,
das einst dem Landsknecht und
Heerführer Georg Frundsberg
Christi in wundervollen Holz-
schnittfiguren dargcstellt sind.
Im Schloß selbst ist noch
eine große SchloBkapelle und
einige Schrille davon eine klei¬
nere moderne Kapelle.
Dieses prächtige Bauwerk
hudele einen herrlichen Hinter¬
grund zu dem Geschehen un¬
seres Films, dessen Manuskript
Schirokauer und Zerlett schrie¬
ben.
Hier in dem allen Gemäuer,
das eine wundervolle Aussicht
bietet auf das Dorf Schwaz und
wild vorbeihastenden graugrü¬
nen Wassern des Inn, erfüllt
sich das Geschick um Judith
Platter und den zweiten Sohn
des Herrn von Schloß Enna.
Die englische
Zeppelin-Kalasirophe
und deren furchtbare Folgen
veranschaulicht in geradezu
unheimlicher Naturtreue
unser Tonfilm
„Kapitän Hair^
große Liebe“
Z. 1044 letzte Fahrt
ein lOO^Ioiger Ton- und Dialogfilm
in deutscher Sprache
Die Rheinisdi-Westfalische Filmzeitung v. 29. 9. 30.
schreibt u. a.
. . . wenn hier ein Film angeboten wird, der
in seiner Publikumswirksamkeit zu dem besten
gehört, was auf den deutschen Markt gebracht
werden kann. —
. . . wie der Sturmregen hoch in den Wolken
gegen das Luftschiff peitscht, wie der immer
mehr vereiste Luftriese auf die unendlichen
Schnee- und Eisfelder niedergedrückt wird,
wie die Lawine sich löst und niederstürzt und
wie das Flugzeug endlich die beiden Über¬
lebenden der Besatzung findet, das alles sind
Bilder, die man nie vergessen wird.
Im Verleih
für Berlin-Osten und Mitteldeutschland:
REICHENBERaER'FIlN
Cics. in. b. H.
BERIIN $W48
Fricdrichstrafce 23 Tel.: Dönhoff 7295
erweckt. Auch hier wieder
ein« crslklastige Darsteller,
liste; Ralph Arthur Robcrls.
Charlotte Ander, Trude Hester¬
berg, Ida Wüst, Oskar Karl,
weis, Theo Lingen, Julius Fai-
kcnslcm, Fery Sikla. Musik
und Teste; Emst Slclian. As
der Kamera; Nicolaus Farkas.
Bauten: Eraö Melzner. Ein wei¬
terer Spitzcnlilm der Terra
entsteht in den Ncubabelsbrr;trr
Bernhardt mit dem GroBlos-
film ..Der Mann, der den Mord
beging" nach Claude Pariert,
feraei wird auch der Kortnei-
Film „Der Mörder Dimitri K*'
ramasolf" nach Dostoicw^ki-
sehen Motiven in Angriff g**
nommen.
Nora Ciregor wieder
in Berlin.
Nora Gregor iat ' nach Be¬
endigung der Aufnahmen zu des
beiden deutschen Sprcchfilme*
der Metro - Coldwyn - May^
„Olympia" und „Der Pros«»
Mary Uugan", in denen sie di*
Hauptrollen spielt, in Bcrl>*
cingetrolfen, um ihr Engag«*
ment bei Reinhardt anzulretM-
Nach Ablauf der Spielzail wird
sie wieder nach Hollywood rt*
rückkehren, da sie bei M G-N-
einen dreijährigen Vertrag
terzeichnct hat und in de»''
sehen Sprechlilmen der
Goldwyn-Maycr die trag«“****
Fraucnrollcn spielen wird.
Ar bcitsfter ictusDarkcit
auf dem Preußischen
Rkhtertas.
auinabmcn in einer P
nung gemacht worden.
cuBi- drehte Szenen ihre*
Ein kleiner Erfolg des
Reichsverbands
preuBUchen JnsUzverwalliuiK
(de* PreuBUchen Juatis-
ministan, des Staalisekrclärs
de* JustizminUterium* und
zahlreicher anderer Minislerial-
vertreter) zu seiner diestährigen
sui drei Tag* berechneten
Vollversammlung zusammentre-
len. um über wichtige Fragen
dci Beschränkung in der Zu¬
lassung zur Richlcrlaulbahn,
der Juslizreform und der Ar-
heilsgerichUbarkeit zu beraten.
Unser Mitarbeiter, A m t s -
und L a n d g e r I c h t s r a t
Dr. Franke, der Vorsitzende
der Kino- und Filmkammer
beim Berliner Arbeitsgericht,
wird als Vertreter der preuBi-
schen ArbcitsgerichUbarkeit
au[ dieser Tagung das Reierat
(■her die Entwicklung der Ar-
biitsgcrichtsharkeit halten.
brauchte: ein Zimmer mit dem Treppen zu be(örd<
Blich auf die Stadtbahn. Ton- rn. • . ah j au-i
lieh sollte das Geräusch der _ AHred AW
sorübertahrenden Züge festge-
halten werden. Worte. Ge-
spräche .m Zuggedonner unter-
gehen zu Uss.“war londrama- Wal.her-Fem* als Darsteller
turgische Absschl. Im Atelier
hättb man Wirklichkeitstreue Die erzielten Aufnahmen enl-
nicht genügend erreicht. sprechen vollkommen den Er-
Einc ganze Wohnung wurde Wartungen. Ein interessantes
für einige Tage mit Beschlag be- Espciiment ist geglückt.
Neue musikalische Uia-Toniilm-Komödie.
D ie Ufa bereitet einen gro- lautet Manuskript: Emst .N'eu-
Bcn musikalischen Tonfilm bach und Hans Wilhelm. Re-
vor, dessen vorläufiger Titel gie: Hanns Schwarz. Produh-
..Dcr Dragoner Ihrer Hoheit" tionsleitung: Max Pfeiffer.
■veau des Spielplancs sehr
darunter leidet, beweist das
Vorgehen einer Tbeatcrleitong
in Löbeiün (Sialkreis). In
einem Programm werden zwei
Schlager mit 12 Akten gegeben.
Nebenher erhält ieder Kino¬
besucher ein Glas Bier und iede
Kiaohcsucherin eine Tafel Scho¬
kolade gratis. Bei den daseSMt
geltenden Thcalerpreisen von
60 bis 20 Pfennigen muB man
sich fragen: Was zahlt das Pu¬
blikum eigentlich für die Film-
vorstclluag? — Derartige Prak¬
tiken führen zum Ruin des
Lichtspielgewerbcs — und nicht
die LcihansiAlten.
Der Rcichsverband Deutscher
Lichtspicitheaterbesitzei hatte
sich an dif Bemlsgenosscn
schalt für Feinmechanik und
Elektroteclmik gewandt mit der
Bitte, die Beiträ^ für das ver-
sichemngspflichtig* Personal
der Lichtspieltheater kerabzu-
setzen.
Dieser Schritt ist insofern von
Erfolg begleitet worden, als
man alle dieienigen Personen,
die auf Grand des Gesetzes
über Änderung in der Unfall-
sersicbernng neu zu versichern
Waren, in di* erste Gcfakren-
kUsse cingereiht hat.
Damit wird für diese Per-
••nen grundsätzlich der nie-
^f'gsle Beitrag erhoben, wäh¬
rend sonst das Personal der
Lichtspieltheater in höheren Ge¬
fahrenklassen. also auch zu
höheren Beiträgen, unterge-
bracht war.
Der Reichs verband hat sich
letzt erneut an die Berufsgenos-
Mnschalt für Feinmechanik und
Elektrotechnik gewandt und
(«beten,
Lauch das alt versicherte
Persoael ü Gefahren¬
klasse I einzureihen.
Zdi* rückständigen Beiträge,
die jetzt auf einmal fällig
Betrag zu verlangen, wie
das sonst übUrii sei, son¬
dern möghekst weHgehend
‘^‘•aahlnngen zu ge-
«Utten.
^ üt zu hoffen. daB anch
?•*«* neue Vorgehen de*
von Erfolg
(•krönt t
WALTER STREHLE 6. M. B. H.
BERLIN SW 48 / F R I E D R I C H S T R A S S E 8
Pat und Palachon am ;
Mittwoch in Berlin
Am kommenden Mittwoch,
dem IS. 10., treffen Pat und
Patachon vormittags 10 Uhr
31 Minuten auf dem Stettiner
Bahnhof, aus Kopenhagen kom¬
mend, in Bertin ein, um hier
beim Deutschen Lichtspiel-Syn¬
dikat ihren ersten deutschen
Ton- und Sprechfilm „1000
Worte deutsch" zu drehen.
Klangtilm ■ Apparatur-
cinbau durch Ufa-
HandeUgesellsdiaft
Die Fifmprüfstelle Berlin be¬
stellte eine Klantffilm-Apparatur
für Licht- und Nadelton-Wieder-
(abe. Die Bestellung wurde der
Ufa-Handelsgesellschaft m. b. H.
erteilt, die kürzlich auch die
Vorführungsräume der Film¬
prüfstelle mit neuen Vorfüh¬
rungsmaschinen ausgerüstet bat.
Auch das bekannte, 3SOO Sitz¬
plätze fassende Apollo-Theater,
Düsseldorf, wird nunmehr mit
einer Klangfilm-Apparatur aus¬
gerüstet. Nach sehr eingehen¬
der Prüfung aller Systeme hat
Herr Dr. KrauG, dem es sehr
darauf ankommt, seinem Publi¬
kum nur allerbestes zu bieten,
sich für die Klangfilm-Appara-
tur entschieden und der Ufa- ’
Handelsgesellschaft m. b. H. den :
Auftrag erteil*.. Gleichzeitig uird j
auch eine Sprech-Mikrophon- |
Anlage eingebaut, die, kombi- |
niert mit der KI;
Kleine Anzeigen
hichsier Sckallinrcllissilkeil
BBd stärkster RetleiiBiskrall
lEaUN. Brits a ••rfl. Nutlr^
itrak« 18
amia, Frltarichilr. 218
aaniiN. cmmih hib b. ■. a. l,
BatUHaritr. II
aaESUe, Balalicht. kalnhtitlr. 24
aSNZie, UitlKhaik B. ■. b. I,
DiaMki«ill 12
BBESBEl Bf. Mm!. SchfcIBut» 4
amEuaar. BhriaHgbt. am aa«u
strabä 24
nAinnBT a. M.. Klaatr^h. Karl
ktfiitni. Taaamir. 52
BSNniafi. EbII PrtU. GInaBtffcl 58
BANaUBB. Nai Ulnaan. Bilbaa
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BANNBIEa. Back i üerklBn, Nn
radCT Sinkt 33
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KBlk. aiMtiklplia BtbMlrakt 14
NlKBEk. Baar. larlsplati 24
NinnaEBfi. Lafüt. luliarttnba tt
LEiaUB. mtntha. larittrakt I
KiNIBSBEBfi. Knktwtki. kaetpfe.
laiBaasia
STETTIR Schitlke. lauaKlnkt t-7
„Hans in allen Gassen"
statt „Madame sudit
Anschluß“
Filmscnranke F>^o«i*ch-Fiim c. m. b.:i.
Botti^e Rahmen A.t:“:'ctl"
j Trockentrommeln TonHIm an, der in dieser S«.
! ilfrti Btytr, Bahbaarttiiaitnrtrh son bei Bild und Ton, Berluv
I Jlacua i. Tsarmtc» t'oiilsch erscheinen wird. Es handelt si^h
r ‘ wer »eriiaii« “ “
i EtjÄfrS.TK'.r.J'Ä
1 Type b o4. verleim cc<.Aar-cks d.Mteii- ftcoluU . der nunmehr den li*
! «"*" Gessen- er-
‘ \n<ebalc u>l<r K. W. NOH« Sekeritue». halten hat.
■wtta SW te. iü-m.r.tr. Be 35-41_ Hans Albers spielt in „Han.
ADc Arten cani K • ■ mmm A Gassen" die Rolle ein.-.
B. E£S£ur''’M.limkur Reporters, die ihn und den Fil
«.sTTIllenUitSerri .tSTpreü.*« von Berlin nach Montreux, vom
Wer verMöiUl
' i«dra MoMtsralrn von ST RM koMpl
I Type b q4. verMm fic«. Azr-cli« d. Mteli-
! Reklame • Diapositive
Weldie Firma lergeben
Weibe Udilblliter
1930-1431 im Verleih der Bi 3
i*ad Ton C. m. b H., Bcrin
I Tonfilm in iedem dritten
I Nürnberger Kino
I Seit 8. Oktober zählt mar
j Nürnberg gerade acht Toni.i ■
I kinos. das bedeutet, daB |e;i
I diitte Kino mit Tonfilmappa
■ lur ausgeslattet ist Es
j Phöbus Palast, Lu-Li, Alh
Beilacfce zum ..Kineanaiu^rai»la** n. Oktober i930
Einrichtung für die Schallwiedergabe vermittel» Tonfilms
Etei den Einrichtun(<en für die \X ledcrjiabe von Schall-
aiifzcichnunjjen auf Filmbändern, vic sie für die Zwecke
des sprechenden Films dienen, muß der lineare Phonojframm-
tra)<er, damit eine dutc Tonwiedergitabe |<cwährleistct ist,
mit sehr konstanter Ceschwindi|(kcit an der Steucrstelle, an
iener Stelle, an der der Tonfilm die Intensität eines Licht-
slrei^enbündels steuert, vorbeijfetührt werden. IJm die
Lnrc)(elmäfiii(keiten. die oft durch die Zähne oder die zu
mechanischen Schwini;unj<en neif<endcn Filmstrecken ver-
ur.sacht werden, zu vermeiden, sieht man bekannterweise
die Steucrstelle des Phonott.-ammträiiers auf den Umfang
einer Rulle, über die der Film geführt ist, vor. wobei diese
Ki.ilc vorzugsweise zugleich als Antriebsrolle für das Film-
baiid wirksam und mit einer
Schwungmasse »ersehen
kann.
Hei diesen Einrichtungen
bc.-land iedoch der Nachteil,
daß das über die Rolle an
dir Steucrstelle gelegte Film¬
band während seiner Bewe¬
gung über diese Rolle hinweg
nicht sehr genau in der¬
selben örtlichen Lage verblieb,
sondern sich in senkrechter
Richtung zu seiner Oberfläche
ver.cchicbcn konnte. Diese
ke-schiebung hat ihre Ur¬
sache darin, daß der Abstand
zwisclen den Perforations-
locl ern nicht immer genau
gleich ist, uro so mehr, als
die Löcher selbst mit dem
Alter des Fi'ms sich erwei-
lern. Da aber der Abstand
zwi.cchen der Frontlinse des
optischen Systems für die Zu-
sammendrängung des Licht¬
bündels einer länglichen Licht¬
quelle zu einer Brennlinie
•jef Filmoberfläche an der
5>lciierstclic ziemlich klein ist,
und demnach das Strahlen-
hündel unter einem ziemlich stumpfen Winkel zu einer
Lichtlinie konzentriert wird, so ist ersichtlich, daß kleine
örtliche Lageänderungen senkrecht zu einer Oberfläche an
der Steuerstellc sofort eine Verbreiterung der auf die
Steuerung wirksamen Lichtlinie ergeben, da jetzt der Film
n.cht mehr an der Stelle des kleinsten Querschnitts \on
dem Strahlenbündel getroffen wird. Dies hat aber zur
Folge, daß Feinheiten der Aufzeichnung nicht getrennt
genug erfaßt werden und somit bei der Wiedergabe »er-
lorcn gehen. Diese Unannehmlichkeit wird nach einer
Erfindung des Fferrn Dr. Josef Engl. Berl n-Charlottenburg.
D R.P. SOOß?! dadurch behoben, daß die zum An¬
drücken der Seilen des über die Zackentrommel laufenden
Films verwendeten Rollen
derart angewerdel sind, daß
ihre UreFachszn in einer
Ebene lietei, die durch die
optische Achse des optischen
Systems ce ■ Wiedergabeein-
richlung und die Achse der
Zackentrommel des Filmban¬
des gelegt ist
Eine besondere Ausbildung
erfordert die Führungsein¬
richtung fü' den Film dann,
sowohl die Bildreihe
wie die Schallaufzeichnung
zwischen den Perforalions¬
reihen un e'-gebracht ist. Hier¬
bei ist es bekannt, der Zacken-
trommel, die nur eine Zahlen¬
reihe trägt, eine so geringe
Breite zu geben, daß der
Film auf einer Seite mit der
Schallzeichcnreihe über die
Trommel wegragt. Um dem
überstehenden Rand jedoch
eine gute Führung zu geben,
ist dieser erfindungsgemäß
zwischen zwei Führungsrotlen.
zwischen denen der Film
sich hindurchbewegt, gelagert,
deren Achsen in der durch
die optische Achse des
Anlriebszackenrolle des
ln bei)$egebener Zeich-
nun|< ist ein Ausfüh-
run^sbeispiel der Erfin¬
dung veranschaulicht.
Abb. 1 zeigt einen
Film normaler Breite
für Ton- und Bildwie¬
dergabe.
Abb. 2 zeigt die be¬
kannte Anordnung der
Anpreßrollen des Films
an die Zackenrollen.
Abb. 3 veranschau¬
licht die neue Einrich¬
tung von vom bei ab¬
genommener lichtelek¬
trischer Zelle und Zel¬
lenhülse.
Abb. 4 stellt einen
Achsialschnitt durch
die neue Einrichtung
dar bei eingesetzter
lichtelektrischer Zelle.
Der in der Abb. 1
dargestellte Filmstrei¬
fen, Filmbreite besteht
in bekannter Weise aus
den beiden Reihen von
normalen Perforations¬
löchern (1| an den
Längsseiten des Film¬
bandes, zwischen denen
in ebenfalls bekannter
Linsens)Sterns und die Achse der Weise die Bildreihe (2) für die Bildwiedergabe und die
Filmbardes gelegten Ebene liegen. Streifenförmige Schallaufzeichnung (3) liegen.
Die optische Einrich¬
tung für die Erzeugung
von den Filmschwär¬
zungen entsprechenden
Stromänderungen be¬
steht aus einer Licht¬
quelle (4), die möglichst
intensiv ein Diaphragma
|.S) mit einer spaltför-
migen Öffnung (6) be¬
leuchtet, von der durch
das optische System (7|
ein verkleinertes Bild
in der Ebene des Films
(8), der über die Zacken¬
trommel (ö| geführt
ist, entworfen wird.
(Abb. 2). Das an dieser
Stelle ir seiner Inten¬
sität gesteuerte Licht-
strahlenbündcl wird
dann in bekannter
Weise einer Lichtelck-
tri.schen Zelle zugeleitcl.
Da der Abstand
zwischen der Fronl-
iinse des optischen
Systems (7) und der
Filmoberfläche an der
Steuerquelle klein ist.
so bildet das konver¬
gierende Strahlenbün¬
del einen ziemlich
stumpfen Winkel. Für
Ufa-Handelsgesellsdiaft m. b. H.
lieferte in letzter /eit
die kompletten kinotechnischen Einrichtungen
(Or die neueröffncicn Theater
Ki‘siden/-Li(iit.spicl(' iterlin - ReiniiLcntlurl
Studio raucni/icnstraßc Berlin
Korso-Lidilspiele Berlin-I Vmpelhol
|■urslenhol-Lic^llspiele MaRtleburR
Kammerlidilspiele IX'mniin
Lithtspicle zur Ostbahn Hammerstein
Atlantk-Tonfilmtheaier Breslau
Ufa-Palast Hamm
t?ni\ersum .Stuttgart
*
\ u ß e r d e m im September
33 Abschlüsse aut Klangtiliii-Wic'dergabegerät
L’fa-Haiul(‘ls^esellsdiaft in.h. H. • litTlin SW (>8 » koifistr. 6-X • Bergmann
<Miie liute Schallwicdcr|<abe muß aber die.Spitze dieses
kels die Filmoberflache dauernd berühren und darf nicht
darüber oder darunter fallen, weshalb es erforderlich ist.
daß an der Steuerquelle das Auftreten von senkrecht zur
Filmoberfläche slattfindendcn Bewe)<un|<en des Filmes ver¬
hütet wird. Dieser Forderunff }<enü|;te die bekannte Anord¬
nung der AnpreBrollen für das Andrücken des Filmbandes
i<ef<en dessen Führun)<srolle an der Steuerquelle, wie sie
Abb. 2 zeigt, nicht. Bei dieser Anordnung liegen die .AupreB-
rollen (10 und 11) (fir das über die Zackentrommel (9) lau¬
fende Filmband (8) beiderseits des Lichtstrahlenbündels. Da
der Abstand zwischen den Perforationslochern nicht immer
genau gleich ist, und sich mit dem Alter des Filmes ändert,
gewährleisten die beiden Rollen (IC und 11) kein glattes An¬
liegen des F’lmes auf der Grundfläche der Rolle (9).
In den Abbildungen (3 und 4) ist die Einrichtung mit der
erfindungsgemäßcn Anordnung der AnpreBrollen gezeigt,
durch die dieser Ubelstand behoben wird
Abb. 3 zeigt eine Vorderansicht der Einrichtung bei ab-
genommener lichtclektriseber Zelle und Zellenhülse, wah¬
rend Abb. 4 einen axialen Schnitt der Einrichtung bei ein¬
gesetzter lichtelektrischer Zelle (12) und der diese um¬
gebenden Hülse, die in die hohle, ausgebildele Zacken-
Irommel (14) hineinragt, veranschaulicht.
Bei der Einrichtung sind die Rohen (16. 17 und 18) für die
Führung des Filmes (13). der über die Zackentrommel (14)
lauft, derart angeordnet, daß ihre Drehachsen in die Ebene,
die durch die optische Achse des Linsensystems (19) ind
die Achse der Zackentrnmmel (14) gelegt ist, fallen, fl cr-
durch wird eine Bewegung des Filmes senkrecht zu seiner
Oberfläche an der Steuerquelle vermieden.
Die in den Abbildungen (3 und 4) dargestellte Einrichtung
i'l für die Verwendung von Normalfilmen von 35 mm Braite
|Abb. 1), bei denen sowohl die Bildreihe als auch die Schalt-
zcichenreihe zwischen den beiden Perforationsloc ireihen
untergebracht ist, gebaut. Hierbei ist die Breite der Zacl.en-
trommcl (14), die nur eine Zackenreihe trägt, so gewählt,
daß der Film auf einer Seite mit der Schaltzeichenreihe in
bekannter Weise über die Trommel wegragt. Um dei.. über¬
stehenden Rand des F'ilmes einen guten Halt zu geben, sind
die Fühnmgsrollen (17 und 18) angeo.-dnet. zwischen deren
sich der Filmrand hindurchbewegt, und deren Achse in der
durch die optische Achse des Linsensystems (10) und d e
Drehachse der Zackentrommel (14) gelegten Ebene liegen.
Die Rollen (16 und 17) sind, um den Film einlegen zu
können, abhebbar gemacht, indem sic von Hebelarmen (20
und 21) getragen werden, die um eine feststehende Achse
(22) schwenkbar sind. Die untere Rolle (18) des Rollcn-
paares (17 und 18), die in einem Ausschnitt der Hülse (13)
liegt, ist fest angeordnet, da sie von der Hülse (13). die an
dem Grundgestell der Einrichtung starr befestigt ist. ge¬
tragen wird.
Die Hülse (13). we'che die lichtelektrische Zelle (12) um¬
gibt. ragt mit dieser in die hohl ausgcbildctc Zackcntrommel
hinein, die von der Welle (23) angetrieben wird. Die Zackcn¬
trommel (14) besitzt auf einer Seite in an sich bekannter
Weise eine ringförmige Erhöhung (24), die einen Anschlag
gegen eine seitliche Verschiebung des Filmes (15) bildet.
Das Lichtstrahlenbändel des von dem dirch 'anggestrcckte
Glühfäden (25) beleuchteten Spalt (26) in dem Diaphragma
(27) ausgeht, wird durch das Linsensysien (19) keilförmig zu
eine'" Brcnnlinic vereinigt.
Durch beschriebene Einrichtung wird e-re-cht, daß bei der
Bewegung des Filmes die Filmoberflä:he dauernd an der
Spitze ries Lichtstrahlenkeiles verbleibt, wie es für eine gut
differenzierte SchaÜwiedergabe erforderlich ist. Die .Anord¬
nung der Andruck- und Führungsrolle für das Filmband kann
im Rahmen der Erfindung in beliebiger Weise vorgenommen
werden; wesentlich hierbei ist immer, dal die Achsen diese'
Rollen alle in einer oder nahe einer Ebene liegen, die durcl
die optische Achse des verwendeten optischen Systems und
die Achse der F'ilmtransporttrommel verläuft.
mit Generator zur Standard-
Lichtiiruppe ist langsam vor
sich gegangen, obwohl das Licht-
aggregat reinen Gebrauchswert
trägt, und die Frage der Wirt¬
schaftlichkeit an erster Stelle
steht.
Nach Festlegung der Kilo-
watlstärke einer Lichlgruppc
ist lediglich mich Stromart und
Spannung festzulegen. Die Wahl
liegt einmal nur zwischen Gleich-
und Drehstrom. Als Spannun¬
gen kommen scblieSIich nur die
üblichen Gebrauchswerte von
110 und 220 Volt in Betracht.
Damit sind e^entlich schon alle
technischen Fragen gelöst.
Da heut allgemein Diesel¬
motoren mit genügend hohen
Drehzahlen zur Verfügung ste¬
hen. so ist die direkte kraft-
iind raumsparende Kupplung
ohne weiteres anwendbar. Mit
der Anordnung auf einer ge¬
meinsamen Grundplatte ist dann
die Grundbedingung für ein ge¬
schlossenes Ganzes einer Stan¬
dard-Lichtgruppe gegeben, die
ihre Vervollständigung in einer
normalen Bedienungsschalttalel
findet. Es wird sich dabei im¬
mer um eine strengste Anpas¬
sung an die normalen, bewähr¬
ten Bauarten von Dieselmotor
und Dynamo handeln.
Dem Kunden ist damit die
Gewähr gegeben, eine technisch
in allen Teilen einwandfreie,
exakt arbe'tende, im Werk aus¬
probierte Gruppe bei günstig¬
ster Preisstellung zu erhalten,
die ihm die Sorge um die De¬
tails einer zweckmüBigen Aus¬
wahl von Dieselmotor und Dy¬
namo, deren Zusammenbau und
Montage nimmt.
Die Motorenwerke Mannheim
haben eine Aggregatreihe von
4—24 KW für Netz- und für
Batteriebetrieb entwickelt, de¬
ren Vollkommenheit sie zu den
gegebenen Kleindieselzentralen
macht. Die Glcichstromgruppen
für 110 oder 220 Volt erhalten
ihrenAntrieb durch die bewährte
Viertaktbauart der .MWM-Patent
Benz-Dieselmotoren mit 8/10 PS
Zylindcrleistung. Das Bild zeigt
ein derartiges Matador-Aggre¬
gat mit 2 Zyl.-Motor BR 118 Z.
der bei 600 Umdr.iMin. 16 PS
D-ndr./Min. eine 12-KW-Dy¬
namo antreibt.
Die Dynamo ist direkt an die
Motorwelle angeflanscht und
auf der Kollektorseite in einem
k jgellager gegengelagert. Ab-
g:-sehen von der sich durch den
F irtiall eines sonst zwischen
Djnamo und Motor üblichen
Traglagers ergebenden erheb¬
lichen Kürzung der Baulänge
tritt durch die Verminderung
bereit. Auf gröBte Einfachheit
und Sicherheit in Betrieb und
Bedienung ist gröBter Wert ge¬
legt. So bleibt z. B. im Netz¬
betrieb bei allen Belastungs-
Schwankungen die Spannung
konstant, ohne daB ein Nach-
r^ulieren von Hand oder durch
einen automatischen Regler er¬
forderlich ist.
de-Lagerreibung eine Verbesse¬
rung des Wirkungsgrades um
etwa 4 % ein, die sich in spar¬
samerem Brennstoffverbrauch
auswirkt. Dieser beträgt bei
Normallast 220 gr PSh. ent¬
sprechend 330 gr KWh. Die
Wicklungen der D>'namo sind
mit einer Tropen- und Feuch¬
tigkeitsschutzisolation versehen,
die sich in jahrzehntelangem
Gebrauch in den Tropen bestens
bewährt hat.
Motor und Dynamo sind auf
emer gemeinsamen, gußeisernen
Grundplatte angeoidnet, er¬
geben damit ein geschlossenes
Ganzes. Eine Montage durch
einen Spezialmonteur ist nicht
nötig, da das sorgfältig Aus¬
richten von Motor und Dynamo
bereits in der Fabrik vorge¬
nommen ist.
Das Aggregat braucht nur auf
eine feste Unterlage, Funda¬
ment, gebracht zu werden und
und können andererseits mit
einer Ladedynamo geliefert wer¬
den, wobei an Stelle der nor¬
malen Bcdienungsscbalttafcl eine
Ladetafel tritt, die alle Instru¬
mente für Netz- und Batterie¬
betrieb aulnimmL Insbesondere
kann durch entsprechende Schal¬
tung auch Parallelbetrieb von
Dynamo und Batterie durchge¬
führt werden, d. h. Belastungs¬
spitzen können durch eine vor¬
übergehend nahezu verdoppelte
Stromabgabe ins Netz sichei
aufgenommen werden.
Bei den Aggregaten für Bat¬
teriebetrieb kann die Dynamo
mittels des Batlcricslromcs als
Motor laufen und dadurch den
Diesel anwerfen. Eine sinn¬
reiche Durchbildung des mit
einem Minimalautomaten kom¬
binierten Anlassers läBt die
Schaltungsvorgänge vollkommen
automatisch erfolgen
im allgemeinen mit einem Ag
gregat für direkten Nelzbetrieb
auskommen, das die Möglich
keit einer wahlweisen Kraftab
gäbe, entweder an die Dynamo
oder an eine andere Arbeits-
maschine, gibt.
Überall da, wo nicht nur wäh¬
rend der Hauplbetriebszeil
Strom gebraucht wird, ist die
Aufstellung eines Aggregate-,
für Batteriebetrieb am Platze
Dann erfolgt während des
Hauptverbrauebes in den Abend
stunden die Stromabgabe von
der Dynamo, und für den Taz
sowie für die Nacht- und Not
beleuchtuog steht der Batterie-
Strom zur Verfügung.
Wie bereits erwähnt, sind für
einen Leistungsbereich von 5
bis 24 KW zunächst die Grup
pen mit 4-Takt-Diese' durch¬
gebildet worden, und ein wei¬
teres Licht - Aggregat mit 2
Takt-Diesel, für 4 KW bei rei¬
nem Nelzbetrieb und 5 KW bei
Netz- und Batteriebetrieb.
Oie Anwendungsgebiete iui
dicStandard-l icbl-Gruppen sind
auBerordentlich groB. Neben ab¬
soluter Unabhängigkeit von einei
fremden Stromquelle bieten
roch den Vorteil billigerer
Strompreises. Eine Betriebs
kostenbcrechnung wird immer
die ZweckmäSigkeit der Anlags
einer eigenen Eleklrizitätszen-
-.rale durch Aufstellung einer
Standard - Licht - Gruppe unter
Beweis stellen.
Sie werden für Thealer. Ki
nos, Gewerbebetriebe, Repara
turw erkstätlen usw. immer du
gegebenen Stromversorgungsan
lagen für Licht und Kraflbetrieb
Die mit den vielen gelieferten
Licht - Aggregaten gewonnenen
Erfahrungen haben gezeigt, daß
Anordnung, Durchbildung und
Lieferungsumfang den Bedarf
nissen des Marktes in allen Tei¬
len Rechnung tragen, und da¬
mit die Aussichten auf einen
A-eilerhin nicht nur befriedigen
den. sondern auch steigenden
Absatz der Standard - Diese!
Licht-Gi'ippen mit dem bewähr¬
ten MW.M-Patent-Benz-Diesei
raoloren ermöglicht ist.
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Nadeitonfilm-Synchron-Apparatur der Weit!
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K . V»fcAG.-SCHESL» BERLIN SWßSlTlhaS^»^
Berlin, den 13. Oktober 1930
Ntinuner 239
Zweierlei Maß
Am Sonnabendabend er-
lel’tcn die Besucher der
zweiten Aufiührun^ des
biilincnstücks Brest-Litowsk
im Theater des Westens
c.n.- kleine (Jberraschunf<.
.‘er vierte Akt wurde cin-
fiich w e><getasscn, obwohl
Hi.ikate und Pro)<ramme
~ h die alte Stückeintei*
ij'ia verkündeten-
Han verteilte Zettel an
das Publikum und hielt da-
m 1 den Fall für erledif<t.
Zweifellos war das Publi¬
kum befriedigt, ging ruhig
und artig nach Hause, und es
nicht zu entscheiden, ob
man an dem nichtgespielten
'•»•rten Akt viel verloren
hat.
Es soll auch hier über den
Vt ert und Unwert des
Jitückes und des fehlenden
Aktes kein Urteil abgegeben
'»erden.
Has hier interessiert, ist
nur die Tatsache, daß ein
Theater am Tage nach der
Uraufführung einfach einen
Akt streicht, ohne daß sich
irgendwer groß rührt.
ileim Kino scheint man
empfindlicher zu sein.
11*^'® Herren Brecht und
'**>11 haben bekanntlich ge-
<*n die Nero-Film Klage er-
hnben, weil anscheinend diese
“uer jene Nuance im Manu'
»kript nicht ganz der Vor
Inge entsprochen hat.
abgesehen davon
es immer einigermaßei
"Ikig wirkt, wenn Herr Brech
Polzlich besonderes Feinge
^1 für urheberrechtlich«
hat. gibt der Fal
Zusammenhang mit der
Beobachtungen bei Brest
Ein 3-Millionen-Dollar-Konirakt
Warner Brothers haben mit der Universal einen äuDerat
bedeutsamen Kontrakt geschlossen Danach erhalten die
W'amer Brüder das Recht, sämtliche Universaliilme — Groß-
iilmc und Shorts — sowie kleine Lustspiele — ia ihren
800 Kinos aulzufübren, die sehr geschickt an der A laoti¬
schen Küste und im Mittleren 'jfcsten gelegen sind.
In Anbetracht der Tatsrehe, daß Universal erst vor eini¬
gen Tagen einen ähnlichen Kontrakt mit Radio-Kiith-
Orpheum abschloß, die besonders an der pazifiscien Küste
stark sind, nat Laemmle runmehr praktisch in allen ameri¬
kanischen Städten günsti(e Vorführengsmöglicl’seilen. Der
von W arner zu zahlende betrag steht nicht fcs', doch dürfte
es sich immerhin um 3 Millionen Dcl ar jährlich handeln.
Litowsk Gelegenheit, grund¬
sätzliche Betrachtungen an-
zustcllen.
Selbstverständlich wird
kein Mensch es einem Autcr,
der für den Film arbeitet, übel¬
nehmen, wenn er eine voll¬
ständige Verunstaltung seinzs
Manuskripts, eine Verdrehung
des Sinns, eine Verschlimm¬
besserung rügt, seinen Na¬
men zurückzieht, oder sonst
irgend etwas tut. was er
glaubt, seiner literarischen
Ehre schuldig zu sein.
Aber es geht zu weit, wenn
absolut filmfremde Elemente
wegen Diflerenzen in der
Auffassung beim Film alle
möglichen und unmöglichen
Schritte einleiten, während
man wieder, wie hier am Bei¬
spiel zu beweisen ist, nichts
dagegen hat, wenn das Thea¬
ter einfach einen ganzen Akt
fortläßt
Gewiß kann man in dem
speziellen Fall sagen, daß es
sich im einen Fall um den
höchst eigenwilligen Herrn
Brecht und im andern Fall
um den außerordentlich ver¬
nünftigen Herrn Rehfisch
handelt.
Aber es scheint doch noch
nicht ganz klar zu sein, was
Herr Rehfisch in einem sol¬
chen Falle dem Film gegen¬
über getan hätte.
♦
Wir schreiben all das min¬
destens so sehr im Interesse
der Autoren wie im Interesse
der Filmproduktion.
Die Autoren haben be¬
kanntlich jetzt beschlossen,
in größerem Stil eine Be¬
wegung einzuleiten, deren
Endziel die Einführung der
Autorentantieme sein soll.
Da dürfte es eigentlich
ganz selbstverständlich sein,
daß man gleichzeitig auch
versuchen sollte, sich, soweit
es möglich ist. mit der Indu¬
strie auf einer vernünftigen
Basis zu verständigen.
Wohlgemerkt, wir haben
nie etwas dagegen und hal¬
ten cs für absolut richtig,
wenn der Aulor seine Rechte
und Belange immer und
überall mit allem Nachdruck
vertritt.
Aber es sollten sich doch
an sich filmfremde Schrift¬
steller davt r hüten, Kompli¬
kationen herbeizuführen. bet
denen der Literat fraglos zu
neunzig .tder hundert Prozent
im Unrecht ist.
Jedtu-. der mit dem Film in
Arbeits- u id Geschäftsver¬
bindung tritt, muß sich dar¬
über klar sein, daß er sich an
eine Industrie wendet, an
Leute, die ihr Geld auf eine
Karte setzen und die nach¬
her entweder den Beifall von
einigen tausend Theatern fin¬
den müssen, oder die dann
einfach ihr Geld verlieren.
Man vergleiche einmal das
Risiko der Industrie mit dem
Risiko des einzelnen Theaters.
Bleiben wir einm?l hei dom
Beispiel von Brest-Litowsk.
Die ganze Dekoration wird
im besten Falle eine Nc-.iauf-
wendung von vier- oder fünf¬
tausend Mark erfordert haben.
Die Schauspieler kann man
auf eine bestimmte Reihe von
Abenden engagieren, .so daß
das Risiko, ganz hoch gerech¬
net. vielleicht fünfzig- «der
sechzigtausend Mark beträgt.
Davon gehen die Einnah¬
men ab. die zum Beispiel
durch Abc nnement gedeckt
sind, so daß das Defizit heim
Mißlingen eines solchen gro¬
ßen Schlagers nicht allzu ge-
lährlich sein kann.
Beim Film aber muß ein
Vielfaches des Betrages
von vornherein festgclegt
werden.
Da gibt sich der Autor
nicht mit einem Anteil an
der Einnahme zufrieden,
sondern verlangt, wenn er
sonst einen Namen hat,
seine zehn- oder zwanzig¬
tausend Mark, ohne dafür
mehr zu liefern als die Idee.
Auch gute Kinomusiker finden Sie durch „Kleine Anzeigen“ im„Kinematograph“
.11/^
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J
^»‘•P'>Mo,.o„,“"»
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^ *'e>f$nef
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üer ci|<cntliche Textdich-
1 .1 muB noch einmal bezahlt
' erden. Die Kosten für De-
ii.’iatiunen und Ausstattung
betragen ein Vielfaches von
Jtra, was die Wortbühne
a'ifzuwcnden hat.
Die Schauspieler verlan¬
gen Gagen, die viel höhet
sirrd als beim Theater, und
unter Umständen verlangt
der Thealerbesitzer, der den
Film mietet, auch noch Scha¬
denersatz in Form von Preis¬
nachlässen auf andere Filme,
we'iin dieses oder jenes
Sii|cl nicht einschlägt.
Das sind alles Dinge, die
gerade die Herren bedenken
sollen, die von der Literatur
jetzt zum Film kommen.
Film ist etwas anderes.
Film wendet sich an ein gro-
Bes Publikum, das tiefe,
phitosophische Gedanken¬
gänge nicht wünscht und
nicht versteht.
Es ist etwas anderrs, ob
ich dem snobistischen Berli¬
ner Publikum den Kanonen-
sopg serviere oder ob ich
ihn sozusagen für die Pro¬
vinz bearbeiten und populär
machen muß.
Damit soll um Gottes
willen nicht gesagt sein, daB
man den Kanonensong für
die Provinz umdichten soll.
Aber man muß das Milieu
populärer, wirksamer, allge-
meinverstandlichcr machen.
Vielleicht ging der ganze
Kampf im Fall der „Drei¬
groschenoper“ nur um ein
paar Szenen, die aus dem
snobistischen Rahmen her¬
auslallen und die nichts
anderes wollten, als dieselbe
Idee populärer zu gestalten.
Man mufi dringend wün¬
schen, wenn die Dinge so
liegen. daB das Gericht sich
unzweideutig auf die Seite
der Filmindustrie stellt.
Wenn nicht die Geschichte
vorher schon durch einen
Vergleich erledigt werden
sollte. *
Es gibt böse Zungen, die
behaup'cn, daB das über¬
haupt mehr eine materielle
als eine literarische Frage
wäre. Dann allerdings sollte
man die literarischen Beden¬
ken gerichtlich klären und
lestlegen lassen.
SchlicBlich muB auch Herr¬
schaften, die auf diesem
Gebiete besonders begabt
und talentiert sind, klar¬
gemacht werden. daB sie
nicht immer mit dem durch¬
kommen, was man in den
Kreisen des „Romanischen
Cafts“ . Petites” nennt.
„Liebesparade" und
^Unvollkommene Ehe'*
überall grober Erfolg
In Atüncken und ui Frankfurt
*in .Main lauit der Ernst Lu-
bil'ch-Tonlilin der Paramount
•m Verleib der Parufamel „Lie-
br-parade" mit Maurice Che-
'■■Uer und Jeanette McDonald
•n den Hauptrollen bereits in
<l«r zweiten Woche vor ausver-
Laulten Hausern. Es ist noch
•abt abzuseben, wie lange die¬
ser Film noch laufen wird.
Auch der tonende Metro-
Coldwyn-.Mayer-Film .,Unvoll¬
kommene Ehe" mit Busler Kea-
ton hat sich als ein groSer
Schlager erwiesen und lauft in
Hamburg bei auBergewöhn-
bchi-m Geschäft
Forst-lnferview im
Rundfunk
ln Königsberg, wo der Super-
•"onlm „Das Lied ist ans" in
®cn Miramar - Lichtspielen be-
fcislerte Aninahme fand, svurde
Hauptdarsteller Willy Forst,
“«r die Reise nach Königsberg
*ur Premiere im Flugzeug zu-
~'l>l«glc. bei seiner Landung
»on der Direktion der Miramar-
Lahtspiele begrüSt und von der
Leitung des Rundfunks inter-
’icwl. Diese Unterredung wurde
»“1 den Sender übertragen.
Kinofon in Thüringen
Am Freitag stellten sich di
Lahlspieie „Erholung" in Zei
••“'Oda aui Tonfilm um. in
■■tcressentenvoriührtmg v«
groBen Zahl von Tkcalei
«Uern aus der Umgebun
achte dem Kinolon-Lichltoi
ee»l allgemein höchsteAncrkei
""f' •h*"so fand die Premier
Abend mit dem Tanbei
jeh glaub nie mehr a
«■»« Fr.n beim Publikum b«
Aufnahme Her
''«PPkrr von Kinoton startet
'*•« L-'msiaU^j^
Emil Jannings in Prag
Emil Jannings wmrde bei sei¬
ner Ankunft in Prag bereits am
Bahnhof von einer groSen Menge
seiner Anhänger begeistert emp¬
fangen. Oer Künstler sland
überall — trotz der letzten Pr.i-
gcr Voriällc -- im Mittelpunkt
der öffentlichen Aulmerksam-
keit und wurde geleiert wie
vieileicbl noch keine Größe vor¬
her. Seine Gastspiele am Deut¬
schen Tbealer — „Geschält st
Geschäft" und „Der Biberpelz"
— landen vor ausverkaultco
Häusern stall und hatten vollen
Erfolg aulzuweisen.
Am Sonnabend nachts wurde
im Bio , Passage" für bloB gc-
Morgen Dienstag, den 14. Ok¬
tober, findet im Capitol die Ur-
auHühmng des Carl Froelich-
Tonfilms „Brand in der Oper"
slalt. Hauptrollen spielen Aleaa
Engslröm, Gustav Fröhlich und
Gustaf Gründgent. Der Film
bringt Tcilanfführungen aus
Offenbachs ..Hoffmanns Erzäk-
ladeoc Gäste eine geschlossene
Vorstellung des Ufa-Filmes ..Der
blaue Engel" in deutscher Fas¬
sung veranstaltet. Diese Gala-
Vorstellung vereinigte alles, was
in Prag Namen hat: Kunst.
Presse. Behörden — und gestal¬
tete sich zu einem gesell schait-
licben Ereignis erster Klasse.
Das Bühncanachspiel in Ger-
hart Hauptmanns ..Biberpelz"
bot Jannings Gelegenbcit. als
Wehrbahn seine atulcilendc
CharaVterisierungskunst zu zei¬
gen.
Jubel und stürmischer Beifall
tohnlee sein groBes Können.
lungen" und Wagners „Tann¬
häuser" Es wirken Kräfte der
Staalsoper mit, wie Jarmila
Nowotna und Gerhard Vöge,
ferner das Orchester der Städti¬
schen Oper unter Leitung Bruno
Seidlcr-Winklers und der Ber¬
liner Dom-Chor.
Sicherheit bei Licfafspiel-
Vorführungen
EiiucIdc Bestimmungen der
Polizeiverordsung vom 16.
August 1926 28. April 1927 über
die Anlage und Einrichtung von
Licbtapieltlicitc-n sowie für die
Sicherheit bei Lichtapielvorfuh-
rungen sind durch die Polizei-
verordnunt: vom 10. September
1930 ergänz! worden. So sind
insbesonder« durch Aenderung
des § 5 «iic bisherigen Anforde¬
rungen an Höfe. «Iic für die
Entleerung von Licbtapiclthea-
tern in Bc .rächt kommen, näher
Icstgelegt worden, ferner sind
bioaicbtlich der Wander- und
Vereinalicbtspicle die §S 71 und
73 abgeindert worden. Die Ver¬
ordnung ist im Amtablatt für
den Lancicspolizcibczirk Berlin
vom 20. September 1930, Stück
43. Seite 317 ff. veröffentlicht.
Joe May dreht auf Tobis
und Klangfilm
Joe Mty bat sich entschloa-
sen, seinen Fihn „Mein Glück
bist du" (im Rahmen der
D. l„S.-Prodnktian) teils aui
Tobis-, teils auf Klanglilm-Auf-
■akmeapparatnr zu drehen.
Die Aufnahmen beginnen am
27. Oktober: AteUerszenen wer¬
den in Neubabclaberg auf
KUngfilm, die AuBenaufnahmen
auf Tobiaapparator gedreht.
Ton-Aufnahmen über
Hamburg
Nach Beendigung «Icr Atelier¬
aufnahmen für den Ufa-Tonfilm
.Das gestohlene Gesicht" wur¬
den von dem Regisseur Schmidt
und dem Kameramann Engen
Sekülftan aus dem fahrplan-
mäfiigen Flugzeug Berlin- -Ham¬
burg Aufnahmen für den neuen
Tonfilm gemacht. Nach der An¬
kunft in Hamburg wurden von
einem Sondernogzeug der Luit
Hansa aus, das über Hamburg
kreiste, weitere Aufnahmen ge¬
wonnen, die ebenfalls für die
Handking des Teoiilms „Das gc-
sloklenc Gesicht“ wesentlich
ssmL
Rsfisssar MANFRED NOA
ä*i. Scäaviäca aaä Za t * a a t a 11 s a äcr
MADY CHRISTIANS-Toalilas Zar AAFA
.LEUTNANT WARST DU EINST BEI DEN HUSAREN-
Morgen ,3rand in der Oper" im Capitol
der Broadway sieht
nserem H. H.-Korrespondentcii in New-Yo
Was
V c n
„Outwmrd Bound" — Warnet
Brothers im Hollywood-Thea¬
ter. Ein eigenartiger, phantasti¬
scher Film, der an altgricchisch-
mythologische Ideen vom
Schicksal der Toten anknüpft,
an Charon mit seinem Nachen,
der die Seelen der Verstorbe¬
nen über den Styx nach den
Gefilden der Seligen fährt.
Aber natürlich alles ins Mo¬
derne übertragen, nur die
Ideen beibehalten. Aus dem
Nachen der Griechenzeit wird
ein großer Ozeandampfer, aus
dem Styx der Ozean, und die
Gefilde der Seligen sind eine
große Stadt, die mit ihren Tür¬
men und Wolkenkratzern gen
Himmel ragt. Auf diesem Damp¬
fer findet sich eine Gesell¬
schaft toter Seelen zusammen.
Nur Henry, der Soldat mit dem
Nervenschock, und seine Geliebte
Ann, die zu Beginn der Hand¬
lung einen Selbstmordversuch
gemacht und fast schon das
Land erreicht haben, von dem
kein Wanderer wiederkehrt,
sind probexeise auf dem Phan¬
tomdampfer angelangt. Sie leben
noch. Die Visionen des Sol¬
daten, als er in bewußtlosem
Zustand ist, bilden den Kern
der Handlung. Henry und Ann
haken in ihrer bescheidenen
Londoner Wohnung den Gas¬
hahn aufgedreht, werden aber
durch ihren Hund gerettet, der
eine Scheibe cinschlägt. Dieses
phantastische Milieu fesselt die
Aufmerksamkeit des Publikums
von Anfang bis Ende. Als Er¬
zeugnis der Möglichkeiten, die
im Sprechfilm liegen, ist „Oul-
wjud Bouad" ein glänzendes
L'isT'ie!, das weit über die mci-
.‘‘en anderen Filmschöpfungen
K tausragt. Der Film endet, als
H»nrv und Ann von einer Am¬
bulanz abgeholt werden. Dann
kommt wieder die Wirklichkeit.
Leslie Howard, Beryl Mercer,
Douglas Fairbanks jr. und Mon-
tagu Love spielen die Haupt-
„Big Boy" — Der große Junge
— Warner Brothers ,m Winter¬
garden. Al Jolson, dessen
Stern in Amerika schon seit
langei. zu sinken beginnt, spielt
in diesem Film die Hauptrolle.
Doch zu unserem Bedauern
müssen wir feststeilen, daß Jol¬
son, der mit seinem „Singing
Fool" einen so großen Erfolg
errang, hier völlig versagt.
Schließlich sind es weniger der
Künstler als der Regisseur und
Verfasser, denen die Schuld ge¬
geben werden muß. Der Film
ist banal, absurd und langwei¬
lig. die Handlung ist naiv, und
die Musik haben wir schon zu
oft gehört. In „Big Boy“ ragt
Al Jolson nicht über einen
drittklassigen Varietökünstler
hinaus. Das Filmpublikum muß
in diesem Film AI Jolson je¬
doch dankbar sein, daß er dies¬
mal nicht allzu sehr auf die
Tränendrüsen seiner Anhänger
spekuliert. Die großen Tränen¬
sturzbäche — siehe „Mammy"
und „The singing Fool“ —
werden diesmal so ziemlich ver¬
mieden. Das Sujet selbst ist
weit unter dem erlaubten
Durchschnitt: Al Jolson, ein
verachteter Negerjunge im
Staate Kentuckv im sonnigen
Albert Bassermann in
i Ibert Bassermann spielt in
dem Richard Oswald-Ton¬
film der Ufa .Alraune“ die
Rolle des ten Brinken. Harald
PauUen wurde für die Rolle
des Frank Braun verpflichtet.
Friedrich Holländer komponiert
„Cer Mann, der seinen Mörder
sucht“.
D er Ufa-Tonfilm „Der Mann,
der seinen Mörder sucht“,
bringt neue Kompositionen von
Friedrich Holländer, der außer¬
dem die musikalische Leitung
des Films innehat.
Primanerehre.
rxie Aufnahmen zu dem Film
„Primanerehre", nach dem
Roman „Boykott“ von Ulitz,
der Emelka-Ilma-Produktion in
Geiselgasteig sind beendet. Die
Außenaufnahmen haben unter
der Regie von Robert Land be¬
gonnen. Verleih: Bayerische
Filmgesellschaft.
„Dreigroschenoper.“
K urt Gerron wurde für den
Warner - Tobisfilm ,4)rei-
groschenoper“ als Moritaten¬
sänger in der deutschen Fas¬
sung verpflichtet.
Süden, reitet bei einem Derby
trotz aller Intrigen gemeinge¬
fährlicher städtischer Spieler
zum Siege. Abgedroschene
Witze, alte Gesänge und
alberne Dialoge füllen den Film
aus. Mitspieler sind Noah
Claudia Dell.
„Last of tbe Duanes“ — Fox
im Roxy. Ein typischer Wild-
West-Fiim: Sechsschüssige Re¬
volver, Cowboys, schwache
Frauen und berufsmäßige Gau¬
ner. Der ziemlich langweilige
Film wird nur dann interessant,
wo ein Mann an einen Baum
geknüpft, aber rechtzeitig wie-
Weitere Besetzung .J>as ge¬
stohlene Gesicht“.
P'üz den Ufa-Tonfilm „Das
^ gestohlene Gesicht" wurden
für die weiteren Hauptrollen
Mollie Ordeyna, Margarete
Schön, Paul Hcnckels und Fritz
Odemar verpflichtet. Auch in
diesem Film stellt die Ufa,
außer den bekannten Bühnen-
und Tonfilm-Darstellern, wie
beispielsweise Edith Edwards,
Friedei Haerlin, Margitta Zo-
newa, Paul Henckels, eine Reihe
für den Film neuer Kräfte he--
aus. Besonders zu erwähnen
seien Friedcl Haerlin, die ihre
Talcniprobe in der „Wunder-
Bar“ ablegle, und Margitta Zo-
newa. Auch Max Adalbert
gibt in diesem Film sein Ton-
film-Debul.
„1914“ („Die Schüsse von
Serajewo“).
13 ichard Oswald hat mit den
^ Vorbereitungen zu seiner
Tonfilm-Reportage „1914“ („Die
Schösse von Serajewo“) begon¬
nen. Heinrich George und Al¬
bert Bassermann sind für zwei
wichtige Hauptrollen verpflich¬
tet worden. Albert Basser¬
mann spielt den Kaiser Franz
Joseph, während Jaures von
Heinrich George verkörpert
wird. Die Aufnahmen zu
„1914" beginnen in Kürze.
(Verleih: Atlas-Film.)
der abgeschnitten wird. Dis
schönen Landschaftsszenen wie¬
gen leider das niedrige Niveas
des Filmes nicht auf. Ein Wild¬
westfilm ohne wirkliche Span¬
nung. George O'Brien, Lucilt
Browne und Myrna Loy Spieles
die Hauptrolle.
„Follow Thru" — Folge nach
— Paramount im ParamounL
Eine in natürlichen Farben
filmte musikalische Komöd:-
die vor einem Jahr noch Stürme
der Begeisterung ausgel '
hätte, jetzt aber ohne Wirki.-,
bleibt. Dieses Theaterstück ui:
seinerzeit in den Broadw..
Theatern ein großer Erfolg, >
aber von dem Film, der uhr:
gens unter der Leitung des da¬
maligen Bühnenregisacurs her-
gestellt wiirde, nicht ges (t
werden kann. Bühnenkomöd -
k.">nnen eben einmal nicht
wie die letzten Beispiele bew,.-
sec — für den Film umgeschnc-
ben und 'urechtgemacht wer¬
den. Trotz der vielen i-m-
geschobenen Schlager wirk'
Film langweilig. Nebenbei
merkt, dreht sich der ga
Film um einige weibliche G-
Chunpions. Carles Buddy F
gers und Nancy Carroll Spieles
die Hauptrollen
„Good News" — Gute NemF
keiten — Metro-Coldwyn Mj\ er
— Capitol. Noch eine musi .a-
lische Komödie, tiber die cis
prominenter Filmmann vor i- -li-
gen Tagen mit folgenden V
ten den Stab brach: „Mi; ' ■
filme müssen entweder viel bes¬
ser werden oder ganz aufgege-
ben werden. Wahrscheinlich
werden sie aber keines \o»
beiden tun." Der ganze Film be¬
steht aus krampfhaften Ver¬
suchen, mit Hilfe einiger durch¬
gefallener Studenten etwas Hu¬
mor zu erzeugen. Der Diainf
ist völlig zusammenhanglos und
dazu noch banal Wahrlich:
MusikfÜme müssen besser
„Call of .he Flesh" — Ruf des
Fleisches — Metro-Goldwvs-
Mayer im Capitol. Ramon N*"
varro, der als Juan die Haupt¬
rolle spielt, verschwendet hier
seine schauspielerischen und
gesanglichen Talente auf »">
ziemlich albernes Sujet. Er muH
als spanischer Cafä-Sänger ans
einem Kloster ein Mädchen
entführen. Seine Sehnsucht
zielt natürlich nach der Opef*
wo er sich schon als gefeierter
Künstler dünkt. Schließlich
opfert er seine Liebe auf de»
Altar seines eigenen Erfolg^
und schickt das Mädchen
das Kloster zurück.
_dtunfen und bei der Post It. Poftietlualslitla. Bcra|ipreü Mk. 3.— vicrtcHähA^
unSebot« 2S Pfg., SUOcalcniehc IS P<s. die aa-HSbe. — Seilciareue and Rsbellc nach TeriL
--Sei (An»). Verealwortlich ISr die Redektion: Dr. Robert Ne nasnn, Mr des
-- •'n»e^»Sle_^p«eodnnten werden nnr atrückgeechickt, wenn Porto be»«
EUGEN ZUKOR and Celtin bet der Uebcrlibrt net der .Enrope-
PtcL Nerdd. Uofi
Beery, Louise Closser Haie und
::^SLA6 ^SCHElLJk BERLIN S WfiKOlxe::-
24. Jahrgang
Berlin, den 14. Oktober 1930
Nununcr 240
Liebling der Götter
Großer Abend. Selbst fär
den Gloria-Palast, der in den
letzten Monaten durchweg
Premieren erlebte, die weit
über dem Durchschnitt stan-
Es scheint, als ob jeder
Film, der in diesem Haus er¬
scheint, unter allen Umstän¬
den etwas Exzeptionelles
darstellt. Zumindest etwas
Eigenartiges, Besonderes,
Apartes. •
Dieser „Liebling der Göt¬
ter" ist im Prinzip ein rich¬
tiger. handfester Schlager.
Ein Kinozugstück, das be-
tkiilit, absichtlich auf das
große Publikum wirken will
und das sich deshalb von
jener snobistischen, literari-
Khen Note femhält. die man
ehemals gerade für Jannings-
Klme bevorzugte.
Es ist an sich nichts Außer¬
gewöhnliches. diese Ge-
*ehichte von dem großen
Tenor, der sich in alle
Frauen verliebt, mit allen
Frauen spielt und tatsächlich
^och nur seine angetraute
Frau Agathe liebt.
Er will ein Kraftmensch
Eine jener Gestalten,
oie Jannings besonders lie-
1^- Ein gutbürgerlicher
^nvivant mit besonderem
^harm und eigenem Reiz,
aer Emil nun einmal so be-
b«bt gemacht hat.
-r feiert Triumphe in
*>en. fährt über das große
Jasser, wo ihn in Buenos
das Schicksal erreicht.
*rliert vom Nachmittag
Abend seine Stimme,
ehrt gebrochen nach Hause
peinlich bemüht, den
j^mst der Stimme zu ver-
EMIL JANNINGS «ad RENATE MÖLLER
■ a d«B Eail Jaaaiait-TaalitB dar UFa
.LIEBLING DER COTTER'
Das gelingt ihm wochen-,
monatelang, bis er eines
Tages seiner Frau sein Ui-
glück eingestehen muß
Die ist erfreut, daß er ihr
jetzt ganz gehört, daß sie ihn
nie wieder an die Kunst ver¬
lieren kann.
Bis sich dann im letzten
Augenblick — wie das in
Romanen und Filmen immer
so geht — doch die Stimmp
wieder einstellt und der große
Erfolg als Lohengrin. den
Herr Kammersänger Jan¬
nings - Winkelmann zum
501. Male singt.
Aber, und das ist wieder
der bürgerliche Einschlag,
der so ganz dem Zeitempfin¬
den entspricht, er flattert
Fabrikat: Erich Pommer-Pro¬
duktion der Ufa
Verleib: Ufa
Manuskript: Hans .Müller und
Robert Liebmann
nicht mehr von Blume zu
Blume, sondern wird treu be¬
hütet von seiner angetrauten
Agathe. •
Gewiß für einen Spitzen¬
film keine allzu aufregende
Handlung. Aber es zeigt
sich, daß es eben, wie hier
schon so oft behauptet wurde,
beim Film manchmal auf das
Sujet gar nicht ankommt.
Die beiden Autoren. Hans
Möller und Robert Lieb¬
mann. haben darum von An¬
fang an das Ganze so ange¬
legt. daß nicht das Libretto
allein entscheidet, sondern
daß Milieu. Landschaft und
Photographie mitspielen.
Wundervoll die Bilder aus
Wien. Geschickt die Szenen
Regie: Hanns Schwarz
HauptroIlcn:Emil lannings.Renate
Müller. Olga Tschechowa
Länge: 2996 Meter. 11 Akte
Uraufführung: Gloria-Palast
im Opernhaus. Mit viel
Raffinement ard genauester
Berechnung der Publikums¬
wirkung die Szenen in St.
Wolfgang. Der Jungfrauen¬
verein. Das .Meer und schlie߬
lich die Pierrjtaufföhrung in
Südamer k.i oder Lohengrins
Ankunft im Rahmen des
Burgtheaters.
Darstellerisch selbstver¬
ständlich ein Film, der ganz
auf Emil eingestellt ist. Un¬
nötig zu sagen, daß er in
Spiel und Sprache alle Fein¬
heiten und Finessen seiner
überlegenen Technik zeigt.
Selbst erständ lieh läßt sich
über einzelne Momente in
den Höhepunkten streiten.
Aber es kommt schließlich
auf den Gesamteindruck an.
der nicht« zu wünschen übrig¬
läßt.
Neben Emil gibt es ein
paar weitere große, anerken¬
nenswerte Leistungen.
Vor allem der unerhörte
Garderobier des erprobten
Hans Moser.
Es ist nicht zuviel gesagt,
wenn man diesen Kratochvil
mit zu den originellsten und
künstlerisch hochwertigsten
Leistungen zählt, die der
Tonfilm bisher herausgestellt
hat.
Das Publikum geht merk¬
bar mit dem Wiener Komiker
und hat bereits seine Freude,
sobald Hänschen überhaupt
auf der Bühne erscheint
Von den Frauen teilen sich
Renate Müller und Olga
Tschechowa in den Haupt¬
anteil.
Sie wirken interessant,
pikant, sind immer aus-
•'•nogestühl.
und gebraucht? -
„Kleine Anzeigen“
,Kinematograph“
neu
AchtunsrI Herr Theaterbesitzerl
Hier winken Rekord-Kassen!
TONHERSTELLUNe
EIN
[aubenkoionie
Manuskript; Frani Rauch u. Max Obai ^ Photographia: Ouido Seebar / Bauten; Höfer u. Schwidewski
Tonaufnahme: Specht u.6rimm/Tonschnitt: Or. Elling/Musik; Dr. B. Kaper / KOnstLObltg.: R.Walther-Fsin
Regie: Max Obal
n den Hauptrollen
Fritz Kampers / Hermann Picha
Camilla Spira / Erika Gläßner
Julius Faikenstein - Hermann SchaufuS - Gerhard Damman - Valesca Stock
Luise Werkmeister - Hans Ritter
Ein echtes Volksstück, ein Schwank voll der urkomischsten
Situationen, die Stürme der Heiterkeit entfesseln werden I
URAUFFÜHRUNG DEMNÄCHST
PRIMUS-PALAST
POTSDAMER STRASSE
AAFA-FILM A.-G.
iSczeichnet an^ezogen und
erfüllen auch darstellerisch
glatt und gut die Aufgaben,
die ihnen Autor und Regis¬
seur stellten.
j Bleihen noch zu erwähnen
I Willi Prager, ein jüdelnder
I Theaterdirektor, und Sieg¬
fried Behrisch, sein Adlatus.
Wahrscheinlich ffir Fach¬
leute nicht nötig zu sagen,
daB diese beiden Herren als
Lachlichter wirken, die die
ausgezeichnete Publikums-
Stimmung stärken, stützen
und erhöhen.
Ein paar Gesangseinlagen
werden aller Voraussicht
nach von Evaristo Signorini
gesungen, einem strahlend
sihönen Tenor, den sich
sicher die Berliner Tonfilm-
fahrikanten merken werden.
Kerner liefen: Truus van
Aalten. Betty Byrd. Luigi
Bcinauer, der Stimmungs-
sanger, und Marcel Witt-
risch, von dem man nicht
genau sagen kann, ob er vor
oder hinter der Szene singt.
Die musikalische Leitung
hatte Willy Schniid! G .nt-
ner. Er hat einen Sciiiager
beigesteuert. gegen den
nichts einzuwenden ist. Es
ist nette, gefällige Musik,
aber ist nicht ganz so gut
wie die Einlage Karl
M. Mays, der an verschie¬
denen Stellen behaupten
läßl, J.aß er so vergnügt ist.
Die wirklich ausgezeich¬
nete, .inerkenncnswerle Pho¬
tographie stammt von Gün¬
ther Ri, tau und K. Tschet.
Für den Ton zeichnet Fritz
Thiery. Die anheimelnd
zweckmäßigen Bauten stellte
entweder St. Wolfgang per¬
sönlich, oder der lein nach¬
empfindende Erich Kettel¬
hut paßte sich den-, Schau¬
platz der Handlung an.
•
Es ist ein Film mit Gesang
und Tanz, der jedem Publi¬
kum etwas gibt. Mit vor¬
bildlichem SpieL Sauber,
liebenswürdig in der Auf¬
machung, ein ausgezeich¬
netes Werk, für das man
dem Regisseur Hanns Schwarz
und dem Produktionsleiter
Erich Pommer zu danken hat.
Die Uraufführung fand m
besonders festlichem Rahmen
statt. Der Verein Berliner
Presse hatte die Patenschaft
übernommen und begrüßte
als Gastgeber Vertreter von
Literatur, Kunst und Politik.
Man sah Max Reinhardt,
den Generalintendanten der
Slaalstheatei Tietjen. Mini¬
ster Wirth, der Kultusmini¬
ster Grimme und viele an¬
dere bekannte. narkante
Gesichter.
BcQräbnisfcierlichlfciteii
R 101 in den Ton>
W ochenschaucn
Kos Tönende Wochenschau
bringt bereits im Mozartsaal in
Sonderausgabe die ersten Auf¬
nahmen der großen Begräbnis-
tcierhchkeiten in Beauvais nnd
London der Opfer der R 101-
KalaMrophe. Diese Aufnahmen
tauten auch schon; Mcrcedei-
Kaljsi, Nenkölln. Ballschmiedcr,
Rote Mühle, Elysium, Prer.i-
bder Allee, EIcktrapalast, Kös-
buer Straße.
Oie Ufa-Ton-Woebe zeigt
*t>«nlalls die tönenden Anlnali-
“en der ergreifenden Begrab-
■•dccrhcbkeilen.
Di« Emelka-Ton-Wochc bringt
^h die Tonaufnahraen der
ßegrabnisse in Beanvais and
London iq ihrer nächsten Ans-
gabc.
und Paiudion im
Rnndfunk
Pal nnd Patacbon werden am
^ d». M. von Alfred Braun
den Berliner Sender inler-
•tinoton - Vertretungen
Oie Kinolon-Verlreinng für
««n Bezirk Hessen, Hesten-
•Ussan und Pfalz wurde Herrn
L^*'g Märki, Frankfurt a. M,
“‘‘•"baße 56. übertragen, der
- '•■••laien. niesen tsezirk ne-
‘'•Hend bearbeitet.
Das Kino-Haus Max Schn-
ann m Hamburg 1, Ratbaus-
b. I«t die Vertretung der
Sic vertragen sich
Pola Negri — pardon Fö-slin
Serge Mdivani — hat jetzt zum
zwcileiunal gegen ihren Gallen
die Scheidungsklage eingereichl
Als sie die erste Klage vor
einem Jahr zuriiekzog. erklärte
sie. daß sic ihren Mann an^ctr
■ind vcrgcllcrc
Dann kam sic nach Berlin, wo
der Göttergatte bescheiden in
angemessener Entfernung an
ihrer Seile saß und einen ähn¬
lichen Eindruck machte wie der
Prinzgemah! im mittleren Teil
der ..Licbesparadc"
Jetzt erklärt Pola, daß sic
diesmal ganz fett entschlossen
sei, die Scheidung durchzuföh-
rcis, und daß sic alles tun
«rürde, um den Prozeß zu be¬
schleunigen
- sic schlagen sich
Die Hochzeit des Fürsten mit
Pola fand brkarnilich im Jahre
1927 in der Nähe von Paris
'lall und wurde mit allem Auf-
•■»and an Reklame und Pracht
gefeiert, der nur irg.ndwie zu
erreichen war
Es scheint, als ob bei der
Scheidung wenigstens die Publi¬
city — soweit das möglich ist —
verstärkt werden solL
Man soll Pola eigentlich we¬
gen dieser Reklame nicht bös
sein, denn cs ist die einzige, die
sie augenbliclilich machen kann,
und sie wird zweifellos bei einem
großen Teil der europäischen
und amerikanischen Presse auf
stärkere Resonanz stoßen, als
die ewigen Mitteilungen von pro-
jcklierlen Filmen, die nachher
doch nicht gedreht werden.
Fox - Wodiensdiau-
theafer in Köln
Die Direktion des ..Passage-
Theaters" in Köln, Hohestraße,
bat zum erstenmal den Versuch
gemacht, mit der Aufführung
der „Foz Tönenden Wochen¬
schau — Die Stimme der
Welf mH kleinem Beipro¬
gramm bercHs vormittags
um II Uhr zu beginnen. Das
Esperiroeni gelang glänzend
und wurde zu einem bemer¬
kenswerten Erfolg. Das Publi
kum nahm die Neuerung mit
regstem Interesse auf und be¬
lohnte sie — mit slmkbesuch-
ten Vorstellungen. 0
ZO Jahre Lidiispicl-
theaterbesitzer
Der Inhaber der Sebkeuditzar
..C-B-Licblspielc", Carl Borst,
konnte in diesen Tagen aut eine
zwanzigjährige Täiigkcit als
Licblspielthcaterbcsilzcrznrück-
blicken, während der er sieb
ausschließlich in Schkeuditz bc-
läligtc. Er begann seine Kiao-
täligkcil im Jahre 1910 mit sei¬
nen Schkeuditzer ..C-B-Licht¬
spielen", die 1928 mit 900 Plät¬
zen neueröffnet wurden Borst
genießt die Sympathien des
Schhendilzer Publikums in höch¬
stem Maße.
Bauer M 7 Supertyp im
Univertum ShittDart
Das ncLc Universum in Stutt¬
gart ist mit drei Baner-Maschi.
nen, und rwar mit M 7 Super-
typ, ringcricblel.
Kinobrand in Suczawa
(Rumänien)
(Von unserem Bukarcsicr
KorrespondcnlciL)
In dein Kino ..Dora Polski'ö
in der Stadt Suczawa in der
Bukowina (Rumänien} entstand
ein Brand, der leicht zu einer
Ka'.aslroabc halle führen kön¬
nen. In der Kabine des Opera¬
teurs eoltland ans bisher noch
ungekläricr Ursache eine Ez.
plosion, durch die alle Feiulcr-
sebeihen im Saale zertrümmert
wurden. Da bereits schon vor.
her FItramen zu seben warca
nnd das anwesende Publikum
io wilder Panik sieb ins Freie
gercllcl batte, wobei cs sich
wegen Versperrung der Not¬
türen der Fenster bedicssic, sind
Mcnscbenicbca nicht zu bekla¬
gen. Lediglich vier Kinder er¬
litten durch Nicdcrircicn Icicb-
lere Verletzungen. Die Feuer¬
wehr löschte den Brand, dem
das ganze innere Theater znm
Opfer HeL Film und Installa¬
tionen wurden vernichtet.
Brandurheber ist der Operateur,
der im Vorführraum rauchto
und eingcscblafcn war, wobei
ihm die brennende Zigarette
entfiel und den Filmstreifen
entzündete.
ln Dcntschland wird et sicher
kein Kino geben, in dem eino
solche Fahrlässigkeit möglich
w ärc D. Red.
Ta||c»k{no in Nürnberg
Nürnberg hat ein Tageskinn,
die Asloria Lichtspiele, deren
Besitzer einen langgehegten
Wunsch in die Wirklichkeit um-
setzte. Zur Belebung der ein
biBchen flau beginnenden
Stumrnfilmsaison sah man
..Marccos tollste Wette", dazi
„Zwischen 14 und 17". Augen¬
blicklich wartet Herr Schüftar
mit zwei Erstaufführungen auf
„Der schwarze Domino" mit
Harry Liedtke und „Qualen der
Schuld" mit einem fabelhaft
klugen Polizeihund.
Apollo - Lichtspiele
Oberlungwitz
Der nur etwa 1000 Ein¬
wohner zählende Ort Ober-
lungwitz (in der Chemnitzer
Gegend) erhielt soeben ein
Lichtspielhaus, bei dem auch
der kritischste Betrachter eine
selten beobachtete Vollkom¬
menheit im Architektonischen
wie im Technischen feststellen
kann. Das Grundstück des
früheren „Deutschen Kaisers"
wurde in ein Lichtspieltheater
umgewandelt, das 550 Plätze
faßt. Im Vorführungsraum
stehen ein Mechau-Profektor
und eine Klangfilmanlage. Die
Inhaberin. Frau Milda verw.
Schneider, hat im benachbarten
Hohenstein-Emstthal noch ein
weiteres, ebenfalls unter dem
Namen „Apollo - Lichtspiele"
betriebenes Theater.
Dreimal Lewis-Ruth-
Band
Die Lewis-Ruth-Band bittet
uns um die Mitteilung. daO sie
zur Mitwirkung bei der Drei¬
groschenoper und für den Aafa-
Film „Sterne über dem Mont¬
blanc" neu verpflichtet wurde.
Die Lewis-Ruth-Band ha!
übrigens seinerzeit auch bei den
Bübnenaufführungrn der Drei-
groschenoper mitgewirkt.
M.-G -M. Grwinnzitfern
M.-G.-M. errechnet ihren Rein¬
gewinn für das am 6. Juni 1930
zu Ende gegangene Viertelfahr
(vor Abzug der Steuern) mit fast
genau drei Millionen Dollar.
Hinzu kommt noch ein Gewinn
aus anderen Geschäften und
Beteiligungen mit über 186 000
Dollar. Die Aussichten für die
Zukunft werden als sehr günstig
bezeichnet.
New-Yorker Stimmen zu „Piz PalG"
Interessant sind die Äußerun¬
gen verschiedener New-Yorker
Blätter über den deutschen Film
„Die weiße Hölle vom Piz
Palü", den die Universal drüben
herausbrachte.
„Hier ist einer jener außer¬
gewöhnlichen Filme, die hell¬
leuchtend aus der Durch¬
schnittsproduktion heraus¬
scheinen. Der Film ist außer¬
ordentlich spannend und ist eine
authentische Wiedergabe der
tobenden Natur. Mit feiner Zu¬
rückhaltung und Selbstbeherr¬
schung füllen die Darsteller ihre
Rollen aus. Es ist fast über¬
flüssig. zu erwähnen, daß die
Landschaftsaufnahmen geradezu
großartig sind. Alles in allem,
dieser Film ist bewunderungs¬
würdig, doch werden mit ihm
hier in Amerika kaum zehn
Cent« zu verdienen sein." So
schreibt der New York Ame-
„Der Film ist majestätisch
und eindrucksvoll und ist eine
packende Wiedergabe von Le¬
ben und Sterben in den Alpen.
Der Photograph hat es verstan¬
den, die Naturschönheiten in
all ihrer GioBartigkeit festzu¬
halten", meint die World.
Auch die anderen New-Yor-
ker Kritiker äußern sich io ähn¬
lichen Lobessänge 1 , doch wird
einstimmig hervorgehoben, daß
dieser Film ohne die englische
Teztbegleituog von Graham Mc-
Namee erfolgreicher gewesen
wäre.
Universal hätte aus dem Byrd-
schen Antarktikfilm eine Lehre
ziehen sollen, bei dem Floyd
Gibbons seine Stimme immer
in den denkbar ungeeignetsten
Augenblicken ertönen ließ.
Farbfilm-Konkurrenzkampf
Mitte des nächsten Monats
eröffnet die Multicolor Ltd in
Hollywood ihr mit einem
Kostenaufwand von einer Mil¬
lion Dollar errichtetes Labora¬
torium und beginnt damit den
Konkurrenzkampf gegen die
Technicolor, die bisher ein fast
unumstrittenes Monopol auf
dem Gebiete des Farbfilms in
den Vereinigten Staaten hatte
Das Laboratorium soll eine
Mazimalleistungsfähigkeit von
drei Millionen Fuß Film in der
Woche haben.
In americanischen Filmkrei¬
sen ist ma-i auf den Konkur¬
renzkampf der beiden Gesell¬
schaften außerordentlich ge¬
spannt. Man weist darauf hin.
daß die Technicolor mit fast
allen größeren amerikanischen
Produktionsgesellschaften lang¬
fristige Verträge abgeschlossen
hat und sich bemüht, ihren Vor¬
sprung auf jede mögliche Weise,
u. a. auch durch Ankauf neuer
Patente und durch Führung von
Prozessen, zu hallen sucht.
Super-Erfolge im Reich,
^uperfilm hat im Laufe der
vergangenen Woche den
neuen Tonfilm „Das Lied ist
aus" den Interessentenkreisen
in Frankfurt a M., Düsseldorf,
München, Nürnberg, Hamburg,
Brestau vorgeführt. Überall ist
der Film von den Theaterbesit-
zera mit dem gleichen Beifall
au'genommen worden, der ihm
auch in Berlin von Presse und
Publikum zuteil wurde.
„Aschermittwoch.“
G ustav Althoff, der augen¬
blicklich von Johannes
Meyer seinen neuesten Tonfilm
„Aschermittwoch" in den Tem¬
pelhofer Ateliers inszenieren
läßt, hat soeben für die weib¬
lichen Hauptrollen Eveline Holt
«nd Cläre Rommer verpflichtet.
Aufnahmen nach dem Tobis-
„Der Maun, der seinen Mörder
sucht.“
I^ür die männliche Hauptrolle
^ des Ufa-Tonfilms „Der .Mann,
der seinen Mörder sucht" wurde
Heinz Rühmann verpflichtet.
„Pension SchöUer“ dritte Woche
. in Dresden.
T'ker Erfolg der Silva-Tonfilm-
posse .^Pension Schöller" tn
Dresden ist so, daß der Film in
den Zentrum - Lichtspielen be¬
reits die dritte Woche läuft.
Engagements für „1000 Worie
Deutsch".
I^ür den ersten Pat und Pata-
^ chon-Ton- und Sprechfilm
des D. L. S. „1000 Worte
Deutsch" wurden Walter Lach
als Operateur und Rolf Eck¬
bauer als Aufnahmeleiter ver¬
pflichtet.
„Die Maske falH»
Wilhelm Dieterle, dessen er-
sler deutschsprachiger Tonfilm
„Der Tanz geht weiter" in Hollv.
wood ferliggcstellt ist, hat ,1
den First National Ateliers ia
Burbank unter der Produktions¬
leitung von Heinz Blanke mit
den Aufnahmen zu einem Film
begonnen, der nach dem Büh¬
nenwerk „Sycderfloden" des
schwedischen Dramatikers Hen-
nig Berger gedreht wird und
Jen deutschen Titel „Die Maske
fällt" trägt. In den Hauptrol¬
len sind Lissi Ama, Carla Bar-
theel, Anton Pointner und Carl
Ettlinger beschäftigt. Die mu¬
sikalische Leitung liegt bei
Emö Rapäe.
Zehnte Bildspiel-
hund-TaRun(t
Die zehnte Tagung des dcut-«
sehen Bildspiclhundcs brachte
während ihrer dreitägigen Dauer
(vom 9. bis 11. Oktober) eine
Fülle von Yorträeen. Bild- und
Filmvorführungen.Führungen etc.
Die Tagung war von Direktor
Dr. Günther ausgezeichnet or¬
ganisiert, die w'ohlgelungencn
Veranstaltungen, die zumeist in
den Räumer, des modern aii--
gestaiteten Bild- und Filmamis
der Stadl Berlin stattfanden,
wickelten sich reiSungslos ab
Uber das Referat Leopold
Guttroanns „I.irh'spielhaus u'd
Bildungsarbeit" haben wir be¬
reits berichtet. Erwähnenswert
ist noch der Vortrag des Rek¬
tors Dr. Hirsch Guben. ..Ps'-
chologic der Bildungsarbeit mit
Bild und Film", und der \ nr-
trag von Professor Dr. Lampe,
der eine Übersicht über die
Arbeit der Bildstelle des Zen-
tralinstiluts für Erziehung iir.d
Unterricht gab.
Am letzten Tag der Bundes¬
tagung bot die Ufa in ihrt-a
Theater in der Tumntraße den
Teilnehmern eine Sonderschau
stummer und tönender Kultur¬
filme. die den Volksbildnern ciu
reiches Material belehrender
Filme vor Augen führte. Sehr
instruktiv die Vorführung von
Kulturfilme.i in stummer und
tönender Fassung, wie z. B. „Das
Geheimnis der Eischale“. Dcrlci-
ter des Kulturfilmvertriebsdcr Ufa.
Kordts, sprach einleitende Worte
über die Bedeutung des Films
als Lehr- und Bildungsmitlel.
'’4. Jahrganji Berlin, den 15. Oktober 1930 Nummer 241
Tönende Film-Sensation
„Brand in der Oper“
bis scheint die i|anz Krnlie
V oche des Tonfilms zu wer-
d n. Das deutsche, spre-
c L-nde, sinjfende Bild schrei-
lii in iferadezu phantasti-
hem Maß immer mehr auf
f m Weit zur wirklichen
' 'llcndunff weiter.
Der Brand in der Oper
die Weife auf, wie wir
der allen, zu{fkräfti|fen, im-
P' nierenden, kassenfüllenden
V nsalion, auch mit Geräusch
mehr mit Donnern als mit
Blitzen — neu beikommen
k''inen.
Dieser Abend gehörte Froe-
I Sein Film wird noch
- -rKer. nachhaltiger wirken
als sein erstes tönendes Er¬
zeugnis, dessen Anziehungs-
kr,ifl die deutschen Licht-
»pu-ltheater fast restlos er-
Pr< bt haben.
Der Stoff ist, wie so oft in
dii-sen Tagen, nicht neu. Wir
kennen diesen Opernbrand
aus der Kinovergangenheit.
Aber es ist alles ganz
anders, größer, moderner
auf gemacht!
Man bezieht sich nicht
nienr auf irgend etwas, das
einmal bei Pathe oder Eclair
hergestellt worden ist, son¬
dern gibt als Quelle den
Brand der Wiener Ringoper
'ur 30 oder 50 Jahren an.
b-he aber dieses ungeheuer¬
liche technische Kunststück
des Opernbrandes vor uns
j^ollt. erleben wir eine Lie¬
besgeschichte, bei der der
junge Sekretär den millio¬
nenschweren Chef schlägt.
Hören den Tannhäuser in
seinen Höhepunkten, beinahe
wie eine vollkommene Kurz¬
oper, wie man sie jetzt auf
der Schallplatte hört.
Tannhäuser läßt mit wun¬
dervoller Stimme sein Liebes¬
lied erschallen. Wolfram von
Eschenbach streitet in der
Halle des Landgrafen mit
einer stimmlichen Pracht,
wie sie bei der vollendetsten
Theatervorstellung nicht bes¬
ser zu hören ist.
Jarmila Nowotna gibt ihrer
Olympia den zauberhaften
Klang ihrer Stimme und
erntet im Kino genau so Bei¬
fall auf offener Szene, wie
sie es auf der Bühne der
Staatsoper gewohnt ist.
-*
Auch die Schauspieler, vor
allem Gustav Fröhlich und
Gustaf Gründgens, ziehen alle
Registe.- ihres vielseitigen
Könnens.
Man braucht nicht ängst¬
lich zu sein, die Konkurrenz
mit den großen Wortbühnen
aufzunehmen.
Wir werden zwar nie den
Klassikern Konkurrenz ma¬
chen. Wir wollen feierlichst
versprechen, nicht Ibsen zu
verfilmen — oder vorsich¬
FabrikaliFroclichFilm G.m b.H. Regie: Carl FroeIic>i
Verleih: Bild und Ton G.m.b.H. Tonaufnahmevertahren: Tobis
Manuskript: Walter Reisch. Hauptrollen: Alexa Engström.
Walter Supper Gustav Fröhlich.
Orchesterleitung BrunoSeidicr- Gustai Griindgens
Winkler Länge: 2624 Meter. 10 Akte
IJrauHührung: Capitol
tiger gesagt, — wir wollen
es heute noch nicht ver-
Abr - im Ausstattungsstück,
in der Inszenierung popu¬
lärer Stoffe, in Stücken mit
Knalleffekt, wabernder Lohe,
Einsturz oder Bombardement
werden wir immer größer,
stärker, effektvoller sein.
Aber wieder zurück zum
Brand in der Oper. Der Ein,-
druck unmittelbar nach der
P-emiere ist geradezu über¬
wältigend.
Man merkt bei jeder Szene
der. alten Tonfilmpraktiker,
die Hand Carl Froelichs. der
schon vor einem Vierteljahr¬
hundert bei Oskar Meßter
Tonfilme drehte, als noch
niemand annchmen konnte.
dtJ wir das Kino der Zwei¬
tausend erleben und daß wir
diese Riesenräume durch die
Gewalt des Lautverstärkers
restlos, lebensecht, stärker
als Radio und Grammophon
erfüllen.
Es läßt sich nicht vermei¬
den. in diesem Zusammen¬
hang zu bemerken, daß die
Apparatur das einzig stö¬
rende Moment an diesem
großen Abend war.
Zweifellos eine entschuld¬
bare Angelegenheit. weil
man nachher auf der Bühne
eine imponierende Reihe von
Verstärkern sah. wie man
sie wahrscheinlich gewöhn¬
lich nicht antrifft.
Für den Fachmann schadet
es dem F Im nichts. Aber
das zahlende Premicren-Pu-
*^inotechnisches Gerät?
Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!
blikum weiß nachher nicht,
was übersteuert oder man¬
gelhaft auigenommen ist.
Zweifellos war der Ge¬
samteindruck stärker als die¬
ses kleine technische Ver¬
sehen.
Man kam darüber hinweg,
weil das Manuskript von
Walter Reisch und Walter
Supper keine leeren Stellen
aufkommen läßt. Es liegt
Tempo in dem Ganzen. Man
freut sich über die aus¬
gezeichnete Darstellung und
bedankt sich neben den bei¬
den Gustaven bei Alexa
EngstrSm.
Ebenso erfreulich übrigens
auch Hans Peppier, der
sicherlich nach diesem Film
stärkste Beachtung findet.
Anteil an dem Erfolg: frag¬
los Chor und Orchester. Von
dem mikrophongewohnten
Bruno Seidler-Winaler ge¬
leitet, den man gerade beim
Tonfilm mehr beschäftigen
sollte als bisher.
Lieblich der Berliner Dom¬
chor mit seinen Kindern.
Glänzend die Photographie
von Wagner und Kuntze.
Es sind da ein paar Ein¬
stellungen, bei denen dem
Fachmann das Herz im Leibe
lacht. Brillante Schnitte in
der Perspektive, vorbildlich
ausgeleuchtete Tiefen und
brillante Schnappschüsse in
der Totalen.
Man merkt, unbeschadet
der Tüchtigkeit der Kamera¬
männer, daß Froelich selbst
einmal die Kurbel drehte.
*
Erwähnenswert auch der
Kammersänger Werner En¬
gels. der die Opemeinlagen
einstudierte, die diesem Film
ein besonderes Gepräge ge¬
ben und die ganz leise an¬
deuten, wo die Wege von
Oper und Film sich vielleicht
in Zukunft einmal berühren.
Starker, ehrlicher, wohl¬
verdienter Beifall des voll¬
besetzten Hauses am Schluß.
Einstimmiges Urteil, daß ein
großer, imponierender neuer
Film gestartet sei. Das Capi¬
tol hat für die nächsten
Wochen ausgesorgt.
KayBIcr in „Zwei Menschen".
I7ür den Tonfilm „Zwei Men-
* sehen", nach dem Roman
von Richard VoB, wurde Fried¬
rich KayOler engagiert. Der
Film erscheint im Verleih der
Deutschen Universal.
Ein Lola Kreutzberg-Film
Regie: Erich Wasdineck
Produktionsleitung; Bob Stoll
Mus. Leitung u. Komposition: Dr. 6. Becce
Photographie: F. Behn Grund
Darsteller:
Lien Deyers / Igo Sym
Ida Wüst / Gustav Rickelt
Paul Hörbiger / Felix Bressart
Bob Stoll / Alwin NeuB
loft^ icht^in^Nadelton
Uraufführung: 16. Oktober
f itania-Palatt.. Primus-Palatt
Steglitz
Potsdamer StraBe
Berlin und Osten:
Weraer-Filn-Verieih 6 . n. b. H., Berlli, FriedriebstraBe 224
Mitteldeutschlend
Uddf Hegcwald’s Filn-Verieih ■.Vertrieb. Leipzig, QDerstr.2&28
SQddeutschland;
Union-Film Co.. G.m.b.H., Ilünchn, Schillerstr. 17
Rheinland-Westfalen:
Omnium-Film O. m. b. H., Düsseldorf, Oststrile 110
Heutige Premiere
Der Universal Farben-Tonfil- 1 ‘
„D er Jazzkönig" mit Pai I
Whiteman
im Ufa-Palast am Zoo
Die Ungarische Tonfilm
fabrikation beginnt
Nach Aufstellung der Klanv
film-Apparatur beginnt die Ei-
örterung der Frage, was nun 1
mit dieser Apparatur anzufat -
S'ertreter des Bundes d< r
ungarischen Schauspieler, d> r
Vereinigung der ungarischen
Bühnendichter des Lande -
Filmvereines der ungarisch, n
Kinotheaterbesitzer und d<'
Bundes der ungarischen Kin' -
industriellen fanden sich ru
einer Beratung zusammen, f'
wurde ein aus fünf Mitgliedern
bestehender Ausschuß aus Pr -
sidenten der verschieden, n
Facborganisationen gebildet, d. r
nachstehende Fo terungen au.-
stellte.
1. Unverzüglich ist die He -
Stellung von vor! fig ein ur:!
zweiaktigen Tonfi'men in A •
griff zu nehmen.
2. Die neue Filmverordnu i
soll geschaffen werden.
3. Die Neuorganisierung des
Filmfonds und der Hunn -
Filmfabrik.
Man ist sich einig darüh r.
daß die Produktion ungarischer
Tonfilme geeignet sc,, die aJ-
zu große Einfuhr fremder Ton¬
filme zu verringern.
Wir kommen auf die For-.e
rungen des Ausschusses noch
zurück.
Keine neue Lasibar keil s ■
Steuer in C. S. R.
In einer telegraphisch ein-
berufenen Sitzung des Land.-s-
ausschusaes für Böhmen wu:Jc
beschlossen, die neuen Land.s-
abgaben von 10 Prozent bei
allen Eintrittskarten von min¬
destens 5 tsebeeb. Kronen nicht
zu genehmigen.
Dieser Ecschluß löst bei J«
gesamten Vergnügungs • Indu¬
strie, in erster Linie nalürlicli
bei den am meisten sleuer-
belasteten Kinos, bcrecbtigl<
Befriedigung aus.
Kinomög^iidikeiten in
China
Ein weites Feld aul dem
Gebiete der Ausbreitung dz»
Films und der Kinos bizi**
noch China mit seinen sS'
nähernd 400 Millionen Einwoh¬
nern. Man zählte dort End*
des vergangenen Jahre.» 233
Lichtapielhäuscr — immerhin
noch eine Steigerung um mehr
als 100 Prozent gegenüber de«
106 Häusern, die im Jahre l^2h
tfczählt wurden.
Wallwartriabi Frits Dalts, Bartln SW, rrMdekliitf. tis
Greta Garbos letzter stummer Film
Nachdem •■her ein Jahr ver-
;;angen ist, daB Carbo-Filme im
Spielplan unserer Kinos fehlten,
lieB sich bei der Popularität
dieser Künstlerin, die in der
Zwischenzeit womöglich noch
größer geworden ist, leicht vor-
.lusseben, daB eine neu« Arbeit
rum mindesten viel Interesse
>.Twecken würde. Das Theater
im Noliendorfplatz, das sich
.ktuell auf den Tonfilm um-
.:e5tellt hat, tat einen guten
> triff mit dem Garbo-Film „Der
%uB", obgleich er als stummer
. lim in der Zeit des Tonfilms
^entlieh als veraltet gelten
’lte. Bei der Berliner Fre¬
iere erschien er aber klug
’ cht mit mechanischer Musik,
' ndern mit Orchesterbeglei-
' ing, für die sich Kapellmeister
Otto Stenzeei, der auch die sehr
treffend gearbeitete Instrumen-
' ition besoigt hatte, mit sei-
em Kamr'erorchester ein-
vlzte.
Der Film erregt neben der
atsacLe, azB er den besonde-
■r Fähigk iten der Garbo an-
.-■paBt wu.de, schon deshalb
.ufsehen, weil er unter der
Kcgie von Jacques Feyder ent¬
band. der als größter französi-
.'hci Spielleiter zu betrachten
i.l. Nach dem Erfolg seines
^ilm as grüne Gespenst'',
I en wir auch noch nicht ken-
en, erhielt Feyder in Holly-
. ood den ebenso ehrenvollen
.^'s schwierigen Auftrag, einen
i'ilin mit Greta Garbo berzu-
-‘Ilen. Die Künstlerin sollte
Oerdem nicht mehr mit John
Oitbert zusammen gezeigt wer-
drn, sondern einen neuen Part¬
ner erhalten.
Für das Drehbuch wurde
H ..ns Kräly gewonnen, der
n.'ch einer Novelle von George
M Saville folgende Geschichte
rv.-echtgemacht hat, die seine
R mtine und seine sorgfältige
A.'beit aufs neue erweist. Es
ist ein Roman passionnel, eine
Ceschichte unter Leuten, die
»och reichlich viel Zeit für die
Liebe aufbringen können, somit
•Iso ein Film für Frauen.
DER
Fabrikat. M G. M.
Verleih; Parufamet
Manuskript: Hans Kräly
Regie: Jacques Feyder
Unge 1747 Meter. 7 Akte
Irene hat den reichen Kauf¬
mann Quarry heiraten müssen,
weil sich leider ihrer Verbin¬
dung mit dem Anwalt Andre
mancherlei Hindernisse ent-
gegenstelhen. Irene wird von
dem Studenten Pierre ange¬
schwärmt, der aus sehr reichem
Hause stammt. Herr Quarry
gerät im Verlaufe der Handlung
in finanzielle Schwierigkeiten
und bittet den Vater Pierres
um Unterstützung. Zurück¬
gekehrt, findet er Irene mit
Pierre, die dem jungen Men¬
schen gerade einen Kuß auf
die Stirn drückt. Rasend vor
Eifersucht stürzt er sich auf
den jungen Menschen, so daß
Irene nichts weiter übtigbleibt,
als den ungeliebten Mann zu
erschießen. Sie wird "or Ge¬
richt gestellt und von Andre
verteidigt, der die Geschwore¬
nen davon überzeugen kann,
KUSS
Hauptrollen; Greta Garbo,
Conrad Nagel.
Lew Ayres
Uraufführung: Theater am Nol-
Icndorfplatz
daß sich Quarry selbst erschos¬
sen hat, weil er vor dem finan¬
ziellen Zusammenbruch stand.
Schließlich beichtet Irene dem
immer noch geliebten Advoka¬
ten den Sachverhalt, der
schließlich alles versteht und
alles vergibt.
Bereits aus dieser knappen
Inhaltsangabe erkennt man die
dramatische Spannkraft des
Stoffes, dessen packender Auf¬
bau zur leidenschaftlichen An¬
teilnahme zwingt. Feyder hat
da< krasse Drama sehr behut¬
sam angepackt, ihm nichts von
seinem Tempo genommen, aber
durch psychologische Verfeine¬
rung vertieft. Die Vorgänge
entwickeln sich ficht mehr zu¬
fällig, sondern schicksalsmäBig
und überrascKcd den Zuschauer
durch Enthüllungen aus dem
Seelenleben einer kapriziösen
In diesem stummen Film
vermißt man nur in den Ge¬
richtszenen das Wort. Hier
wirkt er. obwohl Ftyder mit
den geschicktesten Überschnei¬
dungen arbeitet, veraltet,
etwas breit und hat keinen
Höhepunkt; die Titel bleiben
eindruckslos und führen den
Film nicht rasch genug weiter
Ein paar Schnitte könnten die¬
sen Teil in seiner W'irkung
steigern. Kräly hat außer¬
ordentlich gute Einfälle, und
es ist begrüßenswert, daß der
Schluß, der leicht hätte ins
Süßliche fallen können, mit
einem feinen Witz versehen
ist. der aus der Poesie der
Liehe in die Prosa des Alltags
zurückführt.
Die Garbo ist wieder einzig¬
artig. Nicht allein blendend
photographiert und wunderbar
gekleide., auch im Ausdruck
abrrmals vollendet. Ihr Blick
bUibt erinnerungswürdig, und
im Spiel weiß sie die leisesten
Sezienregungen anzudeuien.
Manchmal wetterleuchtet nur
da i große wimpemverhangene
Auge, zuckt der .Mund oder
kräuselt sich die Stirn. Aber
sie hat auch Augenblicke, in
denn sich ihr Temperament
gewitterhaft entlädt und das
Feuer ihres Herzens das Eis
der Konvention durchbricht.
Thr Partner Conrad Nagel ist
ein wenig blaß, aber cs gehört
zu seiner Rolle, über ein mitt¬
leres Maß nicht hinauszugehen.
Lieb und frisch erscheint Lew
Ayres. dem dieser Film als
Sprungbrett für die große Kar-
Ausgezeichnete Chargen, die
scharf profiliert und von der
Regie wirkungssicher eingesetzt
worden waren.
D-'e Zuschauer dankten mit
lebhaftem Beifall, der vor allem
de-n Spiel der Garbo galt.
Im Beiprogramm lief neben
der tönenden Fox-Woche eine
Humsti-Bumsti-Komödie, ein
gezeichneter Trickfilm, der
hinreißend komisch war.
Die stcucrcnnä$igte Wochenschau
Der Erfolg der Spio-Bemühungen, auch die Wochen¬
schauen als volksbildende Bildstreifen anerkannt zu sehen,
hat seine ersten praktischen Früchte getragen.
Die Fox-Woche Nr. S ist als volksbildend anerkannt.
Jedes Programm mit dieser Woche genießt also die be¬
kannte Steuerermäßigung.
Fox ist endgültig saniert
Eigener Drahtbericht aus New York.
Die New-Yorker Blätter veröffentlichen heule di« Zuwahl
von Murray Dodge, Charles B. Stuart, in den Aufsichtsrat
der Fox Film Corporation. Es handelt sich um die Re¬
präsentanten zweier großen Finanzinstitute, die damit ihr
starkes aktives Interesse an Fox kundgeben.
Diese Einflußnahme mächtiger Bankgruppen wird von der
Presse deswegen begrüßt, weil damit die Befürchtungen gut
orientierter Kreise zerstreut sind, die immer noch nicht an
die endgültige Sanierung des großen Konzerns glauben
wollten, über dessen Haupt eine Wechselschuld von fünf¬
undfünfzig Millionen Dollar schwebte, deren Fälligkeits¬
termin der April 1931 sein soll.
Tobis-Klangfilm und Selenophon
Citro$-Variete spielt
.Stimme der Well*
^ cstdeutschlands führende
Varictäbühne, das „ApoUo-
^■eater" in Düsseldorf, nimmt
“> der zweiten Hälfte Oktober
•uch Fox' tönende Wochen-
*chau in den Spielplan auf.
Ncaerdffnnng in Leipzig
Adolf Zwenzner, der sein
^a 800 Personen fassendes
Realer nunmehr unter dem
Namen „Theater des Westen«"
^treibt, bat diese« Haus nach
*»m Einbau einer Kinoton-
^PParatur als Tonfilmtheater
«öffnet.
Zwischen den maßgebenden
Faktoren der Tobis-Klangfilm,
die im Prager A-B-Alelier eine
Tonfilm - Aufnahme - Apparatur
im Betrieb hält, und jenen der
Wiener Selenophon-Gruppe, die
in den im Bau befindlichen Ela-
Ateliers in Brünn installiert
wird. haben Besprechungen
stattgefunden, um die Frage der
Atelierpreise zu regeln und eine
reelle Konkurrenz der beiden
Ateliers xu erzielen. Die Preise
für einen Aufnahme Tag wur¬
den für beide Gruppen gleich
festgelegt. nur wird das Brün-
ner Atelier insofern billiger sein,
als es bloß die tatsächlichen
Aufnahmetage (mit Benützung
der Apparatur) in Rechnung
stellen wird, während das Pra¬
ger Atelier jeden Tag der Miet¬
dauer berechnet, gleichgültig, ob
es sich um einen Aufnahme¬
oder bloß um einen Bautag
handelt.
Das Brünner Ela-Film-Atelier
wird voraussichtlich Ende No¬
vember eröffnet werden.
Z8 neue
Kinoton-Theafer
Kinoton hat in der Zeit vom
2 bis 10. Oktober 28 neue
Theater zur Einrichtung abge¬
schlossen.
Das fahrbare Tonfilm¬
theater
In Johannesburg (Südafrika)
hat sich eine Gesellschaft ge¬
bildet, die ein ganzes Geschwa¬
der großer Lastautos mit Ton¬
filmgerät versieht und auf die
entfernten kleinen Orte Rhode-
sias und des Swazilandes hin-
anssendet. Oft kommen bis zu
2000 Zuschauer zusammen.
REGIE-ERICH WASCHNECK
%vavctvii<xK^ «
-9Uän^i*\ W.Wi^vvv • iWoili
DEUTSCHE-UNIVERSAL-FILM AG-
N ANKÜNDIGUNGEN AN DIESER STEllEI
Hkftf
ui(le\
Der deuisdie Tonfilm in Norwegen
Aufnahme, Erfolge, Aussichten. Absatzgebiete
Von Leif Sinding.
Ncrwegen an sich ist für
•n Film kein so geringes
iüizgebiet, wie man viel-
h; glaubt. Das Land hat
■ nur 2V< Millionen Ein-
I er, aber sehr viele
> . da die Einwohner¬
hai: sich mit Ausnahme der
ier .>i$ fünf gröSeren Städte
1 lauter kleine Ortschaften
.trpjut. Fast jede, auch
• t^gensten am Nord-
und in Finnmarken,
n ihre Kino, und der
Schmack der Bevölkerung
ehr gut, oft verwöhnt.
Ibsl auf einsamen Inseln,
nur einige hundert Ein-
hn.-r haben, wird zwei-
d:cimal die Woche Kino
•spielt.
*
An sich ist der deutsche
unfi'm ln Norwegen mit
«icm grö OVn Interesse auf-
i'imen worden, sowohl
Publikum wie von der
isc. Die Aufnahme des
ten deutschsprachigenTon-
„Atlantik“ war beinahe
ithusiasli^h. Wie kommt
1, daO-DeAsch in Norwegen
:vo:zogt’wird? Weil von
•en orei Weltsprachen
• «uts.:h diejenige ist, die
Norwegischen am näch-
tn liegt. Der Deutsch¬
oterricht in der Schule
oimml in Norwegen einen
iröBcrcr Platz ein als die
^«ren Sprachen, und
^«tsch ist auch die Sprache
er U issenschaft, denn alle,
studiert haben, haben
deutsche Lehrbücher
•'»raucht. Deutsch ist die
^Prache, die der gebildete
gCÄlis zu einem ge-
i'.‘' -o Grad beherrschen
»nnen muß. Und noch eins:
putsch ist am leichtesten
*rstandlich. Das Englische
^ *'’‘oer . eigenartigen Aus-
'* seiner vielen
üschen Fremdwörter
.,■-11 dem norwegischen
■r viel fremder als das
Deutsche. So kam es, daß
das zuerst rasch aufgeflamm¬
te Interesse für den amerika¬
nischen Tonfilm (als erster
kam „the singing fool") bald
abflaute, und jetzt begann
eine kritische Periode für
den Tonfilm, d. h. den ameri¬
kanischen.
Die amerikanischen Film¬
büros suchten sich mit dem
Einsatz von norwegischen
Titeln zu helfen. In erster
Reihe benutzten Warner
Brothers dieses System. Aber
cs half wenig. Das Interesse
sank ganz bedenklich, denn,
hoch gerechnet, verstand ja
nur ein ganz geringer Pro¬
zentsatz im Publikum die ge¬
sprochenen Worte. Selbst
der gebildete Norweger mit
einigermaßen guter Kenntnis
des Englischen mußte vor
dem für sein Ohr wie Kau¬
derwelsch lautenden ameri¬
kanischen Slang kapitulieren.
Jetzt kamen die deutschen
Tonfilme auf den Markt und
schufen ein erneutes Inter¬
esse. Die Filme, die in Nor¬
wegen am besten gega.igen
sind, sind u. a. „Atlantic“,
„Zwei Herzen im Dreiviertel¬
takt“, „Der blaue Engel“ und
„Westfront 1918". (Man sicH,
daß im allgemeinen aas ern¬
stere Genre unter den deut¬
schen Ton- und Sprechfilme n
bevorzugt wurde. Das ga-
schieht vielleicht deshalb,
weil der typisch zentrel-
europäische Humor in d'»n
Wiener und Berliner Operet¬
tenfilmen und anderen der
norwegischen Mentalität
fremd ist und nicht recht
verstanden wird.
Dagegen hat man im Nor¬
den immer Sinn für eine
packende.spannende.mensch-
lich ergreifende, wenn auch
heitere und humorvolle
Handlung.)
Man muß jedoch beden¬
ken. daß die günstige Auf¬
nahme des deutschen Ton-
und Sprechfilms nur durch
das gebildete norwegische
Publikum geschehen ist. Es
ist leicht möglich, daß der
gewöhnliche Mann, der keine
Sprachkenntnissc hat, mit
der Zeit auch der deutschen
Sprechfilme müde wird.
Das Problem, auch in den
kleineren Sprachgebieten
Europas den Tonfilmmarkt
zu erobern, suchten zuerst
die Schweden zu lösen. Sie
haben bekanntlich ihre große
Produktion auch für das
schwedische Sprachgebiet auf
Tonfilm eingestellt und damit
gerechnet, daß ihnen diese
Filme auch in Norwegen
große Einkünfte bringen
würden. Das war ein Irr¬
tum- die schwedische Sprache
ist zwar mit der norwegi¬
schen nahe verwandt, aber
doch in vielem von dieser
sehr verschieden.
Dann kamen — selbstver¬
ständlich! — die Amerikaner.
Aber hier blieb es nur bei
dem Plan (zun Glück für
Norwegen). Die Paramount
hatte geplant, ihre Inszenie¬
rungen in Paris auch in einer
norwegischen Version drehen
zu lassen, und zu diesem
Zweck war einer ihrer Direk¬
toren nach Oslo gereist und
hatte mit Schauspielern und
Theaterdirektoren verhandelt.
Die meisten Schauspieler wa¬
ren jedoch fest an ihre Thea¬
ter gebunden, und die Direk¬
toren wollten sie für diese
Konkurrenz natürlich nicht
freigeben.
Der amerikanische Film¬
direktor, Mr. Yorck, reiste in
naivem Erstaunen über „die¬
sen Mangel an Entgegenkom¬
men“ wieder ab.
Es kann mit Sicherheit an¬
genommen werden, daß ein
einheimischer Sprechfilm auf
dem norwegischen Markt gut
gehen wird. Gewiß, dieser
Markt ist klein, aber gut und
ertragsfähig, denn das nor¬
wegische Publil'.um bleibt dem
treu, was sich bei ihm einen
festen Platz erobert hat.
Wo bleiben hier die deut¬
schen Filmproduzenten? An
sich besitzt der deutsche Film
schon lange die Sympathie
des norwegischen Kinobesii-
zers (dies ist keine freund¬
liche Redensart, sondern aus
sachlichen Gründen eine Tat-
Sache). Die deutschen Film¬
produzenten würden die Auf¬
gabe. eine norwegische Ver¬
sion ihrer Filme zu drehen,
bestimmt mit mehr Glück
Es gibt in Norwegen sehr
gute Künst er und Künstlerin¬
nen, die alle durch ihren Na¬
men beim Publikum ein¬
geführt sind. Früher oder
später werden wir bei dem
enormen Aufschwung, den
der Tonfilm nimmt, in Europa
doch dahin kommen, daß
auch in den kleineren Sprach¬
gebieten Versionen der gro¬
ßen Sprechfilme gedreht wer¬
den; weri tstens in den Gebie¬
ten. in denen die Bevölkerung
auf kultureller Höhe steht,
so daß der größte Teil der
Einwohner zur ständigen Be¬
sucherzahl der Kinos zählt.
Natürlich hat man auch von
norwegischer Seite daran ge¬
dacht. norwegische Tonfilme
zu drehen. Aber das wird sich
nie lohnen. Der Gesamtauf¬
wand ist zu groß. Viel gerin¬
ger ist er für eine deutsche
Filmgesellschaft, wenn diese
nebenbei eine norwegische
Sprech-P'assung aufnimmt. Es
dürfte natürlich kein Sujet
mit Massenszenen oder sehr
vielen Schauspielern sein,
sondern ein Stück mit weni¬
gen, abet guten Rollen.
Dies ein Zukunftsausblick,
jedoch ein sehr wichtiger.
Man wird auch unter den
deutschen Filmproduzenten,
die am nordischen Markt in¬
teressiert sind, in kurzer Zeit
nicht umhin können, diese
Frage zu erörtern.
(Deutsch von Hermann
R ö s s 1 e r.)
FRITZ
KORTNER
DANTON
EIN TONFILM
VON HANS REHFISCH
UND HEINZ 60LDBER6
REGIE: HANS
BEHRENDT
PRODUKTIONSLEITUNG:
ARNOLD PRESSBURGER
BEGINNEN DEMNÄCHST
ALLIANZ-TONFILM
6. M. B. H.
VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND
SUDFILM A.-G.
H Mail hört den ,,Jazzköni^**
P^ch dem Nadeltonverfahren.
^Stellt erfreut fest, daß er hier
liesclbe klangliche, ausfje*
reichncte Wirkunji erzielt wie
der Lichtton.
Es ist ein Bild, das das
Prunk- und Prachtstück je¬
den Kinoprogramms sein wird
lind ihm zur Zierde gereicht
%nd das fraglos das Interesse
|ür den farbigen Film wieder
neu l)eleben und vieles gut
machen wird, was frühere
[arbiuc Streifen, vomTheater-
gcschafts-Standpunkt aus ge-
lehet! sündigten.
Vorhildlich die selten gute,
gcsch.^ktc werbewirksame
Außei ausstattung des Ufa-
Palastes, die wir unseren
Leser« in einer der nächsten
Numip.ern in großem Bild zei¬
gen wollen, weil wir sie in
jeder Beziehung für vorbild¬
lich halten.
Der Entwurf zu dieser
lobenswerten Reklame stammt
von Rudi Feld.
Klanefilm zum
' «irbcHcrstrclk
V&ic wir von der Klangfilm
erfahrt n, ist eine Rückwirkung
^ des Berliner Melallarbciter-
j «treik- auf die Tonfilmindustrie
Mlurg. maß nicht zu vermeiden.
^ Die gc amte Tonfilmindustrie ist
s ®5t ih'cm Rohmaterial von der
Metai’hndustrie abhängig und
'"^^rd d. her ebenso wie alle an-
! dertn Gewerbe zu ihrem Be-
I dauern bei längerer Dauer des
* Streikes in Mitleidenschaft ge-
werden, zumal bei einer
; '«rsch.'rfung der Lage damit
{•rechnet werden muß, daß
“ ‘»ch die Expedition fertiger
' Apparate oder Apparatteile gc-
' *^ört wird.
Klan^film hat war in Erwar-
der nunmehr eingetretenen
homplikationen soweit als mög-
j ”•0 \ orsorge getroffen und
^•khlich Installationsmaterial,
Pparale und Ersatzteile auf
^fer genommen, so daß die
j *atei, die vor der Fertigstel-
Stehen, voraussichtlich
«me Schwierigkeiten haben
’««rden.
^Ibstverstäodlich werden
»««lens der Klangfilm alle An-
gemacht, um, so-
*, Vorräte reichen, auch
Ij *^mht begonnene Installa-
rni't** ®*'*'*fangen und durch-
Feste Termine kön-
heutigen Unüber-
La«c iedoch
o>cht gegeben werden.
Streik nicht von
«me ^auer sein wird, ist
^«sit» in Theatcr-
«*’• reisen nicht notwendig.
Dadio vor dem Sdiliciiter
Vorgestern fanden die ersten
Verhandlungen vor dem Son¬
derschlichter statt, der mit sei¬
nen Beisitzern darüber ent¬
scheiden soll, ob es zu einem
Tarifvertrag zwischen den
Dachoverbänden und der Film¬
industrie kommen soll.
Fest steht jedenfalls, daß die
Filmautoren keinen Werl dar¬
auf legen, und auch eigent¬
lich ni^ gelegt haben, in diesen
Mant^ltarif mit einbezogen zu
werden. Daß sie sich an der
Dacho-Aktion überhaupt be¬
teiligen, scheint mehr formale
Bedeutung gehabt zu haben,
und ist mehr als eine solidari¬
sche Gesie als eine tatsäch¬
liche Forderung von Anfang an
aiiszulegen.
Dieser Standpunkt ist prak¬
tisch auch dadurch zum Aus¬
druck gekommen, daß man sich
bereits vorgestern beim ersten
Zusammentritt der beiden
Parteien darauf einigte, die
Autorenfragen ganz auszuschal¬
ten.
Gestern haben private Ver¬
handlungen in den Räumen der
Spto stattgefunden, die bis in
die späte Abendstunde dauer¬
ten.
Das Resultat dieser direkten
Verhandlungen ist, daß man
übereinkam, keinen Tarifvertrag
abzuschließen, sondern einer
Normalvertrag zu fixieren,
einen Mustervertrag, der dann
jeweils für Abschlüsse die
Grundlage bilden soll.
Heute wird eine Redaktions¬
kommission tagen, die die ein¬
zelnen Punkte dieses Vertrages
festlegen soll.
Morgen, Freitag, wird dann in
den Räumen der Spio vor dem
Schlichtungskommissar Reichs¬
wirtschaftsrat Leisse weiterver¬
handelt werden.
Es ist anzunehmen, daß es
vorbehaltlich der Regelung eini¬
ger weniger beträchtlicher Dif¬
ferenzpunkte zu einer Einigung
kommen wird
Wir sa^cn und tranken . . .
1. am Teetisch, hei Pat und Patachon im Savoy-Hotel.
Man unterhielt sich tausend Hamburg, licL^ sich von den
Worte Deutsch und zwanzig
Worte Dänisch. Hörte, da£ eine
entzückende junge Berlinerin
die weibliche Hauptrolle spielt,
eine Dame, die mit der Kunst
schon seit längerer Zeit im
wahren Sinne des Wortes ver¬
wandt und verschwägert ist.
Man begrüßte Direktor Wein¬
schenk, Herrn Steigcrwald aus
2. zum Lunch
Ein netter Gedanke, der
Presse Mada.me Marcelle Chan-
tai zwanglos in einer Mittags¬
stunde vorzustellen.
Übrigens eigentlich eine alte
Bekannte, die als Frau Jeffer-
son im „Halsband der Kön gtn"
viel beachtet wurde.
Man sprach zunächst, wie das
bei Ausländern nicht anders
sein kann, mehr von den Ber¬
liner Unruhen als von den Un¬
ruhen der „Dreigroschenoper",
in der die scharmante Frau eine
führende Rolle spielt.
Aber dann kam schließlich,
wie das nicht anders sein kann,
das Gespräch doch auf den
Emil janninQs- Gastspiel
in Dresden
Von Prag kommend, traf
Emil Jannings soeben in Dres¬
den ein, um hier im „Resideuz-
Theater" zu gastieren. Das
Publikum erwartete das Gast¬
spiel, das Aufführungen von
„Geschäft ist Geschäft" uno
„Der Biberpelz** bringt, mit
besonderem Interesse, wie es
bei früheren Dresdener Gast¬
spielen Bühnen- und Filmpro-
minenter noch niemals zu be¬
obachten war.
Autoren Wassermann und
Schlee erzählen, was sich dem¬
nächst beim Gastspiel Pat und
Patachons beim Fußballspiel
„Hertha gegen Viktoria" tut,
und glaubte dem Regisseur Ge¬
org Jacoby aufs Wort, daß die¬
ser erste deutschsprachige Pat-
und Patachon-Film sicher ein
gutes Geschäft werden wird.
bei der Nero.
Film. Man hörte von der
Freude, die die Arbeit in Ber¬
lin macht, hörte von der Verfas¬
serin der französischen Ver¬
sion viel Interessantes über
deutsch-französische Zusammen¬
arbeit und stellte fest, daß die
Fäden zwischen Berlin und Paris
eher fester wie loser werden.
Nachher sprach man beim
Kaffee über die Gerichtsszenen,
die Herr Brecht nachträglich
an die „Dreigroschenoper** an-
hängen will, wobei die amü¬
sante Bemerkung fiel, daß nach
dem Abschreiben ja nun das
Zuschreiben die beste Beschäf¬
tigung sei.
Mitteldeutsche Kritik
am D. L. S.
Die am Montag in Leipzig
abgehaltene Versammlung der
Delegierten des Landesverban¬
des Mitteldeutschland beschäf¬
tigte sich auch eingehend mit
D. L. S.-Fragen. Die Tatsache,
daß von den Aktionären außer
dem eigentlichen Aktienbetrag
noch Sonderleistungcn in Höhe
von 25 bis 30 Prozent als Zin¬
sen und Aufgeld gefordert wer¬
den, gab zu scharfer Kritik An¬
laß.
Heute Premiere ..Zwei
Krawatten** Universum
und Uta*Pavillon
Georg Kaisers Bühnenstück
„Zwei Krawatten**, das an zahl¬
reichen Theatern gespielt
wuide, ist als Tonfilm von der
Max - Glaß - Produktion herge¬
stellt und von der Terra her¬
ausgebracht worden. Der Film
weist eine außerordentliche Be¬
setzung auf: Michael Bohnen,
zum erstenmal im Tonfilm, spielt
die Hauptrolle. Außer ihm de¬
bütieren der Intendant Richard
Weichert. in dessen Händen die
künstlerische Leitung lag. Erika
Gläßner, Trude Lieske, die erste
Tänzerin der Berliner Staats¬
oper: Genia Nicolaiewa, und
Theo Lingen. Ferner wirken
mit: Olga Tschcchowa. Ralph
Arthur Roberts, Julius Falken¬
stein, Carl Goetz. Walter Stein¬
beck, Max Gülstorff, Paul
Biensfeldt, Hugo Fischer-Koppe,
Kari Hannemann, Friedrich
Ettel Eugzn Jensen und Fritz
Odemar.
Im Programm der Aktuellen
Abteilung der Funkstunde er¬
folgt heute, Donnerstag,
gegen abends 10.45 Uhr.
eine Übertragung aus dem Uni¬
versum-Kino. Der Schluüchor
des neuen Bohnen-Films „Zwei
Kraw Ilten" wird unmittelbar
von Gern zur Vorführung gelan¬
genden Tonfiimstreilen auf den
Funksender gebracht. Sodann
singt Michael Bohnen persön¬
lich auf der Bühne des Film¬
theaters zwei Lieder, die eben¬
falls zur Übertragung kommen.
Ula-Tonwochc Nr. 6
Die Ton-Bildreportage der
neuen Ufa-Tonwoche ist wirk¬
lich aktuell und fesselnd. Den
Auftaxt bildet der Ton-Btld-
hericht vom Beginn des großen
Europa-Rundflugs des D. 2000,
des größten Land-Flugzeuges,
weiter gibt es tönende Bilder'
von den diesjährigen großen
Herbstmanövern der amerikani¬
schen Atlantikflotte. Wirklich
ergreifer.d ist der Ton-Bildbe¬
richt von der Beisetzung der
Opfer des R 101 in London.
Eindrucksvoll auch die Bilder
von der großen Rheinlandreise
des Reichspräsidenten. Man
sieht und vernimmt, wie er im
Stadion zu Aachen jubelnd
empfangen wird, und hört Teile
seiner Ansprache an die Stadt¬
häupter und an die erschiene¬
nen Saarländer.
Kinoton •Vertr ctung
Für die Bezirke Pommern,
Ost- und Westpreußen hat die
Kinoton-Vertretung Herr Ok¬
tave Bryk übernommen. Anfra¬
gen BerÜn-Tempelhof, Attila¬
straße 170. Telephon Südring
895.
Aussprache der mitteldeutschen
Komposition durchs Telephon
In einer Besprechunj^ der De>
led^ierten des Landesverbandes
Mitteldeutschland, die am Mon-
ta({ in Leipzig stattfand, wurden
verschiedene Fragen verbands¬
technischer Natur besprochen
so das Thema der Beitragsein¬
ziehung. sowie Vorschläge zur
Abänderung des Abstimmungs-
Verhältnisses im Reichsverband.
Die Arbeit der Beratungsstelle
für tantiemefreie Musik soll in
weitgehendem MaOe unterstützt
werden.
Sehr lebhafte Debatten gab es
dann in der Tonhlmfragc. An
dem heutifien Vermietungssystem
für Tonfilme wie am künstleri¬
schen und technischen Niveau
des Tonfilms wurde wie immer
lebhafte Kritik geübt. An der
prekären Lage des Lichtspiel¬
gewerbes sei die Tobis ange¬
sichts ihrer hohen Lizenzforde¬
rungen mitschuldig. Der Reichs¬
verband müsse sich sofort u'sd
ganz dringlich an das Wirt¬
schaftsministerium wenden und
betonen daß von einer schleu¬
nigen, energischen Behandlung
der Lizenzfrage viele Existenzen
abhängig sind.
Zu betonen sei. daß der Ton¬
film das erwartete Geschäft
nicht gebracht habe, daß er
Delegierten
.rotz aller Bemühungen der
Theaterbesitzer, auf Qualität zu
halten und die technischen Be¬
dingungen immer wieder zu ver¬
bessern, ein ganz bedeutendes
Nachlassen der Geschäfte nicht
aufhalten konnte.
Der Sächsiche Einzelhandels¬
verband will in der Frage der
Luftraumsteuer eine Klage gegen
die Stadt Dresden durchführen.
Recht erfreulich, daß sich die
Anhaitische Regierung dem Vor¬
gehen der Sächsichen Regierung
in der Frage der Prüfung der
elektrischen Anlagen angeschlos¬
sen und damit eine wesentliche
Erleichterung herbeigeführt hat.
Auch mit einem neuen Fall
von Preisschleuderei. der sich
auf ein Weimarer Theater be¬
zieht. mußte man sich beschäf¬
tigen. Schleuderpreise zu Be¬
ginn der Saison — w’as sollen
da erst die kommenden Monate
bringen?
„Die Herren von Maxim.**
T riumph-Film wird Victor Hol¬
länder« erfoldreiche One-
länders erfolgreiche Ope¬
rette „Die Herren von Maxim“
als musikalisches Tonfilm-Lust¬
spiel mit den bekannten alten
Schlagern und neuen Chansons
herausbringen. B. E. Lüthge
schreibt das Manuskript: Adolf
Trotz wird Regie führen.
Führung durchs Pinschewer-
Atelier.
^ nläßlich
der Tagung des
Bildspielbundes fand eine
Führung durch das Pinschewer-
Film-Atelier statt. Die Teil¬
nehmer erhielten Einblick in
die Geheimnisse der Herstel¬
lung des Trickzeichnungsfilmes
und des „tönenden“ Puppen¬
spieles und gewannen die Über¬
zeugung, daß auch auf dem
Sondergebiete des Werbefilmes
künstlerisch Hochwertiges und
damit kulturell Bedeutsames
geleistet werden kann.
.loliii M. AiKicriioii, (Ifr dm l'nt^und I
filtii«» ..lN*r laatskoiiiK'’, t*rtjilili hier o m« dii* «r
d«*r «!«••« Kiltii!*
Wir waren mitten in der Ar¬
beit, um den „Jazzkönig“ fer¬
tigzustellen, da kam mir eine
besonders gute Idee für ein
Bild, welches ich unbedingt in
diesen Fi^m hineinhaben
wollte. Tänzer, Solodarstel¬
ler, Kostüme und Orchester
standen schon zur Verfügung,
nur die Musik fehlte — — der
Schlager war noch nicht dal
W'as tun-?
Schließlich drehten wir an
der Küste in Universal City,
die Komponisten aber saßen in
New York, einige tausend Kilo¬
meter trennten uns, die sogar
per Flugzeug nicht in einem
Tage zu überbrücken sind. Ich
mußte aber meine Komposition
in 24 Stunden haben!
Telegraph, Telephon und
Radio mußten mithelfen. Ich
telegraphierte sofort an Mabel
Wayne, die auch in Deutsch¬
land bekannte „Ramona“.
Komponistin, den von Harry de
Costa verfaßten Text, gab da-
I
Kleine Anzeigen
„Pat und Patachon als Kunst¬
schützen.“
nde des Monats erscheint
im Verleih des D. L. S. ein
stummer Pat und Patachon-
Film, „Pat und Patachon als
Kunstschützen“. Dieser Film
wird außerdem auch mit syn¬
chronisierter Begleitmusik in
Tobis-Licht- und Nadelton¬
fassung geliefert.
Widerstände
nach den neuen kinopobici-
Uchen Vorschriften fertigt
Oacar Heine
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Old stirkster Rilleiioukrili
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lEIUN. irusAWfrif. Nvk|riin
sinta 18
UIUN. Süibtrt. Frleirtdutr. 218
MCIDN. Caataiu Filn I. ■. 1.1,
liiOater tir. tl
IIEiUO. lalBllcSl. lalmhafttr. 24
UNIIS. KiBeiacSalk I. m k. L.
■aBiBlkt«ill 12
BIESOEN. Br NfiBtl. Sekttktaua 4
lOl'ELMRF. IbaiBklaho, Brai AiaB
tiralia 29
FUBKFUIT a. N., Itaatrayh. Karl
larstaa. TaaBasstr. S2
BANI0I6, EbH FriU. SaaUBurki S8
lANBOSS. Nai SdiamiBB. btbaai
itrika 8
lINNOfER. Pack i lerkkaH. Fara
radar Siraka 33
KIEL. Priaa. laUtaaHr. 59
IlLN. IbataUpka. Baba Straba 14
NONCIEN. laar, Karlsplati 24
NiANIEIS. Laiüt. laiMtitniia U
LEIPIie. NItueba. Karlstribe t
KtNIBIIEIS. Krakankl. laaiph.
Liiotusä
nETTIN. Schattka. Laiiaasiraka i-7
fonlilin-Akuslikpiasclic Kcfcr.
Muster 5 Tage zur Wahl. / Samtkans Sckmldl / Hsnnoecr K14
zu eine kurze entspreci«
Schilderung des Bildes
kündigte an, daß ich na
zwischen 12 und 2 Ul r
Telephon die Musik von
vorgespielt zu haben wür k
Die Verbindung kam zu ii
gesetzten Zeit, an dem et
Ende der Strippe saß ic.i
sechs Telephonhörern,
denen der eine für mic •,
zweite für Paul Whi
der dritte für Carl Laem tik
und die restlichen drei fü<* J
Notenschreiber waren, d e j
Notenpapier und Sc-
Utensilien gespannt dasa iet
Am anderen Ende de I
tung saß Mabel Wayn* .
hatte ihren Flügel neben M
Telephonapparat stellen
und sang uns nun nachts .MJ
lodie und Text vor. |
Wir unterbrachen, vo; äi
Notenschreibem kamen
fragen — — geduldig w e<ir|
hclte Mabel Wayne singe: d
spielend immer wieder .Me.
die und Text.
Da.s dauerte natürlich
ziemliche Weile, und m*.hr
einmal wollte das Amt d \
bindung unterbrechen
wir baten und fiehten * nd
— die Verbindung blieb
Amtsdame in flollywooi ‘
hauptete sogar, sie könn? -
neuen Schlager senon ing
so oft hatte sie sich zw
schalten müssen, und
natürlich das Lied dan le'
gehört.
Jedenfalls, unser Schl.» .
„Ragamuffin Romeo“ «tat-
Und zum Schluß sag' ^
Mabel Wayne, damit k««**
Mißverständnisse cnl
hätte sie die Original-K
tion vor einer Stun K
Funkbild aufgegeben E«* j
halbe Stunde später hat?eo »"' j
tatsächlich das durch
gefunkte Notenbild in Haibl**
„Madame Blaubart **
F 'ür den Hegewald-K^in»***^
film „Madame Blaubs^^
dessen Titelrolle Lil
spielt, sind für die
Rollen Harry Frank,
Schmitterlöw und Anton t
hofer verpflichtet worden. 1^
Film liegt der gleichnamig«
man von Karl Hans Slrobl
gründe. Regie: Conrad
Die Musik für „Alrau** *
n ie Musik-Einlagen ^
Richard Oswald-TonfJ*** -
Ufa „Alraune“ wurden xy
Kaper komponiert.
lische Leitung: Kapellm«»» ..
Dr. Felix Günther. '
nahmen: Dr. Erich Le»**"
Der MlGsjeamt^rapb** crtcbcinl sechtmal wftckcntlicb. Bcttcllangeii io «Hen Scherl-FilUlcn. Buckkandlunileo und bet der Post It. Postzeitungsliste. Bezugspreis Mk. 3.'—
“ * : 35 Pfg di« mm-Höhe; Stellenangebote 25 Pfg., Stellengesuche 15 Pfg. die mm-Höhe —> Scitci^rcisc und Rabatte \ pm *^
SttzägL Bestellgeld. Anzeige npr ei sc: 35
" .•?. Nr. 3111. —
achcäüionto: Berlin NW 7. ^r. 3111. — HauptschrifUettung: Alfred Koscothal (A'osL Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Neumann,
teil: A.Pieniak, aimtlicb in Berlin. — Nachdruck nur unter Quellenangabe gestatteL Unverlangte Einsendungen werden nur zurückgeschickt, wenn Porto
Verlag und Dnaciu August Scherl G. m. b. H., Bcrl^ SW 68^ Scbcrlhaua.
24. Jahrgang Berlin, den 16. Oktober 1930 Nummer 242
Farbige Revue
Der Whiteman • Film läuft i'm Ufa-Palast an
4
Eine mit Spannung erwar¬
tete Uraufführung. Der größte
Film, den die Universal bis¬
her eschaffen hat. Aufgebot
bekanntester Namen, neue¬
ster technischer Fortschritte.
Eine Zusammenfassung von
all dem, was an Pracht und
Ausstattung in Hollywood
als gut und teuer zu haben
wai.
Ein F Im ganz ohne Hand-
lunij. Eine glänzende, schil¬
lernde Kette von tausend
und einer Einzeldarbietung.
Eine wirkliche Übertragung
der Revueidee auf den Film.
Seihst die Commöre und
uer Compere sind ver-
schv’undcn. Arnold Korff
verbindet die einzelnen Dar¬
bietungen mit deutschem
T^ext Ist nett, elegant, lie¬
benswürdig. Aber es fehlt
ihm, um das einzig Negative
diesem großartigen,
prachtvollen Werk vorweg-
^unehmen. an den textlichen
Eointen. Er füllt Lücken aus,
beiofitt Übergänge, aber man
hitti ihm gern eine kleine
Einspritzung mit humoristi-
»chtm Serum gewünscht.
ir
Mittelpunkt natürlich Paul
^hiteman, den man ohne
i’ek lamemäßige Übertreibung
ungekrönten König der
dazzspieler nennen darf.
Er hat sein unverglcich-
iches Orchester, das auf sei-
Europatournee in Berlin
dem riesigen Großen
^hauspielhaus bejubelt und
gefeiert wurde, anscheinend
für den Tonfilm ver¬
stärkt.
Mietet als Illustration
den einzelnen Bildern
JEANE'^'TE LOFF. ARNDLO KORFF und die SISTERS G.
in dem U n i ▼ r r s a I »T o n - und Farbenfilm «DER JXZZKONIG**
seine erprobtesten Schlager,
tut aber auch ein paar Senuß
europäisches Sentiment, un¬
garisches Temperament und
süße Wiener Walzerweisen
hinzu.
Was die Kunst der Tech¬
nik, der Architekten und vor
allem die Technicolor ge¬
schaffen haben, ist eigentlich
nur Folie zu dieser Musik.
★
Immer wieder gibt es neue
Überraschungen, ganz gleich,
ob es sich um die Rhapsodie
in bleu handelt, die Jacques
Gastier, der weltberühmte
Schattentänzer, leitet, oder
ob eine Hollywooder Aus¬
gabe des unerhörten Musikal-
Clowms Grock auf den merk¬
würdigsten Instrumenten die
harmonischsten Experimente
ausführt.
Der Song auf der Luft¬
pumpe — um nur ein Bei¬
spiel zu nennen — ist un¬
übertroffen. Das Jongleur-
Potpourri auf der Geige ist
mit diesen Finessen und die¬
sem Raffinement noch in
keinem europäischen Variete
gesehen worden.
★
Unerhört der Aufwand der
Massen. Selten geschickt die
Kombination zwischen Soli¬
sten und Ensemble.
Ein Bild voller Charme,
einschmeichelnd in Gesang
und Melodie, frappierend ge¬
radezu in der Farbe und in
Der Jazzkönig
Fabrikat: Universal Hauptrollen: Paul WhiUman,
Verleih Deutsche Universal Jeanette Loff. John Boies
Regie: John M Anderson Dtsche. Conference: Arnold Korff
Länge: 2372 Meter, 11 Akte Uraufführung: Ufa Palast am Zoo
dem Arrangement: Die Ge¬
schichte vom Brautschleier.
Der A.em steht dem Be¬
schauer beinahe still, wenn
am Schluß dieser Szene das
junge vermählte Paar die
Treppe emporschreitet. Sich
ein gclceaes Gewebe aus¬
breitet, das zwanzig oder
dreißig entzückende Frauen
nicht meistern können.
★
ImpcrJerend und von stätk-
ster Wirkung die Irving-
Girls.
Fünfzehn Tänzerinnen, ge¬
gen die die tillernden Girls
und die fabelhaft trainierten
Damen Jacksons beinahe
Waisenkinder sind.
Niedlich in der Musik: die
Bank im Park. Bei deren
Schlußbild eine Drehbühne
von gigantischem Ausmaß all
ihre Möglichkeiten entfaltet.
Unerhört das Schlußbild
der tanzenden Nationen, bei
dem sich die Musik und die
Tänzer aller Länder in
einem großen Schmelztiegel
vereinigen.
Wenn hier hundert oder
zweihundert Geigenspieler,
Harmonika-Virtuosen, Wald¬
hornbläser, sich mit glänzend
trainierten Tänzern vereini¬
gen, entringt sich auch den
Lippen des hartgesottensten
Kinobesuchers ein unwillkür¬
lich leise geflüstertes: „Uner-
hört", ^
Im Ufa-Palast führt man
das Bild zum Teil unter Be¬
nutzung des Magnoskops vor.
Klar, daß mit Unterstüt¬
zung dieses famosen optischen
Mittels die Wirkung noch ver¬
größert und gesteigert wird.
und Verkauf von BOhnenzubehör durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“
Abreise nach I
Heute nacht so kurz nach N
Mitternacht (ab es auf dsm F
Lehrter Bahnhof eine Filmszeie, z'
die vom Reisepublikum mit A
(röBtem Interesse verfcli>t
Zwei Stars, OI(a Tschechowa
und Johannes Riemann, reisten 1
mitdemZwölfubrdreiBig-Schnel - i,
zu( nach Bremerhaven, um sich g
von dort mit dem Dampfrr §
„Europa" nach New York eic- ^
zuschiRen, von wo aus stracks ^
■ ■ Hollywood an(c-
I wird, um in deut -
sehen Tonfilm-Versionen der
Universal zu filmen. *
Olga Tscheebowa, in einem
fabelhaften Reisemantel chicc
und elegant, erzählt, daß es ihr '''
natürlich große Freude gemacht
habe, daB sie von der Universal ^
nach Hollywood geholt worden U
sei, daB sie sich auf die Arbeit sl
drüben mächtig freue und dsu3 0
sie natürlich — wenn auch jetzt G
Hollywood ganz im Vorder- w
grund sei — ihrem geliebten h
Berlin und der Tätigkeit im T
Film in Berlin nicht untreu R
Johannes Riemann wiJ nicht Ic
Hollywood-Fieber hat. Aber die
Freude, io Hollywood tonfilmen
zu können, leuchtet ihm aus den
Er spielt in der deutschen
Version des Universal-Films
,.Liebe auf Befehl", nach dem
Theaterstück „Die Republik
befiehlt", die Rolle, die er in
Berlin in dem Lotharseben
Stück mit großem Erfolg dar¬
gestellt hat Auch Olga Tsebe-
chowa spielt in dieser deut¬
schen Version eine Hauptrolle.
Die Künstler werden auch in
einem zweiten deutschen Film
der Universal mitwirken.
Der Zeiger der Babnhofsuhr
rückt der Abfahrtszeit zu. Herz¬
lichen Abschied gibt es von
Angehörigen und Freunden.
Die Herren der Universal be¬
stellen schönste GrüBc an
Onkel Karl. Riemann, dessen
Gattin ihn hinübcrbegleitet,
winkt mit männlicher Gelassen¬
heit. O'ga lächelt unter
Tränen, was ihr sehr gut steht.
Bildreporter und Filmopera¬
teure treten in Tätigkeit, und
los geht die Reise — nach
Jahresbilanz aus Hessen-Nassau
Es waren gerade keine über- in Begleitung Erwachsen ..i
raschenden Neuigkeiten, die Lichtspieltheater besuchen
Matter in der Generalversamm- ten und jetzt auch alleii:
iung in Ftankfurt seinen 60 bis men können, in einer
80 Getreuen erzählte. reichung der Kartellklagr ;
Interessant war aber eine die Tobis, die Erlanguni;
Zusammenstellung derjenigen Steuerfreiheit am Verfa si
Dinge, die die Verbandsleitung tag, die Einrichtung der I
im abgelaufenen Gescbäft.ijahr schule für Vorführer, St. n
beschäftigten und die das er- der Beiträge zur Berufsge i
folgreiche Arbeiten beweisen. Schaft, Ermäßigung der r
Der Verband hat Erfolge er- bühren und eine fühlb..ri
zielt in der Eintrittspreisregu- leichterung in der K' .!
lierung in einigen ProvinzstäJ- durch die Lichtspielpoliz. i.
ten, wie z. B. GroB-Auheim, in Frankfurt eine Zeitlan i
Eschwege und Hanau. lieh reichlich drückend v.i
In Frankfurt hatte er weniger Durch den vom Kassiert- I
Glück weil eine gesetzliche hold vorgetragenen Ka
Handhabe, die (auch die ande- riebt erfuhr man, daß ei
en) Kinobesitzer zu vernünftige bestand von 317,90 Ma
Preise zu zwingen, leider fehlt. handen Ut. An Außen a
Weitere Erfolge wurden er- verbucht der Verbant
zielt im Abschluß von Tarifver- j,, Hauptsacl
tragen mit den Musikern, Inge- Mitgliedsbeiträt
druckt niedergelegten Rieht- ir . j .
, . • Kt. Der neue Vorstand sei l
linien für Gemaprozesse, im Ab- . ... »v/ ■ .
Schluß eines Manteltarifvertrags einstimmiger Wai .
mit d.n technischen Angestellien. e jsa““en: 1. Vors. .
In Sacaen der Stempelgebühr, Gatter, 2. VorsiUerder 1
die einzig und allein von Hessen Schriftführer Degott, K -
erhoben wird, sind geringe Teil- Leibht ld, Beisitzer Müli.-r
erfolge erzielt worden. deringelheim, Meyer M
Weitere Erfolge bestünden in Barke-Hersfeld. Börkc "
der Behandlung der Jugend' baden, Amsel - Rüss- J
Höchst.
tF FILM-FACH BUW
^ I II VERLAG SCHERL« BERLIN iSWSlEiHC^-
Berlin, den 17. Oktober 1930
Vier Krawatten
Zwei im Universum - zwei im Ufa-Pavillon
E> mag richtig sein, daß
Gco- : Kaiser, der Dichter
des ühnenstückes von den
.2wi Krawatten" irgend-
want und irgendwo einmal
l>eha [)tet hat, daß schon eine
I neue Krawatte genüge, um
einet Menschen zu wandein.
AI . r es genügte nicht
imm. ein erfolgreiches The-
'>er- ick, um daraus einen
film u machen, der nun mit
«nbe, ingter Sicherheit über¬
eil d n großen Erfolg und
den äsenden Beifall der
•Mens! bringt.
We .e Leute behaupten im
ebrig, i. daß es Filme, die in
allen großen und kleinen
Stidtin des Reiches, gleich
tote ' eschäfte machen, bei-
®*he iberhaupt nicht gebe.
Unc wenn schon einmal,
^nn ei es eben der große
! ^1*11. mit dem nun einmal
»Ikn Filmen, ganz gleich,
sie in Berlin oder Holly-
Sfood entstanden, zu rech-
oen Ut.
Es nmß gleich gesagt wer-
n, daß diese Vorrede nicht
“•« Einleitung zu einer ab-
‘‘bnenden Kritik sein soll.
Diese allgemeinen Sätze
”»d de>wcgen nötig, weil ob-
«liverweise vermerkt wer-
^ muß, daß die Geschichte
5?^ ewei Krawatten in beiden
j^*’'*ll'“‘'’ungihäusern nicht
ohne Widerspruch auf-
«*»ominen worden ist.
^buld daran hat zum Teil
„ “^flragung. Weil, wenig-
d^o” Vorstellung, die
r Referent im Ufa-Pavil-
besuchte, das Potentio¬
meter nicht einwandfrei funk¬
tionierte.
Man wird also einige Diver¬
genzen in der Lautstärke
zweckmäßig nicht in Rech¬
nung zu stellen brauchen.
Etwas, was auch deswegen
erwähnt wird, weil das zur
Beurteilung mancher Kritiken
der Tageszeitung notwendig
ist, die leider häufig diese
technischen Unzulänglichkei¬
ten nicht berücksichtigen.
■k
Der Film selbst schildert
die Geschichte des Aufhilfs¬
kellners Jean, dem ein Hoch¬
stapler, um sich vor der Ver¬
haftung zu retten, eine weiße
Krawatte für die schwarze
gibt. Eine Chrysantheme fürs
Knopfloch. tausend Mark
und ein Tombolalos.
Ausgerechnet die Nummer
333 gewinnt eine Reise nach
Amerika, und Jean kommt in
die Kreise der upper ten.
Seine kleine Freundin aus
Berlin i. w. d. macht die
Reise im Zwischendeck und
Fabrikat: M.Glass-Film d.Terra Künstler. Leitung; Rieh. Weichert
Verleih: Terra United Artisls Hauptrollen Michael Bohnen.
Manuskript: Nach d. Bühnen- Olga Tschechowa, Roberts.
stück von Georg Kaiser Glässner, Lieske, Falkenstein
Musik: Mischa Spoliansky Länge: 2430 Meter. 5 Akte
Regie: Felix Basch Uraufführung: Universum und
Tonverfahren: Tobis Ufa-Pavillon
erfährt zwischen New York
und Florida, als man sie ge¬
rade nachts aus der dritten
Klasse ohne Fahrkarte her-
ausseizen will, daß sie vier¬
zig Millionen geerbt hat.
A lf der Rückreise geht's
umgekehrt. Da fährt die
kleine Trude in der Luxus-
kabinc und der gute Michael
Bohnen im Zwischendeck.
Mar zerbricht sich glück¬
licherweise erst nachher den
Kopf darüber, warum er die
Gratiskarte für die Luxus¬
kabine nicht auch auf der
Heimfahrt benutzt.
Aber vielleicht läßt Georg
Kaise- nur die Hinreise ge¬
winnen, in der angenehmen
Erwartung, daß jeder Tom¬
bolagewinner, wie immer,
auch beim besten Gewinn
schließlich noch etwas zu¬
zahlt.
*
Das Ganze ist im ameri¬
kanischen Stil bewußt als
Persiflage aufgezogen. Man
sieht wie das moralische
Mäntelchen überall, beim
Alkohol, beim Gebet, bei der
Liebe die Unmoral über¬
deckt.
Ladislaus Vajda, der Manu¬
skriptschreiber, hat das
sicherlich recht schön ge¬
dacht. Und Felix Basch so¬
wohl wie sein künstlerischer
Mitarbeiter Richard Wei¬
chert haben sich redlich
Mühe gegeben, die Parodie
zu unterstreichen und doch
den Rahmen des Kinomäßigen
zu erhallen.
Daß das nicht überall ge¬
glückt ist, liegt vielleicht am
Stoff an sich.
'®ine Anzeigen*
im.vKinematograph**- billig und erfolgreich
Eine kleine Riditigstellung
Jedenfalls wird zum Teil
ausgezeichnet gespielt. Mi¬
chael Bohnen findet sich in
dieses moderne Milieu, das
zwischen Operette, Schau¬
spiel und Lustspiel schwankt,
mit einer seltenen Virtuosi¬
tät. Er bemüht sich, die
Musik Micha Spolianskys,
die hier genau so wie in dem
Emelka - Tauberfilm manch¬
mal weitab vom Kinomäßigen
geht, glücklich zu interpretie¬
ren. Darstellerisch merkt man
noch hier und da etwas Ka¬
merafremdheit.
Der Schlager ist zweifellos
das Lied, in dem behauptet
wird, daß man für die Liebe
die größte Sympathie haben
müsse.
-ä
Sonst aber zuviel kleine
Berliner Kurfürstendamm-Re-
vue und zu wenig große Me¬
lodie. Zu wenig für die breite
Masse, auf die man, ob man
will oder nicht, beim Film
Rücksicht nehmen muß.
Olga Tschechows schwimmt
nun, während dieser Film vor
uns abrollt, selbst auf dem
großen Meer, fährt wirklich
nach Amerika und hofft
sicherlich, daß ihr drüben
mehr Glück beschießen ist als
manuskriptgemi. in diesem
Film.
Man sieht Julius Falken¬
stein, schon in der Maske
ganz ein Muckerton. Amü¬
siert sich über Heim Rechts¬
anwalt Bannermann, der
sonst Ralph Arthur Roberts
heißt. Sieht e'ne r idlos lange
Reihe guter, , ’ mnter Na¬
men.
Stellt vor al'em fest, daß
der Kamera:.iann Nikolaus
Farkas mit bewährter Rou¬
tine glänzende Bilder fest¬
hält, aus denen beinahe über¬
all ein** künstlerische Eigen-
W'". Keit spricht, die dem
Filij lur zum Vorteil ge-
reicl
*
Felix Basch arrangierte das
Ganze mit leichter Hand,
sorgte für hübsche Arrange¬
ments der Szenen, tat mit
Weichert alles, was in punkto
Regie zu machen war.
*
Aber der große Erfolg war
bei der Uraufführung nicht
zu erringen.
Das Schicksal dieses Films
in den Provinztheatera ist
kaum vorauszusagen.
Dem „Film-Journal" sollte
man zu Weihnachten eine
Rechenmaschine schenken.
Es wiederholt die Tabellen,
die wir über die Ausrüstung
deutscher Theater mit Ton¬
film-Apparaturen veröffent¬
lichten. Verkündet stolz, daß
1764 Theater ausgerüstet
seien und weist dann glück¬
lich 881 Tonfilm-Theater tat¬
sächlich nach.
Also rund 500 weniger als
wir bereits acht Tage vorher
namentlich bekanntgeben
konnten.
Wir haben von jeher Wert
darauf gelegt, in bezug auf
Statistik einwandfreies Ma¬
terial zu liefern, und scheuen
in dieser Hinsicht, wie unsere
Leser wissen, keinerlei Ko¬
sten und Mühen.
Es geht bei aller Freund¬
schaft nicht an. daß man auf
der ersten Seite eines Blat¬
tes behauptet, es gebe 1800
Kinotheater, und daß man
dann noch nicht einmal die
Hälft,; iu einer Tabelle tat-
säcl lieh V iedergibt.
Leibst v-enn man annimmt,
daJ von Nitzsche, Kinopax
und Kinofag tatsächlich 600
Apparate in Gebrauch sind
— eine Zahl, die wir aus
ganz bestimmten und berech¬
tigten vbründen für zu hoch
gegriffen halten —, ergibt
das immer erst 1500 Theater,
so daß uns das „Film-Jour-
nai". selbst wenn mim seine
eigenen Angaben als richtige
unterstell', 300 schuldig bleibt.
Der Ordnung wegen sei
festgestellt, daß zu den 522
Orten mit 1129 Theatern in¬
zwischen nach Angabe der
beteiligten Firmen und aus
dem Reich ungefähr 180 The¬
ater hinzugekommen sind, so
daß im Augenblick mit höch¬
stens 1300 Häusern zu rech¬
nen ist, die überhaupt für
Tonfilmvorführungen in Frage
kommen.
Wir haben nicht ohne Ab¬
sicht unserer Statistik die
Größenangaben der einzel¬
nen Häuser hinzugefügt, weil
sie natürlich für die endgül¬
tige Beurteilung der deut¬
schen Tonfilm-Situation ent¬
scheidend sind.
Es scheint dann ferner, als
ob das „Film-Journal" einer
kleinen Zahlenpsychose zum
Opfer gefallen ist.
Es behauptet. Klangfilm-
Tobis hätten zusammen 921
Theater beliefert. Dabei ist
die Zahl der Theater mit der
Zahl der Apparaturen ver¬
wechselt worden.
Denn die Aufstellung des
„Film-Journals", die wir ge¬
nau nachgeprüft haben, be¬
legt tatsächlich nur 612 The¬
ater, von denen selbstver¬
ständlich über 300 Häuser
mit je zwei Apparaturen ar¬
beiten können.
Man sollte gerade im
Augenblick mit der Veröf¬
fentlichung von statistischem
Material etwas vorsichtiger
sein und nur dann Listen
veröffentlichen, wenn sie in
jeder Beziehung authentisch
sind.
Selbstverständlich können
auch in unseren Aufstellun¬
gen hier und da Fehler Vor¬
kommen. Irrtum ist selbst¬
verständlich immer möglich.
Unser Material stützt sich
aber nicht nur auf die An¬
gaben der Einbaufirmen, son¬
dern wir verwerten die An¬
gaben der Verleiher und
Theaterbesitzer, die dan¬
kenswerterweise unsere um¬
fassende und schwierige Ar¬
beit in großem Maße unter¬
stützen.
Wir waren gezwungen,
diese Richtigstellung vorzu¬
nehmen. nicht, weil wir uns
für allwissend halten, oder
weil wir glauben, das Recht
auf den Abdruck von Kino¬
statistiken gepachtet zu
haben.
Wir befassen uns nur kri¬
tisch mit dem Material des
Film-Journal, weil gerade in
den augenblicklichen Zeiten
falsche Unterlagen zu wirt¬
schaftlichen Rückschlüssen
führen können, die im Inter¬
esse des Einzelbetriebes und
der gesamten Kinowirtschaft
unter allen Umständen ver¬
hindert werden müssen.
Die Ufa-Tonwoche erfolgreich
Die tönende Wochenschau
der Ufa hat, wie aus den
Pressebesprechungen aus dem
ganzen Deutschen Reich her¬
vorgeht, einen vollen Erfolg
bei Publikum und Presse zu
verzeichnen. Inzwischen hat
sich die Zahl der Filmtheater,
die die Ufa-Ton-Woche vorfüh¬
ren, auf über 190 erhöht, so
daß in fast jeder größeren
Stadt nunmehr Gelegenheit ge¬
geben ist, diese aktuelle Ton-
Reportage zu sehen. Täglich
treffen zustimmende Urteile
der Theaterbesitzer ein.
Ein alter Bekannt er
in neuer Potitio i
Wie die Paramount m .tt_
hat Herr G. J. S c h ä f c <h
Leitung des zcntraleuropä cha
Geschäfts der ParamounI ibtr-
nommen. Er wird von >;
aus die Interessen des . neri.
kanischen Konzerns bei usi
in Österreich, Ungarn, Tscl. .-cbs-
Slowakei, auf dem Balk
Polen, in Skandinavien des
Randstaaten und Holland -ites
G. J. Schäfer bat vo ie
Pike auf gelernt. Seit vier-
C. J. Schäler
zehn Jahren steckt er ii. Filsn
business, und seit fünf afarti
wirkt er in Europa.
Bei Paramount hat “
Boston angefangen. 19 traf
er in Europa eia, übern i m w-
nächst die Geschäfte de Par*-
mount im Rahmen der F *«*••
die bekanntlich Ende !9..r ao»-
einanderging, weil jede . r be¬
teiligten Firmen für s - *®-
fing.
Im Januar 1929 ging -chäler
an den Aufbau der Par^ 'ouat-
Organisation in österrei U**
garn, Tschechoslowakei Po***
Er beschränkte sich nK'ü dar¬
auf, jeweils in den Zintrale*
zu sitzen, sondern studierte des
Markt praktisch, wobei ibm «*-
tfirlich zugute kam, daß ■ r nic»l
Vollamerikaner ist. ondef*
eigentlich Deutscher, des***
Großeltern in der Gegend »»•
Stuttgart beheimatet wiren.
Jeizt bearbeitet er vjd
lin aus Zentraleuropa. E*
nicht ohne filmpoliti'i-he* *•'
teresse, daß auch die “aran"’"
anscheinend eingesehen bat. d
Berlin doch stärker .n!'
mittelpunkt in Frage koirun» »•
Paris. .
Vielleicht überlegt man Jß
jetzt auch, ob man nicht doc
auch wenigstens die den**«
Produktion in die Re.chsk*«P
Stadt legen wird. i
Schäfer wäre der *
Grund seiner Kenntnis t
pas auch die deutsch-ain««ß|^
nische Zusammenarbeit i»
genehmcie und «rfolgreic^
Bahnen zu leiten, als ****^,te*
mal intolge der ,, *tr
Mißverständnisse der F*
.,,7c,'®/4/.r£/V •
TRL'V.VMderer.
C ß A Cl/AT t/t/£/V
f tr^SZ^'^^f/JTA SÖNELAND
. ri-ÄK«s. A
»»0
macht
\rdnung
Via'''*®'L
EIN TOFAG-TONFIIM
°ER STEIN-FILM G.M.B.H. BERLIN
SWr.4a. FRIEORICHSTR. tl*
TEU: BERGMANN ItSO 81
Tonfilm-Konferenz |
ohne Tonfilm
Gestern und heute ta|{t in
Dresden eine Konteren* deut- ,
scher Theaterleiter, bei dem
das Tonbilddrama zur Diskus¬
sion steht. Carl Leyst. ein naher
Verwandter Küchenmeisters,
leitet die Verhandlungen, die
offiziell von Tobis — Küchen¬
meister einberufen ist.
Eine Berliner Feuilleton- Korre¬
spondenz bringt unter beson¬
ders großer, auffälliger Ober¬
schrift Artikel zu dieser Ta¬
gung mit der Überschrift: „Thea¬
ter und Tonfilm".
Daß man bei der Tobis auf
die Idee kam, auch die offi¬
ziellen Instanzen des Films von
diesen Pourparlers zu ver¬
ständigen, ist vielleicht nicht
zu viel verlangt.
Paris erlebt seine zweite Auf¬
lage. Vielleicht erkundigt sich
Spio oder Industriellenverband
nach den Zielen und Hinter¬
gründen.
Wir kommen nach Eingang
der Dresdener Berichte auf die
Angelegenheit zurück.
Versammlung
in Plauen I. VosH-
Der „Verband der Lichtspiel-
theaterbesitzer Südwestsach¬
sens" beruft für Donnerstag,
den ’ 16. Oktober, mittags 1.30
Emclka wieder Emelka
Das alte Lic
Bekanntlich steht dem Reich
ein Optionsrecht auf 2,6 Mil¬
lionen Reichsmark Aktien der
Emelka gegenüber der Com¬
merz- und Privatbank zu. Die¬
ses Optior.srecht hat das Reich
heuie auf eine unter Führung
des Kommerzienrats Kraus-
München stehende Gruppe un¬
ter teilweisem Verzicht des
Reiches auf ihm gegen die
Emelka zustehende Forderun¬
gen übertragen.
Durch den hierüber abge¬
schlossenen Vertrag ist die
Lebensfähigkeit der Emelka
unter deutscher Verwaltung als
(elbständiges Unternehmen mit
ceutscher Produktion sicherge¬
stellt. Damit hat sich das Reich
ohne jede geldliche Verpflich¬
tung für die Zukunft von seiner
Interessennahme an der Emel¬
ka wieder gelöst.
Es kam, wie es kommen
mußte! Genau wie wir es da¬
mals voraussaglen, als das
Reich die Emelka übernahm.
Filmkonzerne sind keine Ex-
perimentieranstalten. Man darf
hoffen, daß Kommerzienrat
IS frei von Bindu
vom Reich gewährten Betriebs¬
kredit von 0,9 Mill. Rm.. so daß
die Gruppe Kraus mit 62 Pro¬
zent Aktionär und mit rund
3,3 Mill. Rm. Gläubigerin der
Emelka wird. Der Kaufpreis
dürfte rund 4 Mill. Rm. betra¬
gen. Die Gruppe Kraus um¬
faßt neben Kommerzienrat
Kraus laut Münchener Neueste
Nachrichten auch f-anzösisches
Kapital, als dessen Exponent
Albert Cohan auftritt, der frü¬
her eine maßgebende Rolle bei
der Gaumont-Gesellschaft spielte
und auch mit maßgebenden
Herren der Pathe Cinema be¬
freundet war. Die Bayerische
Bankengruppe ist nicht betei¬
ligt, sie bleibt Gläubigerin der
Emelka. Die Vertreter des Rei¬
cher werden aus dem Aufsichls-
rxt ausscheiden und gleichzeitig
zwei deutsche Vertreter der
Gruppe Kraus gewählt werden.
Der Vertrag mit dem Reich
sieht die Verpflichtung vor, die
Interessen des Reiches in der ’
Emelka-Wochenschau zu be¬
rücksichtigen; ferner ist die
Emelka verpflichtet, für eine
50 Prozent
raße 22 eine Mitgliederver
immlung ein. Die Tagesord
mg sieht u. a. Aussprach
»er Musiktantiemeverhäl'.niss
Budapester Ton61m>
konkurrenz
geteilt wird, hat mit Rücksicht
auf die bald bevorstehende
ungarische Tonfilmerzeugung
der ungarische Landesfilmver-
band zur Heranbildung einer
_ _ _ eihung der in
seiner Schule zur Besetzung
gelangenden zwei Studien-
stipeodien, zwei schulgeldfreie
und vier halb schuldgeldfreie
Plätze ausgeschrieben.
Fox breitet sich aus
Die Fox - Film - Corporation
wird am Montag, dem 20. Ok¬
tober, neue Räume in der
Friedrichstr. 225 beziehen, die
nach ganz modernen Gesichts¬
unter großem Kostenaufwand
in Grönland zum Teil aufge¬
nommenen Eskimo-Film sowohl
in Dänemark, wie in Norwegen
bei Kritik und Publikum eine
schwere Niederlage erlitten hat.
hagen nach Stockholm zu ver¬
legen.
Die Niederlage, die seine Ge¬
sellschaft mit dem Eskimo-
Film erlitten habe, könne mög¬
licherweise auch nachteilige
Folgen auf den Verkauf der
Direktor der Gesell- Petersen- und Pouls
sagt, er könne für neue lale bekommen.
„Einbrecher.“ Besetzung „Aschermi
neue musikalische Ehe- Pkie Aufnahmen zu
imödie der Ufa erhält Althoffs Tonfilm
Mädel, dem der junge
Langen das Herz gestohl
Und da ist auch die sch<
in die Reihe der führenden 1«» >«»*«» D'« Grupp.
Filmfirmen an beachtl cher Kraus hat die Absicht, die Pro
c . 11 - ... .. 1 ... duktion in München verstärk
. , , , tr- -. I«" hier mehrsprachige Tonfilme
noch nachfolgende Einzelheiten: werden. Ober die
Bei der Emelka-Transaktion Bilanzbereinigung sind Be¬
erwirbt die Kraus-Gruppe (Mün- Schlüsse noch nicht gefaßt. Man
chen) neben 62 Prozent des dürfte daran denken, daß die
Kapitals die restliche Forderung Gruppe Kraus nach He.-ab-
des Reiches aus dem Phöbus- Setzung des Aktienkapitals ihre
Geschäft an die Emelka von Forderungen bei einer Wieder-
2,4 Mill. Rm. und ferner den erhöhung desselben einbringt
Pcfcrscn'Poulscn versagt
Wie ein Kopenhagener Mit- Filme jedenfalls kein Geld auf-
tagsbUtt meldet, wird Nordisk treiben, wolle auch selber kein
Tonefilm, die mit dem Petersen- Geld mehr einsetzen. Man
und Poulsen-System arbeitet, habe ihm bereits geraten, das
Lien Deyers als Am <rl
wirklich lieb und frisch. Si
natürlich und hat auch <n
sentimentalen Szenen ki
falschen Ton. Daß si i
zu ver- kommt ihr gut. Igo Sym .—
junge Baron ist symcJlh*^
viel gelöster als sonst spnc»
ine Ge- auch nett. Famos Ida ü>* *“
iskimo- Baron.n-Mama und Gast«'
le mög- Rickelt, der Annerls V .ter ^
bteilige echtem Gemüt ausstattet,
uf der zu erwähnen Franz Scharw**"
i-Appa- ein sicherer Charakterdsrttd-
1er, und die immer hewslm
Maria Forescu.
woch". Gut die Bildphotograt>hi«
Gustav F. Behn-Gnind und die
punkten angeordnet sind, und ihre besondere Note dadurch,
die fraglos für Filmbüros bei- «ine Reihe künstlerisch aus-
' Althoffs Tonfilm „Ascher- photographie von
ttwoch" sind in den Tempel- Bickhofer. Jack Rotmil •**
fer Ateliers im vollsten Heinz Fenchel sorgten für tr
schmackvolle Ausstattung.
rolle verkörpert Hans Stüwe
Gustav Althoff verpflichtete füi
die anderen Hauptrollen eii
Starker Beifall bei d" ^
miere. Ein Film, der dem
len Publikum gefällt._
b. BestethnWes In stten Scherl-Füiatea. Bachhandlimgca and bei der Post II. PmlseilaagiUstc. Bcmeipccis Mk. 3.— virrleW*^
»•Hdbc; StclIcnBiigcbotc 2S Pifw SteOcftgctucbc 15 Pfg. die OMi'Höbc ~ Scitcrarcis« imd Raballt oacb TanL
SCHERL» BERLIN SW68 I
24. ihr^ang Berlin, den 18. Oktober 1930 Nummer 244
Einheitsfront der Verieiher
Mi seltener Genu^ituun^
börte man in der Sitzung der
Jreii I Verleiher", die gestern
uchi ttag im Excelsior statt¬
land, iaO nun doch die Ma¬
kler deutschen Ver-
leihbt riebe, die nicht der
. angehören, sich ent-
en hat, auf die Grün-
iner eigenen Organi-
zu verzichten und den
'ur großen Einheits-
tärker und enger zu
schlu
dang .
iatio:
Ring ,
front
schli)
Di> d. F. hat, wie wir
das ^ eich anfangs voraus-
**{>0 in jeder Beziehung
Enlge -nkommen gezeigt und
ibrers ils alles getan, um den
'*eg am großen Verleiher-
»erbai d frei zu machen,
Seil tverständlich wurde
®“ch her diesen oder jenen
“unkt versucht zu debat-
heren aber die Leiter der
•»■»ai mlung, Wilhelm Graf
""d I Fett, erklärten immer
'^'«de daß nach reiflicher
l^berl. 4ung Kleinigkeiten kein
**•046 angsgrund sein dürf-
'*n u id daß die Stärke der
“*<160 Verleihergruppe wich-
f'4«r sei für die Durch-
wtzurt;; der lebensnotwen-
“*4en Ziele als dieser oder
••"er Wunsch, der manchmal
®«hr Sentiments entspringt
*** Ptaktischen Bedürfnissen.
Daß wir diese Einigung in
Beziehung begrüßen,
aucht nicht näher begrün-
*t zu werden. Für uns ist
tttndsatz jeder deutschen
•unpoliiik möglichst enger
“'ammenschluß jeder ein-
Sparte in einer Form,
r der Kleinste und der
l^toßte auf seine Rechnung
Wir haben das nicht nur
bei den Verleihern, sondern
auch bei den Theaterbe¬
sitzern immer gewünscht.
Haben erst dann den
Schutzverband propagiert,
als man nicht das geringste
Entgegenkommen für eine
gerechte Verteilung der
Stimmen zu zeigen bereit
Wir wollten keine Diktatur
der Kleinen über die Großen.
Genau so wenig, wie wir
dafür sind, daß die Großen
die Kleinen majorisieren.
Aber das ist keine Majori-
sierung, wenn irgendjemand
auf Grund seines tatsäch¬
lichen Übergewichts ein ent¬
sprechendes Stimmenrecht
verlangt.
Von diesem Gesichtspunkt
aus gesehen — und wir
sprechen hier die Meinung
einer Reihe großer, freier
TheaterbesHzer aus — stellt
der Vorschlag, wie er in
Breslau zuerst zahlenmäßig
an die Öffentlichkeit gekom¬
men ist, noch keine reine
Lösung dar.
Zunächst ist für jeden, der
die zahlenmäßige Statistik
der deutschen Kinos kennt,
das Problem zu erörtern, ob
man allen Theatern bis zu
fünfhundert Plätzen gleiches
Stimmrecht zubilligt.
Es scheint, als ob es doch
nicht unwesentlich wäre, ein¬
mal festzustellen, wieviel
Mitglieder der Reichsverband
in den Kreisen besitzt, deren
Platzzahl unter dreihundert
liegt.
Es scheint uns, soweit wir
das Material übersehen kön¬
nen. als ob man die unterste
Gruppe bei dreihundert
lassen soll, die zweite Gruppe
vielleicht bei fünfhundert, daß
aber dann von allen Dingen
jener Satz noch einer drin¬
genden Nachprüfung bedarf,
daß jede weitere Stimme an
den Besiti von rund fünfhun¬
dert vollen Häusern geknüpft
werden soll.
Diese- Passus ist zumin¬
dest unklar. Das wenigste,
was man verlangen müßte,
wäre eine Einteilung, die auf
der Basi.s der heutigen An¬
sichten im Rcichsverband
etwa zu lauten hätte:
Bis zu 500 Plätzen
1 Stimme.
Bis zu 1000 Plätzen
2 Stiminuii.
Bis zu 1500 Plätzen
3 Stimmen
und für alle weiteren ange¬
fangenen 500 Plätze 1 Stimme.
*
Man soll sich gerade bei
der Regelung dieses Stim¬
menverhältnisses ein Beispiel
an den Verleihern nehmen.
ln der Arbeitsgemeinschaft
lagen in der Beziehung die
Dinge auch etwas kompli¬
ziert.
Aber diese Schwierigkeiten
hat man glatt überwunden,
weil man tatsächlich erkannt
hat. daß der Starke, der in
erhöhtem Maß zu den Ver¬
bandskosten beiträgt, der ein
viel größeres wirtschaftliches
Risiko trägt, gerade in Wirt¬
schaftsverbänden auch einen
entsprechend größeren Ein¬
fluß haben muß.
Mit der richtigen Vertei¬
lung des Stimmrechts ergibt
sich nämlich vor allem eine
richtige Besetzung der Vor¬
standsposten.
Im Reichsverband — spre¬
chen wir es offen aus —
Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“
klebt dieser und jener an sei¬
nem Postchen und scheut sich
ab und zu auch nicht, direkt
oder indirekt die „große
Stellung“ etwas mehr auszu¬
nutzen, als viele Leute das
für richtig finden.
Derartige Elemente werden
bei einer anderen Verteilung
des Stimmrechts zum großen
Teil verschwinden.
Man wird wirkliche Führer
und damit ganz von selbst
in den entscheidenden Gre¬
mien immer den Weg zur
Verständigung finden.
Es muß gerade an dieser
Stelle erklärt werden, daß
damit nicht etwa gesagt sein
soll, daß die Schutzverbands¬
idee erledigt ist.
Es stimmt nicht ganz, was
in Reichsverbandskreisen im¬
mer wieder verbreitet wird,
daß es sich hier um die
Gründung eines einzigen
Konzerns handle.
Man wird sehr bald in die¬
ser Frage klarer sehen und
wird dann ohne jede Frage
auch den Weg der Verstän¬
digung finden, weil kein
Mensch, worauf wir nr^
wieder hinweisen mi h'..-.
ein Interesse daran hat, „
gen den Reichsverbai d
sein, sondern weil vk
diesen Gegnern nur iari:
liegt, endlich dafür zi. w
gen, daß sich die Reic -
bandspolitik in Bahnt . >
wegt, die im allseitigen r:,
esse der Industrie liege i.
Feine, aber wicht
Gmndsitzliches zur
An anderer Stelle berichteten wir über den Verlauf der Ver¬
handlung in der Klage, die Brecht gegen die Nero angestrengt
hat, weil sie angeblich die kün.stleriscben Gesichtspunkte nicht
genügend berücksichtigt habe.
Es ist an sich nicht Art des ..Kinematographen", in ein schwe¬
bendes Verfahren einzugreifen und grundsätzlich zu Dingen Stel¬
lung zu nehmen, die gerade iro Augenblick der richterlichen Beur¬
teilung unterliegen.
Aber die eine oder andere Tageszeitung überschreibt ihre Be¬
richte so, als ob ausgerechnet Herr Brecht den Kampf für die
künstlerische Freiheit des Manuskriptdichters aufgenommen habe.
Es muO deshalb in einem Facbblatt getade in diesem Augen¬
blick klar und deutlich betont werden, daß es nun einmal nicht
angängig ist, Bühnenwerk und Filmdichtung zu vergleichen.
Es ist das zunächst einmal gar keine rein künstlerische Frage,
sondern es ergeben sich Divergenzen ganz von selbst aus dem
Umstand, daß das Bühnenwerk sich an einen eng begrenzten
Kreis innerhalb einer einzelnen Stadt wendet, der Film in ein
und derselben Fassung in großen und kleinen Städten in Deutsch¬
land, Fiankreich, England, Skandinavien und evtl, auch in Asien,
Afrika und Amerika gezeigt wird.
Gerade der Fall der „Dreigroschenoper" zeigt deutlich, wie
schwierig diese Nivellierung und dieses Suchen nach dem filmi¬
schen Generalnenner ist.
Die herstellende Firma behauptet, daß Brecht eine politische
Kampftendenz in den Film hineictragen wolle.
Nach der ganzen Einstellung des Dichters ist das auch als
wahrscheinlich anzunehmen.
Auf dem Theater ist das das gute Recht jedes schaffenden
Künstlers. Aber im Film können wir uns eine derartige Speziali¬
sierung der Weltanschauung ohne schweren geschäftlichen
Schaden nicht gefallen lassen.
Am selben Tzg, wo der Prozeß verhandelt wurde, entschied
die Filmoberprüfstelle über den Einspruch Thüringens gegen
,JZwei Welten".
Man lehnte ein Verbot ab. eben weil Licht und Schatten unter
den Konfessionen und Parteien gereckt vet teilt war.
Non vergleiche man einmal das grundsätzliche Problem der
„Zwei Welten" mit der „Dreigroschenoper".
Als man hörte, daß die „Zwei Welten" tendenziös sein sollten,
schüttelte man erstaunt den Kopf. Bei der „Dreigroschenoper"
ige Unterschiede
„Dreigroschenoper“
liegen schon im Sujet an sich gewisse weltanschauliche Sch
Es war auch für die Dichter, oder es hätte vielmehr f ir .
Autoren im selben Augenblick, wo sie ihr Werk dem Filn
lieferten, klar sein müssen, daß an den krassesten Stell -
mildert und ausgeglichen werden würde.
Nehmen wir einmal an, der Fabrikant hätte dem Dränit n -
stärkere sozialpolitische Kampftendenz nachgegeben, so ent ’ r-
fraglos sofort ein neues, aber noch ernsteres Zensurproblv n.
Wir sind heim Film lange nicht so frei, wie es etvi ■ -
Theater ist.
Das Gesetz schreibt für das belich'ete Zelluloid eine Zen' r m
eben weil die Wirkung eines Fi'ms viel größere Volkskrei
faßt. Es läßt, wie an Hunderten von Beispielen zu bewei
auf der Bühne allerlei zu, was beim Film einem glatten zrM
anheimfällt.
Es entsteht nun, wenn man sich auf den Boden stellt, i o -
Sachwalter Brechts im gestrigen Termin einnahmen. ein> sK*
ganz uninteressante Frage:
Soll man als Fabrikant gezwungen sein, zunächst aus reii küiä'
lerischen oder urheberrechtlichen Gesichtspunkten aus eir Wm
nach den Prinzipien des Autors verfilmen, um nachher du cb :
Zensur zu Änderungen gezwungen zu werden?
Oder bat nicht der Fabrikant das Recht und vor allem die '’llick
bei seiner Bearbeitung von Anfang an die Grundsätze zu eräd'
sichtigen, die nun einmal von den Filmprüfstellen gezogen ad'
Wir stehen absolut nicht immer und überall hinter den E: •dt*’’
düngen der einzelnen Prüfkammern.
Aber es nutzt die Stellung des einzelnen nichts, sonoi t
hat sich eben nach den gegebenen Verhältnissen zu richten g^'
so. wie man sich mit Gesetzesbestimmungen und Steuervor- hrilt*
ablinden muß, ganz gleich, ob man sie für richtig oder fah' h kv
Es ist ein Glück, daß dieser Prozeß gerade vor die \ eig<'
kammer kommt, die in filmischen Angelegenheiten urheb
lieh manchmal Entscheidungen fällt, die dem Sinn des Fil ns
der Konstruktion der Filmwirlschaft absolut gerecht werde-
Man verfolgt in Filmkreiser dzn Prozeß des Herrr Br*“
gegen die Nero mit besonderer Aufmerksamkeit, nicht :>n *«
Objekts willen und nicht aus intrresse an den Parteien, -ond^
lediglich weil hier unter Umständen eine Entscheidung
wird, die prinzipiell von unerhörter Wich'igkeit werden '‘•"V
Man wird im Anschluß an das Urteil alle die aufgerol! en s**
angeschnittenen Fragen noch eingehender zu besprechen h.ibca.
Achtung Australien — Achtung Asien!
Dr. Colin Roß, der seit eini¬
ger Zeit von seiner letzten
australisch-asiatischen Reise
zurück ist, hat einen neuen
Film vollendet, der im Ufalcih
erscheinen wird und den Titel
„Achtung Australien! Achtung
AsienI" trägt.
Die Aufnahmen zu diesem
Film machte Dr. Colin Roß auf
seiner letzten Reise, die im
.Auto quer durch Australien
nach Nen-Guinea, im Motor-
Schoner durch die Inselwelt der
Südsee, durch China, Indien
und Neuseeland führt.
Dieser Film bringt eine ganz
neue Art des Reise-Films. Die
ungewöhnlich beschwerliche
und nicht immer gefahrlose
Reise von Dr. Colin Roß und
seiner Familie, die ihn auch
auf seiner letzten Fahrt von
Kap nach Kairo begleitete, bil¬
det gewissermaßen nur den
Hintergrund des Geschehens,
von dem sich die Probleme
dieser fernen Welt abheben.
Filmfrcundlichcr Rundfunk
Anläßlich der Premiere des
Lubilsch-Films „Liebesparade"
mit Maurice Chevalier in Leip¬
zig (wir berichteten bereits übor
den Erfolg dieser Tonfilm-Ope¬
rette), ist die Einstellung des
Rundfunks diesem Film gegen¬
über erwähnenswert. Es dürfte
zum ersten Male sein, daß der
Rundfunk einer Stadt sich so
vorbildlich in den Dienst eines
Films gestellt hat, wie anläßlich
dieser Premiere. Am Premie¬
renabend wurde im Kahniea ^
Aktuellen Stunde Bereit*
Premierenbericht über Eiet^
parade" duichgejebcn •
Sonnabend, also am Tage ^
der Premiere, fand um 3^
ein Vortrag über Maurice t
valier mit Schallplat'*“®
statt, und am Abend *'''
im Rahmen eines
Programms von dem
tenor Baumgarten -li«
Schlager unter Hinwei'
Film gesungen.
’im
L. ß. ß.
k¥
cMlLJANNINGS
W ^ Hans MOIIar und
^ Robart Ltabmann
egie: Hanns Schwarz
•vuBiiiBlische Leitung; Willy Schmidt-Gentner
Weiter« Heuptdareteller:
Renate Malier. Olga Tschechowa. Hans Moser.
Max Oaistottl. Willy Prager. Evarlsto Slgnorlni.
Oskar Sima, Wladimir Sokolotf. E. e. Winterstein,
Siegfried Berlsch
Bild: Günther Rittau, K. Tschet / Ton: FriliThiory
Tonschnitt: Willy Zeyn jun. / Bau: Erich Katlalhut
Kostüme R. Hubert / Leitung: Max Pfeiffer
Erlen Pommer - Produktion der Uta ^
<W^1
3onnin(ie hnt^rUcriftli« "^otmii tann
ft4 ouetobrit . . . 9a« ihtblitiim ift
hingrrifien . . . ,3um Grblug cerben
il)m — txm L'irbltng brr ff'öttiT —
Otictienrn brrritrt, teir man fie filbft
in bir'rm ®inter übcrftbrornglicHler
(Erfolge laum grfrbcn bat . . . H irg*
meil, 'Bonnr, Scrgnügrn für» %iubti*
fum . ©rr ftarfe «Erfolg brr t5rr»
mirr* bürftc bem Silm treu blri'jen.
(Ein StaiTcnfcblagrr, mir ibn bo« bnitftbr
©onfiimtbcatrr gebraud):n tann.
8 . ». «.
6ol(br flbrrfrob • 3lntur • Tragitomöbic
mu§ min grm feben . . . gonj
eminent . . . Jas ift ber 3Selt'tan>
barb . . . e» loirb Aabllofe L'icbtfpiel*
bäufcT geben, in brnrn ber h:fHge
Sibntbmus brs Hart 3R. ©lanirbrn «lieb-
(bens „3(b bin fa fo oergnügt* an-
fteefenb mirten muR ... Siladsrict.
(ftro§er ^brnb ... ein riebüger, banb-
fefter Grblager. (Ein «inomgftütf . . .
SincsMtegreiib-
©er ?ilm mirb rin Scfterfolg n>rr-
ben ... ein Silm oon SJormat, ein
grobes, ftbioerrs ©ing, ooU oon L'atben,
3Beincn iinb (Reftbeben — oon Rfinfilrr- j
fCbiifial, Slenfdjenfcbidfal, lebcnbig bis |
»um ftlatien, fponnrnb in febet Winute.
'üUes, mas ju lagen märe, mufi niieb-
trm iinb leer mieten gegen ben ©lann,
ber biefes ganje Gpiel mit beibrn |
Firmen für fid) ergreift, ber alles fort-
rrigt, bab man baFiRt — übermältigt
oon ber 'Suebt, mit ber biefer gemaltige
Rerl latben unb meinen matbt . . .
(Es märe ned) oiel ju lagen über bieten
Silm . . . aber es ift beffer, man erlebt
ibn. «crlinct Sotal-Snjeigcr.
. . . biefer ,A.'iebling ber (Rötter* mirb
feine idnitiebungstraft aud) auf bie SRcn-
fiben ausüben . . . gang reigenb . . .
(Emil 3annings . . . eine fcbaufpirleri-
IdK ttriftung, bie feine legten in ben
Gibattrn fleUt. 9 . 3-
3annings binreibenb, ooU faftiger epieg-
bürgerlubteit . . . febr reigenb unb faft
rübrenb, bas ^aftotiim ^ns SRofer ...
«ef^ ScUsufl-
'«t
Dcutsdi-ösicrrcidiisciicr Gcmcinsciiaffs-Tonfilm in Wien
Von unserem ständiflen Wiener J. J.> Berichterstatter
ascha, von jeher ein Geor)i Jacoby Ireut sich aber stehliche des Films, CeorK lieh das Warten aul scii
besitz der österreichi- besonders darauf, nach
Filmindustrie, die von Filmarbeit in Berlin, wo er
■leuen Leiter, Herrn Ge- Pat- und Patachon-Film fi
'ektor Schnek, zu erneu- D. L. S. und die „Logenbr
-baffen erweckt wurde, inszenieren wird, in Wie
Pat- und Patachon-Film für die Kammersänger Dalibor davoi
D. L. S. und die „Logenbrüder" trägt, sondern auch über al
ach langer Untätigkei
hoffrungsvollen Ara der operette. die
der Sascha die erste Tonfilm- puncto
„Der Prinz von
HomburQ' im Tonfilm
Di« UU beabsichtigt, in der
nächsten Produktion den
„Prinz von Homburg" unter
Zugrundelegung des Kleistschen
Dramas zu vertonfilmen.
..Pcuioa ScbocUer" im Atrium.
Der Silva - Tonfilmschwank
„Pension SchoeUer" erscheint
nächste Woche in Berlin. Die
Uraufführung findet im Atrium
sUtt.
„Zwei Welten"
treigegeben
Die Emelka teilt mit;
Unter dem Vorsitz des Mini¬
sterialrats Dr. Seeger vom
Reichsministcrium des Innern
tagte gestern die Filmoberprüf-
stelle. um über den Wider¬
rufsantrag der thüringischen
Staatsregierung gegen den Du-
pont-Film „Zwei Welten' zu
beschließen. Das thüringische
Staatsministerinm war vertreten
durch Oberregierungsrat Peipel-
mann, die Emelka durch Rechts¬
anwalt Dr. Friedmann und Dr
von Eberlein. Die Oberprüf-
stelle stellte sich auf den Stand¬
punkt. daB in dem Film „Zwei
Welten" Licht und Schalten auf
beide Weltanschauungen gleich-
mäBig verteilt seien. Von «’nem
Hetzfilm oder einem das deut¬
sch« Ansehen im Auslande her¬
absetzenden Film könne keine
Rede sein Auch «in Verbot
wegen Gefährdung der öffent¬
lichen Ordnung käme nicht in
Frage. Wenn es zu Störungen
kommen sollte so seien diese
nicht in dem Bildstreifen be¬
gründet. sondern würden von
auBen hereingetragen. Die Film-
oberprüfstrlle ist der Ansicht,
daß der Film .^wei Welten"
auch in Thüringea in der bis¬
herigen Fassung laufen könne.
Deshalb war der Einspruch der
thüringischen Staatsregierung zu
Amalienlrino in Wien
als Tonfilmfheater
Das Amalienkino im Arbeiter¬
heim des 10. Bezirks, das zum
Kibakonzem gehört, wurde die¬
ser Tage neu adaptiert, unter
der Direktion Gustav Siege, mit
dem deutschen Tonfilm „Der
Andere" festlich eröffnet. Der
Theatersaal iafit 924 Personen
und ist mit einer Klangfilm-
Apparatnr und mit einem Ver¬
stärker von 60 Watt ausge-
stattet. Auffallend gut ist die
Akustik des Raumes. Bei der
EröBnungsvorstellung tat Natio¬
nalrat Pölzel den Ausspruch,
daß das Amalien-Tonkino aus
dem Grunde errichtet worden
sei. weil „der stumme Film nie¬
manden mehr interessiere".
Ungarn protestiert
Wie uns aus Budapest gemel¬
det wird, mehren sich die
Stimmen, di« darauf hinweisen,
daß es an der Zeit wäre, die
Filmfabrikanten im Ausland
darauf aufmerksam zu machen,
daß es außer Fogasch, Gulasch
noch andere Attribute Ungarns
gibt, und daß Csikos nun auch
einmal auf einige Zeit außer
Kurs gesetzt werden könnte.
Man soll, so meinen die un¬
garischen Publikums- und Ver-
leihcrkreise, sich peinlich davor
hüten, dem heutigen Ungarn
eine Rolle zuzumuten, die viel¬
leicht schiecbtestca Balkan-
niveau ist.
Die äußere Veranlassung für
diese Proteste, die man nicht
nur hört, sondern auch liest, ist
der Versuch, den Film „Csikos-
baroneB" in Budapest zu pla-
Bis letzt hat sich noch kein
Theater gefunden, das sich
traut, das Bild herauszubringen.
„Es wirkte", ro heißt es, „bei
einer privaten Vorführung wie
ein schlechter Witz, um nicht
zu sagen, wie ein« Beleidigung
Wir geben diese Äußerung,
die aus maßgeblichen ungari¬
schen Filmkreisen zugehl, wie¬
der mit dem Bemerken, daß es
außerordentlich zu bedauern
ist, wenn man diesen harmlosen,
netten Bildstreifen drüben so
auffaßt. Daß man vor allen
Dingen nicht vergessen sollte,
daß es ähnliche hundert und
tausend Operetten gegeben hat,
ohne Protest, daß es keinesfalls
böser Will« ist und daß keiner¬
lei Absicht mit derartigen Ope¬
retten verbunden ist.
Der Csikos in der Csikos-
bsroneß ist einp außerordent¬
lich sympathisch« Persönlich¬
keit. Der Stoff stammt übri¬
gens aus einer Operette, an der
ungarische Komponisten und
Teztschreiber maßgeblich be¬
teiligt sind.
Wintcrballsaison beginnt
Wie in den Vorjahren wird
auch die diesjährige große Win¬
terbailsaison mit dem von der
Spitzenorganisation der Deut¬
schen Filmindustrie veranstal¬
teten repräsentativen Filmball
am Sonnabend, dem IS. No¬
vember, in den Festräumen des
Zoologischen Gartens eröffnet
werden. An diesem Ballfest
nehmen regelmäßig teil Mi¬
nister des Reiches und der Län¬
der, Vertreter der Parlamente
und Behörden, des Reichs-
hecres und der Reichsmarine
sowie führende Persönlichkei¬
ten der Kunst, Wissenschaft
und Wirtschaft. Die führenden
Produktionsgesellschaften mit
ihren bekannten Stars werden
wiederum vollzählig anwesend
sein.
Von den bekanntesten Ton¬
filmstars und Conferenciers
wird ein Kabarettprogramm
zum Vortrag gebracht werden.
Die besten Tonfilm- und Ball-
kapellen werden zum Tanze
aufspielen, und die bekannte¬
sten Komponisten werden ihre
Schlager selbst dirigieren.
Die Eintrittspreise sind auf
10 M. für die Damenkarte und
15 M. für die Herrenkarte ge¬
senkt worden.
Da der gesamte Reinertrag
dem Wohltätigkeitsfonds der
Spitzenoiganisation zufließt, aus
dem in den letzten Jahren
einer Reihe von notleidenden
Angehörigen der Filmindustrie
oder deren Hinterbliebenen
Mittel zugefübrt werden konn¬
ten, und die Anforderungen an
diesen Fonds ständig steigen,
ist dem Ball auch in finan¬
zieller Hinsicht ein voller Er¬
folg zu wünschen.
Das Ballbüro, das jede Aus¬
kunft erteilt, befindet sich wie
immer bei der Spitzenorgani¬
sation der Deutschen Film¬
industrie e. V., Berlin W 9.
VoBstraße 18, Telephon: A 4
Zentrum 1528.
Fox Tönende Wochenschau Nr. 6
Die Fo* Tönende Wochen¬
schau „Die Stinune der Welt"
bringt in ihrer 6. Ausgabe
sechs interessante Sujets aus
aller Welt, eine glänzende Ton-
bildreportage über die Rhein¬
landreise des Reichspräsiden¬
ten. Aufnahmen im Aachener
Stadion und in Trier, Bilder
von der Truppenvereidigung in
Komeuburg in Anwesenheit
des neuen Bundeskanzlers Karl
Vaugoin, Fallschirmabsprung
von 20 Menschen aus dem
Flugzeug in 700 Meter Höhe
von einem Flugplatz bei New
York, hervorragende Bilder
von Reiterübungen italienischer
Kadetten, hochinteressante Auf¬
nahmen von dem Jubiläums¬
treffen der nord-westlichen In¬
dianerstämme in Montana, «in
japanisches Baby, das von
seiner Mutter Unterricht in
dem schwierigen Gebrauch der
Eßstäbchen erhält.
In Staaken beginnt
Arbeit
Mit dem Beginn der \al
men zu dem ersten G rä
Lamprecht-Film der Kl nt
Produktion „Zweierlei .M
sind die bisher stilli' g«
Filmwerke in Staaken e iti
der Tonfilmarbeit ersihli
worden. Es ist eine K' iij
Apparatur Typ« a Sv
Tobis-Klangfilm) so au
worden, daß von ihr au gindj
zeitig zwei Hallen bedit t
den können. Durch einer
brach in der Trennung« v am
Raum für die Unterl in|
der Apparatur und eine m
gelegenen Mischraum wc
fen worden, von dem us
Tonmeister die Möglich!-'.'il
beide Ateliers zu üb< -w
Durch einfaches Umstec ca
Kabel können die L< tm
der Mikrophone für d. i
chronnetz und die Sign aa
von der Zentrale nach Belieb^
zum einen oder ändert :i
her verlegt werden.
Die rie.sigen Hallen m '. il
Glasdächern haben er' vbl
Sicberangsmaßnahmen
Schallschutz nötig gema bt.
durch Verhängen mit i«
Stoffbahnen und be joie*
akustische Behandlung
zelnen Dekorationen ui
tung der Klangfilm-F hia|r|
nieur« nach sorgfältiger
durchgeführt werden kc
Die Klangfilm-Appar
beitet mit 3 Mikropho
2 Kameras, die nach
an- und abgcschallel
können, ohne daß dadii
rangen des Synchroniv
Es ist zu hoffen, di
diese Vorarbeit, die
film für seine eigene Prt iukw*|
geleistet hat, die Mo. ickk»'-
entsteht, die Staakener itelk^
auch nach Beendigunv: diO**
ersten dort gedrchtei
weiter für TonfilmproJukW*
in Betrieb zu erhalten.
Brrslauer G.-V.
Am 15 Oktober fand n f
lau eine außerordentl’ n« b*
neraUersammlung des Pro»»
zialverbandcs Sch:*-«'»«^
Lichtspieltheaterbesitrv
die durch die Anv»
Scheers von besondere:
esse war. Die sehr st .
suchte Versammlung
einen durchaus würd gen •*“
harmonischen Verlauf
Technlcolor-Grwi
Die Technicoloi wiisl
ihren angcschlosscnen 1
nchmungen für die «'»**”
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Der Tag der Prozesse
Drcigroschcnopcr** vor Gericht
iderspruch von Bert Brcchl, ^dreien. Im Verhandlun^vM-r- iindlichc Film DreidroNche
(r, wie er sadl*- ■» dem den- lauf versuchten die beiderseiti- cper soll nicht verbreitet v«
n ProzeB wenidcr einen Streit d*» Anwälte den Standpunkt den. Er sieht dann, daO b<
ch dfUDw^^lzlichen Erwadun
Er hält die Durchführund de
t Weill kladen d^d*"
lilmdcsellschaft, die zur
den Aufnahmen für
ilm „Die Dreidroschen-
ischäftitfl ist.
Anwälte Ellerholz
für Weills plaidie
alte Josef, Abels-
I Goldbaum und
: Nero Filmdesell-
vertreten durch
^ch Rechtsanwalt Gerhard
■iWOOO Reichsmark,
t -.ksicht hierauf schlud
' sit.rende vor Eintritt in
I ilicSe V'erhandlund den
» vcr, sich dütlich zu
" <* darauf hin, daQ bei
' « des Obiekts es nicht
f ersten Instanz bleiben
'Ondern daS zahlreiche
z- u beschäftigt werden
' ergleichsverhandlunden.
Vorsitzende angeregt
scheiterten an dem
^ulicher Kriegsfilm
lauft in Spanien
'sero-Tobisfilm „West-
^■naitissund bereits in der
vor täglich aus-
«ultein Hause. Ende vori-
^^^^*oche besuchte der Kron-
» , Spanien das Theater,
*•“ Film anzusehen.
hauptel, daU dieser rilm e n
Plagiat des von Dr. Fank ve-
faUten Filma „Die schwarze
Katze" sei. Beide Filme seien
Dolomiten-Kriegsfilme. Im
Jahre 1929 sei Louis Trencksr
eine Rolle dieses Films ange-
Um „Kohlhicscls Töchter
verhandelt wrurde, betaute sich
mit der erneuten Verfilmung
von „Kohlhiesels Tochter".
Es handelt sich hier mehr um
eine grundsätzliche Differenz,
über die Frage, ob das Verfil-
mungsreebt tatsächlich ord-
nungsgemäB durch die Nero vor
Britische Filme vor der
Reichskonferen z
Die englische Filmindustrie
hat vom britischen Premier¬
minister das Versprechen erhal¬
ten, daß er mit seinem Kabinett
und sämtlichen augenblicklich
zur Reichskonferenz in London
anwesenden Premiers der Do¬
minions, Gouverneuren, den
übrigen Reichsvertretern und
den indischen Fürsten einer
Galavorstellung britischer Filme
beiwohnen werde. Diese Vor¬
stellung soll innerhalb der
nächsten vier Wochen in einem
der größten Londoner Theater
stattfinden.
Sokal-Film gegen Louis Trencker
mer des Landgerichts I unter tnhalt erhalten habe.
Vorsitz des Landgerichtsdirek- Trencker dagegen behauptet,
tors Weigert fand gestern ein daß er selber Dolomitenkämp-
Prozeß statt, den die Sokal- ler gewesen sei und schon 1918
1 auf die positive
hts gelegt hätten
Die Beklagt
daß Brecht nur
manuskripl geg
während der bokal-Film ein
Spielfilm mit einer weiblichen
Darstellerin in der Hauptrolle
Deir Gericht wurden beide
.Manuskripte über'•eicht.
Bei Redaktionsschluß war ein
Qjjnm
der Verhandlungen, nämlich die
Höhe der zu zahlenden Vergü¬
tung, nicht restlos geklärt war.
Das Gericht setzte einen
Sühnetermin an, bei dem es
allem Anschein nach zu einem
Vergleich zwischen den Par¬
teien kommen wird.
Sein letztes Edelweiß
Die Schauburg brachte einen
stummen Film (Fabrikat Union-
Film, München) heraus, der,
wie schon der Titel besagt, in
der Bergwelt spielt und volks-
stückhaftes Gepräge hat.
Die Handlung ist schlicht und
einfach. auf Problematisches
wird Verzicht geleistet, das
Gute wird belohnt, über das
Böse bricht das Strafgericht
herein, das alles ist gerad¬
linig, sauber aufgebaut und hat
durchaus den Beifall des Pu¬
blikums. Das Manuskript schrieb
Franz Seitz nach einer Idee
von J. Dallmann.
einem Elühnenwerk-Man
und eintm FilmmanuskiH
großer Unterschied be
da es sich um vollständ
gegengesetzte Kunstgal
handelt.
widrig die Regie an sich reillen
wollte. Sie behaupten ferner,
daß Brecht mit seinen Ideen
eines Tonfilmmanuskriptes ein
politisches Kampfwerk fabrizie¬
ren wollte.
Nach einigem Hin und Her
vertagte der Vorsitzende die
Tagung auf Montag 10'r Uhr.
Dann wi-d die Verhandlung in
Sachen Brecht zusammen mit
der Sache Weill. entgegen dem
früheren Gerichtsbeschluß ver¬
handelt werden.
Pal und Patadion beim
Fußballspiel
Hertha - Viktoria
Dem am Sonntag auf dem
Hertha-Fußballplatz stattfinden¬
den Spiel Hertha Viktoria
werden Pat und Patachon bei¬
wohnen. Das Spiel wird zu¬
gleich für ihien ersten deut¬
schen Ton- und Sprechfilm
„1000 Worte Deutsch" aufge-
Was der Broadway sieht
„The Office Wife" — Die Freund, sei
Frau im Büro — First Natio- nehmen,
nal im Winlcr^ardcn. Die Ver- durch die
Wicklungen, die sich bei einem
Ehemann ergeben können,
wenn er eine allzu hübsche Pri¬
vatsekretärin hat, sind hier in
einem Film gesammelt und
arrangiert worden. Eine erst¬
klassige Besetzung — Dorothy
.Mackaill, Lewis Stone, Hobart
Bosworth und Joan Blondeil —
vermochte nicht, den Film
über den Durchschnitt hinauszu-
„Her Wedding Night" — Ihre
Hochzeitsnacht — Paramount
im Parzmount. Die neueste
Komödie, in der Clara Bow.
Ralph Forbes und Charlie Rug-
gles die Hauptrollen spielen, ist
nicht gerade überschäumend
tend. Der Titel dieses einst
stummen Films ist viel ver- Walter
sprechender als die Wirklich¬
keit. Die ganze Sache dreht
sich um einen fungen Kompo- verschiedei
nisten, den allzu viele weibliche Clara Bow
Aufmerksamkeiten zum Snob „Love in
gemacht haben. Er bittet einen in der Nati
ind, seine Identität zu über-
nen. Dieser wird dann,
:h die Schwierigkeit der
• Capitol. AI Jolson andere Schlager, die ihm
1 diesen Tagen im New-
r Capitol auf dem Broad-
nem Ruhm verholten
Der riesige Beifall in der
Matinee - Vorstellung g »
ihm mehrere Zugaben a .
ihn zu der Bemerkung ^
laOten; „Was wollen die '
eigentlich für 35 Cenis h; ><
Nun zum Film selbst, i
wird wieder eines der
bücklich so beliebten Cc
m
tenteils aber ziemlich ur .!
würdig sind.
„The Bad Man"
schlechte Mann — Warm
rschiedenen Sprachen, mit way eine persönliche GastrolU
ara Bow verheiratet. und singt natürlich mit all deir
„Love in the Rough" — Liebe Schmelz seiner Stimme seiner
der Natur — Metro Goldwin „Sonny Boy" und noch ein paai
schimroernden weißen
c Bsd Msa" jj, gjjj ypp Anfang b
'' Ende. Nachdem er die I
und Finanzschwierigkeit’
änliche Gastrolle Freundes gelöst hat.
■lieh mit all dem plötzlich von einem R
• Stimme seinen niedergeknallt. Ein gc
ad noch ein paar arrangierter Film.
Die wertvolle Fachbücherei
des „Kinematograph“
Dm SidHflwilsiindirittn
liUslndi lir DM Prihiiiil iMs |gr UditsineirotllliniDDeii
liniaflilrers h.-«««—
¥
^ ab* Abbütaf«» ^ Imckmomget «»Ihcb« N»cbncbt€>btalt tf* emBttcbcr
_ MiaisUhaau Mt VefciwehUahrt achrvibt
Du Bach mt vacxtckch Mr dca Haad
Kinopraxis
OtpL'lng. A. R. Sebu
a vrartvallcv Wate dat aobaad
la III Abbadaafca aad Zckh
lagaa darsUlli wie ach StA
"'•'- «iV i|| ans ^ Auch ieder Leiter von Lichtspielvor* vom VoHahrai raai «achaitchan
^ ^ Sa> Mihehaa PrSlaa« führungen und ieder Kinobesitzer muß LWiaf ad« rom Thaat si h v au «
«araasdvivtil wardoa | das Buch Zur Hand haben «aiocl n boaeititaa aad.
Jeder Band kostet kartoniert 4.— Mark, gebunden 8.— Mark
Erhältlich in iedea Fachgeschäft, m ieder Buchhandlung und gegen Voreinsendung oder Nachnahme des Betrages durch d««
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D idio vor dem
Schlichter
Die orhaoilluagco, die vor
^ ^ hlichlcr, Rcichswirl-
' richtxrat Leits«, gestern
|a,h' tag, SUhr, in den Räu-
K- d< Spio begannen, dauer-
t' zu .'iiter Abendstunde noch
Eia erultat war zur Zeit des
Irj: '/nsschlusses noch nicht
liitrv he • Leipzig bringt
Lit ' tton - Apparatur
Di» Nitzsch« A.-G., Kine-
I, . phen und Filme, Leip-
d bereits seit längerer
en ausländischen wie
1 *- dt i.st-hen Markt mit ihrer
i nfilm-Apparatur belie-
' ringt nunmehr auch eine
I ' i-Apparat^r auf den
I' '■ Dabei handelt cs sich
l- t len nach dem System
i<’ terrcichischcn Seleno-
1'" esellschaft geschaffenen
i“ r ^ „t.
la , ner für die Vertreter
E'' tteldeutschen Thealer-
Schaft veranstalteten
ung der Apparatur in
- L< htspielen „WeißeWand'
' Lei- zig konnte man sich da¬
üb rzeugen, daß der Appa-
' rzüglich arbeitet und
deren Systemen gegen¬
bedingt gleichwertig ist.
Personalien
Dtr . ertreter Adalbert Kltn-
■ dt- schon seit Bestehen
- ■ V,-einigten Star-Film für
’■ e»leih tätig ist, vermie-
kt au -1 in der kommenden
die Vereinigte Star-
fän-P: >duktion.
Berg ann 1451 54 sind die
Telephon-Nummern der
■erein. ten Star-Film G.m.b.H.
Li< dtke-Gastspiel
in Wien
D»i -.iedtke - Gastspiel mit
Wildes „Der ideal«
^*1«" n Wien wird am 1. De-
‘•■her im Raimund-Theater
•kttfinccn.
Riesen lein wand
R K. O. hat nun mit dem
P*»a«Uigen Einbau der Rie-
*^ins»ano in ih-em Theater-
•••zeni begonnen. Das „Stale-
|^*'-Theat«r in Chicago ist
!^t» .usgesUttet, 14 weitere
^te: -tollen unmittelbar fol-
^'«nuntilm - Produktion
In Wien
^ 'Wiener Listo - Theater,
, ••ui« Umwandlung in «in
JJJ^-Atelier noch nicht voll-
2** hat. wird gegenwärtig
. stumm« Film „Die Frau in
5<hling«", ein üstcrrcichisch-
y^her Gemeinschaftsfilm,
J/hstelll. dor nachträglich
™*hzonisieTt werden «oll.
Deutscher Tonfilm auf dem Balkan
Jeder deutsche Reisende in Geschä't auf dem gesamten Bai- fährlich" bezeichnet! Dieser
Südosteuropa wird die Erfah- kan sind als die englischen und kleine Vorfall paßt außetor-
lung gemacht haben, daß auch französischen Tonfilme, deren dcntiich schlecht zu den Ankün-
heute noch auf dem Balkan gesprochenen Text nur die aller- digungen der Belgrader Mini-
Oeutsch die Verkehrssprache wenigsten Besucher verslrhen. ater Srschkitsch und Maxin.o-
der einzelnen Balkan-staaten ist. Um so unverständlicher ist ein visch, die den loyalen deut¬
in der sich auch die verschie- soeben ergangener Erlaß des sehen Staatsbürgern des jugo-
denen Völker des Balkans un- Stadtpräfekten von Neusatz- slawischen Königreiches die ge-
tereinander verständigen. Und Novisad, der vor einigen Tagen relzliche Bewilligung ihrer Mi-
ztwar wird die deutsche Sprache Kinoplakate beschlagnahmen noritätenwfinsche zugesagt ha-
überall gerne gesprochen — in ließ, weil sie zur Erläuterung ben. Die beiden Minister sind
der jugoslawischen Hauptstadt der nicht «ehr glücklichen ser- zwar nicht direkt „verantwort-
Belgrad kann man jedenfalls bischen Übersetzung „Valzer za lieh " für die letzte Entgleisung
immer wieder die erfreuliche dva sree" (Walzer für zwei Her- des Stadtpräfekten von Neu-
Feststeliung machen, daß sich zen) in Klammern den Original- satz-Novisad, wenn auch das
sofort ein des Deutschen Kun- titel des Filmes: „Zwei Herzen Vorgehen dieser Behörde leider
diger als Dolmetscher anbietet, im Dreiviertel-Takt" enthielten. bezeichnend ist für die tausend-
wenn es irgendwo doch einmal Daß der Stadtpräfekt mit einem fachen Benachteiligungen und
zu Veiständigungsschwierigkei- derartigen Vorgehen das Ge- kleinlichen Quälereien jener
ten kommen sollte. Und daß schäft der serbischen Kinobe- nach der jugoslawischen Verfas-
die deutsche Sprache auch ge- sitzer schädigt, scheint die hohe sung „gleichberechtigten"
rade in Jugoslawien gut ge- Obrigkeit in Jugoslawien nicht Staatsbürger, di» keine andere
sprechen wird, zeigen die Er- zu bekümmern; was selbst in „Schuld" auf sich geladen
fahrungen mit deutschen Tonfil- Belgrad erlaubt ist, wird in haben, als daß sie deutscher
men, die ein weitaus besseres Neusatz-Novisad als „staatsge- Abstammung sind. —
GENERAL - VERTRIEB
WALTER STREHLE G.M.B.H.
BERLIN SW48 / FRIEDRICHSTRASSE 8
Dessaus modernes
Lichtspielhaus
Dessau stand soeben im Zei¬
chen eines bedeutungsvollen
Ereignisses insofern, als die
von Eugen Jekcl betriebenen
..Residenz-Lichtspiele'' in der
LeopoldslraBe bedeutend ver¬
größert und vollkommen neuge¬
staltet eröffnet wurden. Aus
dem seit 1911 bestehenden, 500
bühne mit 900 Plätzen geschaf¬
fen.
Herrn Jekels Arbeit fand bei
Publikum. Presse und Fachwelt
dankbare Anerkennung. Die
Eröffnungsvorstellung mit dem
Ufatonfilm „Die Drei von der
Tankstelle" bedeutete für ihn
einen großen Erfolg.
„Tingcl-T angeL"
D ie Aufnahmen zu dem Erich-
Engels - Tonfilm „Tingel-
Tangel", Regie Jaap Speyer,
sind beendet. Die Uraufführung
Mitte November. i
Die Ericb-Engels-Film G. m.
b. H. erwarb ein neues Tonfilm- |
Manuskript „Der Tyrann". |
fVer Käthe Dorsch-Tonfilm
„Die Lindenwirtin" (Fell¬
ner und Somlol konnte iu Ca¬
pitol in Leipzig in der vorigen
Whe in sechs Tagen 13 135
Besucher verzeichnen. Selbst¬
verständlich ist der Film in
Leipzig prolongiert.
Die Lichtspiele „Roter Turm"
in Chemnitz zählten ■“ ■’ —
—‘— fünf Tagen 1
Eftektbeleuchtung für
Zuschauerraum und
Außenfassade
Bühnenbeleuchtung
Lichtreklame
Leihbuchstaben
Schwabe&Cos
AkUeiiS«MllKliaft
BERLIN SO It. Kieemidicr SIraBc IU
Telcpboa F 7. J.nnowiU 6»l
RcKla me' Diapositive
Tontf Imwände
Filmschrätike
Rottidie, Rahmen
T rockenironuneln
Tonfilinwänile
hIefester ScfeiiliariUiuilkeil
iid slirksler Refleilnskrifi
lEIUN. erm ä Wirfl. Nvkinfn
strabB 18
leiuil. Setabet. PrfBiriSstr. 218
UCICN. CBMeu nia l. a. h. I..
lilttBtBrStr. II
lUfUD. Msllcbl. lihitaiilT. 24
tkm. IlHlMtaik I. m b. L.
l»iBllimll 12
lieSIEN. Ir NbIh!. Ichisblaue 4
IBUELMIF. BMiUpbo. inl AdfU
Sirabe 29
niNIFDir N., IlMtnph. bri
Imin. T«niistr. 52
MNNIE. Ebü Pritx. Biaunirki 58
ItNNIB. Nu kbiaiu. latbau
straba 8
IINIIITEI. PKb < larkbaO. Fan
niar Siraba 33
HEL. Priaa, laislaittr. 59
IlLN. UaiiUpba. laba Siraba 14
NONCIEN. laar. brisplati 24
NtlNIEK. LaMil. Usantnka U
LElPlie. Nituea. larliiraba 1
iHnUIEII. Knkawtkl. baipb.
Lu«tasu
STETTIN. Setattke. Liisaoirab 8-7
i Friedrich Zclnik verfti
I „Försterdiristl“
Friedrich Zelnik, der vor
zer Zeit aus Hollywood
Deutschland zurückgekehr
hat mit den Vorbereitungei si
nes ersten europäischen 'c
films begonnen. Es ist du- c
Verfilmung der Operette \
Georg Jarno und Ben la
Buchbinder „Försterchristl' (
Zcinik bekanntlich bereit- i
Jahren mit außerordent'.i hi
Erfolg in stummer Fassung .li
ausgebracht hat.
Der erste Zelnik-Tonfilm -
von der Transocean-Filn (
hergestellt und im Verleit li
Südfilm-A.-G erscheinen.
I Die Aufnahmen beginnei l
i „Giganten deutscher Teci ri
D ie Döring-Film-Werke I
nover haben mit der E 4
Produktion eines großen ts I
, .-eben Tonfilms begonnen. >
; der Art der bisherigen >
iragsfilme dieser Firma di
j gewaltigen Leistungen der c
sehen Technik veranschai :<
n.r Pil.« »rhsli
I Zeugnis von den gewj
Leistungen der deutschen
strie abicgen
Beilaile zunm ^■Clnenmaiotfrai»lB** 18. Oktober 1930
Dt:r 1. November 1895 ist und bleibt Geburtstag der Kinematographie
Von Max Skladanowsky.
dem Aufsatz „Die Vorführun^sdaten der Kinemato-
trd/ihie" in der Nr. 32 des „Kinematograph" von Herrn Ge-
hei -irat Prof. Dr. Forch ist det Anfanjissatz meiner Patent-
sch ift D. R. P. 88 599 wie foljjt zitiert:
Den bisherigen Projektionsapparaten für die Wiedergabe
vor Serienaufnahmen bewegter Gegenstände haftete der
Ob. --land an, daß sie bei der Verwendung ein starkes Ge¬
rau :h verursachten und
son i zu Störungen Anlaß
gab. n. Dieser Satz muß
viel lehr richtig lauten: Den
bish rigen Projektionsappa¬
rat! des Erfinders M . . .
Ski .. wie sich einwand¬
frei lus folgendem Sachver-
hall orgibt.
2 r Erläuterung meines
Pat. Igesuches führte ich
meii .,Bioscop" meinem Pa¬
ten' ’iwalt J. Brandt im
Bet obe vor und zeigte ihm
auf die beiden Versuchs-
mo, eile von Film-Projek-
lioi .tpparaten, die ich be¬
reit früher (1893| gebaut
hai.j. Bei dem ersten Ap-
Pat t lief der Positivfilm
ko-i inuicrlich am Objektiv
vorbei. Die Abblendscheibc
'*'3' mit ganz schmalen Aus-
*ch..itten versehen, weshalb die Bilder sehr dunkel >tnd
Un.vi.narf auf dem Projektionsschirm erschienen. Der zweite
fp-.rat ähnelte den heutigen Projektoren. Das Bild stand
»an-end der Projektion still, und der Positivfilm rückte erst
ann weiter, wenn die Abbicndscheibe das austretende Licht
verdeckte. Beide Versuche hatte ich aufgegeben, da bei der
an. lügen geringen Bilderzahl das Flimmern zu stark war und
^ Getriebe einen ungeheuren Lärm verursachte, so daß ich
das im Wintergarten verwendete flimmerfreie „Bioscop"
'Eruierte, dessen wesentlich geringeres Betriebsgeräusch
urch die laute Begleitmusik übertönt wurde. Flimmerfrei war
das „Bioscop" infolge der eigenartigen doppelten Projektion,
bei der ähnlich den Nebelbildern ein Bild sanft in das andere
überging. Diese vorstehende Übersicht über meine bisherigen
Versuchsapparate legte mein Patentanwalt dann in dem ein¬
leitenden Satz nieder.
ln diesem Zusammenhänge muß ich noch einmal ausdrück¬
lich feststellen, daß ich mich schon seit früher Jugend (1879)
mit dem Problem der natur¬
wahren lebenden Bilder be¬
schäftigte. da die mechani¬
schen Nebelbilder mich nicht
befriedigten. Ende der acht-
zigei Jahre erkannte ich so¬
gleich in dem aufkommen¬
den „Eastman Kodakfilm'
das geeignete Material für
die leh«nde Photographie.
Nach verschiedenen Ver¬
suchen hatte ich im Jahre
1692 meine noch heute er¬
haltene und heute noch
brauchbare Aufnahmeka-
meta geschaffen sowie noch
heute erhaltene Filme ge¬
dieht, also die Kinomate-
g-aphie praktisch erfunden.
Leider fehlten mir eben 1892
die Mittel, dea später unter
Patentschutz gestellten Me-
enanismus in der sehr teuren
Präzisionsarbeit ausführen zu las-scn, so daß natürlich die
mit behelfsmäßigem Mechanismus auf genommenen Bildchen
vor dem Kopieren etwas nach justiert werden mußten.
Die Bildstrichdifferenz lag also nicht am Patentmecha¬
nismus selbst, sondern an der sehr primitiven Art seiner
Ausführung in Holz. Jedenfalls muß doch in Betracht ge¬
zogen werden, daß ich weder „capacious workshops" noch
„trois millions Capital" besaß. Mit gutem Werkzeug, Prä¬
zisionsmaschinen und reichlichen Geldmitteln ist es selbst¬
verständlich keine Kunst, hochwertige Apparate zu bauen.
Dies sollte doch besonders die objektive Wissenschaft an-
L- MOTCR
MwTylÜÄ
MOT6ftEN WERKE MANNHEIM AG VORM.
MOTORENBAU
DER E(LA5S ISCHE
erkennen und gerade den finanziell schwachen Erfinder dem¬
entsprechend höher bewerten, der oft das Letzte opfert, um
seine Erfindung der Menschheit dienstbar zu machen.
Damals waren mir ähnliche Arbeiten anderer Erfinder
nicht bekannt, und ich war auch nicht (besonnen, solche
irgendwie zu benutzen. Vieln ehr war es stets mein Streben
gewesen, selbst mein ständig gestecktes Ziel, das natürlich
lebende Bild, zu erreichen, was sich allerdings durch widrige
Umstände nichttechnischer Natur bis 1895 verzögerte. Im
Frühjahr dieses Jahres gelangt es mir endlich, den Projek¬
tionsapparat zu vollenden.
Die Hauptschwierigkeit lag aber nun in der Beschaffung
von Positivfilm, da der dünne, sonst aber vorzügliche „East-
man-Negativfilm" für Positivzv/ecke nicht brauchbar war.
Vergeblich ließ ich bei den Filmfabrikanten im Auslande
anfragen. Im In- sowie im Auslande wurde Positivfilm zu
jener Zeit noch nicht hergestellt. Ein Zeichen, daß es Film¬
projektionsapparate, die doch mit Positivfilm betrieben
werden müssen, nirgends auf de' Welt gab, also mithin die¬
selben nicht zum Stande der Technik gehörten.
Schließlich erklärte sich „Eastman" bereit, ausnahms¬
weise Positivfilm, aber nicht unter 100 Meter, zu einem für
mich unerschwinglichen Preise herzustellen, was für mich
nicht in Frage kam. Da nahte ;ich ein Retter in der Not.
Herr Wilhelm Fenz, heute Inhaber der gleichnamigen Film-
Kopieranstalt, verschaffte mir die Verbindung mit der
Trockenplattenfabrik Matter in Mannheim, die sich sofort
bereit erklärte, auf glasklare Celluloidplatten im Format
24 X 30 cm Chlorsilberemulsion zu gießen. Diese Platten
schnitt ich dann in Streifen und kopierte darauf unter dem
Negativ. Nach sehr sorgfältiger Entwicklung. Fixage und
Wässerung klebte ich diese dann zum Positivfilm zusammen.
Als Klebemittel benutzte ich Zaponlack mit gutem Erfolge,
denn Eisessig hatte sich als Filmzerstörer erwiesen, der mir
einige Negative verdarb.
Bezüglich des Malteser¬
kreuzes habe ich immer in
der Literatur darauf hinge¬
wiesen, daß mein verstorbe¬
ner Freund Oswald ücke,
Ingenieur bei Siemens &
Halske, mir damals dasselbe
schon bei Probevorführungen
im Sommer 1895 empfahl und
mir auch eine Modellzeich¬
nung davon anfertigte. Nach
dieser stellte ich sofort ein
Versuchs-Malteserkreuz her
und ließ später, wie mir noch
erinnerlich ist. mehrere mit
der heute noch gleichen Stitt-
scheibe durch den Mecha¬
niker Maßke in Präzisions¬
messing anfertigen. Die Prio¬
rität der kinotechnischen An¬
wendung des vierstrahligen
Malteserkreuzes nehme ich
daher durchaus für mich in
Anspruch.
Das Originalkreuz des Mal¬
teserritter-Ordens besitzt vier
Strahlen, welche die vier Rit¬
tertugenden versinnbildlichen
sollen. Gesperre mit anderer
Strahlenzahl kann man daher
nicht gilt als Malteserkreuze
bezeichnen.
Im übrigen war das Mal¬
teserkreuz damals der Tech¬
nik seit langem geläufig. Es
handelt sich also nicht um
eine neue Erfindung, sondern
praktisch nur um eine kinotechnische Nutzanwendung dessi h -
— Bei meinen Auslandsvorführungen benutzte ich bereit
wesentlich ruhiger und präziser laufende Malteserk jw
gesperre, allerdings lief es nicht in öl, sondern frei.
Mittlerweile war der Sommer 1895 herangekommen. 1 r
schönen Tages kamen die beiden Direktoren Dorn und B r "
nach meinem Versuchslokal. Pankow, Berliner Straßi 2i
heraus, ließen sich meine Filme vorführen und engagii i,. '
mich für den Monat November für den Berliner „Wii ter- i '
garten", mit der Vertragsklausel, daß ich mein „Bio.s ip'
vorher nicht veriiffentlichen dürfe. Das bitte ich ganz be
sonders zu beachten. Selbstverständlich hätte ich die Pa'out-
anmeldung schon vorher einreichen können, maß aber i nr
solchen keine große Bedeutung bei und gab schließlich nv :
dem Drängen treuer Freunde nach.
Wenn nun in der wissenschaftlichen Literatur von da ;,
wenig über meine Erfindung enthalten ist, so zeugt dies nur I
davon, daß sich die Wissenschaft herzlich wenig um die
entstehende Kinematographie kümmerte. Übrigens w rci
technische Literaturangaben jederzeit käuflich zu erwer «n
z. B. wurden mir solche von Erfinderzeitungen schon iür .
8 Mark angeboten. Ich muß mich daher ganz energisch g> 4eii
einige Zweifler verwahren, die mich gewissermaßen als .
Schwindler hinstellen, weil sie mich zufällig nicht in der
Literatur gefunden haben oder weil ihnen nicht jeder Nu <el.
jedes Schräubchen meiner historischen Apparate haark ein
dokumentarisch bewiesen ist. ■
Jedenfalls hielt ich, wie es ja auch noch heute in ler ■
technischen Industrie üblich ist. meine Vorarbeiten und Ein el- F
erfindungen meiner Werkzeuge geheim. Trotzdem war ein I
„mysteriöser Fachmann" am Werke, sich gewaltsam ine I
Konstruktionszeichnung meines „Bioscops" zu beschaf eit. ■
wie ich leider eines Tages im „Wintergarten" feststellen mu te I
Was nun die eingangs im erwähnten Artikel zitierten ; is¬
ländischen Patente betrifft, sc* waren laut dem mir von icr
„Royal Photographie Soc ly
of Great Britain" zur ' r-
fügung gestellten Material li<
im Jahre 1891 in U. S. A. ie-
meldeten Patente .nullÜ *;d
by the ruling of the Am 'i-
can Supreme Court", also b-
gewiesen worden. Der in er
U. S. A.-Patentschrift 423 26
angegebene Apparat war ur
ein Film-Betrachtungsap 3-
rat für eine Person („only p
mitting of beeing seen by n«
Person at a time"). Ferrer
hat der Hinweis auf eircn '
Filmprojektor lediglich th>o-
retische Bedeutung, ist i' so
nur ein Vorbehalt.
Die Pariser Vorführ ng
vom 11. Juli 1895 fand • ur
vor einem kleinen Kreis ’H
Interessenten statt und h.'tte
keinen öffentlichen Char ik-
ter. Eine kleine, zwisclcn
einem Türrahmen gespannte
Leinwand diente dabei >1*
Projektionsschirm. Auch iP
Frankreich bereitete die Pio*
jektion der Positive, wie gar
nicht geleugnet wrird. sehr
große Schwierigkeiten und
stellte hohe Anforderunü«**
an den Scharfsinn der Kon¬
strukteure, so daß die nächste
V<jrführung, zu der auch nur
geladene Gäste Zutritt hatten,
erst am 28. Dezember 1895
stattfinden konnte. (SchioS loHd
^NKVrEINERJZ
Muskauer StraBe 24
Telegramme:
Weinerllampen
Tel.; F8 Oberbaum 1521 ^
Film-
Atelier-
Beleuch¬
tungen
(5ogen- u. Glflhllchl)
Dazu
CerSutdidrosseln
Bogenlicht - Aufheller . 700 mm Pf
li
>as Oszilloplan, eine neue Form des elektrostatisdien Telefons
T i>tz der besten Aufnahmekamera, der tadellosesten Per-
lor-- rmaschine und einer durchaus |<leichmäßi){ arbeitenden
Kd crmaschine kann der stumme Film dann dem Be-
sci. jer technisch nicht (gefallen, wenn der Projektor nicht
in len Punkten einwandfrei arbeitet. Ubertratfen wir dies
aul Jen akustischen Teil des Tonfilms, so kommen wir zu
der Satz, daß letzten Endes der technische Erfol{< des Ton-
hli ^ vom letzten Glied in der lanj^en Kette der hier
tat en Apparate aohän^t, nämlich vom Lautsprecher. Wie
andere Apparat hat auch dieser gewisse ihm ange-
I ne Fehler und Mängel, die um so stärker zur Geltung
k»i nen, je höher die Verstärkung im Hinblick auf die
Ka iverhältnisse des Theaters gewählt werden muß. Der
Au chwung der Tonfilmmdustrie mußte deshalb dazu
fühl '.n, auch der Lautsprechertechnik erhöhte Aufmerksam-
kei zu schenken.
ht man von zum Teil
rec bemerkenswerten La¬
bor. 'iriumsversuchen ab,
so 'cgegnet man bisher
nur -idchen Lautsprechern,
bei lenen das die Schall-
wel n unmittelbar erzeu¬
gen Glied durch elek-
tris le Ströme in Schwin-
gun ,i.-n versetzt wird; die
Ver' eter dieser Gattung
sin,; Jas magnetische Telephon in seinen verschiedener Aus-
bi' ' igsformen und der elektrodynamische Lautsprecher. Im
Ge nsatz hierzu steht der elektrostatischeSchall-
s I I h I e r , bei dem nicht Ströme, sondern im Rhythmus
de; schallschrift wechselnde elektrische Ladungen das
dci Schall erzeugende Glied in Bewegung setzen.
•s elektrostatische Telephon besteht in
seiner einfachsten Form aus einer in einen Rahmen ge¬
spannten äußerst dünnen metallischen oder mit metallischem
Überzug versehenen Haut, der in geringem Abstand eine
starre Metallplatte gegenübersteht. Wird beiden entgegen¬
gesetzte elektrische Ladung erteilt, so ziehen sie einander
an; die dünne Haut muß sich also nach .Maßgabe dieser An¬
ziehungskraft nach der starren Platte hin durchw-'ilben,
während die ihr eigentümliche elastische Rückstellkra't bc-
stiebt ist, sie in die ebene Lage zurückzuführen. Schwanken
die Ladungen, so kommt es zu Schwingungen Jer dünnen
Platte, genau wie dies bei der Stahlplattc unserer magne¬
tischen Telephone der Fall ist. Der erste Vorschlag dieser
Art geht in die Frühzeit der Telephonie zurück, wurde aber
nicht beachtet, weil für die Ziele, die zunächst angestrebt
wurden, die dem magnetischen Telephon eigene äußerste
Einfachheit jeden anderen
Wettbewerber siegreich aus
dem Felde schlagen konnte.
Außerdem hat das elektro¬
statische Telephon in der
einfachen Form den sehr
großen N ichteil, daß cs mit
starker Dämpfung behaftet
ist. Die zw-ischen den sich
sehr nahe gegenüberstehen-
deii Platten befindliche
Lu'tschicht wirkt wie ein
Polster, an dem sich die erzeugte Schwingung der beweg¬
lichen Haut totläuft, ehe sie die zu einer kräftigen Schall¬
wirkung erloiderliche Größe erreicht hat.
Da d c elektrische Anziehung umgekehrt proportional dem
Quadrat des jeweiligen Abstands der beiden Platten, die
e'.astische .Rückstellkraft aber prop i.-tional der Abweichung
von der Ruhelage de; beweglichen Haut ist, muß es außer-
■IXXXJJ-EJJXIJ»—
BTTTti-tttTITS---
SPITZENLEISTUNGEN
DER KINOTECHNIIC
TRIUMPHATOR
UNO
SUCCESSOR
DIE VOLLKOMMENEN
MALTESERKREUZ-
MASCHINEN
MECHAU-
MASC MINE
DIE EINZIGE
MIT OPTISCHEM
AUSGLEICH
FlülR STUMMEN FILM UNDJILANGFILM
ALLGEMEINE ELEKTRICITÄTS-GESELLSCHAFT
dem zu störenden Verzerrunfien kommen. Es bedeutete
deshalb einen wesentlichen Fortschritt, als Jos. Unterholzner
1911 die mit konstanter Ladung versehene bewegliche Haut
zwischen zwei gelochte starre Platten stellte, die mit
entgegengesetzten, im Rhythmus der Schallschrift schwan¬
kenden Ladungen verseht n werden sollten. Durch passen¬
des Verhältnis zwischen den Löchern und den stehenge¬
bliebenen Resten der starren Platten wird die Luftdämp¬
fung weitgehend herabgedrückt und durch die Ver¬
dopplung der starren Platten ein zu Verzerrungen Anlaß
ge^nder Umstand beseitigt. (D.R.P. 259 440 vom 29. VIIL
1911.) Aber auch dieser Vorschlag führte zunächst einen
Dornröschenschlaf, aus dem er erst durch das Tri-Ergon-
Verfahren erweckt werden tollte. Uber die Arbeit, die
zu leisten war, um aus dem vorliegenden Rohstoff ein
wirklich brauchbares Gerät
zu schaffen, berichtete Hans
Vogt in einer von dem Elek¬
trotechnischen Verein unc
der D. K. G. in der Aula der
Technischen Hochschule Ber¬
lin abgehaltenen Sitzung
selbst.
Die von Vogt zuerst ent¬
wickelte Form führt den
Namen Statophon, während
die jetzt verwendete als
Oszilloplan bezeichnet wird:
in den wesentlichen Grund¬
zügen stimmen beide über¬
ein. Jenes arbeitete mit einer
überaus dünnen und darum
in der erforderlichen Größe
sehr schwer herzustellenden
und während des Gebrauchs
leicht verletzbaren Glimmer¬
membran, dieses hat eine
Haut aus einer Aluminium-
Magnesium - Legierung, die
sich bis zu 0,015 mm auswal¬
zen läßt und, bei hoher Zer¬
reißfestigkeit, die ihr einmal
erteilte, zur Erreichung hoher
Schwingungszahlen erforder¬
liche mechanische Spannung
lange Zeit unverändert bei¬
behält. Auch hier war, wie
so oft in der Technik,
die Materiaifrage ausschlag¬
gebend für den Erfolg und
vor allem dafür, ob das
Gerät den Schritt aus dem
Laboratorium in die Praxis wagen durfte. — Eine
gespannte Haut muß eine Eigenschwingung haben unc r-
dieser und mit deren Oberschwingungen bevorzugt sc' .v:ii|
gen, also ihr aufgezwungene Schwingungen, die in der
jener liegen, außerordentlich stark wiedergeben, d. h i_
ganze Kianggebilde verzerren. Es gelingt nun leider i ciit|
die Eigenschwingung durch Verminderung der Hauli '
und Erhöhen der mechanischen Spannung höher zu
als die höchste wiederzugebende Schwingung. Es mi
deshalb die vorkommenden Eigenschwingungen der !aii<
ermittelt und durch einen konstruktiven Kniff mögl :hst
stark gedämpft werden. Dies geschieht durch die .viu-
bildung der festen Platten.
Da diese, wie oben erwähnt, gelocht sind, so
wurden die stehcnbleibenden Teile gegenüber jenen H lot-
stellen, die bei den Ei :cii-
Schwingungen besonders ;ro.
ße Bewegungen ausführes.
breiter gewählt als an : lies
anderen Stellen; es biJbl
mithin dort ein beträchtli- her
Rest von Luftdämpfung ül ri{.
die Eigenschwingungen ' er¬
den so stark vermindert, dal
sie nicht mehr stören, ln: er-
halb des für die Tonwiei er¬
gäbe in Betracht kommen ieo |
Bereiches von 70 bis 8 )00
Schwingungen je Seku .de I
treten nur sehr geringe Be¬
vorzugungen bzw. Absch -i-
chungen einzelner Schv in-
gungsbereiche bei dem Os il-
loplan auf.
Die starren Platten e-
stehen aus Bakelitstücl-cn
von 40 cm Durchmes.-^ r.
deren einander und > er
zwischenliegenden Membi .n
zugekehrte Flächen schwu h
kugelig gekrümmt und eli --
trisch leitend sind. Der Krü: -
mungshalbmesser ist bedingt
durch die größte Durc. -
biegung, welche die Membr. n
auszuführen befähigt ist.
Das Oszilloplan erhält eine
von den Tonschwingungin
unabhängige elektrische Vor¬
spannung, die im folgende :
erläutert wird.
(Schluß folgt.)
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2 'i Jahrgang ' Berlin, den 20. Oktober 1930 Nummer 245
Zwischen Kunst und Geschäft
Die Uraufführungen der
letv en Woche machen es not-
wei'dig, ein paar Grundsätze
zu 'ixieren, die gerade im
Au -nblick mehr als sonst zu
bea ’iten sind.
b' ist fraglos richtig, daß
wir uns in erster Linie von
dl' ’ Gedanken der Kationali-
sic ng leiten lassen müssen.
ah< I es scheint doch, als ob
es iringend notwendig ist.
ni'i allem Nachdruck darauf
hi< 'iiweiA^n. daß dieses Prin¬
zip nicht übersteigert werden
dan.
ts ist sehr schön, wenn
ma.' zwei oder drei Tage
■weniger zur Fabrikation ge-
brn; ht. als man zunächst im
Vor ..-.schlag vorgesehen hat.
Al er es ist nachher über¬
aus -cdauerlich, wenn dann
Film.; entstehen, denen man
dieses Expreßzugtempo in
l*der Szene anmerkt.
Man erzählt von einem
Produzenten, daß er seine
“ilder in einem Tempo her-
“»feriagt, das jedes Abhören
“pd Kontrollieren nach den
«inzcinen Einstellungen ein¬
fach unmöglich macht.
Nachher wundert man sich.
Beschwert sich über Auf-
«alime. oder Wiedergabe¬
apparatur. um dann zu er¬
fahren. daß es lediglich fal-
pehe Sparsamkeit gewesen
**t. die das Debacle bei der
Uraufführung verschuldete.
Ganz abgesehen davon, daß
■e Thealerbesitzer mit Recht
'* Abnahme derartiger
Urne entweder ganz ver-
'»'«'«ern oder nur unter be-
*”!”cren Zugeständnissen be-
sind, das Bild in ihr Pro¬
gramm aufzunehmen, nähren
derartige Fabrikationsmetho¬
den die Redensarten vom
Niedergang der Filmherstel¬
lung, die an sich für minde¬
stens achtundneunzig Pro¬
zent der heute erscheinenden
Milder unangebracht sind.
Wir haben im Augenblick
gerade aus Gründen, die
nicht direkt mit unserer In¬
dustrie Zusammenhängen, alle
Veranlassung, in besonders
hohem Maße auf Niveau zu
halten.
ln der letzten Woche hat
unter dem Vorsitz von Karl
Leyst in Dresden eine Kon¬
ferenz der deutschen Thc-
aterleitung getagt, die sich
mit dem Problem beschäftigt
hat. wie man Theater und
Tonfilm zusammenbringen
könne.
Wir glauben nicht, daß
aus diesen theoretischen Er¬
örterungen in absehbarer
Zeit wichtige, praktische Re¬
sultate herauskommen.
Aber es ist sehr wohl mög¬
lich. daß man gerade Ver¬
filmung von Bühnenstücken
unter dem Eindruck dieser
schwebenden Erörterungen
in allernächster Zeit beson¬
ders kritisch betrachtet.
Man braucht im übrigen
gar nicht auf einen besonde¬
ren Fall zu exemplifizieren,
sondern kann ganz im allge¬
meinen feststellen, daß ge¬
rade bei einem Teil der so¬
genannten freien Fabrikation
neuerdings recht wenig Wert
auf das Manuskript, insbe¬
sondere auf den Dialog gelegt
wird.
In der Gestaltung der Sze¬
nen an sich muß dringend
ein stärkeres umfassenderes
Maß von künstlerischer
Durcharbeitung gefordert
Wir können im Sujet nicht
nach dzm Theater schielen.
Haben im Stoff die Bedürf-
ni.ise und Wünsche von Mil¬
lionen zu berücksichtigen,
während die Wortbühnen mit
einem viel kleineren Kreis
von mehr oder weniger kri¬
tischen Besuchern rechnen.
.\ber wie wir die kino-
mäbigen Stoffe formen, wel¬
che Anforderungen wir an
Dialog und Musik stellen,
das hat mit Geschäft und
mit den Herstellungskosten
sc gut wie gar nichts zu tun.
Gerade die Mittelware
zeigt hier und da musikalisch
einen Tiefstand, der nicht
mehr zu überbieten ist. Wer
die Texte zu dem einen oder
andern Film unabhängig von
de- Musik studiert, ist ge¬
radezu erschreckt.
Es soll heute gar nicht un¬
tersucht werden, ob die
Schuld an den Autoren selbst
liegt oder an der knappen
Zeit, die in einzelnen Fällen
zur Verfügung steht.
Danach fragt das Publikum
nicht. Danach hat der Kri¬
tiker nicht zu fragen, der zu¬
mindest ein gewisses Niveau
auch vom kleinsten und bil¬
ligsten Bildstreifen erwarten
Es steht außerordentlich
viel auf dem Spiel. Der Ton¬
film hat sich verhältnismäßig
schnell das deutsche Kino¬
publikum erobert. Das Tal-
kie zieht heute die Besucher
genau so in das Theater wie
der stumme Film. Aber es
erhebt sich bang die Frage;
Widerstande, Spezialumformer? - „Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograph“!
Wir haben Qualität
Wir halteiiWort
„Froetich — eine Freude.
der Buntheit, der Dinge,^dem;^
Froelich startet sein ne6^ Werk ••• m
lichem Erfolg! Dieser Öp^nbrand isl
leistungi
folges .»» vor den ThNeatprbesil^'efn/ dip schleunigst -
sow^t sie es^tioch nichtf getbn —^egter dem Eindrticic
( 19 -Uhr-BI(^
der Furniere buchen . • •
' f lanjie noch, wenn cs
imni wieder solche Fchl-
»chi c ({ibt, wie sie in ein¬
zeln. \ Fällen in Berlin zu
^cr.’ ..hnen sind?
VX hl bemerkt, und wir sa¬
ften las unterstrichen, es ist
das :.:sher nur ein ganz «anz
Iklei . r Prozentsatz. Oer
ühi' . ici<end größere Teil un¬
ser. tonenden Bilder ist ijut.
bra . hhar. )<eschmackvoll.
•' er es wird ielleicht et¬
wa^ 'u schnell fabriziert.
I verläßt sich zuviel
auf an Zufall und auf den
tieo -.ken. daß cs schon ir¬
gend .. le flehen werde.
XX warnen heute und
weisi I nachdriicklichst auf
ZeicI .n hin. die sich ffanz
leise bemerkbar machen.
üe einen oder andern
.Mißt old wird man schnell
über nden. Wird es aber
erst ne Kette, dann nutzt
nach T die drnßte Anstren-
i'unv 'icht mehr.
D. 1 zahlen nicht nur die
ein?, en Hersteller Reuffeld.
^onc . n die danze Industrie.
G( 'cralversammlung
der Leo-Film A.-G.
tb* kalhnlischen Kreisen
aabcv . .lende Gesellschaft hat
... t einem kleinen Gewinn
»ußte die seinerzeit Seplante
^a|■ll.rhöhund zurückjestel't
»»rdf. Ebenso konnte die
^“ahr. ind des Unternehmens
^h :..cht durchdeführt wer-
■««. «iMth hat man dut d'arbei-
**■ L .lohl nur mit stummen
ptaien Die weitere Entwick-
"ng hiit es aber notwendid d*'
^«ht. auch Tonfilme in den
•rleih aufzunehmen. Die
Bf^iithmunden im Ausland.
Leo-Film beleilidl ist.
hen hefriedidend d*>rbeitet.
^h lur diese mußten Tonfilme
•gehallt werden. Diese Toch-
gcsrllüchaften sind Leo-Film
1" Zürich. Leo-Film in Prad.
■•U aid in Wien und Neuland
" Ini-sbruck. Der Geschifts-
Jah'^* besadt. das laufende
lan/ '"'bme einen guten Ver¬
ba .*°''®*'l bezüglich der vor-
^«•nen stummen Filme als
Sak ”1* •r*ten Tonfilms (..Der
T ", ***' weißen Berge" mit
Trwker). Die Generalver-
^■»mlung beschloß, den Ge-
an> Filmkonlo abzuschrei-
Sokal-Trcnkcr
Lrt,*] *r*"‘*««r'chl I wird das
^L Oktäk ‘*'**'"' Prozeß am
‘““her verkünden
Waffenstillstand
zwischen Industrie und Dacho
Die Schlichtungsverhandlun-
gen. die auf Wunsch der Dacho
zur Schaffung eines .Mantel¬
tarifs für die künstlerisch Film¬
schaffenden eingeleitet worden
sind, haben zunächst damit ge¬
endet. daß der Schlichtungs¬
ausschuß den Parteien auf¬
gegeben hat. in freier Verstän¬
digung gemeinsam einen neuen
.Mantelvertrag zu schaffen.
Es handelt sich dabei, wie zur
Klärung bemerkt werden soll,
in der Hauptsache nur um eine
Rex ision der bereits bis fetzt
bestehenden Musterverträge,
wie sie für Schauspieler und
Kameraleute in Benutzung sind
Mitteldeutschland
Welch seltsame Anschauun¬
gen im mitteldeutschen Ver¬
band der Theaterbesitzer herr¬
schen, ist wieder einmal aus
der Tatsache zu ersehen, daß
man in der letzten General¬
versammlung große Beschwerde
darüber erhob, daß das C.L.S.
von seinen Aktionären zwan¬
zig bis fünfundzwanzig Prozent
Zinsen fordere.
Wie sich jetzt herausstellt.
handelt es sich gar nicht um
Zinsen, sondern erstem um ei.u
Aufgeld, das dadurch entstand,
daß der Ausgabekurs an sich
ein paar Prozent höher war als
der Nominalbetrag.
Dieses Verfahren ist absolut
nichts Eigenartiges, besonders
wenn, wie in diesem Fall, das
.Aufgeld dazu dient, die Kesten
der Aktienausgabe, des Akiien-
drucks usw. zu decken.
Selbstverständlich kann es
sich dabei nur um ein vaar
Prozent handeln, aber die -nei-
sten Herren aus Mitteldeutsch¬
land haben ihre Aktien mit
Es ist anzunehmen, daß sich
die Parteien in den jetzt ein¬
setzenden Verhandlungen auf
einer Basis einigen, die den Not¬
wendigkeiten der Industrie und
in einzelnen Punkten auch den
Wünschen der Dacho entspricht.
Sollte wider Erwarten eine
Einigung nicht zustande kom¬
men. so wird die Dacho. aller
Voraussicht nach erneut den
SchlichtungsausschuB anrufen.
Es beginnt dann, wie der
Ordnung wegen bemerkt sein
soll, ein vollständig neues Ver¬
fahren. das theoretisch natür¬
lich auch eine andere Zusam
mensetzung des zuständigen
Gremiums bringen kann.
kann nicht rechnen
Wechseln bezahlt und müssen
selbstverständlic.) für die zwei
Jahre Diskontspesen und Zinsen
für die Wechsel zahlen.
Es dürfte iiich allmählich in
.Mitteldeutschland bekannt sein,
daß Aktien von den Gesell¬
schaften selbst nur gegen Bar¬
zahlung vergeben xxerden durf¬
ten. und daß die Bank selbst¬
verständlich den Gegenwert für
die Aktien an das D.L.S. ab-
ge'uhrt h; t. Das Geld ist also
für die Herren in Mitteldeutsch¬
land von der Bank vorgelegt
worden, und lür diese Kredite
müssen auch nat-jrgemäß Zinsen
bezahlt werden.
Wir schildern den Sachver¬
halt in der Hauptsache des¬
wegen so ausführlich, weil wir
in diesem Fall dem D.L.S. ab¬
solut Recht geben müssen, und
weil wir es unverantwortlich
linden, daß Aktionäre hr Unter¬
nehmen dadurch diskieditieren.
da’l sie Behauptungen in die
Welt setzen, die weder Hand
noch Fuß haben.
BerlinerVorführer- und
Tonfilmvorfährerkursus
Der Verband der Lichtspiel¬
theater Berlin-Brandenburg teilt
Bei der Vorführerschule des
Verbandes beginnen neue Aus¬
bildungskurse am 27. Oktober
1930. und zwar ein allgemeiner
Ausbildungskursus für Filmvor¬
führer sowie ein Kursus für
Tonfilmvorführer. Die Teil¬
nehmergebühr beträgt für .Mit¬
glieder am Vorführerkursus
90 Rm , für alle anderen In¬
teressenten 100 Rm.: am Ton¬
filmvorführerkursus beträgt die
Teilnehmergebühr für .Mitglie¬
der 65 Rm.. für alle übrigen
75 Rm.
Anmeldungen an den Verband
der Lichtspieltheater. Berlin
SW«. Friedrichstr. 8. Tele¬
phon: Dönhoff 6612.
Ver. Star-Film bringt
den ersten Doppel¬
gänger -Tonfilm
Henny Porten, die mit ..Skan¬
dal um Eva" ihr Tonfilm-Debut
glänzend bestanden hat. kommt
in dem Nero-Porten-Tonfilm
..Kohlhiesels Töchter", den die
Vereinigte Star-Film als erste
Uraufführung in dieser Saison
bringt, mit einer ganz beson¬
deren Sensation.
Abgesehen davon, daß ..Kohl-
hiesels Töchter" der erste Ton¬
film ist. in dem ein Darsteller
eine Doppelrolle spielt, wird
Henny Porten sogar mit sich
selbst ein Duett singen und mit
sich selbst als Partnerin tanzen.
Die Duett-Szene ist tonfil-
misch nach langen Versuchen
einwandfrei gelöst worden und
dürfte zu einer ganz besonders
großen Überraschung für das
Publikum werden.
„Dreigroschen" -T ermin
im Theater
Die gestrige Sonntagnachmit¬
tags - Aufführung der ..Drei-
grcschenopei" im Theater am
Sch.ffbauerdamm wurde von
der Urheberrechtskamnie- des
Landgerichts f in der Sache
Brecht gegen Nero-Film als
Termin wahrgenommen. um
zum Vergleich r.iit dem strit¬
tigen Film - Manuskript die
Brecht-Weitlschc Theaterfas¬
sung des Stoffes kennenzu
lernen.
„Rothaut" im Marmor¬
haus
Am Dienstag gelangt im Mar-
morhaus der Paramount-Far¬
benfilm ..Rothaut" (Der Todes-
kanipf einer Rassel zur Erst¬
aufführung. Dieser Film ist kein
..Indianer-Film" im gewöhn¬
lichen S nne. sondern behandelt
den Zwiespalt des modernen
Indianers zwischen Tradition
und Zivilisation, also ein Kul¬
tur- und F.assenproblem.
„Pension Schöller"
im Atrium
.Morgen. Dienstag, findet ini
Atrium die Premiere der S.lva-
Tonfilmposse ..Pension Schöl¬
ler" stitt. Regie: Georg Ja-
coby: Hauptrollen Tiedtke.
Kampzrs. Elga Brink. Fritz
Schulz. Heidemann.
Direktor Ebner
mit Flugzeug tödlich
verunglückt
Am Sonnabendmittag ist Di¬
rektor Ebner, der Mitinhaber
der Maxim-Filmgesellschaft, aul
dem Staakener Flugplatz mit
seinem Sportflugzeug abge¬
stürzt und tödlich verunglückt.
Mit ihm verliert der Film
wieder einen seiner Pioniere
Er wurde zuerst bekannt, als
er im Rahmen der Meßter-
Filmgesellschaft wirkte und hier
vor allem mit den Filmen
Henny Portens beachtliche Er¬
folge errang.
Spätei machte er sich im
Rahmen der Mazim-Filmgcsell-
schaft selbständig und arbeitete
hier mit Maxim Galizenstein in
glücklichster Weise zusammen.
In letzter Zeit trat er weniger
an die Filmöffentlichkeit. Ihn
verband manche Freundschaft
mit führenden Persönlichkeiten
aus der Industrie. Er trug sich
auch mit neuen Filmplänen, die
jetzt durch den tragischen Un-
glücksfall zunichte gemacht
sind.
Die trauernden Hinterbliebe¬
nen können des tiefsten Mit¬
gefühls der Filmindustrie ge¬
wiß sein. Sein Andenken wird
bei allen, die ihn kannten, in
Ehren gehalten
kanntlich mit der Ufa-Ton-
woche in engster Fühlung ar¬
beitet, war als einzige Wochen¬
tage
S ieben Tage Glück" ist der
vorliufige Titel des neuen
Greenbanm - Tonfilms der
Emelka, den Regisseur Robert
Wiene gegenwärtig im Gei¬
selgasteig dreht. Manuskript;
Ladislaus Vadia. Bildkamera:
Karl Drews, Tonkamera: Carl-
Erich Kroschke. Bauten: Lud¬
wig Reiber. Technische Lei¬
tung: Willy Reiber. Tonver-
fabren: Tobis. Hauptrollen:
Dina Gralla. Georg Alexander,
Tenor Joseph Schmidt, Harry
Hertsch, Therese Giese, Karl
Graumann Verleih der Baye¬
rischen Filmges.
nln Wien hab' ich einmal ein
Mädel geUebL“
I n Wien hab' ich einmal ein
Mädel geliebt", so lautet der
Schlager von Robert Stolz,
Worte von Fritz Rotter, der in
dem neuen gleichnamigen Hege¬
wald-Film gesungen wird.
Regie des Films: Erich Sebön-
felder. Manuskript: Emst Neu¬
bach und Erich Rillo.
l>cr JOecsHliKrsph- crscMal uchnul «Seb
sesäsL Bctlctttild. Aantfeaprvitt: IS Pff
scii«ckkoaU>; Bvriia NW 7. V Jlll. — Hsaf
«sik A-Pisaisk, siaiiBch te Baffia. —
Trude Berliner. Elga Brink, Truus van Aalten.
Josephine Dora. Else Reval. Hedwlo Wangel,
Jacob TIedtke. Frliz Kampers. F. Schulz. Paul
Heidemann. Kurt Vespermann. Paul Henckels.
Victor de Kowa
Regie: Georg Jacoby
Produktionsleitung: LIddy Hegewald
Musikalische Oberleitung: Schmidt-Bo eicke
Tango; Friedrich Holländer Foxtrott: Jim Cowler
U r a u f f Q h r u n g: 21. Oktober
Atr i u
Ein Hegewald-Film
im Verleih der
Silva-Film
Berlin SW48, FriedrichstraBe 250
Telegramm-Adresse; Silva-Film Berlin
Fernsprecher; Bergmann 9371
Mdkh. Bnidnf« ia sllra Scbwt-Fiüalm. Buclihsa<nin(«i md M dw Pest IL PotUaila
di. m.-HSInrSlcIl«i.ii(.bolc 2S Pi(. IJ PI«, di« sns-HSh. - SaiUi
ptuhriHlcilwid: Alir.d Roacalh.l |Aroi|. VvaalwortSä iSr di. Redaktioa: Dr.
Nackdrack Dar uatar QaaBaaaaSab« gaataUal. UovarlaaSU EiasaadaaSca «rardaa l
VarlaX uad Draeki AadaätSeharl & a. b. H.. Barlia SW«a Scharlhaiu.
dings nur zur Hcrstellu i! n*
Industriefilmen — a btil**-
wird demnächst auch n ^
deutschen Schweiz, und war <
Zürich von der Fräse: s-Fil*
ein Tonfilmatelier e:rickV
werden.
,J>«r Herzog von Reicn
K arlheinz Jarosy wu
Les Films Otto, Pai
Produktionsleiter und d' i
Dialogführer für den Filn
Lupn Pick beim D- L.
D as D. L. S. hat Lup»
für die Regie eain:-s
tonfilms „Gaasenbaurr"
verpflichtet. Von diesen
wird eine deutsche und
franzüsische Vartion
stallt Die Musik schrieb .
Roland, das Manuskript ür
hanncs Brandt. _,
-‘>^-linrfKLAG SCHERLMi BERLIELSWJaiES-«^-
2'i Jahrgang Berlin, den 21. Oktober 1930 Nummer 246
Reform des Reichsverbandes
JEANETTE MAC DONALD and DENN!S KING
;n d«n »oo Ladwif Bcrfacr i a • » c n i r I c b P a r a ■ a a a t ■ F ■ I ■
„Der Valabaadcaköait"
Ce Diskussionen über
einv grundlegende Reform
des Reichsverbandes deut¬
sch, r Lichtspielthealerbe-
sitr r schreiten weiter fort.
Es st nicht uninteressant,
dali ein so vernünftiger und
klar,.,r Verbandspolitiker wie
Direktor Kienzle jetzt sogar
die Forderung erhebt, daß
für dreihundert Sitzplätze
beiits eine Stimme zu-
gehilligt werden solle.
Man nähert sich damit
de; Vorschlag, den der
„K:: umatograph" in der
voriiion \X'oche in die De¬
batte geworfen hat. Aber
wir glauben kaum, daß die
jetziiien Machthaber des
Reichs Verbandes sich auch
nur ,'ie Mühe machen, diese
Anregung näher zu berück¬
sichtigen, weil dadurch ohne
Eratte neue Kräfte ans Ru¬
der kämen, die sich mit dem
i«t*i-,;cn Kurs der Reichsver-
banddeitung kaum befreun¬
den würden.
Im übrigen wird die neue
Regelung der Mitgliedcr-
fechte auf der einen Seite
swar immer aktueller, aber
*•« hindert keinesfalls die
olfizielle Begründung des
Reichsverbandes, die nach
“nseren Informationen in die
•llc. nächste Nähe gerückt ist.
Die Scheidung der Geister
wird außerdem dadurch noch
•»«SLhleunigt. daß die Scheer-
^hen Ideen von der Reichs-
Im-Aktiengesellschaft im-
"’er noch nicht gestorben
**nd.
Interessant Ut. daß die be¬
geistertsten Anhänger der Idee
auch wieder aus dem Lager
eT Kleinkinobesitzer kom¬
men, denen man einen Him¬
mel voller Geigen zeigt ohne
ihnen zu verraten, daß diese
Musikinstrumente Kinder¬
spielzeuge sind, mit de .Ten in
der Praxis nichts anzufan¬
gen ist.
Vielleicht ist es gut. bei
dieser Gelegenheit einmal
offen zu sagen, daß die Ent¬
wicklung des Deutschen
Lichtspielsyndikats, das i!>in
gewissem Sinne, ob man es
zugibt oder nicht. Vorbild für
die Reichsfilm-Akticngesell-
schaft war, deswegen nicht
weitergekommen ist, weil es
zwar sechshundert Mitglie¬
der gehabt hat. von denen
aber nur der allergeringste
Teil über wirklich große
Häuser verfügte.
Man verrät kein .Ge¬
heimnis. wenn man als Illu¬
stration an eine kleine Ge¬
sichte erinnert, die mit der
Pointe endet, daß das Licht¬
spielsyndikat in einer Stadt
seinem Aktionär eine be¬
achtliche vier- oder fünf¬
stellige Abfindung zahlte,
damit er von seinem Recht,
die Filme zuerst zu erhalten,
zurücktrat.
Das D. L. S. rechnete sich
nämlich aus, daß selbst mit
dieser Abfindung noch ein
ganz gutes Geschäft dadurch
gemacht wurde, sobald man
die Erstaufführung für den
Platz einem größeren Hause
gab.
Aber ganz abgesehen da¬
von, daß eine Genossen¬
schaft der kleinen und mitt¬
leren Häuser von Haus aus
nicht rentabel ist. hat sich
außerdem noch heraus-
gcstellt. daß ja die Theater¬
besitzer se'bst nur zu einem
geringen Teil die notwendi-
genMittel aufbringen konnten.
Dieser Mangel an Masse
ist gerade in diesen Tagen
wieder .-ikut geworden, als
aus Thüringen die Meldung
von den hohen Zinsen kam,
die w;r gestern schon richtig¬
stellten. und die nur illu¬
strierte, wie schleppend die
kleintn Beträge wirklich cin-
gezahlt werden, die man da¬
mals für das D. L. S.
zeic.inete.
Die Scheersche Grün¬
dung verlangte aber das
Fünffache von dem, was das
D. L S. dem einzelnen ab-
ver'angte.
Die Jubelhymnen, die man
vor sechs Monaten an¬
stimmte, und die von einer
Oberzeichnung des notwendi¬
gen Kapitals berichteten,
sind schon lange nicht mehr
angestimmt worden.
Man hört nur von erneu¬
ten Werbereden Scheers und
seiner Getreuen, die jetzt die
Tatsache vom Zusammen¬
bruch dieser Gründungsfan¬
fare durch dunkle, geheimnis¬
volle Redewendungen er¬
setzen, die kaum ein Mensch
ernst nimmt.
Außerdem scheint es. wenn
man einmal die Abschlu߬
listen nur der großen Firmen
ztisammenhält, daß bereits
schon wieder mehr Ab¬
schlüsse getätigt worden
sind, als der einzelne Thea¬
terbesitzer verdauen kann.
Man sieht also, wie wenig
Wert es gehabt hat. daß der
beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph-T
Reichsverband vor allzu vie¬
len und übereilten Abschlüs¬
sen warnte.
Hier ist der Funkt, wo wir
mit dem Reichsverband ab¬
solut konform |{ehen.
Auch wir sind der Ansicht,
daß Vorsicht bei Abschlüssen
das wichtigste Gebot der
Stunde ist.
Allerdings braucht man
nach dieser Richtung hin
nicht zu übertreiben. Es gibt
schon eine Reihe von Fir¬
men, auf deren Produktion
man sich verlassen kann.
Wir brauchen an dieser
Stelle keine Namen zu nen¬
nen. Jeder Theaterbesitzer
hat bereits seine Erfahrun¬
gen, oder weiß, soweit er die
Filme nicht selbst gespielt
hat, aus der Fachpresse, wo
er Gutes, und wo er Mittel¬
mäßiges zu erwarten hat.
Allerdings ist an dieser
Abschlußfülle und an den
übereilten Abschlüssen nicht
zuletzt wieder der Reichs¬
verband schuld, der immer
wieder verkündete, daß wir
eine Filmknappheit sonder¬
gleichen erleben würden,
während in Wirklichkeit be¬
reit* eine allzu große Über-
Jannings im Haag
Das Gastspiel Emil Jannings
im Haag wird zu einem Triumph
für deutsche Darstellungskunst.
Am Sonnabend gab es bereits
bei der Ankunft auf dem Bahn¬
hof einen begeisterten Empfang.
Mehr als tausend Menschen
standen am Bahnhof und bil¬
deten bis zum Hotel Spalier.
Bei dem Empfang, den Hein¬
rich Pfeiffer, der Pressechef
der Ufa, arrangierte, sah man
rund vierzig Journalisten.
Neben den holländischen Zei¬
tungen und Zeitschriften sab
man die holländischen Reprä¬
sentanten aller großen deut¬
schen Blätter.
Jannings sprach über das
Verhältnis vom Tonfilm zum
Theater von seiner Auffassung
über Tonfilmschaffen und
schließlich über den „Liebling
der Götter", der am Mittwoch
nachmittag im Rembrandt-
Theater in Amsterdam seine
holländische Premiere erlebte.
Gestern abend sah man Jan¬
nings zum ersten Male auf einer
nolländischen Bühne, wo „Ge¬
schäft ist Geschäft" zur Auf¬
führung gelangte.
Mittwoch früh fand beim
deutschen Gesandten ein gro¬
ßes Frühstück statt.
füllung des Marktes zu be¬
merken ist.
Das Problem der Stunde
ist der Kampf gegen allzu
große Programme und der
Kampf gegen die Preisunter¬
bietung.
Aber hier, auf dem ureigent-
lichen Gebiet, wo es sich nur
um eine Theaterbesitzerfrage
handelt, ist es merkwürdig
still.
Zeigt sich irgendwo ein
Außenseiter, der Extratouren
tanzt, muß man den Vcrleilier
um Hilfe bitten, denselben
Es genügt anscheinend man-
>.hen Musik Verlegern noch nicht,
daß sie direkt und indirekt
durch den Tonfilm verdienen.
Wir haben auch noch nicht ge¬
nug damit, daß die Musikver¬
bände uns durch Flugblätter be¬
lästigen.
Wie man mit der rechten
Hand am Tonfilm und am Kino
verdient, mit der linken einen
Stoß in den Rücken gibt, sieht
man jetzt wieder an der recht
merkwürdigen Gepflogenheit der
Firma Bote und Bock in Berlin.
Man findet in den Schau¬
kästen dieses Musikunterneh¬
mens in der Leipziger Straße
jetzt neuerdings Aushänge von
Theaterkritiken und Filmbe¬
sprechungen.
Selbstverständlich, daß man
in erster Linie diejenigen No¬
tizen berücksichtigt, die sich
lobend überWerke aussprechen,
deren Noten gleichzeitig feilge¬
boten werden.
Aber höchst überflüssig, daß
man die schlechtesten Fiim-
kritiken aussucht, die den Ton¬
film herabsetzen, und daß man
diese ablehnenden Stellen zu
allen Überfluß auch noch rot
unterstreicht.
Beim Rundfunk wagt man so
etwas einfach nicht, weil die
zuständigen Intendanten daraus
die einzig richtige Schlußfolge¬
rung zögen, nämlich Vcrlags-
werke derartiger Unternehmer
einfach von der Vorführung
auszuschließen.
Ob man vielleicht glaubt, die
Filmleute lesen so etwa* in der
Leipziger Straße nicht, oder
was man sich sonst dabei denkt,
ist unerfindlich.
Jedenfalls sollte sich jeder
Filmfabrikant den Namen Bote
& Bock merken und sollte
streng darauf achten, daß weder
Verlagswerke dieser Firma be¬
nutzt werden noch daß Ton¬
filmkomponisten ihre Werke
etwa diesem tonfilmfeindlicben
Betrieb übergeben.
Nicht ganz ohne Interesse ist
in diesem Zusammenhang, daß
einer der leitenden Herren die-
Verleiher, den man sonst an
allen Ecken und Enden be¬
kämpft.
Es ist grotesk, wenn man
Tonfilme von dreitausend
Metern verlangt, wie das
jüngst in Frankfurt geschah.
Grotesk deshalb, weil jeder
Kenner der Verhältnisse weiß,
daß die Durchführung dieses
Problems aus hundert und
tausend Gründen einfach
nicht möglich ist.
Es ist grotesk, wenn man
in einem andern Bezirk den
erneuten Übergang vom pro-
ses Verlages Vorstandsmitglied
der Gema ist.
Wir können uns denken, daß
man in Gema-Kreisen die Ton-
filmeiitwicklung nicht gerade mit
freundlichen Augen ansieht, weil
man direkt und indirekt eine
Schmälerung der Gema-Ein-
nahmen befürchtet.
Aber immerhin sollte man
von derartigen kleinen Mittel¬
chen freundlichst Abstand neh¬
men und sich überlegen, ob
diese Kunststückchen nicht
mehr Verärgerung schaffen, als
sie praktischen Wert haben.
Was würde Herr Dr. Bock
sagen, wenn die Kinos alles
was jeden Tag in Deutschland
gegen die Familie Courths-
Mahler geschrieben wird, in
ihren Vorräumen den staunen¬
den Kinobesuchern vorführten.
Er würde entrüstet sein, von
einer Bevormundung sprechen,
weil ja schließlich auch irgend¬
wo einmal etwas Gutes an die¬
ser Romanfabrik hängen bleibt.
Vielleicht genügt dieser Hin¬
weis. um die Inhaber zu einer
Änderung ihres Verfahrens zu
bewegen. Vielleicht weiß auch
Herr Dr. Bock nicht, was seine
Angestellten tun.
Dann sei es ihm hierdurch
freundlichst mitgeteilt, damit er
sofort die nötigen Schritte ein¬
leitet.
Im übrigen werden wir die
Schaukästen in der nächsten
Zeit etwas häufiger besichtigen,
damit wir die interessierte Fa¬
brikation entsprechend weiter
informieren können.
Welche Schritte im übrigen
gegen eine de: artige unfaire
Handlungsweise zu unterneh¬
men sind, sei der Überlegung
anderer Gremien anheimgestallt.
Dieselbe Firma, die vorn den
Film herabsetzt und lächerlich
macht, hat hinten an ihrem
Haus ein Schild, das einen be¬
sonderen Kinomusik - Verlag
plakatiert.
Vielleicht gibt cs hier auch
einige Wege, sozusagen über
die Hintertreppe, diesen uner¬
hörten Zustand abzuändern.
zentualen System zum Sy; en
der F'estmiete fordert, jn«
in de: gleichen Versamnran|
gegen die hohen Garai tic¬
summen wettert.
Im Prinzip ist auch du
Garantie ein Ersatz für dä
bisherige F'estmiete, wäh' -nd
die prozentuale Beteilig in(
endlich einen gerechten Vn-
teil des Verleihers an les
Erfolgen und*Mißerfolgen des
Thealerbesitzers darstell‘
Daß heute in dieser . der
jener Stadt die Gescb >ftc
nicht gehen, ist kein Wui dr
und hat zu neunzig Pro ent
mit Problemen unserer In¬
dustrie nichts zu tun.
Es ist lediglich eine F ige
der ganzen Wirischaftss. ua-
tion, der Lohnkürzungen, dr
Arbeitszeitbeschränkung, dr
hohen Steuern und hun> ert-
tausend andere Dinge.
Es ist Angelegenheit dr
Konjunktur, gegen die >idi
nichts machen läßt.
Zehn Prozent aber lii4en.
und das sei auch hier at -ge¬
sprochen, an grundsätzli h«
Fehlern der Fabrikation Ab
Fehlem, die wir gestern an¬
deuteten und über die in d«
nächsten Zeit an dieser S eile
im einzelnen und den lieb
gesprochen werden muß
Unfall bei einer Film¬
aufnahme in Buka; est
Vor einigen Tagen erei .net«
sich bei einer Filmaufnah «
Bukarest ein schwerer L nfall
Bei der Verfilmung von „1 ad“
de paste" von Caragiale -olll«
eine Reitszene aufgeno .meo
werden. Während dieser .Anl-
nabme wurde plötzlich
Pferd scheu, so daß der heite«
zu Fall kam. Der Schau-, lel«'
des Bukarester Nationalthrater«
Stanti Economu geriet - '
glücklich unter das Pfero daS
er schw-er verletzt wurde
Das Manuskript
Heinz Goldberg sciireibh
Danton, Manuskript: Heil“
Goldberg. Dialoge: Hs»
J. Rehfisch. Hersteller: All.aoce-
Film. Der Mann, de: de*
Mord beging. Manu-krip*:
Heinz Goldberg & HcrinsB*
Kosterlitz, Hersteller: Terrs-
Film. Die Schüsse in Ser*
jewo (1914), Manuskript He»»
Goldberg und Dr. Wendhau^»“
Hersteller: Oswald Film Ob«»»'
Redl, Manuskript: Heinz Go“
berg. Hersteller: Südfilm-
Margarete Maria
schrieb in Gemeinschaft ^
B. E. Lüthge für die L»“*
Stark-Film das Tonf.lmo»»“
Skript „Der Weg nach R'«
Musikverlcgcr gegen den Tonfilm
Der Streu um die
1 ' r cigroschenoper"
1 . \ erhandluntf in dem Pro-
iber die Veriilmunf der In eii
. oschenoper' zof( sich spielhäi)
Spanischer Filmbrief
inserem A.-R.-Korresponderten in Barceloni
„Der blaue Expreß
Tealro Tivoli, wurde der spa¬
nische lOOprcz. Tonfilm „E
imor solfcando " aus der Tauf«
in Barcelona. Russenfilm ist so*,
satfen „Potemkin vom >)tass<
daB dieses eigentlich auf das feste Land übertrage
i große Werk ist. wel- E)o<t draußen auf einem Schil
rde der spa- ches Spaniens Filmindustrie,
Tonfilm ..El freilich mit deutscher Hilfe, her-
us der Taufe ausgebracht hat.
feie,: iheit fetzt nach jeder
Seil, iicklärt erscheine.
E, '■etzte den Verkündi-
I tun. .rmin auf den 4. Novem¬
ber . -.t.
Ir sehen wird sich aber
<Ia.s Bericht darüber schlüssig
teer, r., ob es zur Urteilsfällung
uotv. ndig sein wird, die bisher
•ert;: gesteiften Teile des Drei
frosv. enoperfilms zu besichti-
|en
^'iener Sascha in
Budapest
>X'iener Sascha hat den
Di-ek- -r der Theresien-Ring-
bübni in Budapest, Herrn Ala-
|I»r l-'iiboz, aufgefordert, mit
■W zu ammen eine ungarische
yersion eines deutschen Ton-
iierzustellen.
Robez ist der Aufforderung
hat einen entsprechen-
Vertrag getätigt und be-
f«it* Verhandlungen mit unga¬
rischen Schriftstellern und
•VünstUrn eingeleitet.
Klange die Sascha in Buda-
P*»t kein Atelier besitzt, wer-
.*"•*'* ungariachen V^ersionen
* 'Xicn gedreht.
^^uburg-Film-Theater
CL in Chemnitz
P** Grundkapital der Gescll-
wurde im Verhältnis
werk. (Dieses ist für die ver¬
einigten spanischen F ilmgesell-
schaften „Cinaes-Renacimiento"
von ..Harmoniefilm". Berlin, auf¬
genommen worden. Die dar¬
stellenden Künstler sind aus¬
schließlich Spanier.
In Deutschland läuft der
gleiche Film in deutscher Fas¬
sung unter dem Titel „Komm
zu mir, zum Rendezvous" und
Frankreich hat ihn unter dem
Titei „L'amour chante" eben¬
falls bereits gebracht.
Der Abend wurde zu einem
großen Erfolg.
Von Anfang an ging das
Publikum begeistert mit. Dur
Kontakt war vom ersten Augen¬
blick an vorhanden. Die Span¬
nung nahm derartig zu. daß sich
die zahlreiche Zuhörerschaft
kaum noch zurückhalten konnte
und zum Schluß in einen wah¬
ren Begeisterungssturm aus¬
brach. Diese Begeisterung ist
ten sollen. Und diese neuen
Werke hätten von spanischer
Seite aus mit einem unbedingten
Erfolge zu rechnen, da ihre Auf¬
führung nicht allein in Spa¬
nien. sondern vor allen Dingen
auf den südamer.kanischen
Märkten stattfinden könnte, wo
an die 100 Millionen Spanisch
sprechenoer Menschen auf den
spanischen Tonfilm warten und
denselben mit offenen Armen
begrüßen würden. Und noch
von einem anderen Gesichts¬
punkte wäre die Errichtung
eines Ateliers in Spanien von
dem größten Vorteil. Es ist be¬
kannt, daß sich amerikanische
Filmgesellschaften, in erster
Linie Paramount. .M. G. M. und
Fox. sehr stark mit der Her¬
stellung spanischer Filmwerke
befassen.
Eine Ateliergründung, bei der
die deutsche Filmindustrie füh¬
rend beteiligt ist. würde ein Er¬
folg für Deutschland bedeuten.
Darstellern cbarakteristisci
Typen, einprägsame Gestalte
aber tuen manche Theate
Spielerei.
Immer, wenn ein Weißer von
den Aufständischen nieder-
gestri-cKt wird, raste die Claque
bei der Premiere vor Vergnü¬
gen.
Der Regisseur Ilja TrauOerg
beherrscht die Technik der
Russenfilme virtuos.
Edm-ind Meisel hat den Film
in der „Potemkinweise" musi¬
kalisch wirkungsvoll und auf¬
reizend untermalt.
Heute Silva-Premiere
im Atrium
Heule findet die Premiere
des Hegewald-Films „Pension
Schörcr" — einer Film-Posse
nach dem gleichnamigen Büb-
nenschwank — statt. Regie: Ge¬
org ..acoby. Es spielen mit:
Tied'. <e. Kampers, Fritz Schulz,
Heidemann, Elga Brink, Trude
Berl ner, Truus van Aalten, Jo¬
sephine Dora. Else Reval, Hed¬
wig Wandel, Vespermann, Hen¬
kels. Produktionsleitung: Liddy
Hegewald.
Pat und Patadion im
Berliner Rundfunk
Alfred Braun interviewt Pat
und Patachon, die zur Zeit in
Berlin ihren ersten Tonfilm
„1000 Worte Deutsch' beim
D. L. S. drehen, am Dienstag,
dem 21. Oktober, abends 7 Uhr
für den Berliner Sender.
...
Kinimatographicos AST IR
„CINEMAGAZINE"
j Orutkutkt Filmtnl^fkrilL tnektim! jritm Smumttt- GrtrWrf 1924
1 Hrraw,trhrr: HERCI LE OECOSOMUS
1 rrUg Ln PakUeatiaas, leaa Paval. Paris
; Baro; 68. Ruc Colonos. — Fcnispr. 1-S6 j
: ATHEN IGrtcckraUmll |
j
\mrttaag. Ctmfaiagariar Brrlia B /5, Panstr Strafie 18. Tri. Olira 8082.
Encbamt OMMuillirli Craa« BiMcnulcrUI
• * Fackhiatt mm4 wirksam\te Orgam iM Orirat /«r .kaxrigfx
: Bnagsfirtis: lir / Jakr S Z—. *» Amrrika S J.—
i
Slehl dar dntwbca Filawäa>ln..- «weck» Aasktehe taioraatnora.
VarmältraSra Mw AH rar VcHüsuag
tr FII.B*«ACH BU1T "
ILAC SCHEKL » BERLIN
Berlin, den 22. Oktober 1930
Schall Plattenreform
V r die Neuerscheinungen
der führenden deutschen
Sehe plattenfirmen durch¬
sieh wird mit Vergnügen
fesU'ollen, daß mindestens
ünizig Prozent des
Gesnmtrepertoires
und leinah achtzig Prozent
der v'ichten Unterhaltungs-
mus aus dem reichen Born
de«. «nfilms schöpfen.
I dieser Zustand nun
tch monatelang andauert
u»'. da Schallplattenfabri-
kar. ...n ausgezeichnete Ge-
*cha:tsleute sind, so darf
•rai,. mit Recht darauf ge-
Ein ge Schallplattenfirmen
bemühen sich wahrschein-
jieh aus denselben Gründen
nerau mit allen Mitteln um
das
SchaUpbtttcnentrcckL
'‘«>1 -sie größten Wert darauf
*ei|en. zur Berliner Premiere
«'I ihren Platten herauszu-
unimen und auch die Pro-
»inz möglichst noch
’or Erscheinen des Films
"“f den einschlägigen Schla-
''«'■sorßen-
Wenn man sich nun das
»ergnügen macht, die Etiket-
**» dieser Schallplatten et-
ß^öauer nachzuprüfen.
»ndel man sechsundvier-
Jß Komponisten, achtund-
Bearbeiter. vier
Jtger, einen Kapellmeister
' seiner Kapelle und noch
andere Anj^aben.
ni.»! ei»«» fehlt,
‘f'e nähere Bezeich¬
nung des Fabrikanten, des¬
jenigen Faktors, der eigent¬
lich überhaupt diesem ganzen
Tonfilmschlager zum Leben
verholfen hat.
Auf Rückfrage bei den be¬
teiligten Filmkreisen erfahren
wir. daß eine
gewisse Abneigung
bei den Schallplattenfabri¬
kanten besteht, die Produk¬
tionsfirma zu nennen, obwohl
es doch eigentlich eine Klei¬
nigkeit wäre, anstatt des ein¬
fachen Worts Tonfilm drei
Buchstaben mehr, nämlich
Ufa-Tonfilm oder Sttper-Film
Es ergibt sich die Frage,
warum die Filmfabrikanten
nicht ausdrücklich verlangen,
daß die
F abr ikatsbezeichnnng
auf der Schallplatte
grundsätzlich
angebracht wird.
Urheberrechtlich liegt das
Problem nicht ganz einfach.
Es ist von zwei verschiedenen
PcrspeK'.ivcn aus zj betrach¬
ten. Nämlich, ob die Platte
vor der Premiere oder nach¬
her angefertigt wird.
Bewirbt sich ein Schall-
plattenfahrikant um die Auf-
p.ahmerechte
vor der öffentlichen
Anifühmug,
so ist er natürlich vom Film¬
fabrikanten abhängig, der
den Aufdruck seiner Firma
zur Bedingung machen kann.
Diese Bedingung kann von
der Schallplattenfirma ohne
weiteres akzeptiert werden,
weil sie nichts kostet und
auch technisch keine Schwie¬
rigkeiten bietet.
Komplizierter wird der
Fall, wenn es sich um Auf¬
nahmen
nach der Premiere
handelt, die von zweiter oder
dritter Hand gemacht wer¬
den, und deren Reproduk¬
tion sich auf die bekannte
SchallplattcttzwaugslizcBZ
stützt.
Aber auch diese Zwangs-
lizen: gibt unseres Erachtens
noch nicht das Recht, die
Firmenbezeichnung einfach
fortzulassen.
Selbst wenn man auf dem
Standpunkt steht, daß die
Komojsition als solche frei
ist, S3 darf doch unseres Fr¬
achters die Bezeichnung
„aus cem Tonfilm . . nicht
ohne Hinzuingung
Die Zwangslizenz bezieht
sich entweder nur auf die
Komposition. Dann muß so¬
wohl auf der Platte wie auch
in den Reklameankündigun-
Begriif des Tonfilms
ganz ausschalten.
Damit ist aber wieder der
Schailplattenindustrie nicht
gedient, die eben nur aus
den. Grunde das Opus in
ihr Repertoire aufgenommen
hat. weil sie den
Eriolg des Films
für ihren Absatz mit in Rech¬
nung stellt.
Schallplattensachverstan-
dige behaupten nun, daß man
z. B. auch nicht bei der
Operette „Victoria und ihr
Husar" hinzuffige „Reper¬
toirestück des Mctropol-
theaters".
Dieser Vergleich hinkt na¬
türlich. denn für eine Ope¬
rette sind Autor und Text¬
dichter allein maßgebend.
(ScUaB de, Lntirtikcl, aal Sole 4)
Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen" im„Kinematograph"
Dogliedisf'otis...
der
(.Aro* m ,‘OtrMaHkaff 'Vl>m.ej^y
Tonfilmposse Pension Schöller
war schon immer eine
Liebünfisidee des Regisseurs
orii Jacoby, den mit dra-
komischen Situationen
jJezu geladenen Bühnen-
sch'Aank zu verfilmen. Jetzt,
.^eichen des Tonfilms, gah
für Jacoby kein Halten
>.r. Liddy Hegewald hatte
Wirktingskrah des StoHes
erk.tnnt, und so kam es zur
uktion dieser Filmposse,
-ler Silva-Film die gleiche
'ide haben dürfte, wie sie
Publikum bei der Premiere
inbändigem und nicht
1 wollendem Gelichter
ioB^rte.
D.i Sujet ist ja bekannt.
Ein inger Windhund (hier hat
Ban einen Arzt aus ihm ge-
Bac I präsentiert seinem On¬
kel v.is der Provinz eine harm-
Fabrikat: Hegewald Regie: Georg Jacobyl
Verleih: Silva Film G. m b. H. Hauptrollen: Jacob Tiedtke, Elga
Manuskript: Nach dem gleich- Brink.Fr.Schulz,FritzKampers
namigen Bühnenschwank Länge: 2866 Meter, 10 Akte
Uraufführung: Atrium
lose Familienpension als Sana¬
torium für Geisteskranke, das
er angeblich gekauft hr L und
da Onkel Klapproth alle in der
Pension für verrückt hält, er¬
geben sich durch diese fort¬
gesetzten MiBverständnissc un-
glaubi'che Situationen, über die
sich das Publikum wirklich ge¬
sund lacht.
Die Manuskriptautoren wie
der Regisseur batten es nicht
schwer. Das Gefüge des er¬
probten Schwankes, das sie
nahezu unverändert lieBen.
bot die Garantie für durch¬
schlagende Wirkung. Eine
Szene, die das Bühnenstück
nicht enthälL die vorgctäuschtc
Operation an einem Kranken,
den der Freund mimen muB,
bat den stärksten Erfolg. Wenn
der Freund mit kognakgetränk-
ten Wattebäuschen tamponiert
wird, wird das Gelächter zum
Schreien, Quietschen, Juchzen.
Köstlich Jakob Tiedtke als
Klapproth, der alle Leute io der
Pension füi verrückt hält, ferner
die Typen dieser Pension, der
cholerische Brandmeister Kam¬
pers, die sensationsjagende Film-
schrUtstellerin der Kedwig Wan¬
gel, Fritz Schulz, der Schau¬
spieler mit dem Sprachfehler,
und Else Reval, die immer Jagd
auf einen Mann für ihre Toch¬
ter macht. Die „Nirhtvcrrück-
ten", Paul Heidemann, Kurt
Vespwrmann, Elga Brink. Jo¬
sephine Dora, Paul Henkels,
Trude Berliner, Truus van Aal¬
ten nicht minder gut. Noch zu
erwähnen Victor de Kowa.
An der Bildkamera standen
Georg Muschner und Willy
Winterstein.
Gesungen wird in diesem
Film (Tonaufnahme Tobisl er¬
freulich wenig.
Ansprechend die Bauten Max
Heilbronners.
Starker Heilerkeitserfolg. Der
Regisseur konnte für den Bei¬
fall danken. Sicher ein großes
Geschäft.
,, Rothaut**: Karl May in Farben
Ein Indianergeschichte, wie
sie in den spannenden Bü¬
cher r steht, die von jung und
•It :t Begeisterung verschlun¬
gen werden.
D:,.- Handlung genau so un¬
wahrscheinlich, bunt, ohne Lo¬
gik im deutschen Sinn, aber
imm r «rieder fesselnd, inter-
essa: t und das Publikum mit-
reiOind.
Dir Geschichte eines kleinen
lodi.t rerjungen, der in die
Sebu' : der WeiBen gehen muB.
De dann als Student erken-
peo i rnt, dafi man doch noch
hinter vchiede zwischen dem In-
mane- und dem weißen Ameri-
»“*r macht.
Kehrt nach Hause zurück,
wird von seinem Stamm nicht
aoerK innt. Muß auch um das
Aädchen kämpfen, das er liebt.
Aber schlieBlich findet er öl,
Reichtum, seine Anerkennung
Jpd darf nicht nur die geliebte
freu heimfübren, sondern auch
flehen, daß die feindlichen In-
«sncrslämme die Friedens-
P‘«fe mit ihm rauchen.
Diese seltsamen, originellen
Bilder werden in Farben nach
**J^*""=olor dargeboten.
männliche Hauptrolle
Richard Dix, braun ge-
Fabrikat: Paramount
Verleih: Parufamet
Regie: Victor Schertziager
färbt, man möchte fast sagen,
wie ein echter Indiatner. Seine
Partnerin ist Giadys Belmont.
von der die Fama eizähit, daß
sie unter zehntausend unbe¬
kannten Komparsinner in
Hollywood ausgewählt wrurde,
weil sie zufällig dem Typ einer
jungen Pueblo-Indianerin ent-
HauptroUc: Richard Dix
Unge: 2325 Meter. 9 Akte
Üraulführung: Marmorhaus
Man weiß nicht, inwieweit
das Rekiamc-Story oder Wahr¬
heit ist. Aber immerhin macht
das die junge talentierte Dar¬
stellerin interessant und wird
zweifellos für die Reklame des
Films gut verwertet werden
können.
Es handelt sich anscheinend
um einen synchronisierten Film
diese furchtbare Tragödie im
Tonfilm festzubalten Schoo in
der nächsten Ufa-Ton-Woche
Nr. 7 werden die ersten Ton¬
bild-Berichte der Katastrophe
Confärence Molnars eingeleitet
Wie nun verlauteL wurde die
Aufführung des Films von der
Zensor verboten. Die Begrün¬
dung des Zensurverbots ist
noch nicht bekannt.
mit htib'.chen Gesangseinlagen.
Msn wird gefesselt durch un¬
erhörte. wundervoll getönte
Landscbaftsbilder, bei denen es
weitet nicht auffällt, daß die
Fybc etwas dick aufge'ragen
Man verwertet Indianermusik,
zeigt exotische Tänze. läBt
wilde Reiterkunstslücke vor¬
führen, sorgt für Sensation und
Sentimentalität und erhält so
im ganzen ein Bild, das in der
deutschen Provinz fraglos Wohl-
geiallcn finden wird.
D e Aufnahmen sind übrigens,
wie bemerkt sein soll, tatsäch¬
lich .m Lande der Navajos ge¬
dreht.
Eine große Expedition mußte
monatelang in der Wüste arbei¬
ten, etwa zweihundert Kilo¬
meter von Gallub in New-
Mexico entfernt. Mit dem
photographischen Resultat kann
die Paramount auBerordentlich
zufrieden sein.
Cie Photographen Edward
Esterbrook und Ray Rennahan
verdienen höchstes Lob. Ne¬
ben den beiden Hauptdarstel¬
lern sind noch Jane Novak und
Larry Steers zu erwähnen.
Das Publikum nahm bei der
Premiere den Film beifällig auf.
Schnelle Berichterstattung
Gestern vormittag meldete
der Ufa-Nachrichten-Dierst die
erschütternde Bergwerks-Kata¬
strophe bei Aachen. Zwei Stun-
den spater war der west*
deutsche Ufa-Kameramann als
erster an Ort und Stelle, um
zu hören und zu sehen sein.
.Olympia" In Budapest verboten
Für Donnerstag war in Buda¬
pest die erste europäische Auf¬
führung des M.-G.-M.-Films
„Olympia" nach dem Stück von
Franz Molnar angesetzt. Der
Film sollte durch eine in un¬
garischer Sprache gehaltene
Tnnri— «-»^»«nsch6U
die erste und größte in der Welt!
während der Verlag in der
Öffentlichkeit natürlich nicht
die Rolle spielt wie die Film-
fabrikationsfirma.
Übrigens sollte man erwar¬
ten, daß die Firmennennnung
schon deswegen vorgenom¬
men wird, weil es eine ganze
Reihe angesehener Namen
unter den Filmherstellern
gibt, die an sich schon eine
gewisse Reklame
bedeuten. Man weiß heute
im großen Publikum schon
sehr genau, was Ufa, Aafa,
Südfilm, Bayerische. Emelka,
National, Metro usw. be¬
deutet.
Man kennt die besonderen
Beziehungen, die einzelne
Stars an einzelne Firmen bin¬
den, weiß, wie wir auch
durch unsere „Filmwelt’'
feststellen, gerade mit dieser
Terminologie besser Be¬
scheid. als das die Schall¬
plattenhersteller glauben und
ahnen.
Es ist gerade in der letz¬
ten Zeit so viel von der Zu¬
sammenarbeit zwischen Film
und Schallplatte gesprochen
worden. Berlin bereitet nach
dieser Richtung
allerhand Konferenzen
vor, die sicher ein paar
praktische, bemerkenswerte
Ergebnisse haben.
Man sieht hier bei uns in
der Reichshauptstadt, wie
während der Lauizeit eines
Films mit dem Kino für den
Schellack Propaganda ge¬
macht wird.
Es müßte unseres Erach¬
tens bei den engen Beziehun¬
gen, die von Tag zu Tag
fester und ausgedehnter wer¬
den, eigentlich eine Selbst¬
verständlichkeit sein, daß
man der herstellenden Film¬
firma bei der
Namensnennnng Entgegen¬
kommen
zeigt.
Vielleicht regen diese Zei¬
len an, den ganzen Fragen¬
komplex einmal
piristisch zu klären
und zum anderen aber auch
weitherziger zu werden.
Der Schallplatte schadet es
nichts. Dem Film nützt es.
Er wird sich sicher dadurch
revanchieren, daß er seiner¬
seits in den Kinos, im Vor¬
spann, auf seinen Plakaten,
bei seinen Beschreibungen
das für die Schallplatte tut,
was wir für den Filmfabri¬
kanten von ihr fordern.
Die
Ufa Ton Woche Nr. 7
in Verbindung mit den Paramount Sound News
bringt
als erste Wochenschau
den
sensationellen Start
des
Schienen-Zeppelin
Ständig steigt die Zahl der Abonnenten -
das müßte Ihnen zu denken geben.
land. KauImaDD
sucht Stellung
.1. Kunmr a<l.T PUU>n~<i.cr iai Kino.
Oll. nntcr HM. • SchiriKliol. Bcrbn-
SadnSc. StctliUcr SlroS. I«.
tr.tkl..sit.r. S.wiu.nhnllcr
Vorf Illyrer
25 Xulnir- u. Naloriilne
l•Bplener Siriis - ThNlerMparit
350 . Mk vvrk.ulcn
fr. Stdabacber, Mbacbea. G»rrc»lr.42
■C€»I«€»S-
er ■ I
K.olc.o»pob»ell.
Di. wcllb«k.anlm
ToniiliijwäDde
hidster SdiUiardliullkeil
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ITETTIN. bUltki. UltHlInl« k -7
Tonlllm-Aknslilcplflsciic
T 5 T.d» w Wdil. I S«I
Bestimmungen l
für Totensonntag und!
Bu6ta0 f
Bußtag
Durch Bekanntmachung
16. Oktober 1930 gibt der Po:
zeiprisident von Berlin d Q
Bestimmungen über die
bietungen bei den Licht picl.|
thealern am Totensonntai.
Bußtag
bekannt. Ea ist hierzu zi.
merken, daO die Vorführun
Filmen nur zugelassen w. r<i«|
kann, wenn diese vom ?<■
Präsidenten vorher ausd
ti.':b auf ihren Inhalt gi
worden, d. h. genehmigt s'
Entsprechende Anträge
mit möglichster Beschlcun
spätestens aber bis zum 12 .N>|
vember d. .1., der zustän
Stelle — Polizeipräsidium I
Im, Theaterabteilung, Ma. >
Straße 3-5 — zu fiberm !
da sonat bei der großen Anzasj
der zu erwartenden A: ra^i
eine Gewähr für die echt-
zeitige Erledigung später t»
gehender Anträge nicht :ib«-
nommen werden kann.
Die für Lichlspieltheal ' a
Betracht kommenden E- 'tie*
mungen lauten:
Am Totensonntag, dem 2 ‘ V
vember 1930, dürfen in hts-
tern, Zirkuasen, Lichtspn tha-
lern, Varielis. Kabaretts. Ko#-|
zerl- und sonstigen V
gungslokalen und auf \
gungsplätzen nur ernste '
Stallungen geboten werde
jedoch nicht vor 18 Uhr
Ara Bußtag, dem 19. N
her 1930, sind die gen nnl«’
Unternehmungen grundr
geschlossen zu halten,
folgende Ausnahmen sir
a) In Theatern dürfen 'tück*
religiösen oder icgendai n
halte und andere ernste Stäcix
gespielt werden. Ausniiimsl**
nicht zugelassen ist dis Ask
führung von Revuen, Opcrelt*
Lustspielen, Possen und
b' In Lichtspicitheatci
fen Filme religiösen ode; Ieg<*'
dären Inhalts sowie
Fil-nc vergeführt werdi
und Begleitmusik unt> rlieg<*
der glei :hen Einschr t’k“^
Filme humoristischen 1"
sind von der Vorführung
geschlossen.
c) In Konzertsälen, Theat«**
und anderen öffentlicheü
sammlungsräumen.
dt»«*
regelmäßig Veranstaltungen »
höherem Kunstwerle ***’''*I|
den, sind Konzerte er"*'
Charakters zulässig. ^
H“
D.L.S.-Ton- und Sprechfil«p^
oder ich" beendet. D*r
wird Mitte November ‘'on»
m l airaWLAC SaiERLjfe.BERLIN.S.yWI>-«>-
Berlin, den 23. Oktober 1930
Eine merkwürdiire Prüfung
D :c Tonfilmtechnischc Ver-
miuinii. zwar ein eintic-
rag‘ner Verein, aber im-
nerhin
eine Privator^anisation,
vers. ndet ein Zirkular, das
mit Jem schönen Satz be¬
ginn;
..l'icTonfilmtechnischc Ve¬
nn: nii als erste ma
Seb,;t,r|e Organisation a
dem Gebiet des Tonliln
hat sich entschlossen, d'
Lichtspielvorführer auf sei
r.ignnng als Tonfilm-
voriährer
zu prüfen "
Dl -se Prüfung der Vt
mehr den Anforderungen der
piilizeilichen und den
V .d.E.-Vorschriften
entsprechen.
*
Wir wissen nicht, woher
diese Weisheit der Tonfilm-
lechntschen Vereinigung
kommt. Aber wir sind der
^einung, daß sie zunächst
“herhaupt nicht das Recht
h»l. derartige Behauptungen
allgemein von allen
''orlührungsräumen aufzu-
»Wllcn. weil unseres Wissens
'* meisten kleinen und
SjoBen Häuser durchweg
her Einrichtungen ver-
“Jen. die den polizeilichen
^"Forderungen
•• ieder Hinsicht genügen
diese zum Teil sogar an
«um und Sicherheitsein-
" Fungen noch Qbertreffen.
Oh das bisher verlangte
Fachwissen eines reichsge¬
prüften Lichtspielvorführers
für den Tonfilm genügt oder
nicht genügt, wagen wir, von
uns aus. nicht endgültig zu
entscheiden.
Wir können uns vorstcl-
len, daß hier und da bei
einer Prüfung auf den Ton¬
film nicht so Rücksicht ge¬
nommen wird, wie das not¬
wendig ist. Aber zu behaup¬
ten. daß die Mehrzahl der
deutschen Vorführer eine
Tonfilmanlage nicht ohne
Gefährdung der Sicherheit
bedienen könne, ist zumin¬
dest
erheblich übertrieben.
Es klingt natürlich sehr
schön, wenn die Tonfilmtech¬
nische Vereinigung schreibt,
daß sich jeder Vorführer
heute den Problemen der
Hochspannungstechnik ge-
genühersähe. die sich in
jeder Verstärkeranlage be¬
merkbar machten.
Aber das mit der Hoch-
spannungslechnik hört sich
auch .schlimmer an. als es in
W'irklichkeit ist. denn die
Apparate werden in
so praktischer Form
gelieiert
und verhältnismäßig einfach
montiert, daß jeder Elektro¬
techniker, wenn er bei der
.Montage aufpaßt,
genau weiß, was von ihm
verlangt wird.
Die T onfilmtechnische Ver¬
einigung präzisiert dann noch
einmal die Gründe, die sie
zur Vornahme der Prüfung
im einzelnen zwingen.
Sie will die
persönliche Sicherheit
des Lichtspielvorführers
vk icdi-r-ierstellen, eine ent¬
sprechende Sicherung des
Publik.ims bewirken. will
Scheidung zwischen Tonfilm-
und Nichttonfilmvorführer
äußerlich bemerkbar machen.
Das sind im Prinzip Dinge,
die gar nicht zum Arbeits¬
bereich der Tonfilmtech¬
nischen Vereinigung gehören
und die zu einem großen Teil
eigentlich ganz selbstver-
Die Gewähr für eine
sachgemäße
Toniilmvoriühmng
zum Beispiel wird heute \oi
jedem größeren Theater
besitzer bereits gegeben
weil sonst das Publikun
einfach das Theater nich
besucht.
Für die
Sicherung des Pmblikams
sorgen heute bereits Polizei.
Feuerwehr, Gewerbeinspek¬
tion und vor allem auch der
Inhaber des Lokals selber,
der genau weiß, daß
strengste Beachtung
aller einschlägigen Siche¬
rungsvorschriften allererste
Aufgabe des Kinobesitzers ist.
Im übrigen ist ja dieser
Vorführungskurs durch die
Tonlilmtechnische Vereini¬
gung
nichts Neues.
hen Sie einen Vorführer? - Eine .'Kleine Anzeige“ im ..Kinematograph“ hilft
(Die lustigen Musikanten)
Manuskript: Franz Rauch u. Max Obal / Tonaufnahmen: Specht u. Grimml
Tonschnitt: Dr. Elling / Photographie: Guido Seeber / Bauten: Hofer
u. Schwidewskg / Musik: Dr. B. Kaper
KQnstl. Oberleitung: R. Walther Fein
Regie: MAX OBAL
ln den Hauptrollen:
FRITZ KAMPERS
HERMANN PICHA
CAMILLA SPIRA
ERIKA GLASSNER
Julius Falkenstein / Hermann Schaufuß
Gerhard Dam man / Valesca Stock
Luise Werckmeister ✓ Hans Ritter
Ein altes Volksstück / Eine ganz tolle Sache /
Ein Schwank mit einer Fülle urkomischster Szenen
die Stürme der Heiterkeit entfesseln werden I
URAUFFÜHRUNG
Freitag, den 24. Oktober,
PRIMUS-PALAST
POTSDAMER STRASS^
T<ArAAFA-FILNS 4
DAS WIRD EIN GESCHÄFT!
Die Theaterbesitzer - Ver -
>änJe haben derartige Ver-
ins'a'tungen bereits ange-
lündigt und führen sie in
len meisten Bezirken auch
Ith. praktisch durch.
NX r wenden uns mit die¬
ser /.eilen, wie wir aus-
drivl-lich bemerken, nicht
geuen diese Ansbildungs-
knrse,
die wir für außerordentlich
glücklich halten. Es hat auch
niemand etwas dagegen, wenn
die Fonfilmtechnische Ver¬
einigung eine derartige Ein-
richi ing treffen will.
NX -,, wenden uns nur gegen
die prätentiöse Form,
■it der man etwas Selbst¬
verständliches ankündigt und
gcgei' die
überhebliche Art,
mit der die Tonfilmtechniker
über Jen bisherigen Vorfüh¬
rer. über den Kinobesitzer
und über die Tonfilmfabri-
kalc sprechen.
Die Berliner Herren in der
Tonlilmtechnischen Vereini-
gnng scheinen überhaupt
nicht recht zu wissen, wie
man einen Verband führt
^ie haben es zum Beispiel
glänzend verstanden, die
Bayern wegen reiner Bei-
hagsfiagen
var den Kopf zu stoBen,
*o daß «ich in München eine
*igene Vereinigung der Ton-
hlmtechniker etabliert hat.
üer wcchrscheinlich in ande-
'•n Bezirken Deutschlands
noch weitere folgen werden.
Daß wir eine derartige Zer-
aplilterung grundsätzlich be-
nauern. ist klar. Wir hätten
d«™ auch bei den Tonfilm-
^nikern Einigkeit gesehen,
aber es scheint, als ob man
alle deutschen Vorführer
® diese Organisation hin-
“berziehen will, um dadurch
Jl^üeren Unfrieden in
bestehende Verbände
“«reinzutragen.
Dyan hat natürlich nie-
^d Interesse, und es wäre
* eicht richtiger, anstatt
"'‘Inrungen zu verschicken,
ti'1 *'* Besprochen sind,
Sk! «‘'‘ras klarer
u / Ziele der Tonfilm-
i «"“"^ken Vereinigung zu
s!!*'?' «“f «Je«- Ver-
•«•nheit sein dürfte.
Buster Keatons unvollkommene Ehe
Fabrikat- M. C. M. HauptrollLn Buster Keaton
Verleih: Parufamet Läntfe: 2160 Meter. 9 Akte
Urauiiührunit. Universum
Es ist anscheinend nicht leicht,
lür amerikanische Filme rich¬
tige deutsche Titel zu linden.
Wenn man sich dunkel erinnert,
weiß man. daß der Film „Buster,
der Matrose" heißen sollte, wo¬
mit der Inhalt iraglos treffender
wiedergegeben ist.
Überflüssig zu sagen, daß das
in überaus komischen und lusti¬
gen Szenen geschieht. Daß man
voi allen Dingen im letzten
größeren Teil des Films nicht
aus dem Lachen herauskommt
und daß das Publikum sich ge¬
nau so glänzend amüsiert, wie
BUSTER KEATON uad D0R01HY SEBASTIAN
Richtig ist icdenlalls, daß
Buster Kc.rton schon gleich am
Anfang heira'el, nämlich eine
schöne Schauspielerin, Miß
Trilby, von Dorothy Sebastian
nett, liebenswürdig, virtuos ge¬
spielt
Aber diese Ehe ist nur eine
Laune gewesen, und ehe es norh
zum richtigen Zusammenleben
kommt, trennen sich die beiden
Leutchen, weil sich nämlich ber-
ausstellt, daß der Mann, den
Trilby aus Trotz geheiratet hat,
nur ein armer Schneider und
Anzugbügler ist.
Man will voneinander, trifft
sich aber wieder auf einem
Schiff, wo der kleine Schneider
zeigen kann, daß er wirklich ein
Held ist.
Er rettet nicht nur eine bren¬
nende Jacht, sondern nimmt
schließlich eine Schar Alkohol-
tchniuggler gefangen, die er dem
Arm der Gerechtigkeit übergibt.
in Busters besten Tagen.
Man hat nicht an Ausstattimg
gespart, zeigt abw«-chslungt-
reiche Bilder, die glänzend pho¬
tographiert sind, und hätte nur
nötig gehabt, die deutschen
Texte etwas besser zu formen.
Der Erfolg war auch mit die¬
sen schlechten Texten in vol¬
lem Umfang festzustellen. Aber
es hätte noch lustiger, noch
netter, noch lebendiger werden
können.
Der Film, der ohne Einschrän¬
kung lür jedes Provinztheater
zu empfehlen ist, ist nach einer
Novelle von Lew Lipton ge¬
schrieben.
Edvard Sedgwick führt mit
viel Blick für gute Wirkung wie
in allen Keaton-Filmen Regie,
während Reggie Lanning das
Lob für routinierte Einstellung
und vorbildlichen Bildausschnitt
für sich in Anspruch nehmen
darf.
Die Drei von der Tankstelle" in» Ufn-Ton-Verlag
Die Musik zu dem Ul.-Ton- hören die vier Schlager diese,
m „Die Drei von der Tank- Films zum Repertoire aller gro-
elle" ist im Uf.-Tcn-Verl.g ß." K.pel en und beherrschen
schienen. Schon heule ge- den Schallplatlenmarkl.
„Die lustigen
Musikanten" zensiert
Der Aafa-Tonfilm-Schwank
„Die lustigen Musikanten" (Lau¬
benkolonie) hat soeben die Zen¬
sur passiert und wurde ohne
Ausschnitte zur öffentrehen
Vorführung zugelassen.
Uraufgeführt wird der .-Jm
am Freitag dieser Woche im
Primus-Palast.Potsdamer Straße.
Zirkus im Theater
Im Laufe des .Monats Novem¬
ber sollte .Malv Dcischaft in
den Wiener Kammerspielen in
der Novität dieser Bühne ..In¬
termezzo im Zirkus" ein länge¬
res Gastspiel absolvieren.
Frau Delschalt tral auch die¬
ser Tage in Wien ein. um an
den Proben der Novität teilzu-
nehmen. Sie stellte aber ‘est.
daß die ihr zugeteilte Rolle
keine Hauptrclle sei. Sie er¬
klärte, caß sie für ihr erstes
Debü' in Wien die Darstellung
einer solcher Nebenrolle ab-
Icbnen müsse. Nach einer hef¬
tigen A jse.nandersetzung mit
dem Direktor der Kammer¬
spiele reiste Frau Delschalt
wieder nach Berlin zurück, von
wo aus sie eine Schadenersatz¬
klage gegen die Direktion der
Kammcrspiele anstrengen will.
Ebner» Beisetzung
Geste.-n vormittag trug man
Ebner unter selten großer Be¬
teiligung zu Grabe. Den Sarg
deckten unzählige Bbunenspen-
den mit bunten Schleifen, die
die Farben bekannter sport¬
licher Organisationen trugen.
Nach einer eindrucksvollen
Rede des Pfarrers und nach Ab-
schiedfworten, die Lothar Stark
dem Freund und Kollegen nach¬
rief, senkte man die sterblichen
Überreste Ebnere in die Gruft.
Oben am herbstlichen Himmel
zog ein Flugzeug mit langwallen¬
den schwarzen Trauerwimpeln
seine Kreise.
Man sah viele leitende Per¬
sönlichkeiten aus deutschen und
deutsch-imerikanischen Filmkrei¬
sen, bekannte Stars, die alle
noch eirmal dem guten Freund
und klugen Menschen die letzte
Ehre erweisen wollten, und die
mit tiefer Anteilnahme der
Witwe, dem trauernden Bruder
und den Verwandten die Hand
drückten.
Stark. Abachiedsworte mach¬
ten besonders auf die Frauen
und Männer vom Film tiefen
Eindruck. Man wird Ebnen
Andenken ständig in Ehren hal¬
ten. besonders bei denen, die
mit ihm arbeiteten und mit ihm
stritten, als der Film noch nicht
das Ansehen genoß, das wir
beute, wenigstens zu einem Teil,
in der Öffentlichkeit zu ver¬
zeichnen haben.
Brasilien will selbst
Filme drehen
Warum hat Brasilien noch
keine eigene Filmindustrie?
Diese Frai(e hört man hier
allcrwärts in den Kreisen, die
Interesse an der Schaffung
einer einheimischen Industrie
haben. Die definitive Lösung
des Problems dürfte nicht mehr
lange auf sich warten lassen,
obwohl der eine behauptet, es
fehle in Brasilien an geeigneten
charakteristischen Kinogesich¬
tem. und der andere wiederum
der Meinung ist, es mangele an
den nötigen Künstlern dazu, wie
an der erforderlichen techni¬
schen Leitung und Ausbildung
des Direktionspersonals.
Diese angeführten Gründe
dürften indessen nicht stichhal¬
tig sein, nach unserer Ansicht
ist die ganze wirtschaftliche
Atmosphäre in Brasilien noch
nicht recht geeignet, eine solche
Industrie hier rentabel erschei¬
nen zu lassen. Solange es an
der nötigen Organisation fehlt
wie auch am erforderlichen Ka¬
pital, wäre es voreilig und ris¬
kiert, an eine Filmfabrikation
heranzugehen.
Die Frage des brasilianischen
Kinos beschränkt sich auf die
einfache Tatsache, daß es cn-
serem Filmausstellungsmarkt c.m
wirtschaftlichen Rückhalt fehlt,
um eine so teuere Industrie,
wie lie die Filmindustrie nun
einmal ist, sich leisten zu kön¬
nen. Die Beweisung des Ge¬
genteils wäre der erste greif¬
bare Schritt zur Verwirklichung
des nationalen Kinos.
Einen diesbezüglichen Ver¬
such macht zur Zeit in Säo
Paulo die Firma Saidenberg, die
Erzeugerin der .Sklavin Isau-
ra", und Luis de Baros mit
einem anderen Film.
Unglöckseligerweise ist aber
die Ausgedehntbeit des Landes
mit zum Teil recht spärlicher
Bevölkerang ein ungünstiges
Feld für Kinogeschäftc.
So ist zum Beispiel in einer
Stadt von Minas Geraes das
einzige Kino des Orts auf die
Einnahme der damit in Verbin¬
dung stehenden Bar angewie¬
sen. Das größte Geschäft des
Unternehmers müssen die Kino¬
pausen bringen, und es wird
auch dann erst mit der Vor¬
stellung begonnen, wenn die
Zuschauer zuvor eine genügen¬
de Zeche an Speisen und Ge¬
tränken gemacht haben, um die
Spesen der Vorstellung zu
decken. Im übrigen ist der Ein¬
trittspreis für diese in jenem
Landstädtchen recht billig, den
Verhältnissen der Bevölkerung
angemessen.
I K a m p f gegen die B e r e k
Die Klagen über die Ge-
schäftsprazis der Berek, die be¬
kanntlich ein Säulenmonopol in
Berlin besitzt, mehren sich in
einem so erschreckenden
Maße, daß alle beteiligten Ver¬
bände und Betriebe, nicht nur
die der Filmindustrie gemein¬
sam überlegen wollen, was man
gegen die Überspannung des
Berek-Monopols tun kann.
Die Spitzenorganisation hat
im Auftrag der beteiligten
Verbände und Betriebe auf
Montag, den 27. Oktober, nach¬
mittags 3 Uhr, eine Versamm¬
lung in die Räume der Bühnen-
genossensebaft einberufen, in
der erörtert werden soll, inwie¬
weit man überhaupt die Berek
notwendig hat.
Alle Betriebe, die Säulcnan-
schlag verwenden, sind der
Meinung, daß die Geschäfts-
prazis der Berek und die von
ihr geforderten Preise in kei¬
nem Verhältnis zu der Wirkung
stehen. Maßgebende Konsu¬
menten aus allen beteiligten
Gruppen glauben daß es
schließlich auch ohne Berek
geht und daß mit denselben
Mitteln auf anderem Weg viel
intensiver geworben werden
Wir werden über die inter¬
essante Versammlung am
Dienstag ausführlich berichten.
Tonhlmtechnist nc
Arbciisikemcinsc;)afi
Ertolgreichc deutsche Tonfilme in Wien
Wieder haben zwei deutsche
Tonfilme heiteren Charakters
lebhaften Anklang und starken
Beifall beim Wiener Publikum
und bei der Tagespresse gefun¬
den. Der Ufa-Tonfilm „Dolly
Plackt Karriere" und die Silva-
Tonfilmoperette „Csikosbaro-
Kulturfilm im Auto¬
mobilklub
Gestern abend führte Heinz
Karl Heiland im Automobilklub
von Deutschland den Film
„Mit Auto und Büchse durch
das Dschungel und die Ruinen¬
städte Ceylons" vor, der beim
interessierten Publikum dank¬
bar aufgenommen wurde.
Unsere Leser sind über die
Expeditionen durch eine Reihe
von Artikeln informiert, die wir
schon früher veröffentlicht
Oh der Film schon in abseh¬
barer Zeit io die deutschen
Kinos gelangt, steht im Augen¬
blick noch nicht fest. Heiland
spricht icdenfalls davon, die
hübschen Bilder synchronisieren
zu lassen.
Vom Vortrag begleitet wer¬
den sie fraglos auch io ande¬
ren Städten ihre Anziehungs¬
kraft bewähren.
Hans Albers an der Ostsee.
Uei Carl Froelich ist Hochbe-
trieb. Sein neuer Hans Al¬
bers-Tonfilm „Hans in allen
Gassen" wird gleichzeitig in zwei
Fassungen in dem Froclich-Ate-
lier, Tempelhof, abwechselnd io
dreißig verschiedenen, von
Franz Schroedter geschaffenen
Dekorationen spielend, aufge¬
nommen. Carl Froelich ton¬
filmte mit Albers in Ahlbeck,
Heringsdorf und Swinemünde.
neß". die im Imperial-Kino und
weiter im Schwarzenberg-, Ma-
ria-Theres:eo-, Löwen-, Kreuz-
und Opem-Kino angesetzt
Das Lied von der Traumköni¬
gin aus „Csikosbaroneß" dürfte
in Wien populär werden.
Vertagter Prozeß
Gestern sollte vor dem E*-
weiterten Schöffengericht .Moa¬
bit unter Vorsitz des Landge¬
richtsrats Marggraf eine Ver¬
handlung gegen die Brüder Si¬
mon und Samuel U. stattfinden.
Sie sind beschuldigt, den
Afrikareisenden Schomburgk.
für den sie die Verwertung sei¬
ner in Afrika gedrehten Filme
übernommen hatten, um zirka
25 000 Mark geschädigt zu
haben.
Schomburgk war zu der Ver¬
handlung mit seiner Frau aus
Frankfurt a. M. eingetroffen.
Eine Zeugin, die frühere Buch¬
halterin der Urbachs, jetzige
Tänzerin M., weilt in Holland
und war nicht gekommen.
Der Verteidiger, Rechtsanwalt
Diamant, stellte infolgedessen
Vertagungsantrag. Das Gericht
fragte nach langer Beratung, ob
nicht eventuell auf die Zeugin
verzichtet werden könne, damit
die Verhandlung stattfinde. Aber
die Angeklagter wollten davon
nichts wissen und so mußte die
Verhandlung vertagt werden.
Foz' tönende Wochenschau im
Tauen tzien-Palast.
pher durch die Hein & Kreisle
^ jüngst übernommene Tau-
entzicn-Palast hat Foz' tönende
Wochenschau „Die Stimme der
Welt" in sein ständiges Pro¬
gramm aufgenommen.
Mitglieder g n
Voraussetzui.g,
gsfrage den h'ü
Infolgedessen erklärt, n
Münchener Herren sich a
Berliner Vereinigung nic^ :
gebunden. Sie schloss, n
jedoch zu einer neuen \ <
gung zusammen unter d- n
men „Tonfilmtechnisch -
beitsgemeinschaft M- n,
mit dem Ziel der Fö'd
tonfilmtechnischer Zwei ,<
der Verbreitung entsp c
den WUsens.
In der konstituierend, n
gliederv ersammlung wu:di
den neuen Vorstand
die He ren Dr. Wolfg.ir4
tini als 1. Vorsitzender 1
lein als 2. Vorsitzend r
Schriftführer, Sonhutv
Handelsgesellschaft) als K:
rer. In den Arbeils.i isi
die Herren Dr Woltei 0
Schläger, Richter, Zi<
und Plankl.
Et wurde beechlosset is
dem Monate ein zw. ma.i
Zusammenkommen zu vtt
stalten mit Referatci, über i
Neuerscheinungen in der (•
samten Fachpresse, pra
Demonstrationen und t buefr
Der Mitgliedsbeitrag warde«;
Zeitverhältnissen enisprecäid
auf 20 Pfg. pro Woch. le»iP
setzt.
Die erste Veranstaltung
det am kommenden .Mot‘4
abends um 11 Uhr im Vorlr^
Saale des Radiohaus Hitt*
statt mit einem Referat **
Ehrismann über StörscWi
mii praktischen Demonslr*'^
nen und Besichtigung
Siemens 3-Plattenwerkct.
Totenglockc
Dr. W. Meine!. Dresden.^
bekannte Kinofachniann^
der Verfasser des im
Scherl erschienenen
buchs für die Prüfung
Kinovorführers, gerade »*^
dings als kino- und tonfil®*^
nischer Berater in vielen
tem Mitteldeutschland' i*.
scheinung getreten,
durch das plötzliche
seines Vaters in tiefe T
Der JCfaMMlegraph* efvclietat lecbsaal wScbcallich. BetleDaagea io sOea Sehcri-Filislea. BochhaadluaSen md bei der Poil II. PosUeilaagiliilc. Bc<a|tprcii Mk. 3.- virrlcKa^
tei^L Betulleld. AasetgeaprcMe: IS P(f die awi-H6be: SlcIlecieaScbolc 3S Pfg., StcHcogesacbc IS PIg. die aiai-Hfthe — Seileaprciie ead Rebelte oech Teni.
ecbechkoBlo: Berita NW 7. Nt. Stil. — HauDlechriilleiluag; Allred Haiealbel lAroel. Verealwortlich Idr die Redeklioa: Dr. Robert Neaateaa, lär den Aa*?^
24. Jahrgang Berlin, den 24 Oktober 1930 Nummer 249
Schrei nach dem Filmurheberrecht
Wenn es bisher die Autoren
. wat..n, die eine Art eigenes
• Filn\Urheberrecht (orderten,
so Verden es jetzt aller Vor-
aus.sicht nach die Filmprodu-
zenten sein, die mit aller
Ent gie eine Regelung der
Film Urheberrechte (ordern.
Die Prozesse um die Drei¬
groschenoper und um die
•Vieiße Sklavin" (ordern ge¬
bieterisch eine .Neuregelung
i der ganzen Materie, weil es
tu! die Dauer zu immer
neuen Komplikationen
I lührt, wenn man die Grund-
ȊUe des jetzigen Urheber-
I rechts ein(ach au( den Film
i überträgt.
: *
£s ist nun einmal so, daß
gerade heute im Zeitalter des
Tonfilms sich äußerlich zwar
«ehr Berührungspunkte zwi-
•eben Theater und Lichtbild
I ergehen als (rüher, daß aber
^ innere Struktur der beiden
Kunstgattungen doch im we¬
sentlichen ganz anders liegt.
♦
I Vor allem ist es viel ein-
jMher, die Wirkung eines
Buches (ür die Bühne wie (ür
den Film zu beurteilen.
Au( der Bühne wird ein-
A i«*prochen, was der
Autor niederschreibt, beim
r«lm aber muß der Gesamt¬
eindruck eines Werkes nicht
j ®ur in Worten, sondern auch
reproduziert werden,
^•e bei dieser
zusa^imengesetzten
NeuschSpfung
^ort und Bild gegeneinander
• z^önen sind, läßt sich ein-
'Wh von vornherein nicht ab-
»eben.
kommt außerdem hinzu,
daß sich gerade während der
Produktion
Zensur bedenken
erheben können, die (ür die
Bühne überhaupt nicht in
Frage kommen.
Man sieht das eklatant an
ein paar Fällen aus der letz¬
ten Zeit. So hat man einen
Fox-Film „König Elch" nicht
(ür volksbildend erklären
wollen, weil irgendeine Szene
braun viragiert
war. Die zuständige Kammer
vertrat die Ansicht, daßKultur-
(ilme grundsätzlich schwarz¬
weiß oder in natürlichen Far
ben wiederzugeben seien.
Das hat natürlich mit dem
Urheberrecht
nichts zu tun, sondern be¬
leuchtet nu.- die gesamte
Situation.
Viel eher hängt mit dem
Urheberrecht die Frage zu¬
sammen, daß man dem Dr.
Cürlis einen nackten holz¬
hauenden Menschen verbot,
der den Titel eines modernen
Films illustrierte, in dem ge¬
sagt wurde, daß der Mensch
in der Urzeit nackt ge¬
wesen sei.
♦
Wenn ein Film schon über
solche Kleinigkeiten stolpert,
was kann dann erst Vorkom¬
men. wenn es sich um Ver(il-
mungen von modernen
literarischen Themen
handelt
U.id gerade solche ultra¬
modernen Autoren sind es,
die in cer letzten Zeit die Ge¬
richte anruien, die sich dann
in die Lwangslage versetzt
Seher, ihre Entscheidungen
aui das bisherige Urheber¬
recht zu stützen.
Es ist einiach unmöglich,
incustrielle Verhältnisse
aui Grund eines Gesetzes zu
bcurieilen, das (ür rein lite¬
rarische Erzeugnisse bestim¬
mend ist.
Aui die Dauer kann nicht
über Manuskripte nach ge¬
setzlichen Richtlinien geurteilt
werden, die unter ganz ande¬
ren Zensurrichtlinien und un¬
ter viel weiterem allgemeinen
gesej:lichen Schutz stehen.
Dieses neue Filmurheber-
recht kann selbstverständlich
nicht von heute auf morgen
geschaffen werden.
Es müßte zusammen mit
dem Tonfilmrecht beraten
und verkündet werden, (ür
das eine Fülle von Fragen
der Lösung harren.
Schließlich muß doch eines
Tages auch einmal gesetz¬
lich klar sein, ob der Ton¬
film eine
mechanische Verrieliältignng
darstellt, und ob man Kom¬
ponisten zwingen kann, ihre
Tonfilmrechte als kleine
Rechte an die Gema abzu-
treten, weil irgend welche
Verträge unter ganz anderen
Die Tantiemefratfe, die
letzt enerfjisch von den
Autoren aufgerollt wird,
harrt so oder so ihrer Lö¬
sung.
So einfach als losgelöster
Komplex, bietet sie unge¬
heure Schwierigkeiten, weil
sie vielleicht als
besondere Abgabe
neben Gema und Amre emp¬
funden wird.
So ist sie zweifellos weder
von den Filmautoren ge¬
dacht, noch kann sie so von
der Industrie akzeptiert
werden.
♦
Es ist die Frage gesetzlich
zu regeln, wer denn letzten
Endes überhaupt für den
fertigen Film verantwortlich
ist. Ob diejenigen, die eine
Idee liefern, oder die irgend¬
ein Buch oder Bühnenwerk
zur Verfilmung verkaufen,
oder die eigentlichen .Ma¬
nuskriptverfasser.
Augenblicklich weiß nie¬
mand, woran er ist. Die
Firmen schließen gu.gläubig
Verträge, und die Richter
stehen nachher vor einem
Gewirr von Paragraphen, in
deren Dickicht sehr schwer
das Land der wahren Er¬
kenntnis zu e;Teichen ist.
•a
Der Verband der Film-
industriellen hat sich in einer
der letzten Sitzungen bereits
für die
FeststeUling eine« Tonfifan-
rechts
ausgesprochen.
Die Filmautoren haben
ebenfalls den dringenden
Wunsch nach einer Stipu-
lieruttg ihrer Rechte und
Pflichten, weil sie größten
Wert darauf legen, out der
Industrie in Frieden zu
leben, der jetzt häufig ge¬
fährdet wird, weil die rei¬
nen Literaten immer wieder
Komplikationen herbei¬
führen. ^
Wie dieses Gesetz aus-
sehen soll, wird Gegenstand
eingehender Beratungen aller
Parteien sein müssen. Das,
was heute der objektive Be¬
urteiler, der über den Par¬
teien steht, fordern muß, ist
ein
praktischer Schritt
in dieser Angelegenheit, die
allmählich lebensnotwendig
für alle Beteiligten wird.
Regie: Geors Jacoby
FroduKtionsieitg.: Liddy Hesewald
15 Prominente Komiker 15
yrAc
Tonsystem:
Dresden begeistert!
3. Woche verlängert.
GroBer Erfolg in
Frankfurt a. Main!
Das
Atrium dröhnte
vor Lachsalven
bei der Berliner
Uraufführung!
I Das Publikum laCht sich gesund!
Oer Theaterbesitzer macht sich gesund ■
Ein Hegewald-Film
im Verleih der
SiiV a - FiIm
kanischen Films ihre B da-
pester Uraufführung erlebt
Es handelt sich um eine m-
arbeitung des amerikanis 'lea
Films „In einer halben Stur e '.
der in Budapest unter dem ^ici
„Das Geheimnis des Ar/ies
läuft.
Erzählt wird das Erlcmis
einer Frau, die von ihrem hat¬
ten fort will, um einem and rtt
zu folgen, den sie wirklich I .'bt
Gerade in dem Augenb ck.
wo die beiden Leutchen dit
Reise ine neue Leben antr' ica
wollen, erleidet der Geli btz
einen tödlichen Autounfall
Der Arzt, de- zu Hilfe ge¬
rufen wird, ist zufälliger« is«
abends Gast in der Familie des
ersten ungeliebten Mannes Er
will erst seinem Gastgeber die
Gesch'chte vom Vormittag -er¬
raten, siebt dann aber ein. daS
er dam.t der Frau unrecht ’dtc.
Für die ungarische Verlos
waren namhafte Ungar che
Schauspieler herangezoger
Trotzdem kam es nicht zu
eiaem vollen Erfolg. \k .hr-
schcinlich, weil man mit der
reinen Übersetzung amerik mi-
scher slorys in irgendim*
fremde Sprache noch n'ch' die
Mentalität eines anderen '■ o|.
kes trifft.
Außerdem stellt sich ht-racs,
daß die ausgewählten un,:in-
sehen Schauspieler zwar rhr
gut sprechen, aber doch rrcht
immer die richtige Film-Ph • ■•lO-
gnomie haben.
Man wird aber, selbst ..i-ne
der Verleiher in diesem Fall
auf seine Kosten kommt, g*'
rade an diesem Scbulbei^pi*!
sehen müssen, daß die Herstel¬
lung ungarischer Filme nicht so
leicht ist. wie man sich das
dachte.
Es gilt letzt, aus diesem
ersten nicht gerade geglückten
ungarischen Film die versshie-
densten Lehren zu ziehen
Schnellbahn
in Ufa-Tonwochc
Die neue Ufa-Tonwoche
bringt schon in dieser 'k och«
als technische Sensation
ersten Aufnahmen von der
Mitropofa-Antrieb.
Heute „Die lustigen
Musikanten“ Im Primus-
Palast .,
nett ausgestattete Hanoz«'
verteilen, die sechs Szene
bilder des Tonfilmschwank
enthalten.
Der S
\X -.L-der ein Urheberrechts¬
sire .. diesmal vor dem Kam¬
mer .rricht, ein Prozeß, der in
mar her Hinsicht Ähnlichkeit
mit dem Prozesse Brecht und
Vi'e : gegen Nero hat, wird zur
Zeit vor dem 27. Zivilsenat des
Kar.niergcricbts als Berufungs¬
inst'oz unter dem Vorsitz von
Ser tspräsident Gnuschke ver-
katr ielt.
K'dger und BcrufungskUger
sind die Filmautoren Dr. Reh-
fisci: und Hein:. Goldberg, Be-
klattte und Bcrufungsbeklagte
die i^ssen-Filmgesellschaft und
die Ncro-Filmgcselischaft, de¬
nen sich als Nebenintervenient
das D. L. S. angeschlossen hat.
Es h. ndelt sich um einen Streit
tun d'e Autorenschaft des Films
-Die A-eifle Sklavin'. Ursprüng-
treit um die
lieh wurde das Drehbuch von
den beiden Klagern verfaßt.
Später wurde dieses durch Curt
J Braun nach Ansicht der Klä¬
ger so abgeändert, daß sie sich
nicht mehr zu der Urheberschaft
bekennen wollten. Die Kläger
stehen auf dem Standpunkte,
daß der angebliche Durchfall
des Films auf die ohne ihr Wis¬
sen und ohne ihren Willen vor
genommene Umarbeitung zu-
rückzufübren sei.
Die Klage wurde in erster In¬
stanz vom Landgericht abge-
Die Kläger hatten seinerzeit
die Beklagten aufgefordert, im
„Illustrierten Filmkurier" ihre
Namen fortzulassen. Den glei¬
chen Wunsch äußerte vorher
Braun, dessen Name in einem
Teil der Auflage des ..Illuslricr-
„W c i 5 c Ski
ten Filmkuriers" überklebt
wurde.
Vor Gericht drehte es sich
vor allem um die Frage, wer
eigentlich verantwortlich zu
machen sei: Ob die beiden Film¬
gesellschaften als Produktions¬
firmen oder das D. L. S. als Ver-
leiberfirma. Eine weitere Frage
ist die. ob die von den Klägern
behauptete Umarbeitung in qua¬
litativer wie in quantitativer
Hinsicht schädigend gewesen sei.
Die Möglichkeit einer Besichti¬
gung des Films und des Stu¬
diums des Drehbuchs in der
Originalfassung und in der ab¬
geänderten Fassung wurde durch
den Senat erörtert.
Die Beklagten bestreiten fede
Schädigung Dr. Rehfischs und
Goldbergs.
a V i n “
Den Beklagten wurde ent¬
gegengehalten. daß die Kläger
vertraglich auf Wunsch der Re¬
gie selber zur Änderung be¬
ziehungsweise zur Verbcsseiung
des Manuskripts verpflichtet ge¬
wesen seien, daß daher eine
Umarbeitung durch einen Drit-
len überflüssig gewesen sei. Laut
einem Briefe Brauns seien seine
Manuskriptänderungen über¬
haupt nicht berücksichtigt wor-
^den. Hinsichtlich des Klägers
Goldberg wurde dessen Aktiv¬
legitimation deshalb 'oestritten,
weil er sozusagen nur als Ge¬
hilfe von Dr. Rehfisch anzu-
sehen war.
Der Senat konnte .sich heute
wegen der Ungeklärtheil ver¬
schiedener Fragen noch nicht
entscheiden. Die Verhandlung
wurde daher angebrochen.
Rcidihaliigcs Programm im Industriellcnvcrband
ln der am Mittwoch unter
Vor5::z von Herrn Somio statt-
gclunüenen Mitgliederversamm¬
lung des Verbandes der Film-
indiL-triellen berichtete Herr
Rcch'sanwalt Dr. Plügge über
den Stand der Verhandlungen
»it . vr Dacho. Die Versamm-
Inng irklärte sich mit den Ar-
keiten der vom Verbände für
die Ourefafübrung dieser An-
(elcgcnheit eingesetzten Kom¬
mission einverstanden und be-
•nftragle Herrn Dr. Plügge mit
^*r I orl'übrung der Verhand-
inngcn die nach dem Beschluß
Schlichtungskammer in
Kürze weitergeführt werden
sollen Die bisherige Verband-
‘ongsl'ni, wurde gebilligt: Es
•ollen bindende Normalver-
J^sge bis zu einer gewissen Ein-
•ommt nsgrenzc geschaffen wer-
Als höchste Grenze wurde
«Wä die Verpflichtung zur An-
(ostclltcnversicherung bezeich-
Auch für die höheren Ge-
Mltssiufen soll ein Normalver-
™g geschaffen werden.
Schaffung eines Arbeits-
**ohweises für das künstle-
nsche und technische Personal
*h«nite der Verband zu. unter
Bedingung, daß ihm bei
****0 Hinrichtung und Führung
y^'‘^f«hender Einfluß gewahrt
^^^1 diesen Verhandlungen
■ssonandrang in Hamburg.
1}'^ ’- lä-Palast in Hamburg, ii
*^'T*'ci>em zur Zeit der Uni
■ Härben - Tonfilm ..E>ei
•«konig-, „it p,„i >*ri,i,e
R-l' •“fgefnhrt wird, weis
ri“''i^«»ucherzahlen auf.
teil® **l«iramm aus Hamburi
mit, daß in der
•ockL” 15 779 Be
Wrai.e'^j“ o*'"’ *••••“■ ^ei
*‘*»1 TVg^“‘’T‘g'"*
soll den -V: ht :1nvh:!:ervertretem
die Frage vorgeiegt werden, zb
und in welcher Weise sie be¬
reit sind, gegen vertragsbrüchi¬
ges Personal vorzugehen.
Die Geschäftsführung wurde
beauftragt, unverzüglich alles
erreichbare .Material zusan-
raenzuziehen über die tatsäch¬
lich an das künstlerische und
technische Personal gezahlten
Löhne unter besonderer Be¬
rücksichtigung der in den
letzten .Monaten eingetretenen
Steigerung.
Die Versamn'ung besprach
sodann eingehend die sich
ständig häufenden Klagen über
Filmpreis für Völker Ver¬
ständigung
Durch die Presse geht die
Nachricht, daß das „Comitä in¬
ternational pour la diffusion
acustique et littäraire par le
Cinämatographe (C.I.D.A.L.C.;"
einen Preis von hundertfünf:i:J-
tausend Frank ausgesetzt hat.
der für das beste Manuskript
zu einem wissenschaftlichen,
sozialen, wirtschaftlichen Spiel¬
oder Lehrfilm gegeben werden
soll, der geeignet erscheint, den
Völkerbundsgedanken zu för¬
dern.
Der Preis soll zum erstenmal
am 9. Dezember 1930 verteilt
werden. Für die Auszeichnung
teilweise geeigneter Werke
stehen außerdem funfundzwan-
zigtausend Frank zur Ver¬
fügung.
In den einzelnen Ländern
sind Ausschüsse ernannt wor¬
den, die als Vermittlungsstelle
für Manuskript - Einsendungen
dienen.
In Deutschland sind bisher die
Herren Dr. Bagier, Alfred Kerr,
Harry Graf Keßler, Fritz Lang,
Thomas Mann. Robert Neu-
mann und Erich Pommer er¬
nannt. Alles namhafte Persön¬
lichkeiten, gegen die nichts ein¬
zuwenden ist, die man aber
mit Rücksicht auf das als Preis¬
frage gestellte Problem unseres
Erachtens noch um weitere Pro¬
minente aus allen Lagern er¬
weitern müßte.
Der deutsche Ausschuß hat
die drei seiner Ansicht nach
am geeignetsten erscheinenden
Manuskripte auszuwählen und
sie an die internationale Jury
nach Paris zu senden.
Wie diese internationale Jury
aussicht, steht zur Stunde noch
nicht fest. Man wird aus den
verschiedensten Gründen die
Zusammensetzung dieses Gre-
minms abwarten müssen, ehe
man zu dem ganzen Problem
Stellung nimmt.
Wir bitten dringend. Briefe, die für die Redaktion des
„Kinematograph" bestimm*, sind, nicht an bestimmte Per¬
sonen zu adressieren, da sonst bei der Abwesenheit des
einen oder andern Redaktionsmitgliedes Verzögertmgen ent¬
stehen können, die sicher nicht im Interesse des Absenders
die Schädigung der Filraproduk-
tion übe- unsachliche Film¬
kritiken ir der Tagespresse.
Herr Rechtsanwalt Dr. Plügge
berichleie über die angebahn-
len Verhandlungen mit den
Tonfilmpa.enthaltern. Eine vom
Verband«- der Filmindustriellen
eingesetzt z Kommission soll die
Verhand'ungen weiterführen.
Es wurden weiterhin die im
Zusammenhang mit dem Ton¬
film stehenden Urheberrechts¬
fragen, insbesondere die Pläne
einer gesetzlichen Neuregelung
des Tonfilmrechts besprochen.
Bezüglich der Erhöhung der
Anschlag! arife der Berek, Ber¬
lin. «nirde von einzelnen Fir¬
men berichtet, daß der Säu-
lenansch'ag auf die Höhe des
Theaterbesuches fast ohne Ein¬
fluß sei und daß man deswegen
die Plakalierung eingestellt
habe.
Sodann wurden die einzelnen
Punkte der Tagesordnung der
Spitzenorganisation vorbe-
sprochen. Die Vertretung des
Verbandes in der Spitzenorgani-
sation wird im kommenden
Jahre keine Veränderung erfah¬
ren. Die Etatfrage wurde be¬
reits in der vorhergehenden
Sitzung des Verbandes be¬
sprochen. in der die Vor¬
schläge der Geschäftsführung
der Spitzenorganisation einstim¬
mig gebilligt wurden.
„Zwei Menschen" im Schnee,
l^rich Waschneck hat sich mit
dem Operateur Angst, mit
Gustav Fröhlich, Hermine Ster-
ler nach Garmisch-Partenkir¬
chen begeben um für den Ton¬
film „Zwei Menschen", der im
Verleih der Deutschen Univer¬
sal erscheint, die Schneeaufnah¬
men im Gebiet der Zugspitze zu
machen.
Jubilium des Frank¬
furter Roxy-Palastes
Eins der schönsten und best¬
gehenden Frankfurter GroB-
theater, der Roxy-Palast, konnte
dieser Tage sein einjähriges
Bestehen feiern. Als Jubi¬
läumsfilm hatte der Besitzer des
Roxy, Herr Bernhard Margu-
Ues, den Tonfilm „Das Lied ist
aus" mit Willy Forst in der
Hauptrolle eingesetzt, und den
Hauptdarsteller Forst persön¬
lich nach Frankfurt kommen
lassen. Forst stellte sich bei
einem der üblichen Tees der
Frankfurter Tages- und Fach¬
presse ror und zeigt sich bis
auf weiteres dem Kinopublikum
am Schlüsse der Vorstellung.
Mit dem Film „Das Lied ist
aus" wird der Roxy-Palast wohl
wieder auf einige Wochen aus¬
gesorgt haben. Gleichzeitig stel¬
len wir gerne fest, daB die
,J>rei von der Tankstelle" im
Ufa-Palast Frankfurt ebenfalls
den groBen Erfolg zeitigen, den
sie bisher auch in anderen GroB-
städten verbuchen konnten,
auch der französische Tonfilm
„Unter den Dächern von Pa¬
ris" im Ufa-Theater zum Schwan
macht sein Geschäft, fm übri¬
gen sind auch die Kultur-Licht¬
spiele im Zoologischen Garten
schon seit einiger Zeit wieder
in vollem Betrieb, sie stehen
unter persönlicher Leitung des
Zoodirektors Dr. Kurt Priemet
Apparatebau
Lignose-Hörfilm
Der Apparatebau der Lignose-
Hörfilm ist vom Streik der Me¬
tallarbeiter nicht berührt wor¬
den. Die Lignose-Hörfilm lie¬
fert nach wie vor ihre synchro¬
nen Plattenspieler an die Klang-
Kim und die Kincton.
Kinoton in Breslau
Der bekannte Führer des
schlesischen Proviitzialverban-
des, Dr. Gebei-Breslau, rüstet
seine beiden Theater „Weit-
bühne" und „Palast-Theater"
mit Kinoton aus. Palast-Theater
bekommt ein Kinoton-Liebtton-
Gerät Type 20, Wcitböhne
Kinoton-Lichtton Type 40.
Ein Spielfilm vom
Rundfunk
Die Ufa bereitet einen Kri-
minal-TonKlm „Störung auf Wel¬
le 100" vor, der einen Krimi¬
nalfall vor dem Mikrophon zum
Thema hat und in der Haupt¬
sache im Rundfunk-MiUeu spielt.
Der Entwurf zu dem Film
stammt von Hanna Passer und
Dr. Walter Förster. Produk¬
tionsleitung voraussichtlich Al¬
fred Zeialer.
Die Franzosen dementieren Emelka-
Beteiligung
Sowohl die französische Pa-
-.hä-Cinema als auch der Gau-
'Uont-Konzem erklären in einem
Telegramm, daß ihnen von ir-
Jendwelchen Beteiligungen an
der Emelka oder Abmachun¬
gen mit dieser Firma nichts be¬
gannt seL Es heißt in dem
Telegramm wörtlich, daß Ber-
-iner Meldungen, die sich in
dieser Richtung bewegen, reine
Erfindungen seien.
Es wäre mit Rücksicht auf
die kategorische Form der Pa-
nser Erklärung wünschenswert,
wenn die Emelka der Öffent¬
lichkeit klar mitteilen würde,
wer der französische Kontra¬
hent ist, der sich an der Sanie¬
rung der Emelka beteiligt.
Wir haben bisher in der gan¬
zen Emelka-Frage zu den ver¬
schiedenen Artikeln und Noti¬
zen keine Stellung genommen,
weil wir der Meinung waren,
daß es sich zunächst um rein
„ln Wien hab’ ich einmal
F ür die Hauptrollen des Hege¬
wald-Films „In Wien hab'
ich einmal ein Mädel geliebt"
sind Gretl Theimer, Trude
interne Dinge der Emelka han¬
delte.
Jetzt aber, nach dem offiziel¬
len Pariser Dementi, wäre es
vielleicht doch nicht falsch,
nähere Aufklärung zu geben.
Es ist das schoc. aus dem
Grunde nötig, um ien EinfluB
des Herrn Albert Cohan ge¬
nauer abzugrenzen.
Die Sanierung an sich wird
natürlich von diesen Mitteilun¬
gen nicht berührt, weil nach
unseren Erkundigungen von den
Beteiligten genügend Mittel flüs¬
sig gemacht werden können,
um den Münchener Konzern
auf feste FüBe zu stellen. Der
Anschluß an französische Grup¬
pen ha* lediglich filmpolitische
Bedeutung, besonders wegen
der SchluSfolgerungen, die an
diese deutsch-französische An¬
näherung allgemein geknüpft
worden sind.
ein Mädel geUebl"
Hesterberg, Werner Fuetterer
und Ernst Verebes engagiert
worden. Regie: Erich Schön¬
felder.
Das Berliner12-Uhr-
Blatt schrieb Q b e r |
die neueste
UFA¬
TONWOCHE
in Verbindung Mit den ParanuMint Sound News
Ständis steigt
die Zahl der
Abonnenten
-das müßte
Ihnen zu den¬
ken geben —
„Im Universum sah man be¬
reits die erstenTonfilm-Auf-
nahmen von der Bergwerks-
Katastrophe bei Alsdorf. Die
Ufa-Tonfilm • Wochenschau
wird|von ;Wocha zu Woche
aktueller. Oie Schnelligkeit
der Tonfilm - Berichterstat¬
tung ist bawundarnswert"
Erich Wolff fibemin
Parufomef - Vcrlc ih
Die deutschen Theaterbc
werden mit großer Befric
die Ernennung Erich
zum Verleihchef der Par
für Deutschland veme
Tritt doch io seiner Pers-
guter alter Bekannter ai
Spitze des deutsch-ame:
sehen Verleihuntemehmcr
seit beinahe zwölf Jabr<
ihnen zuerst für die Ufa
für die Parufamet arbeite'
Mit der Ernennung
Wolffs sind auch sonst r-
Erich WolCI
interessante Veründerun i»
Parufamel-Verleih vor <*•
Herr Callmann, der »*■ J**"
ren in der Vertriebnlell. 3cds
tätig ist, ist zum Vertrtier f«
Berlin avanciert.
Herr Valiar scheide nsd
freundlicher Übereinkunit ssi
der Parufamet aus, um <<**
andere führende Poaition in ik*
Branche einzunehmen.
Zum Assistenten bat sx*
Erich Wolff Herrn Dr. Gord*»
erwählt, eine junge,
Kraft, die sich in Deutschl^
und in moderen Gebieten ZW"
traleuropas umfassende p«*'
tische Kenntnisse erworben^
Die Theaterbesitzer wer««*
fraglos auch in seiner ne^
Stellung genau so gc^
Herrn Dr. Gordon arbeiten
bisher und unter dem n*^
Regime sicherlich noch
mit der Parufamet arbeiten
Pat und PatachoB im
A m Freitag beginner P«*
an Patachon im Efs-A _
mit den Aufnahmen
Di.S.-TonfUmes „1000
Deutsch". Mitwirkende; *
Sandrock, Gerhard Dn»®^
Hans Waßmann, Paul
meier, Hedwig Wange!
seur: Georg Jacobv, Pr»*“
tionsleitung; Leo Meyer^
Dt JCiMantatraph* enebeial iirhini» wlelwellieh. BatalaWra la «Bes Sekerl-FilUlea. PackbaadhnZen oad b« der Pos« H. Posliciliiagtlisl«.
aasItL Am«tfieapr«iM : 35 Pfg di« ■a-H6b«rSlc0eMn|€bote 25 Pff.. Slcflcalctbcb« 15 Pf|. d>« Mi-Höbe — S^Unreia«
•chockkowt«: ikrlw NV 7, Nr. illl. ^ Uat^UckriftUiloBg: A 11 r a 4 R o • a a I h m MAros). Ver—IwortKch ffir die RcHalrtioB; Df. Robe
%äüi A. Pibaiak« ■liUich te Bcriia. —> NAckdrwck B«r oster QoclleoonMob« gMUlUt UoverUadte EiQicoduatea w^ca our sar
V«rU« oad Dracki AadaVtScborl & a. b. Bcrtia SW6& Scberlbooa
Mk. 1-
i»d KobotU aoeb
24. Jahrgang Berlin, den 25. Oktober 1930 Nummer 250
Freiheit der Kritik
D.c Spio hat mit erfreu-
lichi Deutlichkeit in ihrer
IctzU-n Sitzung das Thema
der berliner Filmkritik an-
|esci nitten.
Es ist tatsächlich so, daß
die Art und Weise, wie eine
Reih'; von jüngeren Jour-
aalis'cn mit dem Film publi-
zistreh umgeht, schärfste
Krit der Industrie heraus¬
fordert.
Es handelt sich dabei, wie
gleich von Anfang an klar¬
festeilt werden soll, absolut
nich‘. um das Prinzip der
heien Kritik.
Es wird keinen Menschen
feber, der die Freiheit des
Rezei'Senten an sich irgend¬
wie beeinträchtigen will.
Wir brauchen die Freiheit
des Kritikers im Interesse
der FJmentwicklung, im In-
^essc des künstlerischen
Fortschritts und im Inter-
***e der objektiven Bera-
•«»g von Produzent, Ver-
j^er. Theaterbesitzer und
Publikum.
Das Problem, um das es
f*l»t, ist vielmehr die Art
“ad die Grenze der filmkri-
*^hen Betätigung.
Ut vielleicht auch eine
.j™''*o>'ung der Frage, ob
^rall Männer das kritische
verwalten, die die not-
wsndigen Voraussetzungen
eine so wichtige Tätig-
besitzen.
^ sind vielleicht jetzt etwa
Jahre her, daß an
em Nachmittag im Espla-
I. ® prominente Journa-
j *” "*it Vertretern der In-
We zusammensaßen und
das gleiche Thema erörter¬
ten.
Den Vorsitz führte damals
der verstorbene Paul Da¬
vidson, unter Assistenz Di¬
rektor Somlos.
Damals standen wir am
Anfang der sogenannten li¬
terarischen Filmkritik, und
es fielen einige Äußerungen,
die es verdienen, auch nach
zehn Jahren noch der Ver¬
gessenheit entrissen zu wer¬
den.
Ein bekannter Kunstkri¬
tiker meinte damals, daß
der Filmrezensent seine Mei¬
nung sagen müsse ohne jede
Rücksicht, selbst wenn die
Industrie vor die Hunde
ginge.
Derselbe Herr führte aus.
daß es gar nicht nötig sei,
daß ein Filmrezensent etwas
von der Filmherstellung und
von der Filmverbreitung ver¬
stehe, sondern daß er ein¬
fach stine \nsicht zu sagen
habe und daß sich die In¬
dustrie damit abfinden
müsse.
Das Haus, in dem dieser
Herr noch heute tätig ist,
wird inzwischen am eigenen
Leibe erfahren haben, wie
schwer gerade die Filmher¬
stellung ist und wie sehr oft
die k.-i tische Ansicht der
Presse und die praktischen
Forderungen des Publikums
sich diametral entgegen¬
stehen. ^
VorMissetzung für eine
vernünftige Filmkritik ist
vor allen Dingen die Er¬
kenntnis, was der Film
eigentlich ist und an wen er
sich wendet.
Wir haben gerade in den
letzten Tagen mehrfach dar¬
auf hingewiesen, daß es ein¬
fach unmöglich ist, den Film
mit dem Theater zu ver¬
gleichen
Wir .eönnen die Stoffe
nach un.terem Sinne nicht
formen, sondern so, wie die
Zensur es wünscht, müssen
wir sie achten, auch ohne sie
zu lieben.
Das Risiko beim Film ist
viel größer. Das Kino arbei¬
tet ohne Staatssubventionen
und kann sich nicht auf Ex¬
perimente einlassen wie das
Theater, wo ja letzten Endes
jeder einzelne Steuerzahler
die Kosten zu tragen hat.
*
Der Grundsatz, daß Film
vor allem eine Industrie ist
Tag der crfol<Jreichcn Premieren
Im Ufa-Theater. Kurfürstendamm. startet Dolly Haas in
ihrem ersten Lustspiel unter dem Beifall des Publikums. I^r
Titel des hübschen Spiels „Dolly macht Karriere" wird sich
für den neuen Star und den neuen Film als goldrichtig er-
weisen. _ « « # e
Die „Aafa* hatte an der alten Stätte ihrer tfroOen Erfolge
einen neuen Beweis für die Publikumswirksamkeit ihrer
Volksstücke. . c •• o j
Wir besprechen die Filme im einzelnen auf Seite 9 und 11
dieser Nummer. _
*^*noverkauf schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen** im „Kinematograph'
und daß er sich an Millionen
in allen Ländern wendet,
müßte oberster Leitsatz des
Filmrezensenten sein.
Vielleicht setzt sich im
Anschluß an die Diskussion
des filmkritischen Problems,
die jetzt in den zuständigen
Gremien einsetzt, die . Er¬
kenntnis durch, daß der Be¬
ruf des Filmkritikers (fanz
enorme und gründliche Vor¬
kenntnisse voraussetzt, die
nicht nur einzig und allein
auf dem Gebiet der Ästhetik
liegen.
Die Spio beschwert sich mit
Recht darüber, daß in der
Berliner Filmkritik sich lang¬
sam eine Richtung bemerkbar
macht, die anscheinend von
Haus aus grundsätzlich gegen
den deutschen Film und für
den fremden eingestellt ist.
Es ist hier vorläufig nicht
der Ort, die tieferen Gründe,
die zu dieser Einstellung ge¬
wisser Kritiker führen, zu er¬
örtern.
Es sind hundert und tau¬
send Zusammenhänge. Es ist
das Werk einer kleinen be¬
weglichen Clique, die aus
irgendwelchen Sentiments mit
aller Gewalt Leute groß ma¬
chen, Firmen verderben will.
♦
Diese jugendlichen Herr¬
schaften, die überhaupt ge¬
rade über die Altersgrenze
hinaus sind, in der man das
Kino besuchen darf, reden
sich ein, die Filmweisheit mit
Löffeln gegessen zu haben.
Vom Wiener
Lichtspieltheater-Bund
In der Vollvcrsarainlung des
Bundes der Wiener Lichtspiel¬
theater, die diese' Tage statt¬
fand, standen die Erneuerung
des Kollektivvertrages mit der
Union der Bühnen und Kino-
perscnalc und verschiedene
Lohnstreitigkeiten mit dersel¬
ben Organisation auf der Tages¬
ordnung. Im Mittelpunkt des
Lohnstreites stand die Forde¬
rung der Union bezüglich der
Entlohnung der Tonfilm-Opera-
Nach eingehender Debatte
erhielt das Lohnkomitee Voll¬
macht, die Lobnverhandlungen
zu einem beschlußfähigen Er¬
gebnis zu führen und dieses dem
Plenum zur endgültigen Geneh¬
migung vorzulegen.
Außerdem kam auch die
Frage der Saalvermietungen für
die Wahlen zur Sprache. Es
herrschte Obereinatimmiuig, daß
die Saalvermietung eine rein pri-
vatrechtlicbe Angelegenheit sti.
Sie übersehen dabei, wenn
man beim Beispiel bleiben
will, daß es sich um Schaum¬
löffel handelt, bei denen das
3este durch die vielen Löcher
.'<cht, die ein solches Instru¬
ment nun einmal haben muß.
♦
Es Ist für uns keine Frage,
caO eine ernsthafte und ener¬
gisch geführte Diskussion mit
d :n Verlegern dazu führt, daß
d eser untragbare Zustand
sehr bald eine Änderung er¬
fährt.
Wir meinen damit nicht,
u.-id daß muß man so, wie die
Dinge liegen, noch besonders
unterstrichen betonen, eine
Einflußnahme auf die Zei¬
tungen über den Weg der An¬
zeigen.
Es ist leider eine weitver¬
breitete Unsitte in der Film¬
industrie, daß man unange¬
nehme Bemerkungen im Text¬
teil mit Inseratensperre zu be¬
antworten sucht.
Das sind Dinge, die sich in
Deutschland keine Zeitung,
die etwas auf sich hält, ge¬
fallen läßt, und das sind
Protestmethoden, die mit
Recht von allen journalisti¬
schen Berufsorganisationen
auf das energischste be¬
kämpft und verworfen werden.
Man will ja auch gar nicht
im Prinzip gegen die Frei¬
heit der Kritik irgend etwas
unternehmen.
Man will lediglich, wenn
wir den Spio-Beschluß rich¬
tig verstanden haben, daß
die Filmkritik in die Hände
von Leuten geUgt wird, die
wissen, welche Verantwortung
auch mit einem bericht von
zehn Zeilen auf sie geladen
wird.
Film ist, wie wir bereits
eingangs betonten, eine Indu¬
strie. Es ist einfach unmög¬
lich, Filmkritil: ohne Berück¬
sichtigung der industriellen
Notwendigkeiten zu schreiben.
Das bedeutet absolut nicht,
wie jene Clique wahrhaben
will, das Verlangen nach
rücksichtsloser Unterstützung
jedes kitschigen Bildstreifens.
Das bedeutet nur Berück¬
sichtigung der Situation, aus
der heraus ein Film über¬
haupt entsteht.
Wir sind jederzeit gern be¬
reit, vor den zuständigen
Journalistengremien praktisch
nachzuweisen, daß mindestens
fünfzig Prozent derjenigen
Herrschaften, die in Tages¬
zeitungen Filmkritiken schrei¬
ben. nicht in der Lage sind,
die elementarsten Kenntnisse
nachzuweisen, die man heute
vom Filmkritiker verlangen
muß.
*
Wer heute über eine Oper
oder über eine Operette seir.
Urteil in einer Zeitung abgibt,
muß den Nachweis erbringen,
daß er musikalisch versiert
ist, daß er selbst über guten,
geläuterten Geschmack ver¬
fügt und daß er wenigstens
irgendwie mit dem, über das
er schreibt, irgend einmal im
Leben in eine Beziehung ge¬
treten ist.
Beim Film nimmt inai
irgend jemand, der in sämt¬
lichen anderen Sparten des
Journalismus vielleicht senon
versagt hat, und läßt ihn
schreiben, fast ohne Kontr die
der vorgeordneten Recok-
tionsinstanzen, lediglich, -d
es der Film ist, bei den es
nicht so darauf ankommt.
Wir schreiben das n.cht
erst heute, wir haben das vor
acht oder zehn Jahren sshoa
nicht nur im „Kinem ito-
graph“, sondern auch im
„Film-Echo" und an and r«
Stellen geschrieben.
Wir haben damals d. vor
gewarnt, jeden kleinen J >nr-
nalisten, dei einmal fünf Zei¬
len in einem Blatt placi -reu
kann, als einen kleinen l'.crr-
gott anzusehen, und habet de
Industrie mehr Selbstbew iJt-
sein angeraten.
Denn daß an diesen .’e-
hältnissen die Industrie eil
gerü'teltes Maß selbst sc!iuU
hat, soll nicht vergessen ve-
den zu erwähnen.
Es ist hier nicht der Orl
das alles im einzelnen auszo-
führen, aber es wird vielV-ichl
Gelegenheit gegeben sein, i®
kleineren Kreise über die»*
Dinge zu diskutieren, die im
Interesse der deutsches
Presse und im Interess' def
deutschen Filmindustrie isald-
möglichst bereinigt und ge¬
klärt werden müssen.
Größter TonfilmcHolg in Leipzig
Das Leipziger Publikum be¬
kennt sich begeistert zum Ton¬
film. Das Leipziger Kino-
gesebäft hat durch das Talkie
einen Auftrieb erhalten, der ge¬
radezu überraschend ist. Der
Erfolg, den die Ufa mit ihrem
Pommer-Film „Die Drei von der
Tankstelle" verzeichnen konnte,
ist geradezu sensationell. Er lief
gleichzeitig in drei Ufa - Thea¬
tern. von denen allein eines, die
Alberl-Halle, nahezu dreitausend
Personen fassen kann. Alle drei
Theater konnten das Bild acht
Wochen auf dem Spielplan hal¬
ten und dabei Rekordkassen er-
Im Emelka-Palast läuft seil
vierzehn Tagen ..Liebesparade".
Der Film wird zwar die Re¬
kordzahl der ..Drei von der
Tankstelle" nicht erreichen,
obwohl er nur in einem Thea¬
ter läuft, aber immerhin erzielt
er Einnahmen die weit über dem
Durchschnitt der letzten Wochen
Im Capitol der Emelka be¬
hauptet sich vorläufig Richard
Oswalds ..Dreyfus"-Film mit
gutem Erfolg.
Künzel führt in den U. T.-
Lichtspielen den „Sohn der
weißen Berge" vor, der großen
Beifall findet und aller Voraus¬
sicht nach eine vierwöchige Lauf¬
zeit in Leipzig erreichen wird.
An sich stimmen die hier re¬
gistrierten Erfolge für die neue
Saison außerordentlich hoff¬
nungsvoll. wobei allerdings nicht
vergessen werden darf, daß die
Geschäfte in den Vororttheatem
zum großen Teil wenig befriedi¬
gend sind.
„Zweierlei MoraL"
rvie Außenaufnahmen des
^ ersten Gerhardt Lamprecht-
Tonfilms der Klangfilm-Produk¬
tion liegen bereits fertig ge¬
schnitten vor. Die Atelierauf¬
nahmen finden zur Zeit in
Staaken statt.
Wieder eine neue
Sprechapparahi r
Am Mittwoch, dem 22. Okt^
ber, wuide im Burgtbeatcr ■*
Halle a. d. Saale die Coehfr
Lichlspiel-Sprechapparatur t*
Betriet genommen. Aus dt»
uns vorliegenden Bericht g*®
nicht klar hervor, ob es »c»
um ein Nadel- oder Lichtto*-
gerät handelt.
Am Eröffnungstage wurdf»
anscheinend synchronisi«^’*
Platten zur Begleitung eine» •*
sich stummen Film» benutz
Merkwürdigerweise zeigt« »**
auch ein stummes Beiprogrsm*-
Man wird also alle
über diese Apparatur vorU“«
mit einer gewissen Reserve **
gegenehmen müssen, bi» ^
Gelegenheit hat, ein
sachverständiges Urteil zu höi«*’
Weitere Engagements de»
F ür den Pat- und
Ton- und Sprechfilm
Worte Deutsch" wurden
Walter, Hermann Sebaufu®
Wilhelm Bendow verpfHeb“'
(ßei^ 'V<££^£j^ei£A/e
zum ersten Male im Tonfilm I Ein freudifles Ereignis
für alle Bewunderer dieser faszinierend schönen
Frau, deren groSe Kunst nun durch cie Sprache
zu höchster Vollendung gelangt.
Der offizielle
ln der gestritten ordentlichen Mitgliederversammlung der SpiUen-
organisation der Deutschen Filmindustrie wurde der bisherige Vor¬
stand wiedergewählt, wobei die Spalte Verleih den Ireigeworde-
nen Vorstandsposten mit Heim Diret.or Goldschmid von der Süd¬
film besetzte. Der Vorstand setzt sich danach wie folgt zu¬
sammen:
Vorsitzender: Generaldirektor Ludwig Klitzsch.
Vorstandsmitglieder: Fabrikation: Emst Hugo Correll (Uia), Jo¬
sef Somlo (Fellner & Somlo).
Verleib; Wilhelm Leonard Meydam (UU). Goldschmid (Südfilm).
Theaterbesitz: Kommerzienrat Ludwig Scheer, Fritz Tedrahn.
Atelierbesitz: Felix Pfitzner (E. F. A.).
Lehr- und Kulturfilm: Dr. Cürlis (In-stitut für Kulturforschung).
ln der Mitgliederversammlung waren ferner anwesend die Herren
Lothar Stark, Borchardt (Deutsche Jntversal), Weinschenk (D.
L. S.), Werner, Rechtsanwalt Dr. Bokies, die llieaterbesitzerver-
treter Kiechmann (Rheinland-Westfalen), Pauly (Norddeutschland),
Huyras (Mitteldeutschland), Nickel (Suddeutschland), Schüller (Ber¬
lin). Rechtsanwalt Dr. Egberts, Generalsekretär Noll, für den Bund
Deutscher Lehr- und Kulturfilmhersteller Pasch, Kühnemann, Dr.
Baum, von der Geschäftsstelle Rerhuanwalt Dr. Plügge, Dr. Ro¬
her, Dr. Schwarz, Bakker.
Die Abrechnung für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde vor¬
gelegt und einstimmig genehmigt. Dem bisherigen Vorstand und
dem die Geschäfte führenden Beauftragten, Rechtsanwalt Dr.
Plügge, wurde einstimmig Entlastung erteilt. Der Voranschlag für
das kommende Geschäftsjahr wurde auf Vorschlag der Geschäfts
führung ebenso festgesetzt wie im vergangenen Jahre. Über die
Beitragsfestsetzung wurde ebenfalls Übereinstimmung erzielt. Die¬
jenigen wenigen Verleihfirmen, die sich dem System des Marken-
klebens noch entziehen, sollen ebenfalls um dessen Einführung
letztmalig ersucht werden. Die Geschäftsführung wurde beauftragt,
gegen solche Theaterbesitzet, welche der io dem Bestellschein
festgelegten Abgabepflicht an die Spitzenorganisation nicht nach-
kommen, erforderlirbenfalls im Wege der Klage vorzugehen.
ln der Wochenschaufrage erklärte der Vertreter des Bundes
Deutscher Lehr- und Kulturfilmhersteller, daB dieser nach wie vor
zu dem Beschlüsse der Spitzenorganisation stehe, nach welchem
das Verbot der Prühing der Wochenschauen gesetzwidrig sei, und
daB er auch nichts unternehmen werde, um im LampeausschuB
die Anerkennung der einzelnen Wochenschau als volksbildend zu
verhindern. Dahingegen wünsche er, daß mit möglichst sofortiger
Wirkung das Prädikat .Xchrfilm für Theater" wieder geschaffen
werde. Hierüber und über weitere Maßnahmen zur Förderung des
Kulturfilmes im Theater herrschte einstimmige Auffassung. Ins¬
besondere soll die Schaffung theaterfähiger tönender Kulturfilme
angestrebt werden.
Hierauf berichtete Herr Dr. Plügge vertraulich über noch im i
Anfangsstadium befindliche gesetzgeberische Pläne zum Urheber- ,
Spio'Bcricht
recht. Aus der Versammlung wurde darauf hingewiesen, daß in
Vertreter von Verleger- und Autoreninteressen darüber ber< ts
eingehend in einer Abendzeitung berichtet habe. Vom Ministen .m
sei mit aller Entschiedenheit auch für die Filmindustrie und . ic
Musikveranstalter Freiheit der Diskussion in breitester Offentli' i-
keit zu fordern. Eine Aufklärung über die wirtschaftlichen u id
sozialen Grundlagen des Urheberrechts soll systematisch erfolg .1
Schärfste Mißbilligung fand die Tatsache, daß von österreichiscl er
Regierungsseite unter dem Druck der dortigen Interessenten i er
Versuch gemacht werde, das deutsche Urheberrecht in Wege zu
treiben, die allgemeinen deutschen Interessen nicht entsprächer
Bei der Besprechung über allgemeine Tonfilmfragen kamen .-us
der Versammlung Worte der schärfsten Entrüstung über die g nz
willkürliche und unsachliche Kritik der Tonfilmpremieren in ein m
Teil der Tagespresse. Auf Antrag des Verbandes der Filmin^ u-
striellen soll in jedem Falle einer derartigen Kritik sowohl in < er
Öffentlichkeit als auch den einzelnen Verlagsuntemehmen geg- n-
über das Unsachliche und Ungehörige unter genauer Prüfung i er
Eignung und Vorbildung des Kritisierenden bekanntgegeben » r-
den. Die extrem politische Einstellung mancher Kritiker in so.ifl
anders gerichteten Blättern führe häufig zu einer grundsätzlic' en
Ablehnung von Filmen im deutschen Milieu, während häufig a is¬
ländische Filme wegen eine* radikal-politischen Tendenz die be¬
sondere Begünstigung der gleichen Beurteiler fänden.
Aufgezeigt wurde auch die sinnlose Geschäftsschädigung, lie
darin liege, daß ein Kritiker mit leichten witzig sein sollen es
Worten einen Film abtue und dadurch die Ezportmöglichkei es
verhindere, jedenfalls die Ertragsp'öglichkeiten verringere. Hc-
richtet wurde auch über das Nachdrucken der Berichte Berl< er
Kritiker in der Provinzpresse oft Monate vor dem Erscheinen 'cr
Filme an dem betreffenden Orte. Hier wurde gefordert, daß lit
Tbeaterbesitzer im Reich die Verlagsanstalten ersuchen soll >.’n.
die Kritik auf Grund der Anschauung der eigenen Redakteure v >>r-
zunehmen.
Es wurde sodann über einen Fall berichtet, wo nach der I'ir-
Stellung der beschwerdeffihrenden Firma der Vertragsbruch e, les
Schauspielers vorzuliegen scheint. Der beschwerdeführenden F : ns
soll anheimgegeben werden, diesen Vertragsbruch durch Schi' Js'
Spruch oder Gerichtsurteil feststellen zu lassen.
Der Antrag der Sparte Fabrikation, Filme, die mit einem m-
erkannt Vertragsbrüchigen Schauspieler hergestellt worden : n<L
vom Vertrieb im deutschen Verleih und vom Spielen in d' ut-
sehen Lichtspielhäusern auszuschl-.eßen, fand wie in früheren ' al¬
len die Zustimmung und Unterstützung in der Durchführung on
den Sparten Verleih und Theaterbesitz. Es kam sodann noci zo
einer Erörterung von Spezialiragen zwischen Verleih und Theaicr-
besitz, die unter den Spartenvertretem fortgesetzt werden oH
Für den Fall, daß eine Einigung nicht zustande kommt, hält sic', die
Spitzenorganisation zur Vermittlung bereit.
onwochen
V
Uia-Ton-Woche Nr. 7.
Die neue Ufa-Ton-Woche hat
vorbildliche Aktualität. Die
epochemachende Erfindung des
G. V. T.-Propellertriebwagens
wird vorgeführt und erläutert,
ln Belgrad sieht und hört man
die Massen-Freiübungen von
10 000 Sportlern. Fröhlicher
Sang und heiteres Gespräch
bei der Weinlese an der Ahr.
Vom Brand des Olreservoirs
in Bayonne (U. S. A.) ein¬
drucksvolle Bilder aus der
Vogelperspektive. Hervor¬
ragend der Ton-Bildbericht von
einer Ansprache Mussolinis in
Florenz. Im Grunewald ver¬
folgte der Ton- und Bild-Ka¬
meramann dzis spannende Ren¬
nen um den Großen Preis der
Republik. Manfred v. Ardenne
o n den T
erläutert in einem Kinointer¬
view seine neuen Ideen über
Fernempfang in der Großstadt.
Überwältigend ist der Ton¬
film-Bericht von einer Übung
amerikanischer Marine-Flieger,
die New York manövermäßig
einnebeln.
Der Ufa-Tonwoebe ist es
durch äußerst beschleunigtes
Arbeiten gelungen, als höchste
Aktualität bereits einen aus¬
führlichen Tonbildbericht von
der furchtbaren Bergwerks-
Katastrophe in Alsdorf bei
Aachen bieten zu können.
Emelka-Tonwochc Nr. S.
Die Emelka-Tonwoche Nr. 5
ist diesmal besonders vielseitig.
Sie bringt aktuelles auf allen
Gebieten; so aus der Landwirt¬
schaft, der Technik, der Reichs¬
wehr und vor allem des Sports
im In- und Ausland. Unter
anderem auch ein Interview
mit dem Reichstagspräsidenten
Löbe, der sich dabei über das
wichtigste Problem des deut¬
schen Volkes, die Arbeitslosig¬
keit, äußert.
Fox' tönende Wochenschau Nr. 7
Die 7. Ausgabe bringt wieder
eine Fülle von Material aus
allen möglichen Ländern;
Die Einweihung des Rathaus¬
glockenspiels in Goslar, das
Amboßlied der Schmiedezunft,
auf abgestimmten Ambossen ge¬
hämmert, bildet ein ausgezeich¬
netes Pendant zum Glocken¬
spiel. — Eine wertvolle Ergän¬
zung zu den jüngst gezeigten,
hinreißenden Aufnahmen von
den indischen Aufständen ist die
erste Tonfilmaufnahme der '>st-
tin Gandhit, die unentweg: ds*
Werk ihres gefangenen C at«
fortsetz;. — Unter schmc '.crn-
der Musik huldigen 4000 Arbei¬
ter aus allen Industriezenlr«
Italiens Mussolini
Eine hochscnsationelle
nähme auf dem Gipfel <■»**
Wolkenkratzers mit halsbreche¬
rischer Arbeit tollkühner -Mon¬
teure. Prachtvolle Chorge-
sänge auf einem großen Sänger-
fest in Stockholm. — Bildhch
und tonlich hervorragende
portage von der großen Klag*®'
iurter Abstimmungsfeier. — ^
deutsche Weltrekordleistung
Emst Hoimes, der mit 2^*
Stundenkilometern den
Motorrad-Rekord hält, in t** '
nisch hervorragender Aulnshw*-
Was darf man in ein Zeugnis sdireiben?
Dr. jur. Wil ly Franke.
m tätlichen Arbeitsleben auch verschiedener Sparten der
I iiwirtschaft spielt das Dienstzeugnis eine sehr bedeutungs-
V le Rolle; ün Produktionsbetrieb, im Geschäftskontor, im
L.' htspieltheater und überall dort, Vro s«ch sonst noch Arbeit-
g' '»er und Arbeitnehmer gegenüberstehen, bildet das Zeugnis
ei- wichtiges Erfordernis des Weiterkommens für den Arbeit-
m'-.mer und der richtigen Auswahl für den Arbeitgeber.
G.'ade in der gegenwärtigen Zeit der Übersättigung des
A;'leitsmarktes mit Arbeitskräften ist dem Zeugnis eine weit
gr Uere Bedeutung als in normalen Wirtschaftszeiten bei-
zu -gen. Der Arbeitgeber, der unter den meist zahllosen
ihr, vorliegenden Bewerbungen um eine freie Stelle seine
Vi hl trifft, vrird naturgemäß die Güte der ihm vorliegenden
Zc -gnisse in erster Linie berücksichtigen. Eine auf den ersten
Ai -eitgeber eines Arbeitnehmers zurückzuführende i^eihc
or -lungsmäßig ausgestellter und günstig lautender Zeugnisse
er-, tzt recht häufig den manchmal schwierigen Nachweis des
■her kommst du, was bist du, was leistest du?" usw.
S- nimmt es denn nicht wunder, daß Streitigkeiten aus dem
I R ht des Zeugnisses gar häufig die Arbeitsgerichte bcschäf-
titon. Dabei macht man jedoch immer wieder die Erfahrung,
d, I in Arbeitgeber- ebenso wie in Arbeitnehmerkreicen die
mi I kwürctigstcn Vorstellungen -über den Inhalt des
2<iugnisses anzutreffen sind. Eine Beachtung der
we- iger durch die spärlichen Gesetzesbestimmurgen als
du-ch die zahlreichen Gerichtsentscheidungen herausgearbei-
tet* n Grundsätze über das Recht des Dienstzeugnisses würde
um -cingt dazu beitragen, den beteiligten Kreisen marchen
Arider und manche Enttäuschung zu ersparen. Die wich-
«fis'en, in der Praxis imm« ir wieder auftauchenden Fragen
•u.-- diesem Gebiet sollen, gewissermaßen vorbeugend, im
loh -nden einer kurzen Erörterung unterzogen werden.
J--‘der Arbeitnehmer hat nach den Vorschriften der in
Frage kommenden Gesetze das Recht, bei Beendigung des
Werstverhältnisses ein schriftliches Zeugnis über Art und
Dauer der Beschäftigung von seinem Arbeitgeber zu fordern;
»uf sein besonderes Verlangen ist das Zeugnis auch auf die
Führung und die Leistungen des Arbeitnehmers zu er-
rtrecken. Das Zeugnis, zu dessen Ausstellung der Arbeit-
geh- r rechtlich erst mit der tatsächlichen Beendigung des
Wcnstverhiltnisses, d. h. beim Abgänge verpflichtet ist —
*in rechtlich verfolgbarer Anspruch auf ein bereits im Zeit¬
punkte der Kündigung auszustellendes „Zwischen-
* « u g n i s" besteht nicht —, zerfällt inhaltlich in zwei Teile;
*>nmal in ein Zeugnis über die Art und Dauer der Beschäfti-
das sich eher wie eine Arbeitsbescheinigung darstellt,
ein Zeugnis über Art und Dauer der Beschäftigung sowie
“her l^istungen und Führung, ein sogenanntes „vollständiges
«ugnis". Verlangt der Arbeitnehmer überhaupt nur „ein
^«“gnis", so darf der ArbeHgeber nur ein solches über Art
Dauer der Beschäftigung abgeben, es aber nicht von sich
•“» auf Leistungen und Führung erstrecken. Das „ein-
' • c h e Z e u g n i s" enthält nur eine taUächliche Feststellung
«r wirklichen Dauer des Dienstverhältnisses bei dem das
^*ugnis ausstellenden Arbeitgeber sowie die Angabe der
^'"^■tnehmer während des Dienstverhältnisses wirklich
Tätigkeit, nicht etwa der Tätigkeit, zu deren Er-
“Pg der Arbeitnehmer vertraglich eingestellt war. Ds das
Zeugnis ja zwei Zwecke erfüllen soll; einmal dem Arbeit¬
nehmer sein Fortkommen zu erleichtern und zum andern dem
neuen Arbeitgeber ein Bild von dem Können des Arbeit¬
nehmers zu geben, soweit es sich aus der Schilderung der aus-
geübten Tätigkeit entnehmen läßt, so muß die Angabe der
Beschäftigungsart genau erfolgen und eine vom Arbeitnehmer
etwa ausgeübte Spezialtätigkeit angeben. Man muß es für
zulässig erachten, wenn in dem Zeugnis zum Ausdruck ge¬
bracht wird, daß der Arbeitnehmer zuerst die eine und dann
nach so und so langer Zeit die andere Tätigkeit ausgeübt hat.
Eine Angabe anderer Punkte in diesem „einfachen Zeugnis"
ist ohne Zustimmung des Arbeitnehine-s n-rht zulässig. Ins¬
besondere darf das „einfache" /' e <i g n i s nicht den
Grund der Beendigung des Dienstveihilt iisses enthalten, da
dieser weder unter die Art noch u-itzr die Dauer der Be¬
schäftigung fällt.
Ve-Iangt der Arbeitnehmer ein sogenanntes „voll¬
ständiges' oder qualifiziertes Zeugnis bzw.
eine Ausdehnung des Zeugnisinhaltes auf seine Führung und
Leistungen — dieses Verlangen muß er nach der Recht¬
sprechung des Arbeitsgerichts grundsätzlich sofort bei An¬
forderung des Zeugnisses stellen, ein? nachträgliche Ausdeh¬
nung des Zeugnisses auf Führung und Leistungen kann der
Arbeitnehmer nur verlangen, wenn er die Ausdehnung un¬
mittelbar im Anschluß an die Ausstellung des Zeugnisses
oder nach Einsichtnahme in dessen Inhalt verlangt, oder
wenn besondere Grande vorliegen, die sein nachträgliches
Begehren berechtigt erscheinen lassen —, so hat der Arbcit-
ge^r sein Llrteil über die Führung und Leistungen des Ar¬
beitnehmers abzugeben; dieses Urteil darf sich nach herr¬
schender Ansicht nur auf Leistungen and Führung erstrecken;
der Arbeitnehmer hat nicht die Wahl, ein Zeugnis, das sich
lediglich auf die Führung oder lediftlich auf die Leistungen
erstreckt, zu verlangen. Seine Ansicht über Führung und
Leistungen hat der Arbeitgeber nach bestem Wissen und Ge¬
wissen und nach sorgfältiger Prüfung seiner Ansicht ab¬
zugeben; seine subjektive Anschauung hierüber darf nicht
willkürlich sein, darf auch keiner Augenblickseingebung ent¬
springen, soll vielmehr eine zusammenhängende Äußerung
über die tatsächlichen Vorgänge enthalten. Die vom Arbeit¬
geber zur Stützung seiner Ansicht aafgeführten Tatsachen
müssen auch vorhanden sein. Er muß sich bei der sorg¬
samen Überprüfung seines Urteils der größten
Objektivität befleißigen und darf nicht etwa ein nach
der objektiven Rechtslage offenbar unrichtiges Zeugnis aus¬
stellen. Innerhalb dieses angedeuteten Rahmens ist er aber
ziemlich frei. Spricht der Arbeitgeber in seinem Urteil dem
Arbeitnehmer gewisse, von diesem zu erwartende Eigen¬
schaften ab, so wrird man verlangen können, daß der Arbeit¬
geber die diesem Urteil zugrunde liegenden Tatsachen aus¬
nahmsweise anführt. Unzufriedenheiten gering¬
fügiger Natur dürfen den Charakter des Zeugnisses nicht be¬
stimmen, wohl aber grobe Ungehörigkeiten. Daraus ergibt
sich, daß die fast allgemein in allen Volkskreisen vorherr¬
schende Ansicht, daß man einem Arbeitnehmer nichts in sein
Zeugnis hineinschrciben dürfe, was seinem Weiterkommen
nicht förderlich sei, irrig ist. Das Zeugnis soll richtig
und wahr sein, sonst wäre es ja für den ihm gesetzlich zu-
üedachten Zweck nicht zu brauchen. Oer Arbeitnehmer hat lung mit in Kauf nehmen. Aber ({erade weil das Zeu(.>iu
daher keinen Anspruch auf Bemäntelung durch ein allgemein eine so weittragende, unter Umständen existenzgefährderde
gehaltenes Zeugnis. Ist also beisoielsweisc ein Arbeitnehmer Bedeutung für den Arbeitnehmer hat, muB der Arbeitge’ er
unehrlich gewesen, so hat der /xr'oeitgeber das Recht, eine bei der Ausstellung des Zeugnisses äußerst
Aufnahme dahingehend, daB er ,.ehrlich" gewesen sei, ab- vorsichtig sein und darf die Ausstellung nur n ch
zulehnen. Im übrigen mag darauf hingewiesen werden, daB bestem Wissen und Gewissen so vornehmen, wie Treu i nd
— abgesehen z. B. von den Hausangestellten, denen man das Glauben es erfordern. Erfüllt der Arbeitgeber diese Pfli ht
Recht zuerkennen muB, die „wirklich vorhanden gewesene" nicht, so kann der Arbeitnehmer gegen ihn auf Bericht-
Ehrlichkeit im Zeugnis aufgeführt zu verlangen — eine all- gung des Zeugnisses klagen; er kann aber auK-r-
gemeine Gepflogenheit, die Ehrlichkeit im Zeugnis zu be- dem auch, wenn ihm auf Grund des unrichtigen oder \ ir-
scheinigen, nicht besteht, diese Ehr üchkeit vielmehr als selbst- schriftswidrigen Zeugnisses Schaden entsteht — inbesond -re
verständliche Eigenschaft des A-beitnehmers vorausgesetzt infolge unrichtiger Beurteilung seiner Leistungen —, nit
wird. Ub ein besonders triftiger Grund die Erfüllung eines in einem Schadensersatzanspruch vor dem Arbc ts-
dieser Richtung vom Arbeitnehmer geäußerten Wunsches gericht gegen den Arbeitgeber Vorgehen,
rechtfertigt, muß der Entscheidung des einzelnen Falles vor- Eine Verpflichturg des Arbeitgebers, der ein ordnur gs-
behalten bleiben. Zweckmäßigerweise wird man solche Zeug- mäßiges Zeugnis ausgestellt hat, auf Anfrage Ais-
nisse so fassen, daß man aus ihrem Sinn ohne weiteres auf kunft über Leistungen, Führung, Entl. s-
die Ehrlichkeit des Arbeitnehmers schließen kann. Die sungsgrund usw. des entlassenen Arbeitnehmers zu r-
außerdienstliche Führung darf grundsätzlich teilen, besteht, wie ich des näheren bereits im Heft \'»k
nicht im Zeugnis erwähnt werden; ausnahmsweise werden 30. August 1930 des „Kinematograph" („Auskunft ü er
dann gegen eine Angabe im Zeugnis keine Bedenken bestehen, frühere Angestellte“) ausgeführt habe, nicht, und z-var
wenn das außerdienstliche Verhalten auf das dienstliche von ohne Rücksicht darauf, ob der entlassene Arbeitneh -ler
Einfluß war. oder der neue Arbeitgeber um diese Auskunft anhält. <>as
Ebensowenig gehören Angaben über den Gesundheits- Kammergericht hat in Einklang mit der herrschenden ' nd
zustand in das Zeugnis. auch von den Arbeitsgerichten befolgten Meinung den Sitz
Eine sehr wichtige, in diesem Zusammenhänge interessie- aufgestellt, daß eine Verpflichtung, auf Anfragen über ei lee
rende Frage ist die Frage nach der Zulässigkeit der entlassenen Arbeitnehmer Auskunft zu erteilen, für en
Angabe des Kündigungsgrundes im voll- Arbeitgeber nicht bestehe, daß er aber, wenn er dazu gen igt
ständigen Zeugnis. Diese Frage muß grundsätzlich sei, Auskunft erteilen könne; er verletze durch Ablehr
bejaht werden; ein Verbot, den Entlassungsgrund im Zeug- der Erteilung einer Auskunft keine Rechtspflicht. Erteilt .^er
nis anzugeben, besteht nicht. Da der Entlassungsgrund Arbeitgeber eine Auskunft über seinen entlassenen Arl -il-
höchtens auf die Führung und Le stungen von Einfluß sein nehmer, so besteht für ihn die Verpflichtung, wahrhnts-
könnte, so ist die Angabe des Kündigungsgrundes nur im gemäße Auskunft zu erteilen, die keine objektiv unrichi 4««
vollständigen Zeugnis zulässig und möglich. Wird das Ar- oder unbewiesenen Tatsachen enthält, anderenfalls mach er
beitsverhältnis durch Verschulden des Arbeitnehmers — in sich schadensersatzpflichtig. Eine Auskunft, die im
der Auffassung des Arbeitgebers — gelöst, so steht nichts Gegensatz zu dem Inhalt des Zeugnis es
im Wege, den Entlassungsgrund unter genauer Angabe der steht, darf erteilt werden, sofern sie der Wahrheit. Jer
Vorgänge im Zeugnis Aufnahme finden zu lassen; denn da- Zeugnisinhalt dagegen nicht der Wahrheit entspricht. Ist der
mit will der Arbeitgebe' sagen, daß er die den Entlassungs- Arbeitnehmer dagegen der Auffassung, daß das Zei .nü
grund begründende Tatsache an der Führung bzw. Leistung richtig, die Auskunft dagegen unrichtig sei, so muß er len
des Arbeitnehmers zu tadeln hatte. Der Arbeitnehmer kann Beweis dafür erbringen.
einen Vermerk, daß er „auf eigenen Wunsch" entlassen Zum Schluß dieser, den angedeuteten, in seinen Ei lei-
oder „ordnungsmäßig" das Dienstverhältnis beendigt habe, heiten sehr umfangreichen Fragenkomplex nur in st neu
regelmäßig nicht verlangen. Wichtig erscheint in diesem Grundzügen streifenden Ausführungen sei noch darauf lin-
Zusammenhang noch der Hinweis, daß die Aufnahme gewiesen, daß neben der Verpflichtung zur Zeugnisertc jng
des Verdachts einer strafbaren Handlung (z. B. noch eine sich aus den Vorschriften des ArbeitsI' eo'
Diebstahlsverdachtl in das Zeugnis nicht zulässig ist, Versicherungsgesetzes ergebenden Verpflichtung uf
da sie dem Grundsatz, daß nur tatsächliche Vorgänge im Erteilung einer Arbeitsbescheinigung lür
Zeugnis Verwertung finden sollen, widersprechen würde. das Arbeitsamt besteht, in der jeder Arbeitgeber u. a den
Der Arbeitgeber, der den bloßen Ve'dacht einer strafbaren Entlassungsgrund angeben muß. In einer dieser Tag» et-
Handlung nicht in das Zeugnis aufnimmt, begeht damit, wie gangenen Entscheidung hat das Reichsarbeitsgericht dahin
das Reichsarbeitsgericht jüngst ausgeffi'irt hat, keinen zum erkannt, daß der Arbeitnehmer auf die Erteilung d-’se''
Schadensersatz verpflichtenden Vers'oß gegen die guten Arbeitsbescheinigung und Berichtigung einer einmal erl».-l*«®
Sitten gegenüber anderen Arbeitgeb .-m. Bescheinigung einen im Rechtswege vor dem Arbeitsg» ncht
Das Zeugnis muß also, wie sich a .s diesen Ausführungen verfolgbaren Anspruch habe, so daß bei Beendiguni. des
ergibt, wahr sein. Ist es wahr, so muß der Arbeitnehmer Arbeitsverhältnisses dem Arbeitnehmer auf dessen Verlange»
die gegebenenfalls durch den Zeugn sinhalt für ihn hervor- sowohl ein Zeugnis als auch eine Arbeits-
gerufene Erschwerung in der Erlangung einer neuen Stel- amtsbescheinigung" auszustellen sind.
Das Rcdii der Bühiacn- und Filmdarsicllcr auf Beschäftigung
Von Dr. jur. Hans L. Somborn in Berlin.
Ein innerhalb des Reiebsministeriums des Innern zustande gekommener Entwurf eines Reichstheatergesetzc -
der vorläufig noch geheimgehalten wird, wird in der allernächsten Zeit dem Reichstag zugeführt werden. Dieser Gesriz*"
wurf enthält nach der Erwartung der beteiligten Kreise die hoffentlich endgültige Lösung eines seit langen Jahren bei»
umstrittenen Problems.
Ein noch immer 1er gesetzlichen Lösung harrendes Pro- Wer als Arbeitnehmer einen Arbeitsvertrag schließt- i’j
blem ist die Ft 'e ob den Angehörigen einzelner Berufs- im allgemeinen zufriedengestellt, wenn ihm für die LcistuDK
gruppen im Rahme eines bestehenden Arbeitsverhältnisses und Bereithaltung seiner Arbeitskraft ein ihm angci»^*"
das Recht auf Besenäftigung, d. h. ein klagbarer Anspruch erscheinender Lohn zugesichert wird. Das gilt für das Gto^
gegen den Arbeitgeber auf Inanspruchnahme ihrer Dienste aller Arbeitnehmergruppen, und man darf wohl behaupt»»*
zusteht, oder oo es im unanfechtbaren Belieben des Arbeit- daß der Durchschnittsarbeitnehmer nichts dagegen
gebers steht, seinen Angestellten „kaltzustellen". den wird, wenn der Arbeitgeber ihm die als Gegenlcistu»»
trsp' ebenen Arbeitsleistunfjen seltener abverlangt, als er
ich cm Arbeitsvertrag dürfte.
Es ibt aber Arbeitnehmergruppen, deren Interessen an
em rbeitsvertrag sieb nicht auf die pünktliche Zahlung
es .bedungenen Entgelts beschränken. Diese befinden
ich genüber den obigen Durchschnittsarbeitnehmern na-
iirgc- .aB in der Minderzahl. Sie beschränken sich auf An-
eh>. ge von wissenschaftlichen oder künstlerischen oder
her uch Berufen, bei denen der Arbeitgeber sein dem
irh nehmer unzugängliches Material zur Verfügung «teilt,
rie B. der Zeitungsverlag seinem Redakteur das Blatt
nd imit die Möglichkeit, schriftstellerisch an eine breite
)ffi .ichkeit zu treten, überläßt.
Im Gegensatz zu den Durchschniltsarbeitnehmern wurden
lic ■-iigehörigen dieser Berufsgruppnn beim Abschluß des
krh. isvertrages nicht von dem ausschließlichen Zweck be-
lerr . ht, lediglich für eine Zeit versorgt sein zu wollen. Ihr
»eit. er Zweck war, daß der Arbeitgeber ihre Arbeitskraft
luch lulrte. Hiermit verband sich die Vorstellung, daß ihnen
lie p aktische Betätigung in dem eingegangenen Arbeits-
rerh.' lnis und die tatsächliche Inanspruchnahme ihrer Ar-
I>cit5 : aft neue Kenntnisse, Tüchtigkeit auf dem betr. Gebiet,
leuc '>fahrungen und das Bekanntwerden ihres Namens
»inbr igen werden.
ln . -uerer Zeit machen sich Bestrebungen geltend, das bei
den rigehörigen dieser Berufsgruppen anerkannte Inter-
i«»si an der Inanspruchnahme ihrer Dienste auszudehnen
auf a le Arbeitnehmergruppen. Dies soll aus der „Idee des
Arbc «rechts" hervorgehen Die Idee des Arbeitsrechls,
die I .rin gipfele, daß die Arbeit des Arbeitnehmers eine
Ixso : ere Funktion im Aufbau des gesellschaftlichen Lebens
sei, ' rhiete es, daß Arbeitnehmer als Nichtstuer angeworben
ward., n (Sinzheimer), denn Arbeitsverhältnisse sind keine
.Hühl'.-n, die leerlaufen sollen, ihr Ziel und Zweck soll För-
deru:..i von wirklicher Arbeit sein (Reichsgerichtsrat Bewer).
Nun, dieser volkswirtschaftlich erstrebenswerten Auffassung
des ni idernen Arbeitsverhältnisses ist jedenlalls in den gel¬
lenden Gesetzen nicht Rechnung getragen. Aus der Idee
des A'beitsrechts ein nach dem Inhalte des Arbeitsvevhä t-
nitse« vertraglich gewolltes Recht auf Abnahme der Die.nste
“t na. h dem geltenden Gesetzesrecht ausgeschlossen. Dies
*rsch,in. klar, wenn man in Erwägung zieht, einen iVie be¬
deutsamen Eingriff dieses Recht in das Recht des Arbeit-
Jebers, den Betrieb zu leiten, bildet. Müßte jeder Arbeit¬
geber hei jeder betriebsleitenden Maßnahme darauf Rück-
*icht rchmen, ob nicht irgendeiner seiner Arbeitnehm-ir
durch sie in seinem Recht auf Beschäftigung verletzt wird,
“»d kannte er die Aufgaben in seinem Betrieb nicht irit
dw ihm hierfür geeignet erscheinenden Leuten besetzen, so
'»ürdt dies letzten Endes doch dazu führen, daß die Stcl-
des Arbeitgebers sich geradezu umkehren und der Ar-
“♦'ter Herr im Betriebe würde.
Eine Ausdehnung des Beschäftigungsrechts auf alle Arbeit-
uehmergruppen wird von den interessierten Kreisen weder
^wünscht, noch wäre sie wünschenswert. Das Recht auf
^chäftigung wird vielmehr stets auf Angehörige solcher
^rule beschränkt sein müssen, die ein nachweisbares er¬
hebliches Interesse daran haben, in dem eingegangenen
•■beitsverhältnis wirklich tätig werden zu können.
Unter den wenigen Berufen, die hier zu nennen sind (an-
<*»tellte SchrifUteller, Redakteure, leitende kaufmännische
ngeslellte, Krankenkassenärzte, Bankdirektoren, Ingenieure
p). steht an erster Stelle ein Beruf, dessen Interesse an
»t*ächlicher Beschäftigung durch seine Eigenart größer ist
h * Win Interesse an dem vereinbarten Gehalt. Dies ist der
“"»teilende Bühnen- und Filmkünstler. Für ihn bedeutet
.•'**** Recht eine Lebensnotwendigkeit, eine Beeinträch-
«fiesem Recht einen nicht wieder gutzumachender,
^•dcn. Durch Nichtbeschäftigung entstehen dem Schau-
j '* ■'vie die Rechtsprechung der Bühnenschieds-
D ‘ c h t e hervorhebt, wirtschaftliche Nachteile, denn seine
“*nilsau88ichten werden in erheblichem Maße gemindert.
seine Fortbildung wird verzögert, sein Name wird nicht be¬
kannt. .Aber darin erschöpfen sich die nachteiligen Folgen
einer Nichtbeschäftigung keineswegs. Der Sinn seines Be¬
rufs, schöpferisch zu gestalten, der ihn veranlaßt einen
sicheren bürgerlichen Beruf aufzugeben, entfällt damit für
ihn. Wei weiß, welche Qualen ein in seinem Spieltricb,
seinem höchste Freuden, tiefste Leiden spendenden Dämon
verhinderter Künstler leidet, der wird die in der Literatur
sattsam betonte exzeptionelle Wichtigkeit eines klagbaren
Rechts auf Beschäftigung für ihn nicht bezweifeln.
Trotz dieses rechtsschutzwürd'gen Interesses i.st die ge¬
setzliche Anerkennung eines auf den Schauspielerberuf be¬
schränkten Beschäftigungsanspruchs, die nunmehr in dem
kft-nmenden Reichstheatergesetz Verwirklichung Finden soll,
nicht unwidersprochen geblieben. Es wird dagegen geltend
gemacht, daß ein geordneter Theaterbetrieb sich nicht durch-
lühren lassen werde und empfindliche materielle Verluste
die Folge sein müßten, wenn jeder darstellende Künstler be¬
schäftigt werden müßte, Stücke, die einen Puhlikumserfolg
hätten und zum Nutzen der Theaterkasse „en suite" die
ganze Saison hindurc.i aufgeführt werden könnten, müßten
abger-etzt werden, weil die in dem erfolgreichen Stück nicht
beschäftigten Künstler durch eine Verwirklichung ihres Be¬
schäftigungsanspruchs den Direktor zu einem Spielplan¬
wechsel zwingen könnten. Diese Einwände sind durchaus
nicht unbeachtlich, denn sie fassen das Gesamtinteresse des
Theaters und die Gesamtheit der ihr angehöiigen .Mitglieder
gegenüber einem einzelnen Benachteiligte'! ins Auge und
verdienen ernsteste Berücksichtigung bei e.ner gesetzlichen
Formulierung der Beschäftigungspflicht, i:i der dem Direktor
die Möglichkeit e'halten bleiben muß, die künstlerische und
wirtschaftliche Existenz des von ihm betreuten Theaters zu
wahren. Zwar ist dies keine privatrechtliche Überlegung,
aber ein Theatergesetz hat eben nicht nur die Einzelinter-
esseu der Bühiienmitgliedei' zu schützen, sondern in weitem
Umfang die dem öffentlich-rechtlichen Interesse nahegehende
Natur des Theaters und seine Bedeutung für das geistige
Leben einer Stadt, eines Landes, des Reichs zu berücksich¬
tigen. Wird ein Theaterdirektor (bzw. eine Filmgesellschaft,
die langfristige Verträge mit ihren Darstellern macht, wie
dies neuerdings üblich geworden ist) von Gesetzes wegen
gezwungen, die -wirtschaftlichen Interessen seines Theaters
zugunsten der Zukunftsaussichten seiner Mitglieder hinten¬
anzustellen, so darf es nicht verwundern, wenn das Theater
eines Tages seine Pforten schließt, die Stadt ihr womöglich
einziges Theater und die Allgemeinheit einen wichtigen Kul¬
turfaktor verliert. Diese berechtigten, von der Direktoren¬
seite erhobenen Einwendungen reichen jedoch nicht aus, um
wie beabsichtigt, die gesetzliche Anerkennung eines Be¬
schäftigungsanspruchs völlig zu vereiteln.
Man könnte den Einwand erheben, daß die Schaffung eines
Sondergesetzes für eine verhältnismäßig sehr kleine Arbeit¬
nehmerzahl überflüssig sei, weil zur Not das geltende Ge¬
setzesrecht eine ausreichende Handhabe biete, die Künstler
bei der Durchführung ihres BeschäKigungsverlangens zu
sichern. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß dies nicht der
Fall ist. Sämtliche juristische Konstruktionen, die von nam¬
haften Rechtslehrem versucht wurden, vermögen die Lücke im
geltenden Gesetzesrecht, wie neuerdings anerkannt wird, nicht
zu füllen'). Dies wird von dem Oberlandesgericht in Hamm
zutreffend dahin zusammengefaßt: „Wenn der Schauspieler
ein Recht auf Beschäftigung haben will, so muß er es verein¬
baren; daß ihm dies wegen seiner regelmäßig schwächeren
wirtschaftlichen Stellung meist nicht möglich sein wird, soll
nicht verkannt werden, kann aber nicht dahin führen, ohne
Vereinbarung das Recht anzuerkennen, sondern nur für den
Gesetzgeber bei einer künftigen gesetzlichen Regelung
des Theaterrechls dem Schauspieler als dem wirtschaftlich
schwächeren Teil besonderen gesetzlichen Schutz zu ge¬
währen." iScUoB lolfl)
‘) Vgl. Somborn, Recht der Bühnenkünstler auf Beschäfti¬
gung. (Marburg a. d. Lahn, 1928, Verlag Franz Fischer.)
m
Das Publikum verlangt
Fox tönende Wochenschau
1 1
i
1
I
Hier ist der Inhalt der ersten 7 Wochen:
Dcuischlandf
1. Kaiholikenfag in Münster
2. Fest in Rothenburg o. d. Tauber
3. Großes Trabrennen in Mariendorf
4. Hindenburg bei den tierbsfananövem
5. Besuch bei den Bab>s des Kaiserin-Augusta-
Victoria-Hauses
6. Hindenburgparade in Römhild
7. Die deutschen Ozeantlieger in Cuxhaven
8. Sensationeller Fugballkampf Deutschland-
Ungarn
9. Das Riesenflugzeug Do. X
10. Begräbnis Fhrinz Leopolds von Bayern
11. Rheinlandfahrt des Reichspräsidenten
12. Glockenspiel in Goslar
13. Der schnellste Motorradfahrer der Welt
Frankreichi
1. Start der französischen Ozeanflieger
2. Wasserstechen auf der Seine
3. Luftschiffkatastrophe R. 101 in Beaiivais
4. Dberführungsfeierlichkeiten Beauvais-Boulogne
Schweiz:
1. „Graf Zeppelin“ auf der Völkerbundstagung
in Genf
Hatten:
1. Tollkühne Reiterübungen italienischer Kadetten
2. Huldigungsfeier vor Mussolini in Rom
Spanien:
1. Stierknnpf für alle in Pamplona
Österreich:
1. Wiener Modenschau
2. Truppenvereidigung vor Bundeskanzler Vaugoin
3. Abshmmungsfeier in Kärnten
D&nemark:
1. Aufziehen der SchloBwache in Kopenhagen
Schweden:
1. Sängerfest in Stockholm
England:
1. Start des R. 101 in Cardington
2. Totenfeierüchkeiten in London
Indien:
1. Gewaltige Demonstrationen und Strafte i-
unruhen in Bombay
2. Die Gattin Ghandis spricht zu seinen Gefreut i
Hawai:
1. Die „Hula“, der berühmte Tanz der Ha wfüerinii n
Australien:
1. ßaumfäner kämpfen um den Rekord
Ägypten:
1. Freilegung der Sphinx bei Gizeh
Japan:
1. pu-ptsu und Schwertfechten
2. Fftunlerrichl nüt Fftstäbchen ;
Amerika:
1. Empfang der deutschen Ozeanflieger in N' w ,
York ;
2. Empfang der französischen Ozeanfliegei in J
New York <
3. Abschied der deutsclien Ozeanflieger \on ;
Washington '
4. Riesenhafter Oltankbrand in New York i
5. Schafherdenabtrieb in den Rocky Mountain - ;
6. Fallschirmabsprung von 20 Mann aus 700 Mt ler '
Höhe
7. fubiläumsfreffen der Indianerstämme in Montana j
8. Meisterschaftskampf Amerika-England im P<>l*> ;
9. Moderner Wolkenkratzerbau
52 SUIETS AUS 15 VERSCHIEDENEN LÄNDERN! ;
Ein weiterer Beweis, daO
Fox tönende Wochenschau
FÜHREND IST!
- doch nie erreicht^
Wird Kopiert
Ein Pionier jubiliert
Morgen feiert Julius Lach-
mann seine silberne Hochzeit
und die dreißigste Wiederkehr
des Ta^es. an dem er zum
ersten Male einen Direktoren¬
posten in der Filmindustrie
übernahm.
Die alten Fachleute unter uns
kennen Julius Lachmann genau
und denken immer an ihn,
wenn irgendeine originelle Ver-
leiHer- oder Theatergeschichtc
erzählt wird.
Wenn auch seine Bonmots
am meisten zu seiner Populari¬
tät beigetragen haben, so darf
nicht vergessen werden, daß er
der erste war, der überhaupt
auf die Idee kam. Filme zu ver¬
leihen.
Bis dahin tauschte man Filme
einfach in einem Cafä auf der
Friedrichstraße. Diese gauze
Art des Filmaustausches ist nur
zu verstehen, wenn man daran
denkt, daß es damals ja nur
ein paar Einzeltheater gab und
daß ein großer Teil der Thea¬
terbesitzer mehr mit Wander¬
kinos als mit feststehenden
Unternehmungen arbeitete.
Lachmann war, wie gesagt,
der erste, der auf die Idee kam.
Filme zu verleihen.
Er war Mitbegründer der
Fachzeitschrift „Die Licht-3ild-
Bühne", die ein oder zwei
Jahre nach dem , Kinemato-
graph" ins Leben trat.
Mit Siegbert Goldschmidt er-
öffnete er zusammen das erste
Luauskino Groß-Berlins, das
Marmorhaus, dem er bald durch
eine für damalige Verhältnisse
unerhört geschickte Reklame
ein besonderes Relief gab.
Selbstverständlich versuchte
sich Julius Lachmann auch als
Filmfabrikant und brachte die
erste Filmoperette „Das Kaviar¬
mäuschen" heraus. Eine Zeit¬
lang arbeitete er mit Jules
Greenbaum zusammen und war
Direktor der Greenbaum-Film-
gesellschaft. Später, nach dem
Krieg, wirkte er an leitender
Stelle in der Theatcrabteilung
der Fox-Film und später bei
der Deulig-Filmgesellschaft.
1926 eröffnete er in Altona
das Flora-Theater. Ein Varietä,
das er in ganz großem Stile auf-
ziehen wollte.
Bald darauf wurde er so
krank, daß er seine Betriebe
nicht mehr weiterföhren konnte.
Er zog nach Berlin, wo er jetzt
noch in Berlin-Reinickendorf
W 3. Scheffclstraße 16, wohnt.
Wir möchten ihm wünschen,
daß er noch einmal die Kraft
findet, wieder aktuell am Film-
und Varietcleben teilzunehmen,
daß er sich wieder etabliert
und mit uns arbeitet. Unsere
besten Wünsche werden ihn
sicher an seinem Jubiläumstage
erfreuen.
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Bari)
soll
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ein farbenphotograp)
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finden sowie eine Fi
momentkamera zu k
ren. Die Bedeutung
auch für die Farbenk
graphie wichtigen Drui
icns würde darin liei; .-s. d
es für alle bekannten
nahmemethoden der
Photographie verwend' ar ii
und eine große Zahl
Drucke rasch, einfach :i>4 •
lig auf Papier, Tezti! «n ?
Zelluloid herzustellen
soll. Von den Negati\ n v:
den, ähnl-ch wie für le
positivberstellung, ilrci I>-
folien angefertig'..
Jede dieser Druckt lies ‘
so wird berichtet — Arird
eine besondere wässv ig<
sung getaucht und be Tim
licht mii der zu bedr'
Fliehe in Kontakt cbi»g
Diese ist mit besonde n
mikalien präpariert, d c
chemische Reaktion it
Lösungen im Stoff, Pa, er
Zelluloid im Wasser -
liebe rote, gelbe ui I
Farbstoffe sowie derc
färben bilden. Die Ka ‘Cn
sitzt vollkommenen '
kenausgleich.
Der Erfinder hofft, t ^
farbige Porträts a '
selbsttätigem Wege
zu können.
„Heirs Hero i"
Die Universal zeigt* in '
Sondervorführung im MoJ*’|
saal diesen von WUli.-.m
inszenierten Spreebfü i *
Originalfassung in ngliK*^
Sprache. Es ist ge( ank
Film in Deutschland mit
Dialog und einkopierien «»|
sehen Titeln heraus, ubr^^
was sich ja z. B. bei „Ibll*''^
bewährt hat.
Ein kritisches Einils-he#
den Film sei bis nach der >
ziellcn Premiere zuru-kgeJ“’
Gesagt werden dar . dsB ^
von Wyler in eindrinfiiieli*®j
komposition gebrach le -
von den drei
wüsten, vor Raub nicht
schreckenden Burschen, oi^
sie in der wasserloson
eine sterbende Frau ni't . '
neugeborenen KinJe - ^
sich wirklich als Held«»
um das Kind zu retten.
und ergreift und ******* ^^
Titel vom Publikum vertt
werden würde.
Der Regisseur Willis»
der zur Zeit in ®***i*^,<lit
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Herrn Opitz den B**“**^,iX
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'! > l lliM m i' a ii SCHERL * BERLIN SWSBBDII-O-
2 t. Jahrgang
Berlin, den 27. Oktober 1930
Nummer 231
H
ei lewet noch!
Der t o t sr e s a g t e Tonfilm
\X as soll man sagen, wenn
mal in Blättern zwei-, drei-
ond vierspaltig aufgemacht
liest daB der Tonfilm am
Ster >en sei, und daß der
stun me Film als neue
Attr tktion am Horizont auf-
Uu^St.
U .as soll man sagen, wenn
dies.’lbeo Blätter in der glei¬
chen großen Aufmachung vor
•in paar Monaten verkünde¬
ten daß das Ende des stum¬
men Bildes gekommen sei.
Dal! man schleunigst die
Pater.tsituation bereinigen
müsse, weil tönender Film
alles für die Zukunft be-
dejK
Man könnte einfach den
Kop: schütteln und sich, vom
induv*riellen Standpunkt aus
gesehen, darauf verlassen,
daß diese Bekenntnisse schö-
oer Seelen noch keine prak-
•iachen Wirkungen ausübten.
Leider ist mit dieser pas-
*>ven Resistenz allein nichts
getan.
Es wird durch derartige
Behauptungen, die selbstver¬
ständlich für die gegenwär-
bge Situation absolut falsch
“nd frei erfunden sind, eine
Unsic.ierheit aui den Film-
®arkt getragen, die unter
allen Umständen verhindert
»erden muß.
Man muß diese Artikel nur
*)*®al genauer lesen, muß
einmal ansehen, was so
^ter den Kulissen einer
erartigen Veröffentlichung
»P'elt. um recht zu er¬
nennen. was man sich mit
em deutschen Film alles un-
««»Iraft erlaubt.
Qeb
Eine Berliner Mittag «ei-
tung behauptet, daß alle Fon-
filmfabrikanten in Bausch und
Bogen eine Nutznießergruppe
aus Fachleuten, Anlagckapi-
talisten, industriellen Ein-
tagsexistenzen und Schiebern
seien, die ihr Schäfchen ins
Trockene bringen wollen.
Man regt sich darüber auf.
daß man die Herstellungs¬
dauer auf ein Minimum ein¬
schränkt, ohne zu bedenken,
daß man für einen Film ja
nur so viel ausgeben kann,
wie man verhältnismäßig,
mit angemessenem Gewinn,
wieder einnimmt.
Damit ist nicht gesagt, daß
die Filme hingeschludei t
werden müssen, daß man das
Prinzip der rationellen Fa¬
brikation übertreiben soll.
Etwas, was übrigens nur in
ganz seltenen Fällen ge¬
schieht, und das sich nachher
schon automalisch rächt.
Es wird dann darüber ge¬
klagt, daß man zu wenig mit
Darstellern experimentiert,
ohne dabei zu bedenken, daß
man bei den heutigen hohen
Darstellergagen gar keine
Zeit und keinen Anlaß zum
Experimentieren hat. sondern
einfach von Haus aus bildlich
und sprachlich zuverlässige
Akteure zu engagieren hat.
Diese Vorwürfe sind dann
einfach der Grund dafür, daß
man den Tonfilm sterben
läßt. Noch nicht einmal eine
Möglichkeit weiterzuleben
gibt man ihm. selbst weim
sich irgend jemand fände,
diese oder andere Vorwürfe
des A'.'tikelschreibers zu wi¬
derlegen oder abzustellen.
Man versteht die ganze
Sache nicht, wenn sie nicht
auch in diesem speziellen Fall
einen kleinen pikanten Hin¬
tergrund hätte.
De- Artikelschreibcr. der
so schlecht auf die Tonfilm¬
fabrikanten zu sprechen ist,
hat leider einen Stoff beim
Fabrikanten nicht anbringen
können, weil er seine Forde¬
rungen zu hoch schraubte,
und weil außerdem der
gleiche Film auch ohne das
ftagLche Buch gemacht wer¬
den konnte.
Wir sehen im .Augenblick
von Namensnennungen ab.
Nehmen auch den Artikel an
sich nicht so tragisch, weil
der Autor sich sonst in der
Hauptsache eigentlich nur
mit dem Theater beschäftigt.
Wir möchten nur das
Sprichwort ins Gedächtnis
rufen, das dem Schuster
dringend rät, bei seinem Lei¬
sten zu bleiben, und sich
nicht über Dinge aufzuregen,
die er vom Hörensagen
kennt, und die letzten Endes
aus nichts anderem bestehen
als Verallgemeinerung von
Einzelfällen in hundert- oder
tausendfacher Vergrößerung.
Der Tonfilm wird leben.
Er wird nicht mehr zu ver¬
drängen sein. Ob man zwi¬
schendurch den einen oder
anderen stummen Film her¬
ausbringt, ist mehr eine
Zweckmäßigkeits- als eine
künstlerische Frage.
»rauchte Theatermaschinen
verkauft man durch „Kleine Anzeigen** im .,Kinematograph<
GENE RALSTASS KARTE
Ol > uns heute erzählt, in
M oder jenem Theater
:t> man das Orchester zu-
:kf rufen, berichtet zwei-
!• die Wahrheit, aber er
il ert die einzelnen Fälle
'.r' Acder hat man zuviel
^itc Tonfilme hinterein-
^espielt, oder aber das
' lafl jjeht an einem Platz
der allgemeinen wirt-
i chen La^e heraus
1 ht.
D. rl sind die Eintritts-
ftei-.- zu hoch, an jenem
i*lal ist die Konkurrenz zu
itari F.S gibt bei allen
Filii wenn man ganz genau
liinsi. it, so viel andere
Grönr’c. daß es durchaus
»erki irt ist, den Tonfilm als
den ,:huldigen Teil hinzu-
Itclli
Ge .'iß wird es nötig sein,
10 od'-r so die Produktions-
koitt und damit die Ver-
leihq' >ie zu senken. Aber
das , eine Angelegenheit,
die nuht an uns, nicht an der
Indus . ie, sondern in erster
Linie ir der Tobis liegt.
Diese Frage läßt sich nicht
dnre: Zeitungsartikel lösen,
«ondi rn nur durch Verstän¬
Mexiko verbietet fremdsprachige
Tonfilme
Drahtberichl für den Kinematograph.
Meaiko-City, 25. Oktober.
Der von der mexikanischen Regierung eingesetzte Aus¬
schuß zur Strafrechtsreform beschäftigt sich mit der Aus¬
arbeitung eines Entwurfes, der die Einfuhr und die Vor¬
führung fremdsprachiger Tonfilme verbietet. fn Mexiko
dürfen zukünftig nur noch Tonfilme in spanischer Sprache
vorgefiihrt werden.
Gleichzeitig soll ein Verbot erlassen werden, das sich
gegen unmoralische und antimexikanischc Filme richtet.
In den amerikanischen Filmen, namentlich in den
„Westcrn"-Rildern trugen die schlechten Kerle zumeist
mexikanische Tracht, die zwar auch in Texas und Arizona
getragen wird, aber den Amerikanern als „ausländisch" gilt.
Bereits vor fünf Jahren protestierte Mexiko gegen diesen
dramaturgischen Trick, erreichte aber nur, daß eine zeit¬
weilige Änderung in der Kleidung vorgenommen wurde, die
schließlich wieder in Vergessenheit geriet.
Wie es heißt, soll in den amerikanischen Produzenten¬
kreisen wegen des jetzt eingebrachien Verbote« große Er¬
regung herrschen, da nur von einem geringen Teil der Pro¬
duktion spanische Versionen hergestellt worden sind.
digung zwischen den betei¬
ligten Faktoren, und wenn
auch das nicht geht, dirch
entsprechende gesetzliche
.Maßnahmen.
Aber auch diese Dinge
sind kein Grund, den Ton¬
film nun einfach als erledigt
Wir fallen in Deutschland
so gern von einem Extrem
ins andere. Als die Ufa ihre
Tonfilmcteliers errichtete,
schrie alle Welt; „Wozu das
in Deutschland?"
' Als die ersten Tonfilme
herauskamen, -chimpfte man
auf die Glücklichen, die den
Mut hatten, die Filme zu
spielen, und damit ihr Ge¬
schäft machten.
Man stürzte sich auf alles.
was nur auf den Markt kam.
Mietete auf eine Anzeige hin
Eilder, die bis heute noch
nicht angefangen sind.
Schloß Bilder fünf Prozent
billiger und dafür natii.'lich
schlechtere Ware ab. Wun¬
dert sich dann, daß mit die¬
ser billigen W'are das Ge¬
schäft nicht so gut geht wie
bei den Konkurrenten, der zu
vollwertigem Preis ein wirk¬
lich zugkräftiges Bild erhält.
Anstatt aber die tieferen
Gründe in sich selbst zu
sehen erklärt man einfach,
der Tonfilm ist tot. obwohl
er genau gesehen, erst lang¬
sam anfängt zu leben.
Es ist noch keinem .Men¬
schen eine gebratene Taube
in den Mund geflogen. Wer
am Tonfilmtisch sitzen will,
um am Verdienst mitzuessen,
muß sich freundlichst auch
bemühen, niitzuarbeiten, nicht
mit Rtd-jn, sondern mit posi¬
tiven Kräften.
Nur v/er erst einmal eine
Zeitlang positive Mitarbeit
versucht hat, hat auch oas
Recht mitzureden. Der
wird dann aber keinesfalls
das Ende des Tonfilms pro¬
klamieren.
Juinings triumphiert in
Holland
Im lij ausverkauflen Rem-
“»ndt . heatcr in Amsterdam
j ***'■ ''. sich die Premiere
»Li.bling der Götter" zu
•'«»m •■scllscbaftlichen Ereig-
*“ ■•l>■■vrsten Ranges und zu
•'»•m .on Enthusiasmus ge-
'»g*n».- Erfolg. Die Mitglieder
1«? "'*'***“ Generalkonsu-
- Spillen der Behörden und
"Schaft, sowie die Ver-
* der gesamten Presse
■inwesend. Emil Jan-
I - -urde stürmisch geleiert
tj. “«r^heb begrüßt und der
m begeistert applaudiert.
Aria-Theater. Den Haag.
^ Jannings - Tonfilm
«n ebenso gewaltigen Erfolg
Iw • "“terdam. Erschienen
deutsche Gesandte
Prü: u»einer Herren.
MUsP j Niederlande,
‘idau v" verschiedener Kon-
1 beliii.j._*'^^*^*^*v der Gemeinde-
Professoren. Künst-
ll^'^'der
^P'teen der Gesell
,, Engagement.
\ 0 * 1 , Enschig wurde für ein«
"Drtisro! K ■'■o"«'"
j^sebenoper" verpflichtet
Düsseldorfer Brief
In Düsseldorf sind nunmehr
einige Projekte Wirklichkeit ge¬
worden. von denen man eine
starke Beeinflussung der Be¬
sucherfrequenz der ersten Licht¬
spielhäuser dei Innenstadt er¬
warten konnte. Es handelt s.ch
um die Eröffnung des 3000
Plätze fassenden „Apollo-Thea¬
ters" als Tonfilm-Theater, und
um das Eindringen Paul Jockels,
des Besitzers der Kölner „Ki¬
nos für jedermann", in den
Düsseldorfer Theaterpark.
Jockel startete im „Capitol —
Großes Theater am Vorringer¬
platz" mit dem Farben-Tonfilm
„Cilly". Wochenlang vorher
brachte Jockel Plakate heraus,
inserierte er in den meistgele¬
sensten Blättern Düsseldorfs
und ließ tagelang vorher Stel¬
zenläufer laufen. Gleichzeitig
setzte er die Preise herunter,
billigster Platz 50 Pfg.. für Pla¬
kataushänger 30 Pfg-, und hatte
einen ungeheuren Erfolg. In
den ersten 6 Tagen besuchten
30 000 Menschen das „Capitol",
auch in der zweiten Woche war
das Theater abends ausver-
kaufl.
Das „Apollo-Theater" eröff-
ncte mit „Dreyfus" und einem
erstklassigen Variete-Programm.
Über 3000 Menscher, füllten am
Ptemieren-Abend das Theater.
Seit dieser Premiere, die von
8 bis 12Ö« Uhr dauerte ist das
Apollo-Theater jeden Abend
ausverkauft.
Die übrigen Lichtspielhäuser
boten besondere Attraktionen.
„Alhambra" brachte ein Slumm-
film-Program.Ti. in dem der
Filmschautpieler Karl Auen,
der Hauptdarsteller der „Lux"-
Filme, persönlich auftrat.
Das „Residenz-Theater“ hatte
M Tage „Die Drei von der
Tankstelle" auf dem Spielplan
und hat jetzt „Nur Du" einge¬
setzt.
„Europa-Palast" brachte hin¬
tereinander drei starke Pro¬
gramme: zuerst „Skandal um
Eva", dann „Die große Sehn¬
sucht" und nun „Der Greifer".
Nun bat Paul Jockel das
„N. T. an der Königsallee" neu
eröffnet, und er bringt den
Tonfilm „Wilde Orchideen",
der gleichzeitig auch im „Capi¬
tol" läuft.
Dr. Basier im Rundfunk
Der Hirliner Sender halle am
Sonnabend seine wöchentlicnen
„Zehn Minuten Film" Herrn Dr.
Guide Bagicr reserviert,
der sich über „Europa« Tonfilm-
Produkt on" verbreitete. Der
Tonfilm hat die Verkaufsmög¬
lichkeiten eines Filmes aus
sprachl'chen Gründen einge¬
engt. eine Folge, die aueb
Amerika zu spüren bekommt.
Dr. Bagier sieht die Möglich¬
keit wirtschaftlich besserer
Ausnützurg des Tonfilmes in
einer Zenlralisierung des euro¬
päischen Filmes. Er prüfte die
Frage nach allen Seiten und
kam zur Feststellung, daß Ber¬
lin die europäische Tonfilm¬
zentrale werden müßte. Die
geistreichen Ausführungen, die
auf genauer Kenntnis der .Ma¬
terie beruhten, verdienen es,
eingehender gewürdigt zu wer-
Gebeimdienst.
Uegewald-Film erwarb für
* • ihre weitere Tonfilmpro¬
duktion ein Manuskript unter
dem Titel „Geheimdienst".
'^^■aBOäB; SCHERUki BERLIMjSüOBII-«»^
24 lahr^ang Berlin, den 28. Oktober t930 Nummer 232
Der Kampf um die Berek
Al die Universal ihren
froli. n Farbenionfilm „Der
Jazz önig" in Berlin startete,
halt« sie die gute Idee, einen
Wafe n durch die Stadt lah-
1 lassen, der in seinem
Innc’ -1 einen Schallplatten-
at trug, von dem aus
e ^ hlager dieses Films auf
« raße tönten.
D' "er originelle Einfall
ef ■ le in solchen Fällen sehr
pror nt arbeitenden Behör-
;n .luf den Plan, die der
»iv rsal sofort ein Straf-
,t ins Haus trugen.
In tierlin existiert nämlich,
nan im neuen Amts-
!ut" <1 so schön sagt, ein
-kon ' lunalisiertes Unterneh-
“'n" ,lie Berek, die offiziell
' "’n Plakatanschlag an
1 tfaßsäulen zu verwal-
leti h.;!, in Wirklichkeit aber
er Macht ausgestatlet
ci,.- von allen Privat-
kreisf: als monopolistisch
iden wird.
Geiicn diese Berek und
"••net.tlich gegen ihre neue¬
ren t^ieschäftsmethoden war
*'“« von Dr. Plügge gelei-
lete Versammlung einbe-
■^'en worden, auf der man
jne Vertreter aller beteilig-
'«n Kreise begrüßte,
'*'«r immer mit der Re-
mc zu tun hat, was fa
*n Lichtspieltheaterbe-
^*«r angeht, stößt irgend-
^«n Berlin auf den Macht-
“^tch der Berek, wie das
Tiit der Universal
AWr Wer nun gar gezwun-
biJ**' ®'* ***'■ Ver-
Me abzuschließen, erfährt
Q Erstaunen, welche
kftsmethoden bei einem
kommunalisierten Unterneh¬
men für möglich gehalten
werden.
Die Berek hat jetzt einen
neuen Tarif herausgebracht,
worin sie die Stadt Berlin,
die ehedem für den Säulen¬
anschlag in zwanzig Bezirke
eingeteilt war, jetzt für ihre
Plakatzwecke in vier Grup¬
pen zerlegt.
Man könnte der Meinung
sein, daß diese Zerlegung
nach wirtschaftlich zusam¬
menhängenden Stadtteilen
vorgenommen werden müßte.
Wenn man sich den von der
Berek herausgegebenen Rc-
klameplan ansieht, merkt
man mit Erstaunen, daß diese
vier Gruppen die Stadt voll¬
kommen unorganisch auf¬
teilen und vor allen Dingen
das Bestreben zeigen, die für
den Plakalanschlag wichtige
Gegend der Gedächtniskirche
in drei Gruppen zu zerlegen.
So gehört zur einen Gruppe
tatsächlich ein Stück Kur¬
fürstendamm, aber ebenfalls
die nicht ganz so gut duf¬
tende Umgegend von Osdorf.
So gehört ein Stückchen
Tauentzienstraße dazu, aber
auch noch die Laubenkolo¬
nien von Neukölln.
Diese sehr merkwürdige
Einteilung läßt sich nur aus
dem Bestreben der Berek er¬
klären. diejenigen Firmen,
welche Plakate in einer ge¬
wissen Gegend wünschen, zu
zwingen, Anschläge in mehre¬
ren dieser Gruppen vorzu¬
nehmen.
Wie man aus einem Vor¬
trag des Herrn Witt von der
Ufa erfuhr, kostet der Pla-
katansc'ilag in dei Größe
sechs auf hundert Säulen
nach dem alten Tarif acht-
undvier.Tig Mark pro Tag.
nach dem neuen achtund¬
vierzig bis siebzig Mark.
We- heute das Viertel am
Kurförstendamm für seinen
Plakatarschlag benötigt, ist
durch die neue Gruppenein¬
teilung gezwungen, sich min¬
destens zweier Gruppen zu
bedienen, von denen für die
Gruppe I siebzig, für die
Gruppe II achtundfünfzig
Mark pro Tag fällig sind.
Dafür verpflichtet sich die
Berek aber nur, hundert
Säuirn innerhalb des ausge¬
dehnten Bezirks zu bekleben,
so daß es dem Theaterbe¬
sitzer, den Wilmersdorf und
Schöneberg interessieren, ge¬
schehen kann, daß er verein¬
zelte Plakate in Lichterfelde-
Ost und in Lindenhof wieder¬
findet
Bisher war eine Kontrolle
der Berek einigermaßen mög¬
lich, denn in den alten Be¬
zirken ließen sich hundert
Plakate überschauen. In den
neuen Gruppen ist das nicht
mehr möglich, weil sie sich
räumlich über ein viel zu
großes Gebiet erstrecken.
Weitere Klagen gingen na¬
mentlich dahin, daß die Berek
keine Klebevorschriften mehr
anerkennt und die Plakate
dahin klebt, wo es ihr gerade
richtig erscheint. Es kommt
vor, daß Plakate in kleiner
Schrift am Kopf einer Säule
erscheinen, wo sie eben nur
mit einem Fernstecher zu
lesen sind, oder daß sie. wie
dieFachleute sichausdrücken.
am Hundesockel hängen, wo
^uch gute Kinomusikerfinden Sie durch „Kleine Anzeigen** im„Kinematograph‘*
Wochenschau wird
von Woche zu Woche
aktueller. Die Schnellig¬
keit der Tonlilm-Bericht-
erstattung ist bewun¬
dernswert.
Das
12-Uhr •Blatt
Besonders
bemerkenswert ist die
neue Ufa-Ton-Woche, die, ^
neben Aufnahmen von der
entsetzlichen Grubenkatastro¬
phe und dem Zeppelin auf
Schienen, ein Interview mit
dem Berliner Physiker von
Ardenne bringt. i
a Uhr-Abandblatt ^
Ungeheuer die
Wirkung der tönenden
Wochenschau durch
ihre erschütternde Aktt
alität . . . man hätte die
ganze Nacht dieses restlos
eingefangene Stück We t
ansehen mögen.
^ Tampo
Uar. ren Text nur mit Hilfe
binc Kniebeuge entziffern
Se' ■ intereMant war auch,
aas .an von Herrn v. Rede-
linj; (Allgemeine Werbe-
G. I I. b. H.) über die Bereit
erfüll' die nicht an allen
Tai^. ' ihre Klebeitolonnen
her I schickt, sondern ein
pa,.: Tage ausfallen läßt,
Pia'^ ite früher klebt und sich
mc!..ere Tage bezahlen läßt
IO ,iaß ihre Woche statt
lief ■’ elf Tage umfaßt.
S. haben die Staatstheater
inn. ' alh der letzten Zeit
niclr veniger als siebcnund-
fünf, igtausend Mark zuviel
an d<. Berek gezahlt.
Dl. Berek hat ein unpar-
Iciistl.es Schiedsgericht der
Han. Iskammer abgelehnt
nnd die (selbstverständlich
zurü> . gewiesene) Summe
von /weitausendfünfhundert
Mark als Entschädigung ge>
botei
In ier Versammlung wurde
sieht .ich darauf hingewiesen,
daß . vielleicht möglich sei,
andi-e Reklamemöglichkei-
Ikn :f 2 .usuchen als die der
Säul ireklame. Dr. Plügge
vries mit Nachdruck darauf
hin. laß die Berliner Licht¬
spieltheater in der letzten
Zeit ihre großen Premieren
nicht mit den üblichen gro¬
ßen Säulenreklamen aufzo¬
gen, ohne dadurch auch nur
einen Zuschauer zu ver¬
lieren.
Es braucht im „Kinemato-
graph" nicht darauf hinge¬
wiesen zu werden, daß die
Zeit für eine Säulcnreklame
überhaupt vorbei ist. Eine
solche setzt ja voraus, wie in
der Versammlung betont
wurde, daß die Spaziergän¬
ger und Passanten einer
Straße genügend Zeit und
Beweglichkeit besitzen, um
vor den Säulen verweilen
und den Text der einzelnen
Plakate lesen zu können.
Denn der gehetzte Mensch
einer heutigen Großstadt
übersieht einfach im Vorbei¬
laufen die kleinen Dinge. Es
müßten also Riesenplakate
von der Höhe einer Lit'aß-
säule sein, die ihn einen
Augenblick zum Verwe len
anlockten.
In den meisten Fällen vörd
seine Aufmerksamkeit von
anderen Dingen in Anspruch
genommen sein, denn in den
belebten Gegenden stehen die
Reklamesäulen unmittelbar
nebe.i der Straße, die man
nur be* gespanntester Auf¬
merksamkeit überschreiten
kann, und wo feder Schritt,
der nicht mit voller Aufmerk¬
samkeit vollzogen wird, be¬
reits eine Gefahr bedeutet.
Wenn wir das Zeitungs¬
inserat das Werbemittel un¬
serer Tage nennen, so kön¬
nen wir uns dabei auf keinen
Geringeren als auf Rothafel.
den großen „Roxy", berufen,
der in seiner Praxis nie etwas
anderes als Zeitungsinserate
heranzog. Man kann im
„Kinematograph" nachlesen,
daß die neue Leitung des
Fox-Films alle andere Re¬
klame als Zeitungsreklame
abgoblasen hat, dafür ihren
„Journal-Etat" erhöhte.
In Her Versammlung, die
damit endete, daß die Wahl
eines vorbereitenden Aus¬
schusses stattfand, betonten
ve'schiedene Redner, darun¬
ter Dr. Dietrich vom Berliner
Verband. daß man nach
anderen Möglichkeiten su¬
chen müßte, um der Berek
ein Paroli zu bieten.
Es wurde von der Re¬
klame in Warenhäusern.
Spezialgeschäften, in der
Eisenbahn, auf Bahnhöfen, an
Häuserfronten gesprochen,
aber auch gleichzeitig wur¬
den gegen fast alle diese
Vorschläge gerechtfertigte
Bedenken laut.
Sicherlich hat ein so klu¬
ger und erfolgreicher Kauf¬
mann wie Roxy auch daran
gedacht, mit derartigen Mit¬
teln auf die New-Yorker Be¬
völkerung zu wirken, die ja
ganz andere Reklamemittel
gewöhnt ist als die Einwoh¬
ner Berlins.
Wenn er als Quintessenz
einer mehr als zwanzigjähri¬
gen Theaterpraxis das Zei¬
tungsinserat als einzig wirk¬
sames Werbemittel empfiehlt,
so wird er genau gewußt ha¬
ben. was er damit sagte.
Wir können selbstverständ¬
lich nicht alle Methoden
nachahmen, deren sich die
amerik.anisrhe Filmindustrie
bedient, un ihre Erzeugnisse
populär zu machen.
Es si schade, daß in die¬
ser Versammlung, in der eine
ganze Anzahl prominenter
Filmleute zugegen waren,
nicht einer auf diese Erfah¬
rung Hoxys hinwies. Wir
wollen hoffen, daß sie in¬
nerhalb der Kommission
stärker betont wird.
sin^nde Stadt"
Im iJta - Palast am Zoo
Morii, n, Mittwoch, kommt im
Ule-Pilagt am Zoo der Preß-
Tonfilm der Asti im
IJWeih „Di, singende Stadt"
®>r Uraufführung. Hauptrollen:
®'^tt> Helm und Jan Kie-
jvr«. Manuskript: Hans Sze-
nach einer Idee von Car-
Gallone. Bildkamera:
Courant und Arpad Vi-
Ton-Kamera: George
Bauten: O. S. Wem-
Regie- Carmine Gallone,
"»»«k: Emesto Tagliaferrt und
l’’ Abraham.
^Wertpeaillt«
Ohmunarr
tmung" asn ■ ncai<
•m Ntdlendorfplatz
'» Theater am Nollendo
^ '"‘fvt am Donnerst;
^ » Oktober, die deutsc
des tönend
Te,
jjf. mit Mary Pickford u
Fsirbanks in den Hau
»Utt.
Um das ungarische Schiedsgericht
Die beiden Verbinde der un¬
garischen Kinobranche arbeiten
seit Wochen an der Abänder rng
der Regeln des seit acht Jahren
bestehenden Schiedsgerich les,
damit das Schiedsgericht in Zu¬
kunft in der Lage sei. in event.
auftauchenden Streitfillen bei
Verleihung und Vorführung ron
Tonfilmen endgültig urteilen zu
können.
Die Delegierten der beiden
Verbände haben nun ein Ab¬
kommen getroffen, das geeig¬
net ist, dem Wirken des
Schiedsgerichts einen gesetz¬
lichen Rahmen zu geben.
Die neue Abmachung macht
es möglich, daß streitende Par¬
teien — in Angelegenheiten, die
400.— Pengö nicht übersteigen
die Schiedsrichter selbst
wählen dürfen, während Prä¬
sident in jeder Angelegen¬
heit eine außerhalb der Branche
stehende, über Rechtspraxis
verfügende Persönlichkeit sein
In die Grundstatuten wurde
eine solche Verfügung anf-
genommen, daß, so lange bis die
beiden Verbände bezüglich der
Verleihbedingungen für Ton¬
filme unter sich nicht zu einer
gegenseitigen Abmachung kom¬
men. das Schiedsgericht sich
ausschließlich auf Streitfragen,
die sich in bezug auf stumme
Filme ergeben, beschränkt; aber
außerdem wird das Schieds¬
gericht auch in Streitfragen ur¬
teilen. die aus Tonfilmverträgen
entstehen, die auf Grund der
alten Filmlieferungs- und Miet¬
bedingungen geschlossen wur¬
den.
Der Kameramann.
H einrich Gärtner dreht für
British International in
Elstree zwei Kulturfilme unter
Ier Regie von Mr. Hughes und
Mr. Mainwaring. Anschließend
ist er für den Großfilm „Kon-
likt" verpflichtet.
Beendete Aufnahmen.
D ie Atelier-Aufnahmen für
den großen Ufa-Tonfilm
„Das Flötenkonzert von Sans¬
souci" mit Otto Gebühr, Re¬
nale Müller, Hans Rehmann
und Raoul Aslan in den Haupt¬
rollen. sind beendet.
Katsutrophe in Alsdorf
Die Ufa-Tonwochc Nr. 7 ent¬
hält einen ausführlichen Ton-
bildberi:ht von der furchtbaren
Bergwe-kskalastrophe in Als¬
dorf.
Schon gestern abend wurde
an die offizielle Wochenschau
im Gloria-Palast in der Vor¬
stellung um 9 Uhr noch die
Tonfilmreportage über die Be¬
erdigung der Opfer der Als-
dorfer Katastrophe angefügt.
Auch Fox tönende Wochen¬
schau Nr. 7 bringt eine Repor¬
tage, io der namentlich die Be¬
gräbnisfeierlichkeiten im Vor¬
dergrund stehen.
Deutsche Fox Film A.-CL
Der Geoeralmanager der Fox
Film Corporation in Deutsch¬
land, Mr. Henry W. Kahn, hat
in Übereinstimmung mit dem
Aufsichlarat der Gesellschaft
den bisherigen Namen der deut¬
schen Generalvertretung, Deut¬
sche Vereins Film A. G., in
den neuen
Deutsche Fox Film A. G.
umgewandelt. Die Eintragung
im Handelsregister ist bereits
erfolgt.
Wir bringen als ersten Film unserer Grob-Tonfilm-Klasse
MANUSKRIPT;
DR. BRANDT
DR. MARTIN 2:ieKL£T
MUSIK;
MARO ROTAND
Tonsystem: ToPIs^Klf^ngfllm
Der F I 1 m erscHelnf in deutset^er vind
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Ein Uupu PlcK^FlIm des Deutschen UIcKlsptel-S>^ndiKal^
PRODUKTION / VERLEIH / WELTVERTRIEB
D^l^TTS^II^S
1.ICHTSD1EI.-SVND1KAI
A.-G.
BERLIN SW4S, F R1 ED RI CH S T R A S S E 2^^
II VERLAG SCHERL« BERLIN SW68
Berlin, den 29. Oktober 1930
Der polyglotte Schauspieler
seinem Kundfiinkvortrai*
üht r die europäische Ton-
filr Produktion hat Herr Dr.
Gu dn ßa(<ier auscinandcr|<e-
sel t. daß die heutific Situa¬
tion der europäischen Film-
pri luktion dahin führen
mi. -e. Berlin als Tonfilm-
zei.:: uro Europas auszubauen.
Bafficr, der sich ja he-
'' mit dem Tonfilm be-
'I itijfte, als die Brüder
rer. die ihn schließlich
mi: Erfolg starteten, noch
ki ne Ahnung davon hatten.
'St m seinem Vortrag auf die
’■ 'chaftlichen Zusammen-
han- •• eingehend eingegangen
f r hat sich auch über die
•v iische Seite der Frage
gea. ßert und dabei festge-
*tel daß Berlin augenblick¬
lich libcr das beste Auf-
“ah--, material Europas ver¬
fügt
l".swischen hört man auch
aus .anderen Ländern Euro-
Ws. wie aus Frankreich und
Lng and, wo die Tonfilmhcr-
•teli mg schon seit einiger
Zeit achtbare Erfolge erzielt
"»t. von dem Streben, sich
dem Tonfilm anzupassen.
In erster Reihe ist es hier
“alien, das ja eine alte fil-
®*sche Kultur besitzt, neuer¬
dings Schweden, wo Victor
o|oström seinen ersten
*chwedischcn Tonfilm insze-
"'«rt. Spanien und Norwe-
gen, in welch letzterem
Unde. wie uns gemeldet
ivurde, eine dänische Auf¬
nahmeapparatur versagt hat.
“ch Ungarn bemüht sich,
TonfT'*^ "meldeten, um den
E» liegt in der Natur der
U j ein Tonfilm für
“der mit einer begrenzten
Bevölkerung wirtschi.ftlich
nicht tragbar ist, und daß auf
diesem Gebiet alles einer
Internationalität zustreben
muß, wie dies einst der Fall
war, als der stumme Film
herrschte, des.sen Titel sich
ohne große Kosten von einer
Sprache in die andere über¬
tragen ließen.
Eine solche Internationali¬
tät würde gefördert werden,
sobald in einer Hauptstadt
Europas die Zentrale für die
Tonfilmproduktion diesesErd-
teils besteht.
Sic wird aber in noch wei¬
terem Maße durch den Um¬
stand ermöglicht werden, daß
der Tonfilm den polyglotten
Schauspieler bevorzugen muß.
denjenigen, der nicht nur die
Sprache seines Landes, son¬
dern daneben noch mehrere
Weltsprachen beherrscht.
Zu Beginn des Tonfilms
hat man behauptet, daß eine
solche Vielzüngigkeit dem
Film zum Schaden gereichen
müsse, ü'e Praxis hat auch
hier wieder einmal bewiesen,
wie seh"- sie allen theoreti¬
schen Erörterungen überlegen
ist.
Nehmen wir die vier Ber¬
liner Schauspielerinnen .Mar¬
lene Dietrich, Mady Chri¬
stians, Lilian Harvey. Olga
Tschechowa - so beschrei¬
ben wir damit schon ein
Produktionsprogramm, das
tonfilmisch nicht nur auf die
deutsche, sondern auch auf
die englische und franzö¬
sische Sprache zugeschnitten
ist.
Lilian Harvey und Olga
Tschechowa haben sich in
den drei Hauptsprachen
Europas dem Mikrophon an¬
passen können und beim
Publikum damit Erfolg ge¬
funden.
Ihr Beispiel wird Schule
machen und in jungen Dar¬
stellern den Ehrgeiz cr-
weesen. den Anforderungen
des Tonlilmdialogs m mehr
Spree len als der Hcimat-
sprache gewachsen zu seiii.
Zu einer derartigen Pro¬
duktion muß es kommen,
wem die Filme technisch
und künstlerisch auf der
Höhe stehen sollen.
.Ma 1 hat es in Amerika mit
den sogenannten Versionen
versucht, in denen Filme zum
Teil nachträglich synchroni¬
siert wurden und für die eng-
liscnen und amerikanischen
Darsteller, die auf der Lein¬
wand erschienen. anders¬
sprachige Darsteller den je¬
weiligen Dialog sprachen.
Restlos ist das in keinem
Fall geglückt und kann auch
nicht glücken, weil die
Stimme kein Zufall ist, son¬
dern zu einer ganz bestimm¬
ten Persönlichkeit gehört,
jener Persönlichkeit nämlich,
die man auf der Leinwand
sieht und welche die Zu¬
schauer gleichzeitig zu hören
wünschen.
Man hat. um diese Mängel
zu verbergen. Filme mehr¬
fach aufgenommen und für
die einzelnen Weltsprachen
andere Darsteller beschäf¬
tigt. Wir sollen diese Holly¬
wood-Resultate in der näch¬
sten Zeit zu hören bekom¬
men, so daß sich weitere Be¬
merkungen darüber erübri¬
gen, wenn auch schon jetzt
gesagt werden muß, daß man
in Berlin das Engagement
verschiedener Darsteller mit
KinogestUhl, neu und gebraucht?
Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograph
Gesamtleitung und Regie: Joe May
Ihre Majestät die Liebe!
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Poto|{raphie: Otto Kanturek ^ Muxik: Walter J u r m a n n
Daniteller:
KÄTHE VON NA«Y / FRANZ LEDERER / OTTO WALLBURG / RALPH A. ROBERTS
ERNST VEREBES / KI RTGERRON / GRETL THEIMER / ADELE SANDROCK / SZOKE SZAKALL
WALTER STEINBECK / HERBERT PAl'LMl'LLER / ANNEMARIE MORICKE / GERTRUD DE LALSK^
ALEXANDRA SCHMITT
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Tonverfahren-
T O B I S *
klangfiim
DEUTSCHES
EICHTSPIEL SYNDIKAT
A. O.
1 Kopischütteln beob-
1 • at.
. man hört, daß eine
^.hr schöne Frau, die
aus)<esprochen ungari-
Stimmklang besitzt,
y Doraine, ffir einen
^en Tonfilm engagiert
so erregt das einige
Jung.
ch die Beschäftigung
cdener Darslellungs-
' ments kommt man
t nicht zu einer einheit-
Ln Wirkung.
s '4ibt dann einen Urfilm
rschiedene Versionen,
^ ch namentlich dann be-
I' ar machen wird, wenn
h crschiedene Regisseure
in V. orke sind, die eine
|»n^ \ rschiedene Auffassung
Jom Aufbau der einzelnen
»ent: haben.
Die,-..- Versionen haben
»er ..uch den Fehler, daß
k zu teuer sind, um den
film '.vj'tschaftlich rentabel
m erhalten. Deshalb wird
be Zukunft dem polyglotten
Mrsi. ler gehören, der nur
•ine einmalige Auffassung
kini r Rolle zu geben braucht,
bihr. nd er die Dialogworte,
ne künftig vermutlich knap-
|er A erden, in mehreren
H>r?clAn spricht.
der Terra
Die Tirra zeigte den Theater-
'«’ilzern gestern im Mozart -
•»1 dl 1-1 United-Artisls-Filme;
*•»* lA.^antuchc Nacht" mit
■'“‘»n Gith in der Hauptrolle.
^'1 Partner Rod la Roeque
Conr. Nagel sind. „Das
' “ek am Broadway" mit Harry
e men. dem amerikanischen
'•«»aller, und .X)er Widerspen-
'«*n Zähmung" mit Doug und
^ in den Hauptrollen,
«erdem wurde noch das
Melophon - Magazin in
etwas veränderten Fas-
'orgeführt.
D««Prechung der einzel-
Filme erfolgt nach deren
‘•-•licher Voriührung.
Personalien
lUi. "" Oktober 1930
Sch**^“***“” «“ßeeordent-
Universal-FilmA..
jT, Kelle
^ •»»herige Prokurist d.
Stell: ‘"Z*" Aufsichtsrat i
Claude iV .
durch . īwShlt. Dl
Keil«.. '**, **** Prokura Fri
*»* erloschen.
Der deutsche Tontilm in U.S. A.
Deutschen Filmen in den Ver¬
einigten Staaten soll insbeson¬
dere außerhalb derjenigen Gro߬
städte, wo dieselben auch bisher
schon aufgeführt wurden, eine
größere Verbreitung geschaffen
werden. Eine Aktion von weit-
tragender Bedeutung ist von
einer Giuppe bekannter New-
Yorker eingeleitet worden, die
zum erstenmal den Versuch
macht, dem deutschen Sprech¬
film in den ganzen Vereinigten
Staaten eine ständige Absatz¬
quelle zu sichern und gleichzei¬
tig dem 'n ganz Amerika ver¬
breiteten Deutschtum den Ge¬
nuß guter deutscher Filmwerke
zu vermitteln.
Deutsche Theater- und Film¬
kunst liegt in Amerika seit
vielen Jahren im argen. Nur
wenige der deutschen Filme
wurden hier mit englischen Ti¬
teln gezeigt. Obgleich sich
darunter viele befanden, die
einen hohen künstlerischen
Wert hatten, verschwanden sie
unter dem Schwalle der ameri¬
kanischen Werke ganz und gar.
Seit nun gar der Sprechlilni
die Parole des Tages geworfen
ist, hat sich die Sachlage nur
noch verschlimmert. In New
York selbst — auch in Chicago,
Milwaukee und anderen großen
Städten mit vielen Deutschen —
ist es wohl möglich gewesen,
deutsche Sprechfilme zu zeigen,
ln der Provinz, die aber den
Hauptteil des Landes i.us-
macht, war das gan: unmög¬
lich.
Die neugegründete Gesell¬
schaft. die den Titel G. A. F. A.
(German American Film Asso¬
ciation) tragen wird, hat nun
nach monatelanger Vorberei¬
tungsfrist und sorgfältigen Un¬
tersuchungen folgenden Plan
auf gebaut: Mit einem auf Last¬
wagen aufgebauten Apparat der
R. C. A. Photophone Company
begann sie am Sonntag, dem
12. Oktober, in WestHoboken bei
New York City ihre Reise, die
sie nach 71 Städten — bis nach
Texas — bringen wird.
Während sich nun dieses eine
Auto nach dem Westen und
über den Süden wieder zurück
arbeitet, setzt vierzehn Tage
später hier im Osten ein zweiter
„Unit" ein, der die gleichen
Städte mit einem zweiten Film
besucht. Abermals H Tage
später setzt ein dritter und da¬
nach ein vierter Unit ein, bis
sich der Kreis geschlossen und
sich zu einem im wahrsten
Sinne des Wortes „ständigen
deutschen Kino" auch in den
kleineren und kleinsten Städten
ausgebaut hat.
In den Schlflsselstädten der
Vereinigten Staaten zieht der
Plan der G. A. F. A. darauf xb.
ständige Häuser einzurichten
So sind im Augenblick in Phi¬
ladelphia Unterhandlungen im
Gange, die auf die Erwerbung
eines solchen Theaters ab¬
zielen, und es ist nicht unwahr¬
scheinlich, daß ein solches be¬
reits Mitte November in Betrieb
genommen wird.
In New York selbst, wo das
sehr starke Deutschtum be¬
kanntlich in der Hauptsache auf
Yorkville konzentriert ist. sind
bereits Baupläne in Vorberei¬
tung, da hier ein eigenes Thea¬
ter besonders für den deutschen
Film errichtet werden soll.
Es ist erfreulich, welch große
Erfolge die letzten deutschen
Tonfilme in New York zu ver¬
zeichnen hatten. Selbst Kriti¬
ker, die den deutschen Filmen
immer mit einem gewissen Vor¬
urteil begegnen und voc den
schweren unverdaulichen „teu-
torischen Sujets " reden, müssen
jetzt vorbehaltlos den Auf¬
schwung der deutschen Tonfilm¬
industrie zugeben.
So lobt die groze New-Yor-
ker Filmwelt den deutschen
Tonf-.lm .Zwei Herzen im
K-Takt", der als entzückende
Filmoperette mit hervorragen¬
den Melodien und einer glän¬
zenden Handlung bezeichnet
wird. Die „Times" in New
York, der man keineswegs Vor¬
eingenommenheit zugunsten
Deutschlands nachsagcr kann,
schreibt wörtlich: ,Jn der Her¬
stellung dieses Lantfilms haben
sich die deutschen Produzenten
in jeder Beziehung und jeder
Abteilung selbst übertroffen.
Die Synchronisierung ist von
ausgezeichneter Qualität, die
Schauspieler .sind hervorragend,
die Charaktere sind sehr klug
wiedergegeben und die Span¬
nung hält bis zum letzten Augen¬
blick an. Dieser Film ist in
seiner Klasse konkurrenzlos und
es ist ein Werk, das selbst von
den anspruchsvollsten Personen
gesehen werden kann. Es ist ein
Film mit einer Seele, denn in
zwangloser Weise sind wahrhaft
poetische Szenen eingefügt." s
Auch die anderen New-Yor-
ker Blätter halten mit ihren
Lobpreisungen nicht zurück. Es
ist nur zu hoffen, daß auch die
weiteren deutschen Tonfilme
solchen Anklang finden, damit
deutsche Filme nicht nur in den
kleineren Kinotheatem der
Weltstadt gezeigt werden, son¬
dern auch in den Kinopalästen
des Broadway ihren Einzug hal¬
ten, wo sie eigentlich ihrem
Standard nach hingehören und
wo der wirkliche finanzielle Er¬
folg blüht.
Hrutige Premieren
Im Ufa Palast am Zoo
„Oie singende Stad t."
(Prc'ßburger Film der Asfi im
Ufalcih) mit Brigitte Helm.
Jan Kiepura, Georg Aleza.ider,
Walter Janssen, Gertrude Ber¬
liner, Regie: Carmine Gallane.
Im Titanie-Pslast.
Steglitz
Der Mady Christians-Ton¬
film der Aafa
.Xeutnant warst Du
einst bei den Husaren"
mit Gustav Deßl. Georg Alex¬
ander. Grell Theimer. Regie:
Manfred Noa.
Der Fünfzigjährige
Kommerzienrat Wilhelm Kraus
wurde gestern 50 Jahre alt. Ge
rade jetzt steht seine Persön¬
lichkeit, von der man sich in
bezug auf die neue Emelka-
Sch.chtunJ viel verspricht, im
Mittelpunit des Interesses.
„Im Lande der Rosen“
Im Ula-Paiillon fand in einer
Sonntag stnatinee die Urauffüh¬
rung des KiJturfilms „Im Lande
der Ro»e.-i" statt, der unter dem
Protektorat der Deutsch-Bulga¬
rischen Gesellschaft hergestellt
wurde. Man sah ausgezeich¬
nete Aufnahmen aus Bulgarien,
herrliche Landschaftsbilder, das
Pirin-Grsirge mit seinen gewal¬
tigen Gipfeln, eine große kirch¬
liche Feier in Sofia, das sagen¬
umwobene Mila-Kloster. die
Rosenernte, Herstellung des
Rosenöls und noch viele inter¬
essant«: Bilder ans diesem
lebenskräftigen Balkanstaat.
De Vorführung fand reichen
BeUall.
Keine EintritfspreU'
Vergünstigungen
Der Berliner \ erband. des¬
sen Generalversammlung heute,
Mittwcch, vormittag 11 Uhr in
den Kammersälen (Cecilien-
saal), Teltower Straße 1—4,
stattfindet, fordert alle Licht-
spieltheaterbesitzer dringend
auf, g-undsätzlich alle Anträge
von Organisationen, Vereinen.
Firmen und privaten Personen
auf Einräumung von Vergünsti¬
gungen bei den Eintrittsprei¬
sen sowie auf Überlassung von
Freikarten für festliche Ver¬
anstaltungen. Tombolen u. dgl.
abzulehnen. De Kosten der¬
artiger Bestrebungen habe letz¬
ten Endes immer der Theater-
besitzer zu tragen.
Danton.
l^ür den Allianz-Tonfilm .J)na-
* ton", der unter Hans Beh¬
rendts Regie mit Fritz Kortner
in der Hauptrolle im Verleih
der Südfilm A.-G. erscheinen
wird, wurden bis jetzt Carl
Goelz, Ferdinand Hart. Walter
Jansen und Emst Ginsberg ver¬
pflichtet. Kamera: Nikolaus
Farkas. Bautet: Julius von
Borsody.
lirVERLAG SCHERL» BERLIN SW68
Berlin, den 30. Oktober 1930
Die singende Stadt
Jan Kiepuras und Brigitte Helms erster Tonfilm
n ){r«ißcr Abend im Ufa-
P. ast und ein neuer {[iroBer
des Tonfiims.
' crluckcnd die Idee, einen
i«er wie Jan Kiepura. der
allen Weltstädten seine
* »liehe Stimme zum Sieße
"rt. mit einer schönen und
cressanten Frau wie Bri-
le Helm in den Mittcl-
■•nkt eines Tonfilms zu
■ len.
Das Risiko, einen Säni<er
einer modernen Spielhand-
'if hcrauszusteilen, ist, wie
' an früheren Tonfilmen
■ vbten. zweifellos jiroß.
'iT es ist hier durchaus tje-
■ ickt.
Hans Szekely hat nach
'■•r Idee von Carminc Gal-
■ das Manskript ßeschrie-
‘en, das Kiepura Gclctfen-
*>e.t gibt, seinen strahlenden
i • nor, der wirklich viel an
d e Art Carusos erinnert, in
d.is hellste Tonfilmlicht zu
stellen, ohne daß die Gefahr
photographierten Theaters
m Erscheinunii tritt.
heiepura ist hier ein junifer
neapolitanischer Fremdenlüh-
fer, der eine Frau der großen
^ eit. Claire Landshoff, durch
die Schönheiten und Wunder
i er südlichen Landschaft ge¬
leitet. Die junge, schöne Frau,
eine verwöhnte Dame derWie-
Gesellschaft, interessiert
Sich für den jungen Fremden¬
führer. der mit einer pracht-
vollen Stimme begnadet ist,
•■asch mehr als für die glück-
Landschaft und die
historischen Kunstdenkmäler,
die ihr Giovanno Cavallone.
der Fremdenführer, erklärt.
Zwar ist ihr der frische
"ursche nicht die große Lie-
aber sie erkennt schnell.
daß es in ihren Kreisen einen
großen Sieg für sic bedeutet,
wenn sie sich als die Enl-
deckerin einer so prachtvol¬
len Stimme feiei-n lassen
kann.
Sie nimmt Cavallone mit
nach Wien, gibt ihm Ge¬
legenheit, vor einem sachver¬
ständigen Auditorium seine
Berufung auf das Erbe seines
großen Landsmannes Caruso
darzutun. Sic macht aber die
Rechnung ohne das leiden¬
schaftliche Temperament und
die unverdorbene, gerade Art
des jungen Südländers, dem
seine große, alles überströ¬
mende Liebe zu der schönen
Frau weit mehr bedeutet,
als eine glänzende Karriere.
Ruhm und doilargesegnctc
Verträge.
Voll Eifersucht folgt Ca¬
vallone der Geliebten, auf
einem rauschenden Fest
kommt es zu einem Eklat,
weil der Junge nicht dulden
will, daß Claire Landshoff
sich von dem Kreise ihrer
Verehrer huldigen läßt.
Noch ehe das Konzert
stattfindet, das ihm Ruhm
und Glanz bringen soll, reist
er wieder in die Heimat, um
wieder er selbst, der Frem¬
denführer Cavallone. zu sein.
Zur Belebung der Hand¬
lung ist da eine junge Nea¬
politanerin, der ein deutscher
Bildhauer geneigt ist, die
aber, als Giovanni heim¬
kehrt. nu.- von diesem etwas
wissen wJI.
Die Handlung, die in der
Idee an sich ja nicht neu ist.
gCA-inni durch die Art. mit
der der Regisseur Carmine
Gi.llor.e Kiepura Gelegenheit
gibt, seine Stimme ins Tref¬
fe 1 zu führen, ohne daß dar¬
aus Tonfilmoper wird. Phan¬
tastischen Zauber hat zum
Beispiel die Szene, in der der
juige Sänger am Abend \<>r
Semem Auftreten in dem lee¬
ren Konzertsaal. vom Kla¬
vierstimmer begleitet, pro¬
biert und gar herrlich die
Arie ..La donna e mobile"
aui ..Rigoletto" singt.
Die Zusammenarbeit von
Regie. Bild und Tonauf¬
nahme kommt in diesem Film
zu außerordentlichen \Kir-
kiingen. Das Bild ist von
S.arrheit erlöst. Es gibt ganz
pi achtvolle Aufnahmen, Ein¬
stellungen und Überblendun¬
gen. bei denen der Tun stets
im Einklang mit den fabel¬
haften Bildern ist. Curt Cou¬
rant und Arpad Viragh (Bild¬
kamera) und George Burgess
iTonkamera) verdienen wirk¬
lich das höchste Lob. Herr¬
lich die Aufnahmen aus
Neapel, Capri und Pompeji,
in denen Bild und Ton wirk¬
lich zu einer Einheit ver¬
schmelzen.
Brigitte Helm gestaltet die
verwöhnte junge Frau faszi¬
nierend und eindrucksvoll,
ihre sUrke Persönlichkeit
kommt besonders da zur
Geltung, wo das Gewebe der
Handlung weniger dicht ist
und ihr an sich geringere
Möglichkeiten bietet.
Daß Jan Kiepura pracht¬
voll singt, war zu erwarten.
Fabrikat: Prcssburger-Film der Regie: Carmine Gallone
Hauptrollen: Brigitte Helm, Jan
Verleih: Ufa K-epura, Walter Janssen
Manuskript: Hans Szekely Länge: 2601 Meter, II Akte
Uraufführung : Ufa-Palast am Zoo _
„PcDsioD Schollcr '
zweite Woche im Atrium.
N ach Frankfurt am Main und
Dresden hat jetzt die He^e-
wald-Silva-hilmpossc „Pension
Schöller" auch in Berlin einen
unerhörten Erfolg zu verzeich¬
nen. Der Publikumsandrang ist
so groß, daß das Atrium den
Film bereits für die zweite
Woche prolongiert hat.
Engagement.
I ien Deyers wurde '
a Prndiikli,
Produktionsleiter Carlheinz
Jarosy für die deutsche Fas¬
sung des Tourjansky-Films
„L Aiglon " verpflichtet.
Schneider Wibbel in Tcmpcl-
hoL
S eit einigen Tagen ist Gustav
Althoff mit der Produktion
seines neuen Ton- und Sprech¬
filmes „Schneider Wibbel" be¬
schäftigt. Manuskript Wasser¬
mann & Schlee. Paul Henckels,
der den Wibbel viele hurdert
mal auf der Bühne verknrpett
hat, kann man jetzt in seiner
Doppelrolle als Schauspieler
und Regisseur beobachten. Er
spielt und erlebt ihn letzt noch
einmal und gestaltet gleichzeitig
für die anderen. Weibliche
Hauptrolle: Thea Gottschinski.
AntUads-Eriolge der Snperfilm.
Cuperfilm bat sich durch die
^ ' tschechoslowakische Urauf¬
führung des Tonfilmes „Das
Lied ist aus" nun auch den
ersten Auslands-Erfolg mit die¬
sem Film _^holt. Das Odeon
Tonfilm Theater Mährisch-
Ostrau berichtet über täglich
ausverkaufte Häuser.
Münchener Notizen
Harry Liedtke „Der Liebes-
arzt."
Vl^ie Harry Liedtke als „Lie-
' • besarzt" Herzen kuriert —
Theaterkassen saniert, Kollegen
nasführt — das zeigt unter Erich
Schnnfelders Regie der neue
große Hegewald-Tonfilm „Der
Liebesarzt".
Kammerlichtspiele München
modernisiert.
Seit einigen Monaten sind die
Kammerlichtspiele des Kom¬
merzienrats Kraus zur Erneue¬
rung geschlossen. Diese Er¬
neuerung ist mit einer Gründ¬
lichkeit vorgenommen, die einem
Neubau gleichkommt. Es ist
ein Haus entstanden, durchkon¬
struiert nach den neuesten Er¬
fahrungen der Akustik und der
Rundfunksenderäume. Bei der
Bühnengestaltung ist bereits
darauf Rücksicht genommen,
daß der Breitfilm vor der Tür
steht. Auf gleicher Höhe stehen
die Sicherheits. und die hygie¬
nischen wie die elektrischen In¬
stallationen des Hauses. Uber
die Eröffnung werden wir be-
übernabm den Betrieb in aller
Stille am IS Oktober. Es ist
das neben dem Deutschen
Theater München, dem Emelka-
Theater und den Kammerlicht¬
spielen in Augsburg das vierte
Filmtheater des in Bildung be¬
griffenen Grusssenen Theater-
Hans Gruw dehnt seine Ein¬
flußsphäre ans.
Hans Gruss erwarb die Mün¬
chener Regina-Lichtspiele und
Jazz-Revue im Münchener
Phoebns
Zu der Universal - Tonfilm¬
revue „Der Jazzkönig" hat Pro¬
fessor Alexander Laszio ein ori¬
ginelles Bühnenvorspiel arran¬
giert. Auf der Bühne ist über
zwei Steinway-Flügcln ein Ric-
:;enflügel aufgebaut, wie er spä¬
ter im Film vorkommt, die
ISköpfige Jazz - Gruppe des
Phoebu::-Palast. um dieses Mon¬
strum gruppiert spielt die
Hauptschlager des kommenden
Kleine Anzeigen
Welcbe Fimen venebeD
Weite-Lidiibilder
:) and Films (eten VerSülunii'
-ichle man unter K. V. BOSa
Berits SWM. Zimmcrstr U-41.
„Alraune" beendet Aufnahmen.
D ie Aufnahmen für den Ri¬
chard Oswald-Tonfilm der
Ufa „Alraune" sind beendet.
Kapellmeister Dr. Kaper hat für
diesen Tonfilm zwei Schlager
komponiert, und zwar: einen
Tango „Müde . . gesungen
und getanzt von Brigitte Helm,
und ein ebenfalls von Brigitte
Helm gesungenes Lied mit dem
Titel: „Komm, küß mich noch¬
mal". Musikalische Leitung:
Dr. Felix Günther.
Widerstände
liehen Vorschriiten fertiit
I Oscatr Heine
DreAden-A. td
Biaeewitaor StraBe S4
G<*-dod«i IWM
sslka" Monopol
Vorfflhrnnpsapparaf
Heiratsmarkt heißt fetzt
„Namensbeirat".
ff"her Haase-Tonfilm auf dem
A.' System Tobis unter dem
bisherigen Titel „Heiratsmarkt"
ist von der Zensur ohne Aus¬
schnitte bis auf den Haupttitel
zensiert worden. Der Film heißt
fetzt „Namensheirat" (Diskretion
Ehrensachel. Evelyn Holt und
Walter Rilla spielen die Haupt¬
rollen. Regie; Heinz Paul.
SM Wat
ReU<npp*r«l. Ealofi. i
SebeHhsn* Berlin SWM
Wer vcrkanlf
Üeico Moontsrsten von 30 RM. konpl.
-
lät Anrcchn. d. Mi«U*
-..a.a«wtaar Wtrssricihl
od. Tcrii ps. Kopie ein iH Min Msy-rilait. '
AnHbole unter K. W. »089 Scherihent.
Beriia SWtS. ZimmerstraBe 3S-4I
100 Sdirclbmasclilncn
neu und (ebrauefal. bilUs verii.. a. Teila.
CafirnnewaM. nartlia/Sa.
Die wellbckann
ToniilDiwäDile
hlctsier SätlliirOliuiikeii
ul stirfester Refleiiiuknii
sind erhUllicIi
inUN. Irus « fftrfi. Nirktraln
itnfea 18
UIUN. snibfft. rriHTtnitr. 218
IICIDN. CamuB niBi I. ■. h. I.
lalitilCT Sir. 11
I k.L.
lAIIZie. fUiilKtaik I.
I•■tlikl«■ll 12
IIESIEN, Ir NümL Sdfaltwt 4
IIUELMV. IfMldip&t. Inl Altif
SinlH 29
nAolFEir t. N.. IlMlrMh. Ivl
ImtM, Tanastr. 52
USER 1. W.. iMlKha Um Masirla.
lartstr. II7
UnON. Eidl rrttx, etiUMdt 58
»NMIf. Nu Schnall lathni
itriha 8
UNNIfEI. lack i larfckU. Fa»
rdrr Straka 33
KIEL, krtai. lablautr. 59
KILN. Ikatdlpht. Uka llraka 14
MNCUN. laar, Krltplatx 24
NtdlEH. UMli. UMrilrata li
lilPflS. Nilucba, karfttraka I
KlNIISIEH. KrakawiU, baipk.
LaiHasu
STETnN. Ickattka. ügtottraka t-7
Neuer Dor$ch-F Im
Joe Lederer, die Ver »>.
der erfolgreichen Büch- - .
Mädchen George" und ..Mt
der Nacht", schreibt j r F
ner & Somio das Ma -.s',.
für den nächsten Käthe km
Tonfilm „Drei Tage Li i
Sonntagskino in En 4 laii 4 |
In allernächster Zeit :
dem Obersten englisch r. Gel
richtshof die interessant - Fnr
entschieden werden. i
Kinos in England des ^ nnüi-
geöffnet werden dürf De
Londoner Grafscbaftral hat .
Erlaubnis für Sonntag
lungen erteilt: ein altes üc.
das aus dem Jahre 178i iat:i ■
verbietet jedoch alle 'fier-
liehen Veranstaltungen,
ein Eintritt erhoben wir Soli»
das Oberste Gericht
Gesetz anerkennen, wür.:rn ■ '
dem Entscheid 260 größc .• Kis»
betroffen werden, die i- tzt eo«
Lizenz für Sonntagsvi.
gen besitzen, und fern>
hundert kleinere Theal.
man diese Vorstellur.,.
schweigend gestaltete
Eine Zuschmt
Zu unserem Leitart ..R''
form des Reichsverb.i c»
Nr. 246 des ..Kinemu grapt
der uns von unserv •vorre*
pondcnlen übermitu-i' .Mit»
rial aus Versammiur.. '
wertete, erhalten wir r. «k*
Besitzer des Capitol Heui-
berg, der in dem Aut - '”‘’
genannt war, nächste' nd» 7"'
Schrift:
„Unrichtig ist, daß •
haben soll: Prozentu.i ■< SpK
len und Garantiesun. **’*'
auf die Dauer für jede • Tkti
terbesitzer ruinös -la*
ich nicht gesagt, sondern 1^
leten meine Ausfiihn 'g*",'
gend: ... daß bei eittcni Prr
zentualspiel höherer >atz •
30 Prozent für längen- Zeit
einen 1 heaterbesitzcr r®»*
wäre. Richtig ist fvmer. ^
ich auf die Angaben > mes *'
legen, der aus Holland zorf^
kehrte und erwähnte.
Tonfilme allgemein «•
preisen abgeschlossen
erwiderte, daß ich der
nung sei, daß in ein
Jahren Tonfilme wie
die stummen Filme zu ^
preisen angeboten ** .
ist also unrichtig.
langt habe, auch m ^
land wie in andern *-• ..
Tonfilme zu festen Pr«'**"
zuschließen. '
Dor „Klaoawlof r*ph~ erschelal Mciismal «raciMnUich. BclIeDtinSca io s
nzUL B«tUU(«ld. AoiciSeoprcite: 33 Pit dit aun-H&k«: SteUeiui
oekockkooto: Bortia NV 7 . Nr.31ll. — HaspUchrilUciluog: Alfred---- -... _____
leili A-Piealak. tfaellich ia Borfiw — Nachdnick nur ooler QuellenaoSabc gceUtlel UovcrisoSIr EifiModooSee wetdeo B
Verlad ood Druck: Aataet Sekerl O a. b. R. Bert» SW6A Sekeribaos.
IIOSIRLAG SCHERL» BERLIN SW68
Berlin, den 30. Oktober 1930
Die singende Stadt
Jan Kiepuras und Brigitte Heims erster Tonfiim
BRIGITTE HELM «ad JAN KIEPURA
in ..Dir > n(<ndc Slndl~
in )<ri)ßer Abend im Ufa*
P ast und ein neuer großer
> des Timfilms.
verlockend die Idee, einen
> :!i[er wie Jan Kiepura. der
allen Weltstädten seine
I liichc Stimme zum Sie)<e
mit einer schönen und
ressanten Frau wie Bri-
e Helm in den .Mittel-
nkt eines Tonfilms zu
••tien.
Das Risiko, einen Sänt<er
einer modernen Spielliand-
'U herauszustellen, ist. wie
' an früheren Tonfilmen
Wehten. zweifellos (Jroß.
■ ^'er es ist hier durchaus jje-
:kt.
ilans Szekely hat nach
• r Idee von Carmine Gal-
i'e das Manskript ijcschrie-
bvM. das Kiepura Gelegen-
he.i ({ibt, seinen strahlenden
Tenor, der wirklich viel an
Art Carusos erinnert, in
da^ hellste Tonfilmlicht zu
stellen, ohne daß die Gefahr
photo(<raphierten Theaters
in Krscheinung tritt.
biepura ist hier ein junger
neapolitanischer Fremdenfüh*
«■«r. der eine Frau der großen
eit. Claire Landshoff, durch
die Schönheiten und Wunder
der südlichen Landschaft ge¬
leitet. Die junge, schöne Frau,
eine verwöhnte Dame derWie-
ner Gesellschaft, interessiert
*i^ch für den jungen Frcmden-
führer, der mit einer pracht-
'ollcn Stimme begnadet ist,
rasch mehr als für die glück-
'olle Landschaft und die
historischen Kunstdenkmäler,
die ihr Giovanno Cavallone.
«er Fremdenführer, erklärt.
Zwar ist ihr der frische
““rsche nicht die große Lie-
• aber sie erkennt schnell.
daß es in ihren Krci.-en einen
großen Sieg für sie bedeutet,
wenn sie sich als die Ent¬
deckerin einer so p-achtvol¬
len Stimme leiern lassen
kann.
Sie nimmt Cavallone mit
nach Wien, gibt ihm Ge¬
legenheit, vor einem sachver¬
ständigen Auditorium seine
Berufung auf das Erbe seines
großen Landsmannes Caruso
darzutun. Sie macht aber die
Rechnung ohne das leiden¬
schaftliche Temperament und
die unverdorbene, gerade Art
des jungen Südländers, dem
seine große, alles überströ¬
mende Liebe zu der schönen
Frau weit mehr bedeutet,
als eine glänzende Karriere.
Ruhm und dollargesegncte
Verträge.
Voll Eifersucht folgt Ca¬
vallone der Geliebten, auf
einem rauschenden Fest
kommt es zu einem Eklat,
weil der Junge nicht dulden
will, daß Claire Landshoff
sich von dem Kreise ihrer
Verehrer huldigen läßt.
Noch ehe das Konzert
stattfindet, das ihm Ruhm
und Glanz bringen soll, reist
er wieder in die Heimat, um
wieder er selbst, der Frem¬
denführer Cavallone, zu sein.
Zur Belebung der Hand¬
lung ist da eine junge Nea¬
politanerin. der ein deutscher
Bildhauer geneigt ist. die
aber, als Giovanni heim-
kel rt. nur von diesem etwas
wissen will.
Die Handlung, die in der
llee an sich ja nicht neu ist.
gewinnt durch die .Art. mit
cer der Regisseur Carmine
Gallone Kiepura Gelegenheit
gibt, seine Stimme ins Tref¬
fer. zu führen, ohne daß dar¬
aus Tonfilmoper wird. Phan¬
tastischen Zauber hat zum
Beispiel die Szene, in der der
junge Sänger am Abend \or
seinem Auftreten in dem lee-
-en Konzertsaal. vom Kla¬
vierstimmer begleitet, pro¬
biert und gar herrlich die
Arie ..La donna e mobile''
i.us ..Rigoletto" singt.
Die Zusammenarbeit von
Regie. Bild und Tonauf¬
nahme kommt in diesem Film
z 1 außerordentlichen Vi tr-
kiuigen. Das Bild ist von
Starrheit erlöst. Es gibt ganz
piachtvolle Aufnahmen. Ein¬
stellungen und Überblendun¬
gen. bei denen der Ton stets
im Einklang mit den fabel¬
hatten Bildern ist. Curt Cou¬
rant und Arpad Viragh (Bild-
kameral und George Burgess
(Tonkameral verdienen wirk¬
lich das höchste Lob. Herr¬
lich die Aufnahmen aus
Neapel. Capri und Pompeji,
in denen Bild und Ton wirk¬
lich zu einer Einheit ver¬
schmelzen.
Brigitte Helm gestaltet die
verwöhnte junge Frau faszi¬
nierend und eindrucksvoll,
ihre starke Persönlichkeit
kommt besonders da zur
Geltung, wo das Gewebe der
Handlung weniger dicht ist
und ihr an sich geringere
Möglichkeiten bietet.
Daß Jan Kiepura pracht¬
voll singt, war zu erwarten.
Fabrikat; Pr.ssburgcr-F.ln. der Regie: Carmine Ga'lon« |
Hauptrollen: Brt^illc Helm. Jan
Verleih. Ufa K epura. Walter Janssen
Manuskript: Hans Srekely Unge: 2601 Meter. 11 Akte
Urauftühning: Ufa-Palast am Zoo_j
L)aB er aber auch als Dar- '
steiler Ausgezeichnetes lei¬
stet, ist eine Überraschung.
Er ist in jeder Szene nati r-
lich, schlicht und sympa¬
thisch, ohne alle störendei
Tenorallüren. |
Reizend Georg Alexander
in der Rolle eines nicht eben {
allzu geistreichen jungen ;
Wieners, gut Walter Jansen j
und Gertrude Berliner in den
Nebenrollen, erheiternd Hen¬
ry Bender als Italienreisen- '
der, wenngleich wir den Ber- ,
liner im Ausland in einem |
Tonbild, das in mehrsprachi¬
ger Fassung durch die Welt
geht, gern weniger karikiert
gesehen hätten. Sehr stark
in einer kleinen Rolle Karl '
Götz Geschmackvoll der
bauliche Rahmen, den O. F
Werndorff dem Film gegeben
hat. Die auf Tobis-Klang-
film aufgenommenen Sprech¬
szenen und Gesänge, die Er- '
nesto Tagliaferi, Phil. Bra-
ham und Paul Abraham kom¬
poniert haben. kommen .
klanglich gut und unverzerrt
zur Geltung.
Ein großer, starker Erfolg,
das Publikum rief Kiepura.
Brigitte Helm und den Re¬
gisseur immer wieder vor den ,
Vorhang.
Die neue Ufa>Tonwocfae
Die Bestrebungen, der Ufa-
Tonwoche ein wirkliches Ab¬
bild des brausenden Lebens un¬
serer Zeit zu geben, ist von |
Woche zu Woche von gröBerem
Erfolg gekrönt. I
So sind die Tonfilmreportagen {
der neuen Woche von auBer-
ordentlich starker Eindrucks¬
kraft.
Erschütternd sind die Aufnah¬
men von der Trauerfeier in
Alsdorf und die Tonbilder von
dem neuen schweren Unglück
auf Grube Maybach.
Man sieht ferner den wohl-
gelungenen Flug der Focke-Wulf-
Ente, ein Turnfest in Alexan-
nrien mit den von seltsamen i
Gtesängen beglcrteten Exerzi- |
tien, man hört die Ansprache,
die Amerikas Präsident Hoo- i
ver auf einem Feste hält, er- |
lebt die Hundertjahrfeier der
ersten Eisenbahn Liverpool—
Manchester und siebt und hört
ganz ausgezeichnete Aufnah¬
men der Wettfahrt des
Motorboots Dart - Craft mit
dem schnellsten Eisenbahnzuge
Englands, dem fliegenden Schot¬
ten, und hört das Interview mit
dem Präsidenten dar Födera¬
tion Internationale des Jouma-
listes.
Mit Recht wurde der glänzend
eusammengestellten Tonwochen¬
schau lauter Beifall zuteil.
DoppfPlfl^Th^ter
T , zu bedienen
Einfach zu teilen
.rall
Preis nur RM. 5500.—
KLANGFILM
SYSTEM KLAN8FILM-TOBIS
Keine Versch&rfun4 ■
der Zensur in Ilali<-n ■
Zu der Meldung eines rum-M
sehen Blattes, daB die ital <u-| ^
sehe Regierung das seit an- ert-l'
halb Jahren in die Zensui er-
fügungen aufgenommene Ve bol
fremdsprachigen Dialoges
Tonfilmen verschärft habe er¬
fahren wir von zustänt get
Seite, daB die Nachricht di-so
extremen Blattes entsebi- Jet
übertrieben ist.
Nach den Zensurbestim ua-
gen dürfen 25 Prozent des
Sprechdialoges io auBcrital ru¬
scher Sprache gehalten eia
während bei den Gesängen ede
fremde Sprache erlaubt ist
Es ist möglich, daB die \ui-
führung eines Filmes, der ’ eb
als diese 35 Prozent enthiei . u
römischen Kreisen versti nn*
hat, und man tat an die .'or-
schrift wieder erinnert. 1.- wi¬
schen ist ja, wie wir schon nei¬
deten, eine italienische Spr.-ck-
filmproduktion auch für S -lel-
filme ic. die Wege geleitet vor-
den, während sie bei Kuli rfil-
men schon seit längerer Zeit
besteht.
Resolution gegen die
Berek
Die in Nr. 252 des J at-
matograph" besprochene Sit¬
zung gegen die Berek kan zm
Annahme nachstehender h eso*
Die in der heutigen Si’ -noj
anwesenden Vertreter de ab
Auftraggeber am Ansi :\lag-
wesen in Berlin interess. rtrs
Gruppen haben die durc! da<
Monopol der Berek geschai ."ic«
MiBstände besprochen. Es ka»
dabei zum Ausdruck, daß r.ebcs
der gerade im gegenwa: igC
Augenblick untragbaren rrcis-
erhöhung vor allem durc- d*
Änderung der Bezirkseint- luaf
die Benutzung der Ans> .ala^
Säulen in keinem Verb Jla»
mehr steht zu den dafi r <■
machenden Aufwendungc’ &
herrschte Einigkeit darübe
bei Fortbestand dieser bedis-
gungen ein Interesse an di rBr-
nutzung der Plakatsäule ', f*
die Mehrzahl der Plakat.erer
den nicht mehr besteht ^
beteiligten Kreise werdei <>^
in der heutigen Sitzung
nommene Fühlung beibel-alt**-
insbesondere Ersatz zu schsH**
suchen für die Reklame an «e*
Anschlagsäulen durch ver
Inanspruchnahme und Seb**'
fung anderer Reklamem •
keiten. Ob es sich hierbei »*'
eine dauernde oder vorüb^
gehende Maßnahme band«
wird, bängt von der weiter^
Stellungnahme der Berek ^
Eventuelle Verhandlungen ^
len nur gemeinsam geiöb’
werden.
Für die weitere Beh .ri“
wurde eine Kommission •
sechs Mitgliedern gebildat
Leutnant warst Du einst bei den Husaren
t u. Verlob: Aafa
Mantred Noa
2376 Meier 9 Akte
h dem Lied vom
hat Bobby Lülhg
Jie geachrieben, d
«ährte Effekte hält
Hauptrollen: Mady Christian».
Gustav Diessl. Georg Alexand
Uraufführung: Titanii-Palast
mit neuen, überraschenden Ein
fällen, die hinreißen und zur
Beifall auffordem und de:
Wunsch nabelegen. diese ein
ist, einmal als Grouberzogin von
Gerolstein zu sehen.
Georg Alexander versebmähl
es. den Adjutanten etwas trol-
dy Christian
:in des Op
nschaft als Herrsch
ch auch Chef eine
le sich den feschen Ad|u-
I Vicki als Prinzgemahl
äien kann, muß sie vor
Revolution fliehen. Sie
:l sich nach Paris, wo
ihrer Freundinnen, eine
n. ein Kabarett eröffnet
Auf der Reise dahin hat
uf der Landstraße eine
eschen lungen Mann ken
nit dem sie in das nächst'
haus fährt, während Vick
m dauern Revolutionen nicht
rig. Es erfolgt ein Gegen-
hlag, aber sowohl 'lic Köni-
I als auch der gehe mnisvolle
emde erkennen schließlich,
daß das Glück dei Welt nicht
von der Stellung abhängt und
beschließen, in Paris einem
happy end entge-ienzuleben.
Diesen echten Operettens'.off
hat Bobby Lüthge leicht,
manchmal nur zu leich , genom-
Aber zwei Schauspieler. Ma-
dv Christians und Georg Alex¬
ander, wissen durch persönliche
Liebenswürdigkeit und durch
den Charme ihrer Darstellung
eine originelle Note m das nicht
übermäßig geistreiche Spiel zu
bringen.
Mady Christians ist aber
nicht nur liebenswürdig, son¬
dern weiß ihren Humor zu ent¬
fesseln, weiß lustig zu sein und
trotzdeir niemals die Grenze zu
Die Menten von Max Ehrlich
s.nd bekannt. Er spielt sich
eigentlich immer wieder selbst
und ist in manchen Augen¬
blicken mehr Kabarett- als
Ensemblcdarsteller. Grell Tbei
mer, die wieder sehr lieb ar
Zusehen ist, kann sich nebe
Mady Christians in Ehren bi
kauplen.
ln kleinen Rollen sab ma
Hermann Pieba, Paul Rehksp
und Bernd Aldor. der vor zehi
Jahren ein Stern des stummei
Fiims war und heute wiede
als Episodist beginnen muß.
Unter der künstlerische!
Oberleitung von Rudolf Walle
Fein hatte Manfred Noa Regi
geführt. Er gibt eine glatte
roenfalls wie seine Darstellt
rin von possenroäßigen Elemer
’en femzuhalten.
Die Musik von WUly Krau
ist ansprechend zu nennen, di
Texte von Peter Herz erreiche
rben den Durchschnitt. Ab«
Mady Christians verdient eine
Julius Freund, der ihre unnacl
ahmliche Darstellungskunst m
witzig pointierten Chansoi
unterstreicht.
SOEBEN ERSCHIENEN: URAEFFUHRENO NIOROEN ATRIUM!
I>£kt und I>£kt£kd\ori
£klS
K-vinstscl^ttts^en
ReQie: l^skvi L£ki]ritzen
JUGENDFREI!
De;r Film erscheint nis stummer
Film. Fr wird nuch mit sy-nchronl-
slerter BeQleitmusih. ln Fleht- und
Nndelton-Fnssung geliefert
<Tobis-'K.lnngfllm-S3K»te nr )
SOEBEN BEOONNEN!
WEIHNACHTEN SPIELBARt
Pnl una PntncBons
erster Ton- und Spreehfilin:
1000
Worte Deutsch
■nU
Pal und Palachon Adelte Sandrode. / Marqol
Walter ✓ Hedwig Wangel Paul WeUermelcr
H. Was«mann / Herrn. Sc:naufuB Wim. Bendow
Gerh. Dammann Lllllan Ellis Hans SobecK.
ReQie: GeorQ ^j£icot>>^
Produkllonslcilung: Leo Meyer / Manuskript:
Wassermann u. Scblee Fotografie: Walter Lacb
Bauten: Max Heilbronner
Xons^'sle; m : Xobls-Klnngfllm
PRODUKTION^VERLEIH ^WELTVERTRIEB:
Deutsches
EiclFt spiele S>^ncllk£tl
A.-'O-
BEREIN SW4S, FRIEDRICHSXR. 223
i»b iiv-
Neuer Vorstand
berliner Verband
^iesliige Ceneralvsr-
^ des Berliner Verban-
rd im Zeichen der Vor-
.hl.
KegrüBung der Tcilneh-
> :wa 80 Theaterbesitzer
Herrn Richter, wurde
;okoll der letzten C.-V.
i'-lcsurg genehmigt. Zu
■ Syndikus Dr. Diedrich
nen Geschäftsbericht
bemängelte Herr Cerl.
VorstapdswechscI, de.'
Berichtsjahre stattge
hat, und die Ursache
Wechsels in dem Ge-
hvricht überhaupt nicht
.iisdruck komme. Durch
’usa'z zum Ceschäftsbe-
.^urde diesem EinwanJ
ng getragen,
hrenden Worten wird
I 'bilare, der Herren Otto
>w und Isenheim und
IB. T. L.l gedacht.
Erwähnung in einem
' att von Abrechnungs-Un-
tglied des Verbandes
rrn Israel Veranlassung
igen Ausfällen. Er ging
der Fachpresse im all-
n vorzuwerfen, daß sie
den Plan trete, wenn es
n angebliche Betrüge-
eines Theaterbesitzers
''»nd bei Übervorteilungen
rleiherseite rühre sich
dl« 1 . hpresse nicht.
Du- Vertreter der Fachpresse
Prolt lerten energisch gegen
i nterstellung einseitiger
Slehiir anahn,.
Du- Vorstandswahl brachte
runa • .1 erhebliche Schwier.g-
»•iteii. da der Wahlvorberei-
[“ngsa.schuB (Herr Wollen-
wgl ' rklärte. noch keine Kan-
d'dali -. präsentieren zu können.
'*ch i-:ner längeren Pause kam
a! r doch zur Aufstellung
'«>«r Kandidatenliste. Die Wahl
«rgab
'• \’irsitzender: Koch.
2. \ ursilzender: Schüller.
bthrifHührer: Dr. Gerb. 2.
Schriitführer. Lippschütz. I.
vrer: Rösler, 2. Kassierer:
Jojchek. Beisitzer: Gultmann.
fäldvchuh, Israel. Moll. Lch-
Dem vorigen Vorstand, insbe¬
sondere Herrn Richter, wurde
Dank für seine Tätigkeit
"n Interesse des Verbandes aus-
'•’prochen.
^forl nach der Wahl des
"tuen Vorstandes erklärte Herr
nth in bezug auf die verall-
•neinernden Angriffe des
Israel auf die Fachpresse,
der neue Vorstand den
^o'Jien Wert darauf lege, in
Stern Einvernehmen mit der
Fachpresse zum Wohle des
'chtspielgewerbcs und der
ganzen Filmindustrie zusammen-
»“arbeiten.
MARY PICKFORD
DOUGLAS FAIRBANKS
Widerspenstigen
Zähmung
Nach William Shakespeare
Regie: Sam Taylor
UNITED ARTISTS Fl LM
TERRA UNITED ARTISTS
Uraufführung;
HEUTE
7 « 9 '“
Theater am Nollendorfplatz
(Direktion: Hanns Brodnitz)
Tonfilmpatentstreit vor
dem Kammergericht
Das Kammergericht wies
gestern als Berufungsinstanz
drei Klagen ab. die Lorenz und
Kint'ton gegen Klangfili.i und
derer. .Mutter-Firmen AEG und
Sieme.ns & Halske eingeieicht
hatten. In diesen Klagen war
beantragt worden, festzustellcn.
daß Lorenz berechtigt sei. das
Liebenpatent für Tonfilm-
zwecke zu benutzen und Klang-
film die Behauptung zu unter¬
sagen. dali lediglich Kiangfilm
Verstärker für Tonfilmzwecke
liefern könne und die von den
Klägern gelieferten Appara¬
turen irgendwelche Schutz-
lechtc der Klangfilm, insbeson¬
dere das Liebenpatent, verletz¬
ten.
Das Kammergericht hätte
sich deisnach auf den Stand¬
punkt gestellt, daß die Appara¬
turen der Kinoton das Lieben¬
patent verletzten.
Wir kommen morgen auf die
Angelegenheit zurück.
Skla<ianowsk>’ stellt aus
Am : November 1895 wurde
das Publikum des Berliner Win¬
tergartens bekanntlich durch die
ersten ..Vorführungen” ..leben¬
der FotTgrafien” überrascht die
.Ma« ikiadanowskys ..Bioskepe '
auf .le damals noch recht
kleine Leinwand warf.
Aus Anlaß der fünlund
dreiß.gsten Wiederkehr dieses
Tages hat der Erfinder. von
dem der „Kinematograph" kürz¬
lich einen Aufsatz über seine
vorher-’itenden Arbeiten ver¬
öffentlichen konnte, eine Aus¬
stellung im Berlincrinstilut für
Kulturlorschung veraD.staitet.
Ma.' sah mit vielem Interesse
die uns heute primitiv an¬
muterden Apparaturen, betrach¬
tete .ilte Negative und Positive
und «teilte mit Erstaunen fest,
daß der Breitfilm, der heute als
etwas Besonderes angepriesen
wird, bereits damals von Max
Skladanowtky benutzt wurde.
Die Ausstellung ist anregend
und lehrreich, und cs ist des¬
halb schade, daß sic nur für
einen Tag bestimmt war. Viel¬
leicht findet sich doch eine
öffentliche Stelle, welche alle
diese Erinnerungen an die Kin¬
dertage der Kinematograpnie
sammelt, ihnen zu einer würdi¬
gen Stätte verhilft und verhin¬
dert. daß sie nicht schließlich
doch in das Ausland abwan-
Ncues Leipziger Ton-
filmlheater
Die Leipziger „Titania-Licht¬
spiele” in der Fichtestraßc (In¬
haber: Fincke) stellten sich so¬
eben mit einer Nitzschc-Appa¬
ratur auf Tonfilm um. Der Start
stand im Zeichen des Hegewald-
Filmes „LumvenbaU”.
Scharmant, wundervoll, bezaubernd
wie immer:
• Kß/S
KLANGFILM
MADY CHRISTIAN?
in äjir7mfilm.0pmttjb
&Ahian£ vmrdßu einst
Bd dm ^^ßuscimi
Nach dem gleichnamigen Schlager von Fritz Rotier und Robert Stolz
Manuskript: B. E. Lfilhge
Re^le: ra A NFRCD MOA
Musik: Willy Krauss / Texte: Peter Herz / Bauten: Höfer S. Schwidewsky
Photograph: Friedrich Fuglsang / Aufnahmeleitung: Walter Tost / Musikalische Leitung: Schmidt-Boeldfc
Kttm»tfl«;rlAcla«5 Oberleliuntf: Ru«l«»lfl WaI ■■ er - F«*«*
Tonaufnahme: Hans Grimm / Tonschnitt: L. Vajda / Tonherstellung: TO BI S - KlangfH®
mit
Gustav Di€$l, Georg Alexander
Max Ehrlich, Gretl Theimer, Lotte Spira, Hermann Picha, Ralph Ostermann,
Paul Rehkopf, Bernd Aldor, Fritz Greiner, Hermann Bla^
DIE GROSSE AAEA PRENIERE
YIYAMIA-PAEAST, StetllMz
Was der Broadway sieht
Lüioi -Fox im Ri
itcii'i de Phantu
;o "olnar, die
Diese unrealen Ereignissen, die i
n Fe- großer technischer Geschick-
übcr lichkeit wiedergegeben sind.
ondenten in New York
Lachen und Heiterkeit. Diese ii
verfilmteZiegleld-Musikkomod
md erst vor einigen
hrer New-Yorker Tri-
. beendete, ist im Film
kehrt. Mehrere Gründe
rn leider, daß diese
g von Erde. Himmel
!e ein voller Erfo'g ist.
Luftschiffkatastrophe. Dieses
als 46 wichtige Darsteller, die
namentlich aufgeführt sind.
Nicht sehr geschickt ist das
Manuskript des Films. Die
ganze Handlung spielt hoch in
Hunt die Hauptrolle übernom¬
men hat. Da derartige Filme
nicht mit dem gewöhnlichen
Maßstab gemessen werden dür¬
fen, bleibt lediglich die Frage
zu entscheiden, ob der Film
amüsant ist und das Publikum
in einem Augenblick, in dem in
i'.llen amerikanischen Staaten
Reformmaßnahraen schweben,
um die unhaltbaren Gefängnis-
zustände einigermaßen zu bes¬
sern, unternimmt, einen Film zu
produzieren, der das Gefängnis-
n Dingen liegt es auch
den Lüften, an Bord eines Zep¬
zum Lachen reizt. Beides trifft.
leben in den schönsten Farben
daß dieser ungarische
pelins, wo der Höhepunkt der
obgleich das Bühnenstück wir¬
schildert.
Dt. Liliom (Charles Far-
dieser Rolle nicht so
Handlung ein .Maskenball ist.
kungsvoller war, zu Die
„Sinners' Holiday" — Feier¬
tag der Sünder — Warner
taten cinbutit und
die hohe Rangstufe
: ihm eigentlich ge-
der sicherlich den am
ichen Prohibitionskämpl
gut gefaller wird, denn h
„Hali Shet at Sunrise" —
Halbtot beim Sonnenaufgang —
Radio Pictures. Robert Woolsey
**•' dgreiche Frauenverfüh-
^ hlieSlich begegnet er
® C)'>.'nstmädchen Julie —
*»ist€r-aft Ton Rose Hobart
»■•d«.,.geben —, die schlieO-
J« tre z aller Warnungen sei-
'* '“l>rungskünsten erliegt.
^ fühlt sie sich schwanger
^ om ist verändert. Er
h, Vater sein xu dür-
^ P<^ch da kommt einer sei-
^^F.-.unde mit dem Plan,
Haub zu verüben und
eriki zu fliehen. Der
d«nai: mißglückt und der ver-
0- .. ' ''or oen göttlichen
J;J‘Tsluhl. wo er zu zehn
Fegefeuer verurteilt
^ .iber daa Versprechen
hr c'j’'*'*' Ablauf dieser Frist
trde zurückkehren zu dür-
, Ein feuriger Zug bringt
kk Hölle. Liliom kehrt
^‘«•ßl.ch zur Erde zurück,
^•ein Kind Wiedersehen zu
la er aber nicht alles
I d»elii */^'"‘***’ *'■ *■'** **•*
brausen die alten Lei-
^^fulten plötzlich wieder in
, und er wird wieder
Alu. '**“**He eurückberuJen.
eflem handelt es sich
um ein aehr
^■^erles Werk.
Q^^däme Satan" — Metro-
(. »]^-Mayer — Capitol.
Mille-, neuester Laut-
*•' eine Kombination von
Plötzlich ergeht dann während
eines Sturmes der Befehl: Al e
Passagiere mit Fallschirmen ab-
springen. Dutzende von Men¬
schen sausen durch die Luft.
Hier hat de Mille seine ko¬
mödienhaften Einfälle; Ein Pas¬
sagier landet in einer Menageri.i,
der andere auf einem Baum
und der dritte in einem türki¬
schen Bad usw. Abgesehen
von den technischen Leistun¬
gen ist über daa Werk nicht
viel zu sagen.
„The Sea Wolf — Der See-
woll — Hippodrome. Der in¬
zwischen verstorbene Milton
Sills spielt in dieser verfilmten
Jack London „short story",
Kurzgeschichte, die Hauptrolle.
In einer türkischen Stadt folgt
eine Tänzerin ihrem Freund,
der an Bord eines Schiffes ver¬
schleppt wurde, und macht mit
ihm die Reise mit. Nachdem
beide schließlich allerhand Schi¬
kanierungen des brutalen Kapi¬
täns ausgesetzt waren, landen
sie im sicheren Hafen, der
gleichzeitig ihr Ehehafen wird.
„Whoopee" — Florenz Zieg-
feld und Samuel Coldwyn —
Rivoli. Whoopee ist jener
amerikanische unübersetzbare
Begriff für Freude. Vergnügen,
ganze Handlung wurde auf eine
Ranch in Arizona verlegt, wo
Indianer und hübsche Mädchen
in Hülle und Fülle vorhanden
sind. Im Mittelpunkt steht der
alte Henry Williams, dessen
eingebildete körperliche und
nervöse C-rbrechen den Anreiz
zum Lachen liefern müssen.
„A Lady Surrenders" — Eine
Dame ergibt sich — Universal-
film im Paramount. In diesem
Boudoirfilm, der halb Komödie
und halb Drama ist, werden
einige typisch weibliche In¬
trigen gezeigt, die darauf ab¬
zielen, einen Ehemann von
seiner Frau abspenstig zu
machen. Der Film ist nicht gut
geschnitten, was die Wirkung
beeinträchtigt.
„What a Widow" — Was
für eine Witwe — United Ar-
tists im Rivoli. In diesem Talkie
ist Gloria Swanson eine kleider-
verrücktc, schwerreiche und sen-
sationslfistcme amerikanische
Witwe wieder, die in Paris und
ganz Europa mit ihrer Dumm¬
heit, Schönheit und Reichtum
Herzen bricht.
„Up the River" — Oben am
Fluß — Fox im Roxy. „Up the
River" heißt in der amerikani¬
schen Gaunersprache kurzweg
Film seine Erstaufführung er¬
lebt, eine Stunde warten bis sie
einen Platz bekommt, so be¬
weist das noch nicht allzu viel.
Jedenfailf könnte dieser Film,
der eine Stunde läuft und das
Leben zweier amerikanischer
Frontsoldaten während des Krie¬
ges in Paris wiedergibt, die Ur¬
laub obre Erlaubnis genommen
haben, schon in fünf Minuten
erledigt sein.
„Thos* Three French Girls"
— Diese drei französischen
Mädchen — M. G. M. — im Ca¬
pitol. Drei französische Mäd¬
chen. elegant, charmant und
humorvoll, machen in irgend¬
einem französischen Gefängnis
die Bekanntschaft zweier ameri¬
kanischer Soldaten und eines
Engländers. Schließlich gehen
alle sechs nach England und
suchen den Onkel des Englän¬
ders, Earl von Ippleton. heim,
der alle finanziert uund dabei
selbst beinahe sein Herz ver¬
liert. Diese anspruchslose Ko¬
mödie ist geschickt gemacht und
gefällt.
..Heads up" — Kopf hoch —
Paramount im Paramount.
Charles Rogers beherrscht diese
musikalische Komödie, die von
Anfang bis zum Ende nur aus
Musik und Gesang besteht, völ¬
lig. Als ein eleganter Marine¬
offizier macht er der Tochter
einer Millionärin den Hof. deren
Jacht ohne ihr Wissen zu Boot-
leggzwecken ausgenntzt wird.
Verleih Berlin-Osten, Mitteldeutschland und Schlesien; |
COLUMBIA-FILM G. M. B. H. '
BERLIN SW 48. FRIEDRICHSTRASSE 238 / TELEPHON; BERGMANN 9250
DAS älteste
VILSt-FACH BUTT
IIIVERLAG SCHERL« BERLIN SW68IB&^
21 Jahrgang Berlin, den 3t. Oktober 1930 Nummer 235
Die schlechte Tonwiedergabe
1 den letzten Wochen war
voi seiten des Publikums und
am '1 von seiten der Film-
Itr 'k darüber die Klage ge-
fül t worden, daß einzelne
To'filmvorführungen reich-
lic' primitiv anmuteten und
ie>: »falls hinter den ersten
Vi'-'ührungen. die man vor
eir tn Jahr zu hören bekam,
aui ickblieben.
' c zahlreichen Gegner
de Tonfilms machen sich
du en Umstand zunutze, um
ihr .in den Kragen zu gehen.
:r haben einen Teil die¬
se’ Vorwürfe lebhaft be-
kä. pit und von den Gegnern
de Fi.nfilms deshalb manche
Vi.: ürfe einstecken müssen.
I 'aß die heutigen Mißstande
*hi>- in vielen Fällen an
anu^ren Dingen liegen als an
der .\ufnahme und an der
Vor:ührung, beweist die Zu-
*chi:fi einersunserer größten
Verieihfirmen, die wir auf
der letzten Seite dieses Blat¬
tes im Wortlaut veröffent¬
lich an.
fliernach trägt in vielen
•■allen der Theaterbesitzer
die Schuld, oder nicht ein¬
mal so sehr der Theaterbe¬
sitzer als das von ihm gelei¬
tete Haus, das sich für die
^'»'tckc des stummen Films
*war als ausreichend erwies,
tür den Tonfilm aber nicht in
geeigneter Weise umgearbei-
et Wurde. In der Zuschrift
**■ Verleihfirma werden ein
P*ar beachtenswerte Vor-
^hläge gemacht, die wir der
j l"*erksamkeit jedes Thea-
‘•fbesitzers empfehlen.
Gleichzeitig erreicht uns
die Zuschrift eines der be¬
deutendsten Klangtechniker,
über die wir in Berlin ver¬
fügen. die sich auch mit der
Tonwiedergabe befaßt.
Er weist darauf hin. daß
Tonfilmapparate natürlich
außerordentlich empfindliche
Instrumente sind, die öfter
als gewöhnliche Projektions¬
apparate nachgesehen wer¬
den müssen, und daß dies
eigentlich nur ein erfahrener
Klangtechniker tun kann.
Er meint ferner, daß, da
die Akustik in jedem Thea¬
ter eine andere ist, die ein¬
zelnen Räume von Klang¬
technikern untersucht wer¬
den müßten, und zwar nicht
nur einmal, beim Einbau der
Apparate, sondern von Zeit
zu Zeit von neuem, weil die
Akustik keine feststehende
Größe ist, sich im Theater
je r ach der Besetzung
ändert.
Für ein einzelnes Theater
würde natürlich die Beschäf¬
tigung e'nes Klangingenieurs
zu teue:- kommen. Aber cs
wäre daran zu denken, ob
sich nicht verschiedene
Theater zusammentun sollten,
um einen derartigen Fach¬
mann der natürlich in einem
Theater nicht vollauf be¬
schäftigt ist. zu engagieren.
Eine solche Kraft ist nicht
billig und würde selbstver¬
ständlich den Betrieb ver¬
teuern, aber gleichzeitig die
Ge-vvahr einer einwandfreien
Vorführung bieten. Einem
solchen Fachmann ist es
natürlich sehr leicht, zu be¬
rechnen. wie der Ton jeweils
gestellt werden muß. und wie
er einem schwach oder völlig
besetzten Hause angepaßt
werden kann.
Auf der anderen Seite ist
aber zu sagen, daß sich die
Apparaturen natürlich seit
ihrer Konstruktion verbessert
haben, und daß wahrschein¬
lich auf diesem Gebiet eben¬
solche Vervollkommnungen
bevorstehen, wie auf dem
des Radio, das ja bei seiner
Einführung im Gegensatz zur
heutigen Klangwirkung recht
primitive Geräusche von sich
gab.
Jedenfalls liegt kein Grund
vor, etwaige .MiUstände als
unabänderlich zu bezeichnen
und damit den Tonfilm als
solchen abzulehnen, um den
stummen Film einseitig zu
loben, dessen Mängel früher
nicht geleugnet wurden
*^inotechnisches Gerät? - „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!
Wiener Tonfilmsiatistik
Von unserem ständigen Wiener J. J.-Korrespi
identen.
Seit der letzten Zahlung der österreichi«chen Lichtspieltheater,
die zum Tonfilm übergegangeh sind, hat si:h wieder eine Reihe
von Betrieben, sowohl in Wien, als auch n der österreichischen
Provinz, auf Tonfilm umgestellt, so daß wir in Österreich nunmehr
116 Kinos zählen, die ausschließlich den Uinenden Film spielen.
Von diesen 116 Tonfilmtheatern entfallen 71 auf Wien allein und
42 auf die österreichischen Bundesländer.
Am 24. Oktober L J. spielten folgende Theater bereits in
Österreich Tonfilme:
1. Bezirk.
Burg-Kino
Elite-Kino
Gartenbau-Kino
Imperial-Kino
Kämtner-Kino
Kreuz-Kino
Opem-Kino
Rotenturm-Kino
T uchlauben-Kino
Volksbildungsanstalt,
Urania
2. Bezirk.
Helios-Kino
Leopoldstädter
Volkskino
Schweden-Kino
Ufa-Tonkino
Busch-Kino
Kino-Lus tspiel-
theater
3. Bezirk.
Kammerlichtspiele
Kapitol
Löwen-Kino
4. B e s i r k.
Schikaneder-Kino
Wiener BOrger-Kino
Wiener Grand-Kino
5. B e z i r k.
Atlantis-Kino
Bürger-Kino
Eden-Kino
Kino Eisenbahner-
Wien.
6. Bezirk.
Apollo
Flotten-Kino
Haydn-Kino
Kino Mariabilf
Schäffer-Kino
LichtspieleWienzeile
7. B e z i r k.
Maria-Theresien-
Phönix-Kino
Stafa-Kino
8. Bezirk.
Arkaden-Kino
Palast-Kino
9. Bezirk.
Flieger-Kino
Heimat-Kino
Mozart-Lichtspiele
Votivpark-Kino
10. B e z i r k.
Amalien-Kino
Gudrun-Kino
Kepler-Kino
Theresiensaal-Kino
11. Bezirk.
Lichtbildbohne
Olympia-Kino
12. Bezirk.
Mcidlinger Biograph-
Theater
Schönbrunner
SchloB-Kino
IX Bezirk.
Breitenseer-Kino
Gloriette -Kino
Park-Kino, Hietzing
Nicder-Östcrreich.
14. Bezirk.
Hindenburg-Kino
Raimund-Licht-
15. Bezirk.
Abbazia-Kino
Apollo-Kno
Kino Handl
Lichtspielbühne
Universum
16. Bezirk.
Kino-Weltspiegel
Lux-Palast-Kino
Sandleiten-Kino
17. Bezirk.
Astoria-Kino
Gloria-Kino
Kalvarienberg-Kino
Lichtspieltheater
Luna-Kino
Theater-Kino
18. Bezirk.
Währinger Bürger-
Kino
19. Bezirk.
Besitzt noch kein
Tonkino
20. Bezirk.
Vindobona-Kino
Walienstein-Kino
21. Bezirk.
Lichtspiele Florids¬
dorf
Stadlaucr-
Kinotheater
Vereinshaus-Kino
Atzgersdorf:
Atzgersdorfer Kino und
Atzgersdorfer Invaliden-Kino.
Baden bei Wien:
Beethoven-Kino und Zentral-
Berndorf:
I Bemdorfer Kino.
Brunn am Gebirge:
Gemeinde-Kino.
: Gloggnitz:
I Volksheim-Kino,
i Inzersdorf:
I Inzersdorfer Elite-Kino.
I Liesing;
I Liesinger Stadttheaterlicht-
1 spiele.
i Maria Enzersdorf:
I Kammerspiele.
: Mauer bei Wien:
Park-Kino.
Mistelbach:
Kronen-Kino.
Mödling:
Mödlinger Bühne.
Perchtoldsdorf:
Perchtoldsdorfer Lichtspiel¬
theater.
S t. P ö 11 e n;
Reichsballen-Theater.
Siebenhirten:
Siebenhirtner Kino.
Apollo-Kino und
Neues Stokerauer Kino.
Wiener Neustadt;
Zentral-Kino.
Ober-Österreich.
j Attnang-Puchheim: . Steyr:
Arbeiterbeim-Kino. Volks-Kino.
I L i n z: '
I Kolosseum-Kino und Zentral- | Steirermöhl.
i Kino. Arbeiterheim-Kino.
i
Bruck a. d. Mur:
Arbeiterheim-Kino.
Donawitz:
Gemeinde-Kino.
Steiermark.
I Graz:
Anncnhof - Kino,
und Union-Kino.
Ring - Kino
Klagenfurt;
Stadttheatcr-Kino.
Villa
Kärnten.
Villach;
Park-Kino und Stadt-Kino.
. i n d: Lichtspieltheater.
I Bad Gastein:
Zentral-Kino und
I Kino.
SaUbnrg.
Salzburg:
Wildbad- Central-Kino, Lifka-Theaiei
und Mirabell-Kino.
TiroL
Innsbruck: Lienz:
Triumph-Kino u. Central-Kino j Stadt-Kino.
Vorarlberg.
Bregenz: Invaliden-Kino.
Bnrgenland.
Das Burgenland ist noch nicht im Besitze eines Tonkinos.
25 Wiener und 16 österreichische Provinztheater haben auBc'
dem bereits Tonfilmapparate erworben und werden voraussichtlic.
schon in vier Wochen Tonfilme spielen Bis Ende Novembi-
werden die österreichischen Tonfilm-Theater voraussichtlich die
' Zahl 160
; erreichen, bis
I Beginn des Jahres 1931
i rechnet man in Österreich auf einen Tonfilm-Theater-Park von
I mindestens 200.
Für die
Opfer von Abdorf
Eine Spätvorstellung mit dem
Bergmannsfilm „Schwarze Erde"
veranstaltet das ,Asta-Nielsen-
Theater" in Dflsseldorf am Frei¬
tag, dem 31. 10., und Sonn¬
abend, dem 1. 11. 30. Der Rein¬
ertrag wird den Opfern des Un-
glöcks von Alsdorf zur Ver¬
fügung gestellt.
Mit einem guten Reinertrag
darf gerechnet werden, da das
Personal des „Asta - Nielsen-
Theaters" unentgeltlich arbeiten
Ricscn-Filmzoll in Estland
Ein Drahtbericht aus Reval meldet uns:
Vom estnischen Parlamentsausschuß wurde in zweiter
Lesung die Erhöhung des Zolles auf Filmstreifen um das
Zwanzigfache beschlossen. Falls der Beschluß im Parla¬
ment zur Annahme gelangt, würde etwa die Hälfte der est-
ländischen Lichtspieltheater gezwungen sein, ihre Betriebe
zu schließen.
Pat undlPafadion im Atrium
Heute Freitag, 31. Oktober, ge¬
langt im „Atrium" der Pat und
Patachon-Film des D.L.S. „Pat
und Patachon als Kunstschfit-
zen" zur Uraufführung. Pat und
Patachon werden in beiden Vor¬
stellungen des Premierentages
anwesend sein.
.,Kohlhicscb Töchter'^
Mozartsaal
Die Uraufführung des Nero-
Porten - Tonfilms „Kohlhiescls
Töchter", in dem Hennv Porlc“
eine Doppelrolle spielt, spricht,
singt und tanzt, findet an
5. November im Mozartsaal
statt.
Der Partner Henny Portens
ist Fritz Kampers. Regie; Hans
Behrendt nach einem Manu¬
skript von Friedrich Raff
Julius Urgiß. Produktionslei¬
tung; Dr. Wilhelm von Kauf¬
mann, Musik und Texte: Robert
Gilbert.
Der WidcrspeniHgcn Zähmung
Fabrikat: United Artiits Länge: 189t Meter, 7 Akte
Verleih: Terra United Artist» Theater am Nollendorlplatz
Der Sdiuizverband
Deutscher Filmtheater
E. V.
Eine aufierordentliche Mit¬
gliederversammlung im Hotel
Kaiserhof unter dem Vorsitz
von Direktor Grau hatte den
Zweck, den Verband auf eine
breitere Basis zu stellen. In
der Versammlung waren ins¬
gesamt Tneater mit zirka 160 000
Sitzplätzen vertreten.
Uber sämtliche grundsätz¬
lichen Fragen wurde völlige
Einigkeit erzielt und die Richt¬
linien der neuen Satzungen
eingehend erörtert. Für die
Ausübung des Stimmrechtes und
die Zusammensetzung des Vor¬
standes wurde eine Lösung ge¬
funden, die eine Majorisierung
des Verbandes durch Groß-Kon-
zerne ausschließt. Der Etat des
Verbandes soll auf bescheidener
Höhe gehalten und die Beiträge
und Eintrittsgelder der Notlage
des Gewerbes angepaßt werden.
Die wichtigsten Aufgaben des
Verbandes wurden durch¬
gesprochen, insbesondere die
Notwendigkeit schärfster Be¬
kämpfung des unlauteren Wett¬
bewerbes und der Eintrittspreis-
Schleuderei’ ferner das V'erhält-
nis zu den anderen Zweigen der
Industrie, sowie Steuer- und
Tanliemen-Fragen. Die im Ent¬
würfe vorliegenden Satzungen
wurden einem Ausschuß über¬
wiesen, der sie durcharbeiten
ind der in Kürze stattfindenden
ordentlichen Generalversamm¬
lung vorlegen wird.
Bei zahlreichen weiteren
Lichtbildtbeaterbesitzem ist
Beitrittswille vorhanden, so daß
die berechtigte Hoffnung für
eine starke Entwicklung des
Verbandes besteht.
D.<ug und Mary, die ihre Er¬
folge auf so verschiedenen Ge¬
bieten errungen hatten, zusam¬
men in einem Film wirken zu
sehen, war in Amerika eine
große Sensation und findet auch
bei uns stärkstes Interesse.
Es war eine gute Idee, für
diesen „Gemeinschaftsfilm" „Der
Widerspenstigen Zähmung" zu
wählen. Ein Zeichen für die
Popularität der beiden Film¬
stars, daß sie es wagen konn¬
ten, diesen Stoff zu wählen.
Denn ein Stoff, der die brutale
Gewalt des Mannes und den
schließlich erzwungenen Gehor¬
sam der Frau behandelt, bedeu¬
tete bei der Stellung der Frau
in Amerika immerhin ein Risi¬
ko. Die beiden haben diese
Gefahr überwunden dadurch,
daß sie beide den Stoff lurt-
spielmäßig auffaßten und in
ihrer Darstellung leicht paro-
distische Elemente walten lie¬
ßen. Der Stoff, w e wir ihn
kennen, wurde nichl vergewal¬
tigt. Der Film hält sich im gan¬
zen an Shakespeare, die in ihm
liegende Brutalität wurde, vom
Standpunkt der modernen Frau
aus gesehen, durch einen ge¬
schickten Trick der eigenen
Bearbeitung gemildert. Gewiß
geht Doug mit seiner Mary so
gröblich um, wie es Petruchio
mit Katharina tut. Aber in
dem Film bleiot zum Schlüsse
bei aller scheinbaren Unterord¬
nung schließlich doch die Frau
Sieger, indem sie die Zäb-
mungsiT.ethodePetruchios durch¬
schaut und ihn mit dem nach
und nach sich einstellenden Ge¬
horsameigentlich zum Besten hält.
Fairbanks brilliert hier nicht
in Fechter-, Spring- und Klet-
terkünsten. aber man glaubt
diesem Icbensprüchendcn Bur¬
schen, daß er die ihm gestellte
schwere Aufgabe lösen wird.
Mary Pickford nimmt der bösen
Katharina von vornherein das
Unliebcnswürdige, indem sie die
Widerborstigkeit parodiert.
Häufig lugt in ihrer Darstel¬
lung die kleine Mary von
früher durch. Durch beider
unpathetische Art kommt das
Ganze zu sehr hübschen Wir¬
kungen, es gibt in den manch¬
mal mit amerikanischer Gro¬
teskkomik durchsetzten Szenen
Heiterkeit und Lachen.
Drüben ein Sprecbfilm, läuft
hier der Film stumm mit Zwi¬
schentiteln und s>nchronisierter
Musik. Wie stark die Einheit
von Bild und Ton wirkt, wrird
plötzlich in der einen Tonfilm-
Szene offenbar, in der Petruchio
grölend sein Käthchen am
Schlafen verhindern will. Hier
singt und schreit Fairbanks gar
nicht melodisch, aber die Wir¬
kung ist so stark, daß man ohne
Überleg mg fühlt, was der Ton¬
film bedeutet. Es ist aber keine
Frage, daß der Film auch in der
gezeigten Fassung durch die
lebendige Art der beiden sym¬
pathischen Darsteller zu starker
Wirkung kommt.
Geschickt die Regie: Sam
Taylor, großzügig natürlich die
Aufmachung.
Sehr freundliche Aufnahme
bei der Premiere, bei der auch
die neue Foz-Tonwoche und
ein reizender Micky-Maus-Film
..Herbst" starken Beifall fanden.
Tonfilmapparalc-
Lieferung nach Streik-
bcendigung
Nach Beendigung des .Metall-
arbeiterstreiks wird sich üb« r
sehen lassen, wie weit die
durch die Liefersperre einge¬
tretene Verknappung des .Ma¬
terials auf die weiteren Liefe¬
rungen der Tonfilmindustrie
Einfluß hat. Angesichts der
verhältnismäßig kurzen Dauer
des Streiks darf damit gerech¬
net werden, daß Verzögerungen
in der Auslieferung der Appa¬
raturen nur in ganz geringem
Umfange eintreten, zumal sei¬
tens der maßgebenden Liefer¬
firmen, insbesondere der Elek¬
troindustrie. rechtzeitig Vor-
sorge getroffen worden ist, um
soweit als möglich die Schädi¬
gung der Theaterbesitzer, die
auf Lieferung warten, durch
den Streik zu verhüten.
Willy Lippmann
50 Jahre
Der durch seine Berliner Tä¬
tigkeit bekannte, im übrigen
eher iahrelang in Mitteldeutsch-
Isnd tätige Verleihfachmann
Willy Lippmann feiert am 2. No-
' ember d. J. seinen 50. Ge¬
burtstag. Seit nunmehr nahe¬
zu 16 Jahren in der Filmindu¬
strie. bereiste Lippmann ur¬
sprünglich den Osten Deutsch¬
lands. Später kam er nach
Mitteldeutschland, wo er nach¬
einander die Filialen der Fir¬
men Dafu. Deutsch-Nordische
Film-Union und Strauß leitete.
Er machte sich in Leipzig mit
einem Verleihgeschäft selbstän¬
dig, und in neuester Zeit ist er
als Vertreter der Kinoton im
Bezirk Schlesien tätig.
Spanisch > Lateinameri-
kanisdter Filmkongre^
Madrid
Der Spanisch-Laleinanierika-
nischc KongrcB für Kinemato¬
graphie, der im Lauf dieses
Winters 1930 in Madrid tagen
wird, hat sich in erster Linie
folgendes Programm vorgenom-
Schutz der einheimischen
Filmindustrie in jedem Lande
durch die betreffende Regie¬
rung. Austausch von Nachrich¬
ten und stummen wie Ton¬
filmen von dokumentalem und
erzieherischem Wert.
Ferner haben die Staaten aus¬
ländischen Firmen und Vertre¬
tungen die obligatorische Ver¬
pflichtung aufzuerlegen. ihnen
Berichte zu liefern über latein¬
amerikanische Filme (stumme
und Tonfilme) wie über Kultur¬
filme aller Länder spanischer
Abmachung über Maßnahmen
gegen ausländische Filmfabri¬
kanten, deren Filme den Inter¬
essen der lateinamerikanischen
Länder als widersprechend er-
i.chtet werden.
Schaffung von Komitees iu
Spanien und Amerika, die die
Aufgabe haben, das kulturelle
und erzieherische Filmwesen,
sofern es zum Schutz der latein-
araeiikanischen Interessen er¬
forderlich ist, zu fördern.
Die Fusion von iateinameri-
kanischen Kapitalsgesellschaften
ist anzustreben und ein Zentral-
untemehmen zu begründen.
Kinematographische Lehr-
institute sind in Madrid. Ha¬
vana, Mexiko-City und Buenos
Aires zu errichten, die unte-
dcm Schutz und der Kontrolle
der zuständigen Regierungen zu
stehen haben. Es ist des weite¬
ren eine passende Formel dafür
aufzustellen, daß jeder Staat die
Kinountemehmen dazu ver¬
pflichtet, in den Filmbestand
jeder Saison einen
gewissen Prozentsatz einheimi¬
scher Produktion
mitaufzunehmen, speziell in
Form von Berichten und
Wochenschauen.
Schließlich sollen die Zollab¬
gaben in allen Ländern, die am
Kongreß sich beteiligen, ein¬
gehendst studiert werden, um
diese tunlichst zu vereinfachen,
die Möglichkeit der gänzlichen
Abschaffung von Zollabgaben
auf Filme, die in spanisch spre¬
chenden Ländern hcrgestelll
sind, soll ins Auge gefaßt wer¬
den. wie auch die Korrektur
von Fehlem bei den Filmtiteln.
Auf die Akustik kommt cs an
Von einer maßgebenden Ver¬
leihfirma wercen wir um Ver¬
öffentlichung nachfolgenden Be¬
richts gebeter, der den wört¬
lichen Prüfurgsbefund eines
Sachverständigen nach ein¬
gehender Prüfjng einer Rekla¬
mation eines Theaierbesitzers
stellt. Da der Fall typisch ist
für die Rcklan jtionen und das
regelmäßig ebeiso auslaufende
Ergebnis der Prüfung, daß die
Schuld nicht an der Kopie
liegt, entsprechen wir dem
Wunsche des Verleihers in der
Hoffnung, eine Klärung der
Situation herbeizuführen.
„Der Theaterbesitzer erklärte
mir, daß sein Taeater akustisch
und elektrisch bestens in Ord¬
nung sei. und trotzdem die Wie¬
dergabe der ersten Kopie des
gelieferten Films sehr schlecht,
ja, absolut anverständlich
wäre. Die zweite, als Ersatz
geschickte Kopie »ei wesentlich
Die akustische Prüfung des
Saales ergab, daß die Raum¬
dämpfung vollkommen unzurei¬
chend ist. Es bildet sich zwi¬
schen den Seilenwänden. die
vollständig glatt geputzt sind,
eia vierfaches Echo, dessen Ab-
klingzeil etwa eine viertel bis
eine sechstel Sekunde beträgt.
Die Ve.-hältnisse zwischen
Decke und Fußboden sind durch
eine zweckmäßige Verhängung
der Decke günstiger.
Die Tonapparatur ist von To-
bis geliefert, die Qualität der
Wiedergabe läßt stark zu wün¬
schen übrig. Der Frequenz¬
gang des Verstärkers konnte mit
den vorhandenen Mitteln nicht
genau festgestellt werden, doch
fehlten die Höhen und Tiefen
fast vollständig, was zur Folge
hatte, daß kein Konsonant
durchkam. Naturgemäß war die
Spr? ■_ unverständlich.
V, n ich mir selbst durch
ein vo mir mitgenommenes
Stück eines anderen Films das
vorstehende Urteil über die
Apparatur gebildet hatte, wurde
ein Vergleich der beiden Kopien
des gelieferten Films /orgenom-
„ Madame Blaubart."
S chöne Frauen als Verbreche¬
rinnen, das sind die span¬
nendsten. aber auch die schreck¬
lichsten Kapitel der Kriminal¬
geschichte! Und solch eine Ge¬
schichte erzählt der neue Hege¬
wald - Kriminal - Tonfilm „Ma¬
dame Blaubart". Die schöne
Verbrecherin ist Lil Dagover. In
den weiteren Rollen sieht man
Harry Frank, Vera Schmitter-
löw, Anton Edthofer u. a. m.
Regie führt Conrad Wiene.
„Manegezanber.“
L'' ür den Haase - Film „Ma-
^ negenzauber", der im De¬
zember unter der Regie von
Heinz Paul gedreht wird, wur¬
den dreißig der besten deut¬
schen Artisten verpflichtet. Die
Zirkusaufnahmen finden im Zir¬
kus Busch statt.
men. Das Ergebnis war, daß
wir überhaupt keinen Unter¬
schied zwischen der „guten" und
„schlechten" feststellen konn¬
ten. Weder der Theaterbesitzer
noch der Vorführer wußten
etwas dazu zu sagen. Ich
glaube, daß die Erklärung sehr
einfach ist. Eine Kopie kann
sich auf keinen Fall innerhalb
von 24 Stunden von selbst ver¬
ändern. Der Theaterbesitzer
hatte nun die Vorführung der
ersten Kopie bereits nach dem
5. Akt unterbrechen lassen,
ohne den Versuch zu machen,
sie nochmals anders gesteuert
anzuhören.
Der Vorführer kann natürlich
beim ersten Male unmöglich
gleich die richtige Steuerung
treffen, zumal er bei der Tobis-
Apparatur den Regulierknopf
im Vorführungsraum, umgeben
von allem Geräusch der Projek¬
toren, bedienen muß. Die Er¬
klärung des Theaterbesitzers,
daß die zweite Kopie wesent¬
lich besser gewesen sei, ist
m. E. auf das erfahrungsgenäß
bekannte psychologische Mom ent
zurückzuführen, daß man auf
einer nicht ganz einwandfreien
Apparatur einen Film das zweite
und dritte Mal sehr viel leichter
zu verstehen glaubt als das
erste Mal, da man ja schon un¬
gefähr weiß, was gesprochen
wird und die Hälfte errät.
Der Theaterbesitzer hat die
verschiedenen Fehler selbst
festgestellt und beabsichtigt,
folgendes zur Abänderung zu
unternehmen:
1. Es soll ein neuer Vorver¬
stärker eingebaut werden, den
die Tobis den Theaterbesilzem
bereits angeboten hatte.
2. Die Akustik des Theaters
soll durch Anbringung von Vor¬
hängen an den Seitenwänden
des Theaters verbessert wer-
3. Endlich beabsichtigen die
Theaterbesitzer, nach den jetzi¬
gen Erfahrungen jede Kopie mit
verschiedenen Steuerungen sei¬
ner Apparatur mindestens zwei-
bis viermal zu erproben.
Ondra-Film.
elix Bressart, Siegfried Amo.
• Andr. Pilot und Adele
Sandrocks pielen in Anny Ondras
zweitem Tonfilm, der augen¬
blicklich unter der Regie von
Carl Lamac, Produktionsleitung:
A. Hohenberg, gedreht wird.
Sieben Tage Glück.
T n den Emelka-Ateliers in
^ Geiselgasteig haben unter
der Produktionsleitung von Fred
Lyssa die Tonfilmaufnahmen
für die französische Version des
im Verleih der Bayerischen er¬
scheinenden Greenbaumfilms
..Sieben Tage Glück" begonnen.
Es spielen: Jeanine Guise. Ro¬
ger Treville, M. Maxudian,
Mmc. Noisel. Regie: Robert
Wiene, dem für den franzö¬
sischen Dialog Regisseur Pierre
Billon zur Seite steht.
Fox-Pr&sident
kommt nach Europa
Gl ntr.ilmanag»;- Henry
Kahn gibt bekannt, daß der
Präsident der Fox Film Corpo¬
ration, Mr. Harley L. Clarke, so¬
wie der General Foreign Mana¬
ger der Gesellschaft, Clayton P.
Sheehan, im Laufe der nächsten
Wochen in Berlin eintreffen
Koloniale Frauenarbeit
In einer Sondervorführung
wurde der auf Veranlassung des
Frauenbundes der Deutschen
Kolonialgesellschaft hergestellle
Film „Koloniale Frauenarbeit"
gezeigt, der den Namen Kultur¬
film im wahren Sinne des
Wortes verdient. In au'ier-
ordentlich gut gelungenen Auf¬
nahmen werden uns alle die
mannigfachen Zweige der
Frauenirbeit auf den deutschen
Farmen in unseren ehemaligen
Kolonien gezeigt. Dann führt
uns der Film aui die Koloniale
Frauenschule in Rendsburg,
die vor drei .'ahren gegründet
wurde und jetzt ständig etwa
vierzig Schülerinnen in allen
Zweigen der weiblichen Arbei¬
ten ausbildet, die auf den Ko¬
lonien besonders benötigt sind.
Die Arbeit des Frauenbundes
der Deutschen Kolonialgesell-
schaft ermöglicht es, wenn viel¬
leicht auch nur in beschränk¬
tem Maße, den deutschen Far¬
mern in unseren ehemaligen
Kolonien bei der Ausbildung
der Kinder behilflich zu sein,
ln vielen Fällen können Kinder
der Deutsch-Afrikaner Stipen¬
dien bewilligt werden, damit
sie in Deutschland eine Ausbil¬
dung erfahren, die ihnen jetzt
drüben nicht mehr geboten
werden kann.
Der Film zeigt, wie die An¬
kunft einer ausgebildeten Ko¬
lonialmädchen.: auf der ent¬
legenen Farm drüben zu einem
hohen Festtag wird. Aus der
.Arbeit, die der Fr:.uenbund
leistet, aus der Begeisterung,
mit der die jugendlichen Schü¬
lerinnen ihr Studium und ihre
Arbeit erledigen, kann man
sehen, daß unsere Landsleute
in den Kolonien bei uns nicht
vergessen wurden.
Gestalten um Pat und Patacbon.
F 'ür den Pat und Patachon-
Tonfilm des D. L. S. „1000
Worte Deutsch" wurden ver¬
pflichtet: Adele Sandrock als
Spracbichrerin, Paul Wester¬
meier und Hans Waßmann als
Tippelbrüder und Hedwig Wan¬
gel als Harfenjule. Regie: Ge¬
org Jacoby, Produktionsleiter:
Leo Meyer.
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